DE1693053A1 - Verfahren zum Trocknen von organischen Loesungsmitteln in technischem Massstab - Google Patents
Verfahren zum Trocknen von organischen Loesungsmitteln in technischem MassstabInfo
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Description
DEUTSCHE GOLD- UND SILBER-SCHEIDEANSTALT VORMALS ROESSLER
Frankfurt am Main, Weissfrauenstrasse 9
Verfahren zum Trocknen von organischen Lösungsmitteln in
- ' technischem Massetab
Organische Lösungsmittel werden bekanntlich durch Vakuumtrocknen in
Gegenwart wasserentziehender Mittel oder durch direkte Behandlung mit diesen Mitteln, durch Bildung eines Azeotrops von Wasser und
einem Schleppmittel entwässert. Welches der genannten Trockenver- ·
faliren angewendet wird, hängt von der Art des jeweiligen Lösungs- ™
mittels ab. Ebenso ist der Qrad der Entwässerung bei den einzelnen
Verfahren verschieden. Für extrem hohe Trockengrade sind aber zu-
s;i' -:lich noch technisch aufwendige Verfahren nötig, wie z. B. Trock-
- .tn,i mit metallischem Natrium, Lithiumaluminiumhydrid, Grignardverbindungen.
Bei .einem Teil dieser Mittel besteht nun die Gefahr,
dass sie sich mit den zu.trocknenden Lösungsmitteln umsetzen, wie
/. B. mit Natrium, ganz abgesehen davon, dass der Trockenvorgang
als solcher zu aufwendig und grosstechnisch häufig nicht durchführbar
ist, auch wegen der gefährlichen Handhabung der Mittel.
Es wurde nan gefunden, dass organische Lösungsmittel mit einem belie3
ίρβη Wassergehalt mit Natriummonoxyd, das gegebenenfalls auf einem Jj
'.er.aufgebracht 1st, sowohl vor— wie feingetrocknet werden. Dabei
w;.-i unter "Vortrocknen" ein Wassergehalt von 0,1 bis 1 Gewichtsprozent,
unter "Feintrocknen" ein Wassergehalt von 0,001 bis 0,1 Gelviv.
rprozentj bezogen auf das eingesetzte Lösungsmittel verstanden.
Zum Vortrocknen ist es zweckmässig, Natriummonoxyd allein, zum Feintrocknen
dagegen im Gemisch mit Trägersubstanzen einzusetzen.
Es zeigte sich, dass Träger aus nicht aktivem Kohlenstoff,vorzugsweise
Graphit ι
geeignet sind.
geeignet sind.
weise Graphit und Erdalkalioxyden einschliessllch Magnesiumoxyd
Bevorzugtes Erdalkalloxyd ist Kalziumoxyd. Das Gewichtsverhältnis der Erdalkalloxyde zu dem Kohlenetoff In diesen Trägern liegt zwischen
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OBiGmM ti
1&93053
5 : 1 bis 1 ; 5. Das Natriummonoxyd soll zu der Trägermasse im
allgemeinen im Verhältnis 1 : 1 angewendet werden, selbstverständlich
kommen aber auch aridere Verhältnisse infrage. Nur darf der Anteil der Trägermasse nicht so gering sein, dass die Masse sintert.
Die obere Grenze für den Anteil der Trägermasse liegt in der Wasseraufnahmekapazltät
der gesamten Entwässerungsmasse.
Je nach der Empfindlichkeit der Lösungsmittel gegenüber höheren
Temperaturen kann die Vorbehandlung bei Zimmertemperatur oder ansteigend bis zur Siedetemperatur der verwendeten Lösungsmittel durchgeführt
werden.
BeLm Trocknen wird jede Art'von Inkontaktbringen des Lösungsmittels
mit dem Natriummonoxyd angewendet, d. h. die Lösungsmittel werden flüssig oder in Dampfform über das Natriummonoxyd geleitet oder sie
werden mit ihm direkt vermischt, darauf erhitzt und von dem Trockenmittel
abdestilliert. . ,
Im allgemeinen wird Natriummonoxyd unter Rühren in das Lösungsmittel
eingetragen und die dabei entstehende Reaktionswärme entweder ohne
äussere Wärmezufuhr auegenutzt oder bei.sehr stürmischen Reaktionen
nach aussen abgeführt. Von dem gebildeten Natriumhydroxyd werden die Lösungsmittel abdestilliert. -
Beim Feintrocknen werden die Lösungsmittel in Dampf form, wenn TiOt5J. g
in Gegenwart von Stickstoff, bei Temperaturen von 100 bis 400° C.
über die Entwässerungsmassen geleitet«, Eine bevorzugte Temperatur
isr 15O° C.
Organische Lösungsmittel im Sinne der Erfindung"sind Alkohole, Äther,
Amine, Amide, Nitrile und zwar sowohl aliphatischer, cycloaliphatischer,
aromatischer oder heterocyclischer Struktur. Ale besonders
geeignet erwies sich Dioxan, Tetrahydrofuran, Pyridin, Dimethylform-
amid, Isopropanol, Acetonitril.
l'
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1098*0/18*5 ' . BADC_L ·
Der technische Vorteil bei der Verwendung des Natriuromonoxyds liegt
■ inrin, dass mit geringem Aufwand grosso Mengen, also technische Mengen
organischer Lösungsmittel getrocknet werden können. Bisher wurde technisch nur hauptsächlich die "Destillation oder die Azeotropdestillation
angewendet, die aber nur beschränkt einsatzfähig sind und sich nicht für alle technisch interessanten organischen Lösungsmittel eignrsii.
Die übrigen Entwäseerungsmethoden sind vorwiegend Laboratoriumsmethoden.
Es kommt hinzu, dass, das bei dem Trocknen gebildete Natriumhydroxyd
wasserlöslich ist und sich ohne weiteres aus der technischen Apparatur entfernen lässt. Das ist ein weiterer Vorteil des
vorliegenden Verfahrens.
Ό 950 g Pyridin mit einem Wassergehalt von ^thk <f>
(0,76 Mol) werden bei Zimmertemperatur mit 52. g (0,84 Mol) Natriumoxyd versetzt,
1 1/2 Stunden am Rückfluss erhitzt und dann von dem gebildeten Natriumhydroxyd abdestilliert.
Ausbeute: 916 g Wassergehalt: 0,15 $
2) 1 000 g Acetonitril-mit einem Wassergehalt von 0,36 # (0,2 Mol)·
werden bei Zimmertemperatür mit 16 g (θ,26 Mol) Natriumoxyd versetzt,
2.Stunden am Rückfluss erhitzt und dann vom gebildeten
Natriumhydroxyd abdestllliert.
Ausbeute: 974 g Wassergehalt: 0,10 #
3) 1 000 g Dioxan mit einem Wassergehalt von 0,98 $ (0,545 Mol) werden
bei Zimmertemperatur mit 43,5 g Natriumoxyd (0,7 Mol) versetzt,
2 Stunden am Rückfluss erhitzt und dann vom gebildeten Natriumhydroxyd
abdestilliert.
Ausbeute: 978 g Wassergehalt: 0,17 $ >
k) 1 300 g Tetrahydrofuran mit einem Wassergehalt von 3,30 # (2,38
, Mol) werden bei Zimmertemperatur mit 172 g (2,78 Mol) Natriumoxyd
versetzt, 2 Stunden am Rückfluss gekocht und dann vom gebildeten
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1893053
5) 9 500 g Isopropanol rait einem Wassergehalt von 3,3 $(6,U2 Mol)
werden bei Zimmertemperatur mit 217 g (3»5 Mol) Natriumoxyd versetzt, 1 Stunde am RÜdkfluss erhitzt und abdestilliert.
• Ausbeute: 2 880 g Wassergehalt j 0,96 #
6) t 000 g Dioxan mit einem Wassergehalt von 0,1 # (o,55 Mol) werden aus einem Kolben verdampft und die Dämpfe bei 100° C über
25 g Trockenmasse, vorzugsweise bestehend aus 50 $ Natriumoxyd auf
CaIciuraoxyd-Graphitträger,, geleitet und anschliessend kondensiert.
Gegen Luftfeuchtigkeit l»t die Apparatur durch Trockenrohre geschützt.
Ausbeutet 980 g Wassergehalt! 0,006
7) 1 000 g Aniebl mit elntnt Wassergehalt von 0,2 % (I1IO Mol) werden
analog Beispiel 1 verdampft und die Dämpfe bei 150° C Über 25 g
Trockenmasse geleitet und ansohliessend kondensiert«
Ausbeute: 975 g Wassergehalts 0,01 i>
8) 1 000 g Tetrahydrofuran mit einem Wassergehalt von 0,1 $ (0,55
Mol) werden analog Beispiel 1 verdampft und die Dämpfe bei 150°
über 25 g Trockenmasse geleitet und dann kondensiert.
Ausbeutet 985 g Wassergehalt: 0,01 #
9) 1 000 g Ν,Ν-Dimethylformamid mit einem Wassergehalt von 0,12 *£
(0,67 Mol) werden bei vermindertem Druck (20 Torr) verdampft und
wie im Beispiel 1 beschrieben bei 110° über 25 β Trockenmasse
geleitet und dann kondensiert«
Ausbeute 70 g Wassergehalt! 0,02 £ ' '
ί .'·■'■ -.■■-,-■■"' ■· .'■■ ■ ■-
\ ■ ■■..-...■.■.■· .
109840/
" BAD
Claims (4)
1) Verfahren zum Trocknen von organischen Lösungsmitteln im technischen
Massstab, dadurch? gekennzeichnet, dass Lösungsmittel
mit einem beliebigen Wassergehalt mit Natriummonoxyd, das sich
gegebenenfalls auf einem Träger befindet, behandelt werden.
2) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet» dass das Natriummonoxyd
auf Trägern aus nicht aktivem Kohlenstoff und Erdalkalioxyden
aufgebracht tst. ^ M
l) Verfahren nach Anspruch T 'und 2, dadurch gekennzeichnet, dass
Träger aus Graphit und Calciumoxyd verwendet werden»
4) Terfahren nach Anspruch 1 bis J, dadurch gekennzeichnet, dass
für den Träger Kohlenstoff und Erdalkalioxyd im Verhältnis 5 : 1
bis 1 : 5 eingesetzt werden.
26, 5# 1967
Dr,Schae/Ko
Dr,Schae/Ko
0W«M
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