DE168409C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Den Gegenstand vorliegender Erfindung bildet eine Sandstreuvorrichtung für Straßenbahnfahrzeuge, Eisenbahnfahrzeuge u. dgl., welche ein sicheres Entleeren des Streumaterials auch bei feuchtem Zustand desselben oder bei nasser Witterung gewährleistet.

Bei den bisher zur Anwendung gekommenen Sandstreuern zeigt sich als ein, die sichere Wirkung derselben beeinträchtigender Ubelstand, daß sich die verhältnismäßig enge Auslaßöffnung der Sandkästen sehr bald verstopft, falls das zum Streuen verwendete Material nicht gut trocken ist, so daß die Streuvorrichtungen gerade in den Fällen versagen, in welchen dieselben erfahrungsgemäß am nötigsten sind, nämlich bei nasser Witterung, Tauwetter u. dgl. Sand nimmt bekanntlich die Feuchtigkeit der Luft begierig an, und feuchter oder nasser Sand setzt sich dann, bei der fortwährenden Rüttelbewegung des in Bewegung befindlichen Fahrzeuges, in den Sandkästen derart fest, daß er nicht mehr durch die Auslaßöffnung fallen kann.

Dieser Übelstand soll gemäß der Erfindung dadurch vermieden werden, daß in dem Sandbehälter Schieberplatten angebracht sind, die mit der Verschlußplatte der Auswurföffnung durch ein Zugorgan in Verbindung stehen, so daß sie der Bewegung dieser Verschlußplatte zu folgen gezwungen sind und den darauf ruhenden Sand in Bewegung setzen, sobald der Verschluß geöffnet wird. Die Schieberplatten sind zur Erhöhung ihrer Wirksamkeit mit in den Sand vorstehenden dachartigen oder welligen Erhöhungen versehen, während die Verschlußplatte noch einen Reißer mit Kopfplatte trägt, die das Nachsinken des Materials sicherstellt.

In beiliegender Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel veranschaulicht:

Fig. ι zeigt die Sandstreuvorrichtung im Schnitt, bei geschlossenem Auslaß, und in Fig. 2 ist dieselbe bei geöffnetem Auslaß im Schnitt dargestellt.

Der Sandbehälter α ist in üblicher Weise an seinem tiefsten Punkt mit der Verschlußplatte b ausgestattet, welche bei c drehbar angelenkt und beispielsweise mit Hilfe eines Hebelarmes d und eines Zugorgans e geöffnet werden kann; eine Zugfeder/ zieht die Verschlußplatte b in ihre Schlußstellung zurück und hält dieselbe bei Nichtgebrauch geschlossen. Diese Einrichtungen sind bekannt, sollen nicht Gegenstand des Patents sein und können für jeden Bedarfsfall zweckentsprechend verändert werden.

Auf der schräg ansteigenden Wandfläche des Behälters α ist eine Platte g frei verschiebbar, die die Behälterwand in möglichster Ausdehnung verdeckt, so daß das Streumaterial möglichst auf dieser Schieberplatte g ruht; diese Schieberplatte g ist mittels einer Stange h gelenkig mit der Verschlußplatte b verbunden, so daß sie der Bewegung der Platte b zu folgen gezwungen ist. Auf der Verschlußplatte b ist ferner ein Reißer r befestigt, welcher bei der Bewegung der Ver-

schlußplatte den darüber befindlichen Sand lockert oder mit seinem schaufelartig verbreiterten Kopf k nach unten drängt.

Wirkungsweise: Das auf dem Schieber g und der Verschlußplatte b ruhende Streumaterial muß bei Bewegung dieser beiden Teile und durch Zusammenwirken des Schiebers g und des Reißers r in Bewegung kommen, auch wenn der Sand ziemlich fest

ίο zusammengerüttelt ist, wobei auch die Zugstange h lockernd wirkt, so daß so viel Sand durch die Auslaßöffnung des Sandbehälters fällt, als der Hub der Verschlußplatte b zuläßt.

Bei Sandbehältern mit mehreren, schräg nach dem Auslaß zusammenlaufenden Wandflächen können so viele Schieberplatten g Anwendung finden, als solche Wandflächen vorhanden sind; auch ist die Schräglage der Wandflächen für die Anwendung der Schieber g nicht Bedingung. Letztere können vielmehr auch bei senkrechten Wandflächen angewendet werden. ■

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Sandstreuer, dadurch gekennzeichnet, daß an den schräg nach unten abfallenden Innenwänden des Sandbehälters (a) entsprechend gestaltete, mit flachen, dachartigen Erhöhungen versehene Schieberplatten (g) verschiebbar sind, die, durch Stangen (h) mit der Verschlußkappe (b) der Ausfallöffnung des Behälters (a) gelenkig verbunden, in Verbindung mit einem auf der Klappe (b) befestigten, in das Behälterinnere ragenden Reißer fr) mit Kopfplatte (k) beim Öffnen der Klappe (b) ein Nachsinken des Streumaterials sicher stellen.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.