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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Herstellen von zumindest
einseitig offenen, raumgroßen Baukörpern aus Stahlbeton, insbesondere von Fertiggaragen,
mit einer mehrfach verwendbaren Außenschalung und einer am selben Standort bleibenden
Innenschalung, von denen zumindest die Außenschalung in mehrere Teile auflösbar
ist.
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Solche Baukörper aus Stahlbeton müssen in großen Serien hergestellt
werden, wenn die Vorteile der Fertigbauweise ausgeschöpft werden sollen. Dann ist
es erforderlich, die Fertigung auf möglichst engem Raum durchzuführen, ohne indessen
dadurch die Qualität des Baukörpers, insbesondere die seiner Oberflächen, zu beeinträchtigen.
Andererseits sollen die Hauptproduktionsmittel, insbesondere die Schalungen, einen
möglichst großen Ausnutzungsgrad erreichen.
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Es ist bereits bekannt, die Schalung auf dem Baugrundstück neben der
Baugrube in den Erdboden einzulassen (deutsche Patentschrift 805 561). Allerdings
muß dann das Bauwerk erst vollständig erhärten, bevor es aus der Schalung gehoben
werden kann. Deshalb ist der Ausnutzungsgrad der Schalungen unbefriedigend.
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Es ist ferner bekannt, die Innenschalung auf einem Schalwagen aufzubauen,
um sie nach hinreichender Erhärtung des Betons aus dem Innenraum des Baukörpers
durch die seitliche Öffnung herauszufahren (USA.-Patentschrift 2 353 072). Erfolgt
die Herstellung von Baukörpern nach diesem Konzept in einer Fabrik, so ist es unvermeidlich,
die Schalung und gegebenenfalls die mit ihr hergestellten Baukörper im Rahmen der
Gesamtfertigung mehrfach zu bewegen und zu transportieren. Hieraus entstehen Verlustzeiten
und folglich ein schlechter Ausnutzungsgrad. Außerdem ergeben sich Nachteile daraus,
daß bei Baukörpern mit Boden die Herstellung in zwei Stufen und demnach auch mit
zwei miteinander zu verbindenden Bewehrungen erfolgen muß.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die eingangs beschriebene
Vorrichtung so für den Fabrikbetrieb einzurichten, daß die mit ihr hergestellten
Baukörper bereits entschalt werden können, wenn sie noch nicht ihre endgültige Festigkeit
erreicht haben.
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Gemäß der Erfindung ist zu diesem Zweck vorgesehen, daß bei einer
Vorrichtung der eingangs erwähnten Art der Baukörper in seiner Schalungsstellung
mit seiner offenen Stirnseite auf einem Rahmen ruht, auf dem sich die Außenschalung
abstützt und dessen Öffnung dem Querschnitt der Innenschalung angepaßt ist, daß
der Rahmen mit dem auf ihm ruhenden Baukörper oder die Innenschalung wenistens um
die Abmessung des Baukörpers rechtwinklig zur Rahmenebene zwischen einer Schalungsstellung
und einer Entschalungsstellung beweglich ist, und daß der Rahmen zugleich als Transportmittel
für den betonierten Baukörper bis zu dessen endgültiger Erhärtung dient.
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Auf diese Weise lassen sich die Baukörper aus Stahlbeton in Großserien
herstellen, indem die Rahmen auf Fahrgestellen abgesetzt werden, die eine Art Fließband
bilden. Dieses Fließband fördert die Baukörper, sobald sie die zu ihrer Entschalung
ausreichende Festigkeit erreicht haben und entschalt sind. Das Einschalen, Gießen
des Betons in die Schalungen und etwaige weitere Arbeiten, wie z. B. das Anlegen
eines Vakuums, um dem gegossenen Beton Wasser zu entziehen, erfolgt an ein und derselben
Stelle. Diese Konzentration der Produktionsmittel an einer Stelle vermeidet Leerzeiten
und ergibt einen optimalen Ausnutzungsgrad. Außerdem werden die Produktionsmittel
geschont, und die Genauigkeit der Baukörper wird erheblich gesteigert.
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Zweckmäßig ist die Innenschalung, wie an sich bekannt, starr ausgebildet,
und zumindestens die Außenflächen ihrer sich in Bewegungsrichtung erstreckenden
Schalungsteile sind nach oben zu und gegeneinander geneigt.
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Eine einfache und daher zweckmäßige Ausbildung der neuen Vorrichtung
besteht darin, zum Bewegen der Innenschalung ein hydraulisch betätigtes Kolbengetriebe
zu verwenden.
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Außerdem kann es zweckmäßig sein, eine der Höhe nach unterteilte Außenschalung
zu benutzen. Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung
erläutert. Es zeigt F i g. 1 die Draufsicht auf eine Vorrichtung gemäß der Erfindung
und F i g. 2 eine Ansicht im Schnitt längs der Linie II-11 der F i g. 1.
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Die in den Figuren dargestellte Vorrichtung dient zur Herstellung
von monolithischen, zumindest einseitig offenen, raumgroßen Baukörpern aus bewehrtem
Beton. Ein solcher Baukörper ist z. B. eine Fertiggarage, wie sie in F i g. 2 zu
erkennen ist.
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Die Fertiggarage ist ein monolithischer Baukörper 1, dessen
eine Stirnseite eine Öffnung 2 aufweist. In diese Öffnung wird später das
Garagentor eingesetzt. Die Bewehrung besteht aus einem aus den üblichen Baustählen
geflochtenen Korb, Bewehrungskorb 3.
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Die Herstellung des Kastens erfolgt durch Gießen zwischen einer Innenschalung
4, die gemäß dem dargestellten Ausführungsbeispiel starr und zur Vermeidung
von Absätzen an der Oberfläche des mit ihr hergestellten Bauwerkes glatt gehalten
ist, und einer Außenschalung 5, die in ihren Einzelheiten nicht näher dargestellt
ist. Sie ist jedoch mehrteilig und kann in ihre Einzelteile aufgelöst werden, wenn
der Baukörper entschalt werden soll.
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An geeigneter Stelle in einer Fabrik ist gemäß dem dargestellten Ausführungsbeispiel
eine Grube 6 vorgesehen. In der Grube 6 liegt der Zylinder 7 eines hydraulischen
Kolbengetriebes 8, dessen Kolbenstange 9 an ihrem freien Ende die
Innenschalung 4
trägt.
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Die ausfahrbare Länge der Kolbenstange 9 ist so gewählt, daß
die Innenschalung 4 in lotrechter Richtung wenigstens um die Gesamtabmessung
des Baukörpers rechtwinklig zur Ebene seiner Öffnung 2
zwischen einer Schalungsstellung,
die in F i g. 2 in ausgezogenen Linien wiedergegeben ist, und einer strichpunktiert
dargestellten Entschalungsstellung beweglich ist. In der Entschalungsstellung ist
die Schalung einschließlich der Kolbenstange 9 des Kolbengetriebes 8 in die
Grube 6 vollständig eingefahren.
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über der Grube befindet sich ein Fahrgleis mit Schienen
10 und 11 für mehrere Fahrgestelle 12, die im wesentlichen
aus einem stabilen Rahmen 13 und der erforderlichen Anzahl von Rädern
14 bestehen. Der Rahmen 13 besitzt eine Oberseite, die groß genug
ist, um den Baukörper und die Außenschalung abzustützen.
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Zweckmäßig werden die Außenseiten der Innenschalung so geneigt, daß
sie in Richtung auf die Öffnung des durch sie hergestellten Innenraumes des
Baukörpers
divergieren. Dadurch wird der nachfolgend näher erläuterte Entformungsvorgan@; erleichtert.
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Die Produktion der Baukörper geschieht wie folgt: Zunächst wird die
Innenschalung 4 in ihre obere Stellung gebracht, indem sie durch den Rahmen 13 eines
Fahrgestells 12 hindurchtritt. Dann wird der Bewehrungskorb 3, der an anderer Stelle
zusammengesetzt worden sein kann, über die Innenschalung 4 gestülpt. Der genaue
Abstand zur Innenschalung wird durch entsprechende Abstandshalter gewährleistet.
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Bei dieser Gelegenheit können auch Aussparungskästen für Durchbrüche,
Öffnungen od. dgl. auf der Innenschalung 4 befestigt werden, falls solche Maßnahmen
am Baukörper erforderlich sind.
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Hierauf wird die Außenschalung 5 herangebracht und auf den Rahmen
13 des Fahrgestells 12 abgesenkt. Nachdem die Außenschalung zusammengesetzt worden
ist, wird der Beton zwischen Außen- und Innenschalung gegossen. Innen und außen
an der Schalung befestigte Rüttler, deren Frequenz auf Betonkonsistenz, Dichte des
Betons und auf die Bewehrungsanordnuna eingestellt ist, sorgen für eine einwandfreie
Verdichtung und garantieren eine glatte Oberfläche des so hergestellten Bauwerks.
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Nachdem der Baukörper eine seine Entschalung ermöglichende Festigkeit
erreicht hat, wird die Innenschalung 4 durch das Kolbengetriebe 8 in der beschriebenen
Weise durch den Rahmen 13 hindurch in die Grube S abgesenkt. Vorher, gleichzeitig
oder danach wird die Außenschalung entfernt. Dieser Vorgang kann beispielsweise
durch an den vier Ecken der Schalungen eingebaute Knebel, welche die Schalung von
der Betonwand abdrücken, erleichtert werden. Zweckmäßig wird ein Kran vorgesehen,
um die Schalung abzuziehen.
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:@m Ende dieser Vorgänge ruht der noch nicht endgültig erhärtete Baukörper
1 auf dem Fahrgestell und l.ann auf den Schienen 10 und 11 des Gleises weitergefahren
werden. Er erhärtet im weiteren Verlauf der Produktion, die sich unmittelbar anschließt.
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Abweichend von dem dargestellten Ausführungsbeispiel kann die Innenschalung
4-stationär ausgebildet sein, wenn das Fahrgestel112 mit dem Baukörper 1 in vertikaler
Richtung beweglich angeordnet werden.
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Nicht dargestellt sind die im Bereich der Grube 6 vorzusehende weitere
Produktionsmittel. wie beispielsweise Vorrichtungen zum Absaugen des im Beton enthaltenen
Wassers. Der Hauptvorteil der dargestellten und vorstehend im einzelnen beschriebenen
Vorrichtung besteht darin, daß alle wesentlichen Produktionsmittel für die Serienfertigung
von Baukörpern an einer Stelle konzentriert sind und stationär eingebaut werden
können. Dadurch wird der Ausnutzungsgrad erheblich verbessert, und die Produktionsmittel
werden geschont.
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Die Außenschalung kann der Höhe nach beispielsweise einmal unterteilt
sein, um die Füllhöhe des Betons zu vermindern und damit Entmischungen zu vermeiden.