DE1226991B - Verfahren zur Herstellung reiner Chlorsulfonsaeure - Google Patents
Verfahren zur Herstellung reiner ChlorsulfonsaeureInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. CL:
COIb
Deutsche KL: 12 i-17/46
Nummer: 1226 991
Aktenzeichen: B 79247IV a/12 i
Anmeldetag: 7. November 1964
Auslegetag: 20. Oktober 1966
Für die technische Herstellung von Chlorsulfonsäure geht man von Schwefeltrioxyd und getrocknetem
gasförmigem Chlorwasserstoff aus. Bei den älteren Verfahren verwendet man lOOVoiges flüssiges
oder gasförmiges Schwefeltrioxyd.
So ist es bekannt, gasförmigen Chlorwasserstoff in einem Tauchabsorber oder einer Füllkörperkolonne
auf flüssiges Schwefeltrioxyd oder ein Gemisch von Chlorsulfonsäure und Schwefeltrioxyd meist in
chargenweisem Betrieb einwirken zu lassen. Die entstehende Reaktionswärme wird durch Außenkühlung
abgeführt.
Bei Verwendung von gasförmigem Schwefeltrioxyd werden die Reaktionskomponenten in einer Füllkörperkolonne
zusammengebracht, die mit umgepumpter Chlorsulfonsäure berieselt wird. Die Reaktionswärme
wird durch Kühlung der umgepumpten Säure in einem gesonderten Kühler abgeführt.
Bei den neueren Verfahren geht man an Stelle von reinem Schwefeltrioxyd direkt von Kontaktgasen aus.
Nach einem bekannten Verfahren wird das Kontaktgas mit Chlorsulfonsäure in Berührung gebracht und
das in ihm enthaltene Schwefeltrioxyd von der Säure absorbiert. In einer zweiten Stufe wird das Chlorsulfonsäure-Schwefeltrioxydgemisch
mit Chlorwasserstoff begast, um das Schwefeltrioxyd zu Chlorsulfonsäure umzusetzen. Nach einer anderen bekannten
Arbeitsweise werden die 150 bis 200° C heißen Kontaktgase in einer leeren Füllkörperkolonne mit
Chlorwasserstoff umgesetzt und die entstandene gasförmige Chlorsulfonsäure in einem mit Wasser
beschickten Querstromkühler und in einer daran angeschlossenen, mit Chlorsulfonsäure berieselten
Füllkörperkolonne zur Kondensation gebracht.
Alle diese bekannten Verfahren haben den gemeinsamen Nachteil, daß die gebildete Chlorsulfonsäure
durch wechselnde Mengen an freiem Schwefeltrioxyd, freiem Chlorwasserstoff, Schwefelsäure, Pyrosulfurylchlorid
und Sulfurylchlorid verunreinigt ist.
Es wurde nun gefunden, daß man auf einfache Weise in einem Arbeitsgang eine praktisch reine
Chlorsulfonsäure durch Umsetzung von gasförmigem Schwefeltrioxyd und Chlorwasserstoff in Gegenwart
von Chlorsulfonsäure bei erhöhten Temperaturen herstellen kann, wenn man die Reaktionskomponenten
in Chlorsulfonsäure bei deren Siedepunkt oder in seiner Nähe miteinander umsetzt.
Bei der erfindungsgemäßen Arbeitsweise wird ein Produkt erhalten, das praktisch keine Verunreinigungen
an Pyrosulfurylchlorid, Sulfurylchlorid, Schwefeltrioxyd und Chlorwasserstoff enthält. Lediglich
die in den beiden Reaktionskomponenten bei Verfahren zur Herstellung reiner Chlorsulfonsäure
Anmelder:
Badische Anilin- & Soda-Fabrik
Aktiengesellschaft,
Ludwigshafen/Rhein
Als Erfinder benannt:
Dr. Herbert Wolf,
Dr. Willi Klingler, Ludwigshafen/Rhein
deren technischen Herstellung immer vorhandenen Spuren von Wasser reagieren mit Schwefeltrioxyd zu
Schwefelsäure, die sich in der gebildeten Chlorsulfonsäure
wiederfindet. Diese Mengen sind jedoch so gering, daß sie analytisch kaum nachweisbar sind.
Es ist zweckmäßig, die gebildete Chlorsulfonsäure unmittelbar aus der Reaktionszone abzuziehen und
rasch abzuschrecken, z. B. auf Temperaturen unterhalb 50° C und darunter, um Zersetzungen mit
Sicherheit zu vermeiden. Um geringe Mengen an nicht umgesetztem Schwefeltrioxyd ebenfalls in
Chlorsulfonsäure umzuwandeln, ist es vorteilhaft, die Chlorsulfonsäure vor der Kühlung, z. B. im Gegenstrom,
mit gasförmigem Chlorwasserstoff zu behandeln. Bei dieser Arbeitsweise treten keine Verunreinigungen
der Chlorsulfonsäure durch Chlorwasserstoff auf, da letzterer in der heißen Chlorsulfonsäure
praktisch nicht löslich ist.
Zwecks Abführung der bei der Umsetzung frei werdenden Wärme kann man das Gefäß, in dem die
Umsetzung vorgenommen wird, außen oder innen mit Kühlvorrichtungen versehen.
Besonders zweckmäßig ist es, die Reaktionswärme dadurch abzuführen, daß man einen Teil der erzeugten
Chlorsulfonsäure verdampft und die restliche Reaktionswärme in Form der heißen Chlorsulfonsäure
selbst abführt. Durch entsprechende Bemessung der Mengen der Reaktionskomponenten lassen
sich in der Reaktionszone Temperaturen von etwa 148 bis 151° C einstellen. Die Einhaltung dieses
Temperaturbereichs ist indessen für das Verfahren nicht kennzeichnend, da dieses sich auch bei vermindertem
Druck und entsprechend niedrigeren Temperaturen durchführen läßt. Wird die Reaktionswärme
teilweise durch Verdampfen der erzeugten
■"'■ 609 707/360
Chlorsulfonsäure abgeführt, so ist es zweckmäßig, die verdampfte Chlorsulfonsäure in einem Rückflußkühler
zu kondensieren und das Kondensat in die Reaktionsflüssigkeit zurückzuleiten.
Eine zweckmäßige Vorrichtung für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist in der
Figur beschrieben. Die mit Chlorsulfonsäure in Berührung kommenden Teile der Kolonne 1 sind aus
einem gegen den Angriff siedender Chlorsulfonsäure beständigen Material, wie Quarz, Tantal oder Edelmetall,
gefertigt oder aber mit einem solchen Werkstoff ausgekleidet. Im oberen Teil der Kolonne 1 ist
ein Rückflußkühler 2 angeordnet. Durch das Rohr 3 wird gasförmiges Schwefeltrioxyd, durch Rohr 4
Chlorwasserstoff in die Kolonne eingeleitet. Der Chlorwasserstoff wird in einem Überschuß von etwa
1% über die stöchiometrisch zur Bildung der Chlorsulfonsäure erforderliche Menge eingeführt. Zweckmäßig
ist es, Rohr 4 in einer Entfernung entsprechend dem Durchmesser der Kolonne senkrecht unterhalb
von Rohr 3 anzuordnen. Im mittleren Teil der Kolonne befindet sich eine Füllkörpersäule 5, die auf
einer perforierten Platte 6 gelagert ist. Innerhalb dieser Füllung bildet sich in einer bestimmten Höhe,
die von der Menge der eingeführten Reaktionskomponenten abhängig ist, eine frei tragende Schicht
siedender Chlorsulfonsäure aus, in die von unten die Reaktionskomponenten einströmen. Ein Teil der gebildeten
Chlorsulfonsäure verdampft und führt hiermit den überwiegenden Teil der frei werdenden
Reaktionswärme ab. Die verdampfte Säure wird am Rückflußkühler 2 kondensiert und in die Reaktionsschicht zurückgeleitet, während der überschüssige
Chlorwasserstoff durch' Rohr 7 entweicht. Die erzeugte Chlorsulfonsäure wird mit einer Temperatur
knapp unterhalb ihres Siedepunktes im Sumpf 8 der Kolonne aufgefangen und von dort durch das Rohr 9
einem Kühler 10 zugeführt, in dem sie rasch auf eine Temperatur von unterhalb 50° C abgekühlt wird.
Um die verdampfte Chlorsulfonsäure und die überschüssige Chlorwasserstoffmenge rascher aus der
Reaktionszone abzuführen, ist es zweckmäßig, dem gasförmigen Scnwefeltrioxyd eine geringe Menge,
z. B. 0;5 Volumprozent, eines Inertgases, z. B. Luft oder Stickstoff, zuzugeben. In diesem Fall besteht
das durch Rohr 7 die Kolonne verlassende Abgas aus Chlorwasserstoff und dem Inertgas.
In eine gemäß der Zeichnung gestaltete Kolonne aus Quarzglas, deren Höhe 300 cm und deren Durchmesser
20 cm beträgt, werden stündlich 88,6 kg Schwefeltrioxyd durch das Rohr 3 und 40,5 kg Chlorwasserstoff
durch das Rohr 4 eingeleitet. In der Füllkörpersäule 5 bildet sich eine frei tragende, etwa
70 mm hohe Reaktionsschicht aus siedender Chlorsulfonsäure aus, in der Temperaturen von etwa
150° C gemessen werden. Die gebildete Chlorsulfonsäure läuft mit einer Temperatur von etwa 145° C
ab. Durch das Rohr 9 werden stündlich etwa 129 kg Chlorsulfonsäure abgeführt. Etwa 15% der Reaktionswärme
werden mit der abfließenden heißen Chlorsulfonsäure, 85% durch Verdampfung von Chlorsulfonsäure und anschließende Kondensation
der verdampften Säure am Kühler 2 aus der Kolonne abgeführt. Die erzeugte Chlorsulfonsäure weist einen
SOg-Gehalt von 68,7% und einen HCl-Gehalt von
31,2% auf. Freies Schwefeltrioxyd, Chlorwasserstoff sowie Sulfurylchlorid oder Pyrosulfurylchlorid lassen
sich in ihr nicht nachweisen.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung reiner Chlor-. surfonsäure durch Umsetzung von gasförmigem
Schwefeltrioxyd und Chlorwasserstoff in Gegenwart von Chlorsulfonsäure bei erhöhten Temperaturen,
dadurch gekennzeichnet, daß man die Reaktionskomponenten in Chlorsulfonsäure bei deren Siedepunkt oder in seiner Nähe
miteinander umsetzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Teil der Reaktionswärme
dadurch abführt, daß man einen Teil der erzeugten Chlorsulfonsäure verdampft, den verdampften
Teil kondensiert und das Kondensat m die Reaktionsflüssigkeit zurückführt.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man den Reaktionskomponenten geringe Mengen an Inertgasen zu-
setzt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
609 707/360 10.66 © Bundesdruckerei Berlin
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FR2380984A1 (fr) * | 1977-02-17 | 1978-09-15 | Ciba Geigy Ag | Procede pour l'exploitation d'acide chlorhydrique gazeux |
DE10031830B4 (de) * | 2000-06-30 | 2010-06-02 | Lanxess Deutschland Gmbh | Verfahren zur Herstellung von Fluorsulfonsäure mit geringen Gehalten an niedrigsiedenden Verbindungen |
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1965
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- 1965-11-05 GB GB4695665A patent/GB1084984A/en not_active Expired
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Also Published As
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SE300206B (de) | 1968-04-22 |
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