DE16709C - Neuerungen an dem durch Patent Nr. 725 geschützten Verfahren in der Herstellung, dem Pressen und Koloriren von Füllstücken, Friesen, Verzierungen aus Masse und anderen Zeugen, sowie an den hierbei verwendeten Vorrichtungen. (Zusatz ZUP. R. 16342.) - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 8: Bleichen, Färben, Zeugdruck und Appretur.

sowie an den hierbei verwendeten Vorrichtungen.

Zusatz-Patent zu No. 16342 vom 22. December 1880.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 24. Februar 1881 ab. Längste Dauer: al. December 1895.

Die vorliegende Neuerung bezweckt die Verwendung der Compositionen aus oxydirtem OeI zur Herstellung einer dauerhaften, undurchdringlichen Oberfläche bei Füllstücken oder Friesen, für Möbel und analoge Gegenstände. Auf gleiche Art lassen sich auch Streifen zur Decoration von Läden, zum Einfassen von Karten und Anzeigen, wie Verzierungen zu Buchstaben und Zeichen an Schildern für Kaufläden herstellen. Bei dieser Verwendung des oxydirten Oeles empfiehlt sich die Anordnung von Matrizen oder Cylindern aus gravirtem Metall.

Zuerst stellt man folgende Masse her:

Oxydirtes OeI . . 200 kg,
Kopal . . . . . 10 kg,
Harz 50 kg.

Diese Bestandtheile werden in dampfgeheizten Behältern gemischt.

Die Composition zum Formen wird wie folgt hergestellt:

Von vorbeschriebener Masse 24 kg,

Holzstoff 24 kg,

Bleiweifs 3 kg,

Venetianisches Roth ... 1 kg.
Diese Bestandtheile werden in Knetapparaten mit radialen Armen zusammen gemischt. Der Farbezusatz wechselt je nach Bestimmung.
Diese Composition wird auf die Füllstücke oder andere plastische Gegenstände unter sehr starkem Druck aufgebracht, worauf man sie dadurch härtet, dafs man sie einer gelinden Wärme längere Zeit aussetzt.

Die Füllstücke, Friese, Verzierungen etc. sind meist, ehe sie die geformte, undurchdringliche Oberfläche erhalten, aus Holz; man kann jedoch auch andere harte und feste Materialien verwenden.

Durch dasselbe Verfahren kann man auch Gegenstände mit einem Ueberzuge versehen, um sie vor Feuchtigkeit oder Witterungseinflüssen zu schützen; z. B. stellt man oft Räder her, deren centraler Theil aus geprefstem Papier besteht, das die Eigenschaft der Undurchdringlichkeit nicht besitzt. Diesem Uebelstande wird durch das angegebene Verfahren völlig begegnet, indem man Matrizen verwendet und eine Schicht von oxydirtem OeI etc. aufprefst; man breitet die Masse vorher auf dem Klotze aus, so dafs sie denselben vollständig einhüllt und so der Einflufs der Feuchtigkeit beseitigt wird.

Andere vor Feuchtigkeit zu schützende Gegenstände können auf dieselbe Weise behandelt werden, so z. B. kann man Seile aus Faserstoffen mit einer undurchdringlichen Hülle versehen. Auf der Oberfläche sind Ornamente mit Hülfe von Matrizen oder Cylindern herstellbar, entweder gleichzeitig mit der Anfertigung der Hülle oder nachher.

Claims (2)

Für Seile empfiehlt sich folgende Zusammensetzung: Oxydirtes OeI . .20 kg, Kopal 2,5 kg, Harz 2,s kg, Pigment .... 12,5 kg. Um diese Masse plastisch zu machen, setze man genügend Kohlennaphta zu. Das Auftragen dieser Masse auf die Seile erfolgt ebenso wie das Ueberziehen der Telegraphendrähte mit Guttapercha. Stellenweise macht sich das vorläufige Aufbringen einer dünnen Schicht der Masse nöthig, um die erforderliche Adhäsion zu sichern. Das Seil kann dann durch kleine Druckwalzen laufen, um das Aussehen gedrehter oder geflochtener Seile zu geben oder dergleichen. Paten τ-An Sprüche:

1. Die neue Verwendung von Compositionen aus oxydirtem oder festgemachtem OeI, um den Füllstücken, Streifen, Friesen, Ornamentbuchstaben oder Ladenschildern etc. aus Holz oder dergleichen hartem Material eine undurchdringliche, geformte Oberfläche zu ertheilen.

2. Die neue Verwendung von oxydirtem OeI, um den Seilen aus Faserstoffen eine undurchdringliche, geformte Oberfläche zu verleihen.