DE940984C - Verfahren zur Gewinnung von Furfurol - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung von FurfurolInfo
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- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07D—HETEROCYCLIC COMPOUNDS
- C07D307/00—Heterocyclic compounds containing five-membered rings having one oxygen atom as the only ring hetero atom
- C07D307/02—Heterocyclic compounds containing five-membered rings having one oxygen atom as the only ring hetero atom not condensed with other rings
- C07D307/34—Heterocyclic compounds containing five-membered rings having one oxygen atom as the only ring hetero atom not condensed with other rings having two or three double bonds between ring members or between ring members and non-ring members
- C07D307/38—Heterocyclic compounds containing five-membered rings having one oxygen atom as the only ring hetero atom not condensed with other rings having two or three double bonds between ring members or between ring members and non-ring members with substituted hydrocarbon radicals attached to ring carbon atoms
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- C07D307/46—Doubly bound oxygen atoms, or two oxygen atoms singly bound to the same carbon atom
- C07D307/48—Furfural
- C07D307/50—Preparation from natural products
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf Gewinnung von Furfurol aus pentosehaltigen Säurehydrolysaten
pentosanhaltiger pflanzlicher Stoffe, wie Laubholz,
Haferschalen, Maisspindeln u. dgl.
Nach einem bekannten Verfahren werden die sauren Lösungen einer Druckerhitzung im geschlossenen
Gefäß ausgesetzt. Das dabei gebildete Furfurol geht zum Teil bei der Entspannung mit
dem Entspannungsdampf ab. Der Rest wird durch Nachdestillation aus der Lösung gewonnen. Bei
diesem Verfahren entstehen erhebliche Verluste, da das gebildete Furfurol zu erheblichen Teilen wieder
zerstört Wird.
Es ist weiterhin bekannt, Furfurol aus Pentoselösungen durch Säureeinwirkung und Erwärmen
bei gewöhnlichem Druck unter gleichzeitigem Abdestillieren, gegebenenfalls unter Einleiten von
Wasserdampf, zu gewinnen. Bei diesem Verfahren wird die Säure zwecks Erhöhung der Reaktionsgeschwindigkeit
in höherer Konzentration zur Anwendung gebracht.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Gewinnung von Furfurol aus pentosehaltigen
Säurehydrolysaten pentosanhaltiger pflanzlicher Stoffe, wie Laubholz,' Haferschalen, Maisspindeln
u. dgl., durch Erhitzen dieser sauren Lösungen auf Temperaturen über ioo° unter Druck und unter
gleichzeitigem Abdestillieren des gebildeten Furfurols nach Maßgabe seiner Entstehung zusammen
mit dem abdestillierenden Wasserdampf, das dadurch gekennzeichnet ist, daß die sauren Lösungen
kontinuierlich durch mehrere hintereinandergeschaltete Druckverdampfer geführt werden, wobei
die von Verdampfer zu Verdampfer zunehmende
Säurekonzentration jeweils durch Erniedrigung
der Temperatur und des Druckes ausgeglichen wird. Es ist zwar bereits ein Verfahren bekannt, bei
dem Furfurol aus pentosanhaltigen Ausgangsstoffen in einem mehrstufigen Verfahren gewonnen
wird. Hierbei wird Dampf durch die hintereinandergeschalteten, mit pentosanhaltigem Material,
wie Haferschalen, Maiskolben u. dgl., beschickten Reaktionsgefäße geleitet, und zwar derart, daß der
ίο Dampf zunächst durch das in dem ersten Gefäß befindliche Material, von diesem durch dast im
zweiten Gefäß befindliche Material und von diesem durch das im dritten Gefäß befindliche Material geblasen
wird, wobei sich die Dämpfe von Gefäß zu Gefäß anreichern.
Bei diesem Verfahren wird in allen Stufen mit der gleichen Säurekonzentration und in praktisch
gleichem Druckgebiet gearbeitet.
Nach der Erfindung werden demgegenüber-keine
pentosanhaltigen Ausgangsstoffe, wie Haferschalen, Maiskolben u. dgl., direkt auf Furfurol
verarbeitet. Die Erfindung bezieht sich vielmehr auf die Verarbeitung von pentosehaltigen Säurehydrolysaten,
die zunächst aus dem pentosanhalti-. gen Material gebildet und abgetrennt werden
müssen. Erfindungsgemäß wird auch kein Dampf - durch die pentosehaltige Lösung geleitet. Die
Lösung wird vielmehr durch indirekte Wärmeübertragung verdampft. Die die Verdampfung erfindungsgemäß
in mehreren Stufen durchgeführt wird, wird die von Stufe zu Stufe steigende Säurekonzentration
durch Erniedrigung der Temperatur und des Druckes ausgeglichen. Das Furfurol-Dampf-Gemisch
einer Stufe kommt bei der Erfindung auch nicht mit dem Reaktionsgemisch der anderen Stufe in direkte Berührung; es wird vielmehr
nach einer vorteilhaften Ausf ührungsf orm der Erfindung zur Erhitzung der folgenden Verdampferstufe
durch indirekte Wärmeübertragung verwendet.
Die Erfindung bietet den Vorteil, daß die Furfurolbildung
so gelenkt wird, daß die Zersetzung ■ des säureempfindlichen Furfurols möglichst weitgehend
vermieden wird und Furfurol in etwa 90°/oiger Ausbeute erhalten wird.
Bei Durchführung des Verfahrens in z. B. vier Stufen wird die zunehmende Säurekonzentration,
die von etwa 1 bis 2% auf etwa 6 bis 8% steigt, in der Weise ausgeglichen, daß die
Temperatur, welche in der ersten Stufe z. B. etwa 1400 beträgt, stufenweise unter gleichzeitiger
Druckerniedrigung gesenkt wird, so daß sie beispielsweise in der vierten Stufe nur etwa
iio° beträgt. Dabei werden die drei Faktoren Druck, Temperatur und Säurekonzentration so aufeinander
abgestimmt, daß in allen Stufen etwa dieselbe Verdampfungsgeschwindigkeit und eine
dieser entsprechende Furfurolbildungsgeschwindigkeit besteht. Die Destillate der einzelnen Stufen
kommen, wie bereits erwähnt, mit den Konzentraten der nachfolgenden Verdampferstufen nicht
in Berührung. DieErfindung wird vielmehr nach einer Ausführungsform mit Vorteil derart durchgeführt,
daß die aus der ersten Stufe abgehenden Brüden als Heizdampf für die zweite Stufe und die aus der
zweiten Stufe abgehenden Brüden als Heizdampf für die dritte Stufe benutzt werden usw. Hierdurch
können erhebliche Mengen an Heizdampf eingeuspart werden.
Die mit den Brüden mitgeführten Säuremengen sind im allgemeinen so gering, daß sie keine Veranlassung
zu Komplikationen geben. Bei Versuchen, die unter Anwendung von Salzsäure durchgeführt
wurden, hat sich gezeigt, daß das Destillat aus der mit Säure angereicherten Endstufe nicht mehr als
0,03 °/o H Cl enthielt. Immerhin empfiehlt es sich, darauf zu achten, daß durch mitgerissene bzw.
teilflüchtige Säure keine schädlichen Furfurolzersetzungsreaktionen stattfinden. Es empfiehlt sich
infolgedessen, das abgezogene Kondensat z. B. durch laufende p'H-Bestimmungen auf Säuregehalt
zu ■ prüfen und erforderlichenfalls in die Brüdenleitung
(vor der Kondensation) flüchtige Basen, z. B. Ammoniak, in solchen Mengen einzuschleusen,
daß das abgezogene Kondensat etwa neutral reagiert.
Zur Durchführung des Verfahrens werden mit Vorteil Verdampferrohre aus säurefestem, temperaturbeständigem
Graphit verwendet, die einen beträchtlich höheren Wärmedurchgang haben als Verdampferrohre aus Porzellan. Die Verwendung
von Graphitrohren gestattet die Einstellung der Verdampfungsgeschwindigkeit auf die Furfurolbildungsgeschwindigkeit
aus Pentosen in besonders günstiger Weise.
Eine durch schonende Druckhydrolyse von Buchenholzspänen mit ityoiger Salzsäure bei 125
bis 1300 gewonnene, blank filtrierte Lösung, die als Zuckerbestandteile vorwiegend Xylose (z. B.
etwa 5%) enthält, wird einer vierstufigen kontinuierlichen Druckverdampfung in einer mit Graphitrohren
mit gutem Wärmedurchgang ausgestatteten
Apparatur unterworfen. Die Lösung wird in den ersten Druckverdampfer eingeführt, gelangt von
diesem in den zweiten, von diesem in den dritten und von hier aus in den vierten Druckverdampfer.
Der erste Druckverdampfer wird mit Heizdampf von 4 atü (1530) beheizt; Die aus dem erstenDruck- no
verdampfer abgehenden Brüden werden zur Beheizung des zweiten Druckverdampfers, die aus
diesem abgehenden Brüden zur Beheizung des dritten und die aus dem dritten Druckverdampfer
abgehenden Brüden zur Beheizung des vierten Druckverdampfers benutzt. Die Reaktions- und
Verdampfungstemperaturen betragen dabei in der ersten Stufe etwa 1400, in der zweiten Stufe etwa
1300, in der dritten Stufe etwa 1200 und in der
vierten Stufe etwa iio°. Die Säurekonzentration der Reaktionsflüssiigkeit, welche in der ersten Stufe
(bei 1400) etwa 1 bis 2 % beträgt, erhöht sich während
des Durchgangs der Flüssigkeit durch die Apparatur und beträgt in der letzten Stufe (bei
etwa iio°) etwa 6 bis 8%. Die Wirkung der zunehmenden Säurekonzentration wird durch Er-
niedrigung der Temperatur in den einzelnen Stufen ausgeglichen. Die aus den Heizräumen des 2., 3.
und 4. Druckverdampfers abgezogenen Kondensate sowie das Brüdenkondensat der letzten Stufe enthalten
2,5 bis 4%Furfurol. Die Kondensate werden der Furfurolabtreibungskolonne zugeführt. Die aus
der letzten Behandlungsstufe abfließende Lösung besitzt noch einen Restgehalt an Xylose von etwa
4 bis 6 %, bezogen auf die eingesetzte Xylosemenge.
Die Ausbeute an Furfurol beträgt über 90% der Theorie.
Die Erfindung bietet unter anderem auch den Vorteil, daß mit niedrigen Säurekonzentrationen
gearbeitet werden kann und der aus der Lösung selbst entwickelte Dampf als Transportdampf für
Furfurol wirksamer ist als etwa eingeblasener Wasserdampf, da letzterer sich nicht so gleichmäßig durch die ganze Lösung verteilen läßt und
daher in größerem Überschuß angewendet werden muß. Es werden mithin sowohl mit Bezug auf
Energieaufwand als auch auf Säureaufwand fortschrittliche Wirkungen erzielt.
Claims (2)
- Patentansprüche:i. Verfahren zur Gewinnung von Furfurol aus pentosehaltigen Säurehydrolysaten pentosanhaltiger pflanzlicher Stoffe, wie Laubholz, Haferschalen, Maisspindeln u. dgl., durch Erhitzen dieser sauren Lösungen auf Tempe raturen über ioo° unter Druck und unter gleichzeitigem Abdestillieren des gebildeten Furfurols nach Maßgabe seiner Entstehung zusammen mit dem abdestillierenden Wasserdampf, dadurch gekennzeichnet, daß die sauren Lösungen kontinuierlich durch mehrere hinter einandergeschaltete Druckverdampfer geführt werden, wobei die von Verdampfer zu Verdampfer zunehmende Säurekonzentration jeweils durch Erniedrigung der Temperatur und des Druckes ausgeglichen wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die aus dem ersten Druckverdampfer abgehenden Brüden als Heizdampf für den zweiten Druckverdampfer und die aus dem zweiten Druckverdampfer abgehenden Brüden als Heizdampf für den dritten Druckverdampfer verwendet werden usw.Angezogene Druckschriften:Deutsche Patentschriften Nr. 486 293, 642 246, 707638, 714956, 719704, 7Ι9 89Ο> 740602, 748983;USA.-Patentschriften Nr. 1 919 877, 1 960 812;Winnacker und Weingaertner, Chemische Technologie, Bd. I, S. 485;Chemical Engineering, 56, S. 231 ff. (1949).© 509 682 3.56
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