Verfahren zur Herstellung des Dinatriumsalzes der 2,3-Oxynaphthoesäure. Es ist schon lange bekannt, 2,3-Oxy- naphthoesäure nach der Methode von Kolbe (Heyden DR.P Nr.50341) durch Umsetzung von ss-Naphthol mit Kohlensäure bei hohen Temperaturen herzustellen, wobei .die Reak tion nach folgender Gleichung verläuft:
2 Cl, H; ONa + C02 = Cl, HE ONa. C00 Na (2,3) + Cio H7 . OH. Die Ausbeuten lieben dabei unter der theore tisch möglichen, und zwar infolge der Bil dung von Teer und andern Nebenprodukten.
Trotzdem die Ausbeute 36-37(1/o der Theorie, berechnet auf Natriumnaphtholat, nicht übersteigt, ist das Verfahren von dem bisher zur Verfügung stehenden das beste, und der weitaus grösste Teil, wenn nicht. die Gesamtmenge dieses wichtigen Zwischenpro duktes wird in der Technik nach diesem Ver fahren hergestellt. Es wurden schon viele Vorschläge für die Abänderung von Einzel heiten des Verfahrens gemacht, die eine Ver besserung desselben bewirken sollten, doch wurden bis jetzt die oben angeführten Aus beuten nicht verbessert.
Es wurde nun gefunden, dass, im Gegen satz zur früher angenommenen Theorie, das Dinatriumsalz der 2,1-Oxynaphthoesäure nicht in seine Komponenten zerlegt wird, wenn man es erfindungsgemäss in Abwesenheit von freie Hydroxylgruppen enthaltenden Verbindun gen Temperaturen zwischen 220 und 360 C aussetzt, sondern glatt und nahezu quanti tativ in das 2,3-Isomere übergeht.
Gegenstand des Patentes ist somit ein Verfahren zur Herstellung des Dinatrium- salzes der 2,3-Oxynaphthoesäure, das dadurch gekennzeichnet ist., dass man das Dinatrium- salz der 2,1-Oxynaphthoesäure praktisch bei Abwesenheit von freie Hydroxylgruppen ent haltenden Verbindungen und in chemisch indifferentem Milieu auf Temperaturen zwi schen 220 und 360 C erhitzt.
Das Dinatriumsalz der 2,1-Oxynaphthoe- säure kann aus (3-N aphthol nach dem Ver fahren des schweiz. Patentes Nr. 270829 in praktisch quantitativer Ausbeute und frei von freie Hydroxylgruppen enthaltenden Verbindungen erhalten werden.
Beispiel <I>1:</I> 100 kg praktisch reines Dinatrium-2,1- oxynaphthoat werden in einen Behälter gege ben, der vorzugsweise mit einem Rührwerk ausgestattet ist oderselbst rotiert werden kann, nachdem man aus :demselben entweder durch Evakuation oder durch Einführung eines in differenten Gases, wie Stickstoff oder Kohlen dioxyd, oder eines indifferenten Dampfes, den Sauerstoff entfernt hat. Dann wird das im Behälter befindliche Material auf eine Temperatur zwischen 220 und 36011 C ge bracht und dabei gehalten, wobei man dafür Sorge trägt, dass keine lokalen Überhitzungen stattfinden.
Das 2,1-Oxynaphthoat wird dabei in das 2,3-Oxynaphthoat übergeführt, wobei die Umwandlungsgeschwindigkeit von der an- gewendeten Temperatur abhängt. Die erfor derliche Erhitzungszeit wird durch Analyse des Produktes bestimmt. Die Umwandlung kann praktisch quantitativ verlaufen. Zweck mässig lässt man das Reaktionsprodukt ab kühlen, wonach man es im Wasser auflöst. Bei Zusatz von Salzsäure zu der zweckmässig siedenden Lösung entsteht die freie, praktisch unlösliche 2,3-Oxynaphthoesäure.
Beispiel <I>2:</I> 100 kg Dinatriumsalz der 2,1- Oxy - naphthoesäure, das praktisch frei ist von Naphthol oder andern freie Hydroxylgruppen enthaltenden Verbindungen, werden mit 200 kg Paraffinwachs, Medizinalparaffinöl oder einer andern. chemisch indifferenten Flüssigkeit, die höher siedet als die anzu wendende Temperatur, vermischt. Dies ge schieht in einem mit Rührwerk und Heiz- mantel ausgestatteten Gefäss.
Im Heizmantel, der eine gleichmässige Erhitzung der Reak- tionsmasse ermöglicht, kann man gesättigten Hochdruckdampf, öl, Diphenyloxyd oder der gleichen zirkulieren lassen. Das Reaktions gemisch wird auf einer Temperatur zwischen 220 und 360 C gehalten. Die erhitzte Mi schung wird bis zur Beendigung der Umlage rung gerührt, dann abkühlen gelassen und das Dinatrium-2,3-oxynaphthoat mit Wasser extrahiert.
<I>Beispiel 3:</I> 100 kg Dinatrium-2,1-oxynaphthoat, das praktisch frei ist von Verunreinigungen, die freie Hydroxylgruppen enthalten, werden mit 300 kg Tetrahydronaphthalin in einem glei chen Gefäss wie in Beispiel 2 beschrieben vermischt, das jedoch einen Rückflusskühler aufweist, hermetisch verschlossen werden kann und druckfest ist.
Das Tetrahydronaph- tha.lin wird unter so viel Überdruck, dass es zwischen 220 und 360 siedet, zum Sieden er hitzt und die Erhitzung so lange fortgesetzt, bis die Umlagerung beendigt ist. Das Tetra- hydronaphthalin wird nun abdestilliert und der trockene Rückstand in Wasser gelöst.
Man kann auch Dinatrium - 2,1- oxy- naphthoat verwenden, das nicht vollkommen frei von Verunreinigungen, wie Teer, ist.