DE1670081A1 - Verfahren zur technischen Herstellung von Hydroxocobalamin - Google Patents

Verfahren zur technischen Herstellung von Hydroxocobalamin

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DE1670081A1 DE19661670081 DE1670081A DE1670081A1 DE 1670081 A1 DE1670081 A1 DE 1670081A1 DE 19661670081 DE19661670081 DE 19661670081 DE 1670081 A DE1670081 A DE 1670081A DE 1670081 A1 DE1670081 A1 DE 1670081A1
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Description

Verfahren zur technischen Herstellung von Hydroxocobalamin
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur technischen HersbeLLung von Hydroxocobalamin, ausgehend von Cyanocobalamin.
Man kennt das Cyanocobalamin (oder Vitamin B 12), welches Ln einem komplexen organischen Molekül eine Cyanogruppe CN trägt. Eine Beschreibung des Vitamins B 12 sowie seiner voLL:;findigen FormeL und eine Beschreibung seiner Eigenschaften findet sich z.B. in dem "Merck Index", Ausgabe 1960, üeite 10fjy.
üoifc wird für pharmazeutische Zwecke dem vorstehend beoohr!ebenen Stoff das Vitamin B 12b genannte Hydroxocobalamin vorgezogen.
Dr.Ha/Ha
Die
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Die Formel dieses Stoffs leitet sich von der des vorher genannten durch Ersatz der Gyanogruppe durch eine Hydroxylgruppe OH ab.
Tatsächlich tritt das Hydroxocobalamin, welches basische Eigenschaften besitzt, viel leichter in den menschlichen Stoffwechsel ein.
Man kennt bereits verschiedene Verfahren, nach welchen Vitamin B 12 in Vitamin B 12b übergeführt werden kann. So geht man beispielsweise bei einer bekannten Methode davon aus, dass man in saurem Milieu die G-ruppe GN~ in dem Oyanocobalaminmolekul durch ein anderes Anion, z.B. Cl-", ersetzt und dann den so erhaltenen Ester in das Hydroxocobalamin überführt.
Die erstere Reaktion ergibt jedoch nur eine sehr geringe Ausbeute, da das öyanocobalamin praktisch nicht ionisierbar ist, so dass dieses Verfahren vom technischen Standpunkt aus uninteressant ist.
Nach einer anderen bekannten Methode wird das Cyanocobalamin katalytisch unter Umwandlung in Cobalamin hydriert und dieses wird dann zum Hydroxoaobalamin oxydiert.
BeL 009845/1860
Bei diesem Verfahren hängt die Ausbeute einmal von dem Katalysator ab, dessen Wirksamkeit sich mit der Zeit und bei jedem Durchgang ändern kann. Ausserdem verbleiben die Cobalamine längere Zeit in Gegenwart von Wasserstoff, was aus den nachstehend erklärten Gründen schädlich ist.
Eine dritte, bekannte Methode, die ebenfalls eine Hydrierung* gefolgt von einer Oxydation umfasst, sieht die Hydrierung mit naszierendem Wasserstoff in einer Cyanocobalamin! ö sung vor.
So wurde bereits ein Verfahren beschrieben, bei welchem man eine Wasserstoffsaure auf ein zweiwertiges Salz, welches dreiwertig wird, unter Freiwerden von Wasserstoff in Anwesenheit von Cyanocobalamin einwirken lässt. So kann man beispielsweise Chlorwasserstoffsäure auf lerrochlorid oder Schwefelsäure auf Natriumbisulfit einwirken lassen. Nach Abtrennung des gebildeten Niederschlags wird die Lösung dann durch Hindurchleiten von Luft wieder oxydiert.
Dieses Verfahren stellt zwar eine Verbesserung gegenüber den vorstehend beschriebenen dar, besitzt jedoch den Nachteil, dass die Cobalamine längere Zeit in Anwesenheit von Wasserstoff verbleiben.
009845/1850
Man
Man hat auch, vorgeschlagen, die Reduktion durch Zusatz eines Metalls (Fe oder Zn) zu einer sauren Lösung von Cyanocobalamin durchzuführen. Dieses Verfahren ist jedoch ohne technisches Interesse, da die vorgesehenen Mengen an Säure und Metall einen ungenügenden Wasserstoffdruck zur Durchführung der gewünschten Hydrierung ergeben. Man erhält somit keine annehmbare Ausbeute. Ausserdem müssen
Wm-- c-
bei diesem Verfahren die Reaktionsteilnehmer in Bewegung gehalten werden, was die Reproduzierbarkeit des Verfahrens erschwert. ■
Bei dem Verfahren gemäss der deutschen Patentschrift 1 182 666 erfolgt die Hydrierung durch Hindurchleiten einer gemischten Lösung von einer Wasserstoffsäure und Cyanocobalamin durch eine Säule aus· granuliertem Zink, wobei die austretende Lösung sofort durch Hindurchleiten P " von Luft wieder oxydiert wird.
Dieses Verfahren bedeutet eine wesentliche Verbesserung gegenüber dem vorstehend beschriebenen, mit einem zweiwertigen Salz arbeitenden Verfahren, da die Hydrierung hier kontinuierlich erfolgt, so dass das Hydrierungsprodukt nicht in dem Reduktionsmilieu verbleibt, was die Gefahr der Zersetzung der Cobalamine wesentlich verringert.
!Trotzdem
009845/1850 ~ ~~
_ 5 —
Irotzdem können auch bei diesem Verfahren bestimmte Unregelmässigfeeiben auftreten, da die Hydrierung mit der Durchlaufgeschwindigkeit der Flüssigkeit durch das Zink, der G-ranulomebrie und der Qualibäb des Zinks variiert. Deshalb müssen alle diese Faktoren von einer Apparatur zur anderen geregelb werden.
Bei allen Methoden, bei welchen eine Säure .unter Entwicklung von gasförmigem Wasserstoff auf ein Metall zur Einv/irkung kommb, kann der rH-Wert der au hydrierenden Lösung al:3 Null betrachtet werden. Bekannblich misst der rH-//erb das Oxydablons-Redukbionspobential einer Lösung und er ist im Fail von freiem Wasserstoff bei AtmosphärendrucK Null und für freien Sauerstoff bei Atmosphärendruck bei/r'iifib er 41; für den inaktiven Zustand beträgt rH fitwz-'ϊ 2 1,3» Der Wert von rH gibt somit, ein Mass für das Reductions- oder OxydationBvermögen einer Lösung.
Die i'ataache, dass bei den bekannten Verfahren rH ITuIl i:-jc, zeigt, dass das Redukbionsvermögeri der Lösung nicht Ren teuer fc werde-n kann. Man läuft aomit Gefahr, dass die Hydrierung weiter ^ehb als man wünscht, waa einen Abbau (Ιου Oobaiarainmotökiils bewirken kann.
Paa 00.9BA5/1850
Das erf indungsgemäss e Verfahren "beseitigt diese Nachteile der bekannten Verfahren und ermöglicht die gewünschte Umwandlung von Cyanocobalamin in Hydroxocohalamin unter optimalen Bedingungen, insbesondere was das Reduktionsvermögen des verwendeten Hydrierungsmilieus betrifft.
Das erfIndungsgemässe Verfahren zur technischen Herstellung von Hydroxocobalamin durch Reduktion des Cyanocobalamins in Lösung, gefolgt von seiner Oxydation, kennzeichnet; sich im wesentlichen dadurch, dass man für die Reaktion eine Mischung aus der Cyanocobalaminiösung und einem in wässriger Lösung ionisierbaren Eisensalz herstellt, wobei der pH-Wert der erhaltenen Lösung zwischen 3 und 5 beträgt, worauf man allmählich dieser Lösung so viel einer starken Base zusetzt, dass der pH-Wert auf über 6,2 unter Ausfällung der CN-G-ruppe des Cyanocobalamins als Eisenferrooyanid ansteigt.
Bei diesem Verfahren regelt man nicht nur beliebig den rll-Wert, was nicht nur eine partielle Hydrierung, sondern eine gesteuerte Ionisation ermöglicht j darüber hinaus erzielt man auch eine vollständige Reaktion, da die CN-Gruppe in dem Masse, in welchem sie feel wird, in das unlösliche Pegrocyanid übergeführt wird»
Das 0 0 9 8 4 5/1850
Das "Gleichgewicht wird dadurch -vollständig verschoben, ohne dass eine starke Reduktionswirkung· ausgeübt zu werden braucht, welche bestimmte Teile des die Cobalamine bildenden komplexen Moleküls angreifen könnte.
Man stellt übrigens fest, dass ab einem pH-Wert von 6,2 bis 6,5 die Lösung,,welche rot war, die Farbe verändert und kastanienbraun wird, während gleichzeitig das Ferrocyanid ausfällt. Die Reaktion erfolgt praktisch sofort. Filtriert man ab und führt eine Gyanidbestimmung nach den empfindlichsten Methoden durch, welche noch z.B. 0,3 Gamma/Liter Lösung anzeigen, so bleibt dieser Test negativ, was eine quantitative Reaktion infolge der Ausscheidung eines Gleichgewichtsfaktors anzeigt (die ionisierte CN-Gruppe, welche in das. Ferrocyanid übergeführt wird).
Die beobachtete Farbänderung zeigt den Übergang des Kobalts in dem Cyanocobalamin aus dem dreiwertigen in den zweiwertigen Zustand oder aus der oxydierten in die reduzierte Form an. Man stellt fest, dass diese Umwandlung der Ionisierung des gesamten Cyanocobalamins entspricht.
Vorzugsweise
009845/1850
Vorzugsweise liegt der pH-Wer.t der das Cyanocobalamin und das ionisierbare Eisensalz enthaltenden Lösung etwa zwischen 3,2 und 4,5, während die. Neutralisation der Ausgangslösung durch die starke Base bis zu einem pH-Wert von mindestens 7,2 erfolgt und ohne Nachteil bis auf 9 bis 9,5 getrieben werden kann, was eine Ausfällung des gesamten Eisenferrocyanids gestattet.
Bei einer vorteilhaften Ausführungsform des Verfahrens wird das Cyanocobalamin in wässriger Lösung mit einer Konzentration zwischen 2000 und 15000 G-amma/ccm angewendet, das ionisierbare Eisensalz ist Eisenchlorid oder Eisensulfat in einer solchen Menge, dass die Konzentration an Eisensalz der erhaltenen Lösung etwa zwischen 1/40 und 1/5 Mol pro Liter liegt. Es sei betont, dass die Konzentration an Eisensalz innerhalb sehr weiter. G-renzen variieren kann, ohne dass dadurch die Ausbeute merklich beeinflusst wird. Trotzdem empfiehlt es sich, die-Mindestmenge Eisensalz zuzusetzen, um die späteren Reinigungen zu erleichtern.
Die zur Erhöhung des pH-Werts verwendete starke Base besteht vorzugsweise aus e±ier Lösung von Ätznatron, Ätz-" ka,li, Kalk oder Barytwasser. Die Verwendung von Ammoniak empfiehlt sich nicht, denn dieses könnte eine Komplexbildung verursachen,
009 845/18 50
Da sich eine Ionisation und ansohliessende Ausfällung abspielt, erfolgt die Reaktion sofort, weshalb das gebildete Produkt nicht lange in Anwesenheit des Reduktionsmediums verbleibt» Die Reaktion des Eisensulfabs • mit; Barytwasser erlaubt die Bildung von unlöslichem Eisenoxyd und unlöslichem Bariumsulfat, so dass man schliesslich eine Lösung erhält, die das Hydroxocobalamin mit nur sehr wenig Salzen enthält. Austerdem hat die Abtrennung der Eisensalze durch Zugabe einer starken Base zur Folge, dass, nachdem man sich einmal im alkalischen Milieu mib einem pH-Wert von 9f5 bis 10 befindet, praktisch kein Eisensalz mehr^in Lösung bleibt. Das Redukbions-vermögen ist somit praktisch verschwunden und man braucht keine Zerstörung des gebildeten Produkts zu befürchten.
Nach Erreichen eihe3 pH-Werts von ']f2 bis 8,0 sieht die Erfindung zwei Auufiihrungsformen des weiteren Verfahrens vor. .
Nach der ersten Ausführungsform wird die Zugabe der starken Base üo lange fortgesetzt, bis der pH-Wert einen 7/ert zwischen etwa 8,5 und 9 erreicht hat. Auf diese Weifjf3 erzielt man die Ausfällung dor UberschüeaLgen Eise>nfj. Dann fLLtriorb man den gebLLdöton Mederachlag ab,
der 009845/1 β. 50
167008t
- ίο -
der aus dem ITerroayanid und dem überschüssigen Eisensalz besteht, w.elches bei dem herrschenden pH-Wert nicht mehr löslich ist. Ein Test des gesammelten Filtrats auf Eisen bleibt negativ.
Barch dieses Filtrat lässt man dann ein oxydierendes Gas, z.B. Luft, perlen, wodurch das Kobalt in den Gobalaminen vom zweiwertigen in den dreiwertigen Zustand übergeführt oder, mit anderen Worten, Hydroxocohal-amin gebildet wird. Dabei stellt man fest, dass die Lösung wieder rot wird. Dieser Farbumschlag wird erleichtert, wenn man vorher den pH-Wert auf einen Werfe zwischen etwa 5 und 6 durch Zugabe einer Säurelösung, z.B. einer Lösung von Salzsäure oder Schwefelsäure, erniedrigt«
Das photometrische Spektrum der Lösung entspricht dem des Hydroxocobalamxna. Die Probe auf Cyanid und Eisen bleibt selbst beiden empfindlichsten Methoden negativ.
Das Hydroxooobalamin wird dann aus der Lösung auf bekannte Weise,' z.B. durch Chromatographie, gefolgt von einer Kristallisation, abgetrennt. Man erhält dabei reines Hydroxocobalamin.
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Gemäss der zweiten Ausführungsform der Erfindung geht man so vor, dass man die mit dem Eisensalz versetzte Gyanocobalaminlösung nach Erhöhung des pH-Werts durch Zugabe der starken Base auf etwa zwischen 7»2 und 8 eine erste Filtration zur Abtrennung des Niederschlags von Eisenferrocyanid durchführt, dann das Filtrat durch Hindurchleiten eines gasförmigen Oxydationsmittels M
oxydiert, dann ein zweites Mal zur Abtrennung des bei der vorhergehenden Oxydation gebildeten Niederschlags aus Ferrisalzen filtriert, worauf man in an sich bekannter Weise das Hydroxocobalamin abtrennt.
Bei dieser Ausführungsform muss die Oxydation der Lösung durch Hindurchleiten des oxydierenden 6-ases sehr weit getrieben werden. Das kann man z.B. durch Verwendung von Sauerstoff anstelle von luft erreichen.
: ■ ■
Das erfindungsgemässe Verfahren lässt sich wie folgt erklären, ohne dass die Erfindung jedoch durch diese Erklärung beschränkt wird:
Die Reaktion zwischen dem." Eisenchlorid PeOl und dem
2 Cyanocobalamin der lormel: *
- CN
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(worin
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-■12 -
(worin Ή. eine organische Gruppe "bezeichnet und das Kobalt daher dreiwertig ist) dürfte der folgenden Gesamtreaktionsgleichung entsprechen: ·
6 ^Co - ON + 9 FeCl0 + 18 KaOH
(ON), ^e9 η- 6 ie (OH)x + 6 ^Oo - OH + 18 NaCl
Diese Realctioii kann in eine Folge von Einzelreaktionen zerlegt werden. In Anwesenheit von Natriumhydroxyd gibt das der Ausgangslösung zugesetzte Eisenchlorid Eisenhydroxyd:
+ 2 NaOH-^2NaCl + Fe (OH)2 .
Das Eisenhydroxyd -neigt'zur Hydrolyse in Ferrihydroxyd, welches ausfällt, wenn der pH-Wert 2,2 übersteigt:
' Fe (OH)2 + H2O Je (OHk +H+ ..
Das somit in reduzierendem Medium vorliegende Cyanocobalamin geht in das Cobalamin über:
0098A5/1850
R R
^o - CN > ^Go+ + CN" (a)
^Go + GN" + H^-» ^Co + HCN (b)
H-" R/
Die Cyanwasserstoffsäure reagiert mit dem Eisenhydroxyd ^ unter Bildung von Eisenferrocyanid, einem sehr stabilen Komplex, welcher ab einem pH-Wert von 6,2 ausfällt; die Ausfällung ist etwa bei einem pH-Wert von 7,2 oder darüber vollständig:
3 Fe (OH)2 +" 6 HCN > Pe (CN)6
Die Ausfällung des Elsenferrocyanids bewirkt somit eine dauernde Verschiebung des Gleichgewichts der Reaktionen g
(a) und (b)ν
Die Oxydation durch Hindurchleiten von Luft überführt die Cobalamine in Hydroxocobalamin :
iO y- Hoö h O
ν J M B /·] rl v
Wenn
1670Ö8T
Wenn man durch. Zugabe von Ätznatron den pH-Wert über 8,5 gemäss der ersten Ausführungsformder Erfindung ansteigen lässt, bewirkt man die Ausfällung von Eisenhydroxyd Fe (OH)2, welches in diesem pH-Bereich unlöslich ist.
G-emäss der zweiten Ausführungsform wird diese Ausfällung durch Überführung des Eisenhydroxyds in Ferrihydroxyd nach der folgenden Gleichung bewirkt:
2 Fe (OH)2 + K2O + 0——» 2 Fe (OH)5 . .
Das Studium der Oxydations-Reduktionspotentiale hat im übrigen bestätigt, dass der Übergang des pH—Werts der gebildeten Lösung (Cyanocobalamin + Eisensalz) Vm einem Wert zwischen 3 und 5 auf einen Wert über 6,2 infolge Zugabe der starken Base den rH-Wert den Crleichgewichtsvvart von etwa 21,5, der genau bei pH 6,2 liegt, durchlauf en lässt, wobei der rH-Wert einem oxydierenden Medium für die geringeren pH-Werte und einem reduzierenden Medium für die höheren pH-Werte entspricht. Bei pH = 4 ist somit T1H ;5O,3y während bei pH »8,5 rll-«. 8,6. '
"ßrfIn-IiUl*;.-.-vfir;l- Juroh die folgenden Beispiele er-läut;erb-
j 3BiH / I Ö50
Beispiel· 1
Man !Dringt 48 g Cyanocobalamin in 6 1 Wasser in Lösung, was einer Konzentration von etwa 8000 G-amma/ccm Cyanocobalamin entspricht.
Dann gibt man unter, Rühren 64 g kristallisiertes Eisen-
1 chlorid zu. Die Kristalle lösen sich sofort und man er- ^ hält eine etwa 1/12 Mol pro Liter enthaltende Lösung, Der pH-Wert der"so erhaitenen Ausgangslösung beträgt 3,4· Die Lösung bleibt rot und offensichtlich spielt sich keine Reaktion ab.
Dann gibt man der Ausgangslösung eine normale Natronlauge unter dauerndem Rühren und Beobachtung des pH-Werts zu.
Dieser pH-Wert steigt an und ab pH 6,2 ändert sich die Farbe der Lösung nach kastanienbraun (was dem Übergang | der Cobalamine aus der dreiwertigen in&ie zweiwertige Form entspricht) und Eisenferrqcyanid fällt aus.
Man gibt dann weiter Natronlauge bis zu einem pH-Wert von 7,5 zu. Dann lässt man 10 Minuten unter Rühren stehen und gibt dann noch Natronlauge bis zu einem pH-Wert von 8,8 zu. Dabei fallen die überschüssigen Eisensalze aus. ·
Der 009 845/1850
167008T
Der niederschlag wird abfiltriert und dem 3?iltrat wird etwas Säure (vorzugsweise Salzsäure oder Schwefelsäure) "bis zur Erniedrigung des pH-Werts auf 5*5 bis 6 zugegeben.
Dann lässt man 15 Minuten ein oxydierendes Gas, z.B. Luft, durch die Lösung perlen. Die Lösung wird wieder rot und ihre Spektralanalyse zeigt die Kennlinien des Hydroxo-IP cobalamins. Diese Lösung versetzt man mit 80 $ Aceton und chromatographyert sie dann an Aluminiumoxyd und eluiert mit 50 ^Aceton. Das erhaltene Eluat wird durch Zugabe von Aceton kristallisiert und 24 Stunden bei erniedrigter Temperatur gehalten (etwa 5°C).
Man erhält so 40 g schöne Kristalle, deren Spektren sowohl in saurem als auch in basischem Medium dem des reinen Hydroxocobalamins entsprechen. Ausserdem zeigt die pH- ^ Wertkurve die für die basische Funktion des Hydroxocobalamins typische Pufferstufe zwischen pH 6,2 und 8,4.
Selbst die empfindlichsten Proben auf Gyanid und Eisen s bleiben negativ. .
Beispiel 2
009845/18
Beispiel 2
Man löst 24 g Cyanocobalamin in 6 1 Wasser. Dann gibt man 50 g hydratisiertes Eisensulfat zu, was am Ende der Zugabe einer etwa 1/40 Mol pro liter enthaltenden Lösung entspricht. Der pH-Wert dieser Lösung beträgt 4,2·
- ·
Unter Bühren und Beobachtung des pH-Werts gibt man dann eine normale.Lösung von Kaliumhydroxyd zu. Ab einem pH-Wert von 6,4 bis 6,5 verändert die Lösung ihre Farbe und das Eisenferrocyänid beginnt auszufallen.
Man gibt dann noch weiteres Kaliumhydroxyd bis zu einem pH-Wert von 8 zu, lässt die Lösung dann 10 Minuben unter Rühren stehen, worauf man weiter Kaliumhydroxyd bis zu einem pH-Wert von 8,5 bis 9 Zugibt, wodurch die Ausfällung der überschüssigen Eisensalze vervollständigt wird. Dann filtriert man und erniedrigt den pH-Wert des ffiltrats auf etwa 5,5 und lässt 20 Minuten Luft durchperlen*
ÜLf» so behiindeLte Lösung v/ird dann an Aiuminiumoxyd chromatographLert und anachLLessend lcriatallioiert. Nach Abtronnun/; der K'riübaLle und Trocknung erhält man 19 g Hytiroxooobalamln. . .
BAD
00 9BU/ 18 50
Beispiel 3
60 g Cyanocobalamin werden in 6 1 Wasser gelöst, was einer Konzentration von etwa 10000 Gamma/ccm entspricht.
Man gibt unter Rühren 50 g kristallines Eisenchlorid zu, welches sich sofort löst. Die Konzentration der erhaltenen Lösung beträgt etwa 1/15 Mol pro Liter und ihr pH-Wert 3,5. Die Lösung bleibt rot.
Unter andauerndem Rühren und Überwachung des pH-Werts gibt man eine normale Natriumhydroxydlösung zu. Der pH-Wert steigt über 6 an und die Lösung ändert dann ihre Farbe von rot nach kastanienbraun. Man gibt weiter Natriumhydroxyd bis zu einem pH-Wert von 7,9 zu und lässt 10 Minuten unter Rühren stehen. Dabei fällt das Ferrocyanid aus.
Man»filtriert den Ferrocyanidniederschlag ab und bewirkt die Oxydation der Lösung, indem man 10 Minuten gasförmigen Sauerstoff hindurchperlen lässt. Die Eisenoxyde werden dann in Ferrioxydeübergeführt, welche, ausfallen, und die Cobalamine gehen unter Bildung von Elydroxocobalamin aua dem zweiwertigen. ΙηΛοη dreiwertigen Zustand über. Man filtriert.dann erneut zur Abtrennung des Niederschlags
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aus Ferrisalzen und versetzt dann die erhaltene Lösung mit Aceton und chromatographiert an Aluminiumoxyd wie in Beispiel 1. Dann lässt man bei einem pH-Wert von 9 auskristallisieren. Man erhält so 47 g schöne Kristalle von reinem Hydroxocobalamin.
Beispiel 4
In 60 1 Wasser werden 240 g Cyanocobalamin mit 600g Ferrosulfat mal 7 H2O in Lösung gebracht; es stellt sich ein pH-Wert von 3,-8 ein. Unter Rühren gibt man langsam und unter Verfolgung des pH-Werts Barytwasser zu. Man stellt fest, dass bei einem pH-Wert von 8 eine stark gepufferte Zone auftritt, welche der Ausfällung der Eisenoxyde entspricht.
Nach Zugabe von 700 g Bariumhydroxyd beträgt der pH-Wert 9,9 bis 10. Man filtriert ab und der pH-Wert der erhaltenen Flüssigkeit beträgt 9,2.
Dann gibt man Schwefelsäure bis zu einem pH-Wert, von 5 zu und leitet Luft durch.
Nach der Chromatographie und Kristallisation erhält man 190 g reines Hydroxocobalamin.
00 9845/18 50 Beispiel 5
Beispiel 5
50 g Cyanocobalamin werden in 6 1 Wasser mit 50 g Ferrosulfat mal 7 H2O in Lösung gebracht.
Unter Rühren gibt man langsam und unter Beobachtung des pH-Wertanstiegs Kalk zu.
Man stellt, wie immer bei einem pH-Wert 8, eine stark gepufferte Zone fest, welche der Ausfällung von Eisenoxyd entspricht.
Dann gibt man weiter Kalk bis zur Erreichung- eines pH-Werts von 9|9 bis 10 zu und filtriert. Der pH-Wert der erhaltenen flüssigkeit ist 9,3.
Man setzt dann Schwefelsäure bis zu einem pH-Wert von zu und belüftet zur erneuten Oxydation der Cobalamine.
Dann wird das ausgefällte Kalziumsulfat abfiltriert, man ohromatographiert und kristallisiert nach den üblichen Methoden, und erhält 46 g Hydroxocobalamin.
Das erfindungsgemässe Verfahren erlaubt somit unter Erzielung einer ausgezeichneten Ausbeute die Umwandlung von
009845/1850 Cyanocobalamin
Cyanocobalamin in Hydroxocobalamin ohne Mitwirkung eines Katalysators von Metallpulver und ohne Gasentwicklung. Die Reaktion kann daher sehr rasch und leicht auf einfache Weise durchgeführt werden. Ausserdem ergibt sie eine sehr hohe Ausbeute pro Zeiteinheit.
Patentansprüche
0008A5/1850

Claims (10)

Patentansprüche
1) Verfahren zur technischen Herstellung von Hydroxocobalamin durch Reduktion von Cyanocobalamin in Lösung, gefolgt von seiner Oxydation, dadurch gekennzeichnet, dasa die Reduktion an einer Mischung fe, · von wässrigen Lösungen von Cyanocobalamin und einem ionisierbaren Eisensalz durchgeführt wird, wobei der pH-Wert der Lösungsmiaohtuig zwischen 3 und 5 beträgt, worauf man dieser Lösung allmählich eine starke Base bis zur Einstellung eines pH-WeriB von über 6,2 zugibt, wo die CN-Gruppe des Cyanocobalamins als Bisenferrocyanid ausfällt.
2) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der pH-Wert der Ausgangslösung des Cyanocobalamins
und des ionisierbaren Eisensalzes zwischen etwa 3,2 und 4»5 beträgt.
3) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Neutralisabion der Ausgangslösung durch die starke Base bis zu einem pH-Wert zwischen etwa 7,2 und 9 erfolgt* .
009845/1850
4) 'Verfahren nach. Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass das ionisierbare Eisensalz aus Eisenchlorid
oder Eisensulfat besteht.
5) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als starke Base eine Lösung mindestens einerder folgenden Basen, verwendet wird: Ätznatron, Ätzkali,
Bariumhydroxyd, Kalk. ~
6) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Cyanocobalamin als wässrige Lösung mit einer Konzentration zwischen 2000 und 15000 Gamma/ocm zur Anwendung kommt.
7) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Konzentration des ionisierbaren Eisensalzes
zwischen i/4-O und 1/5 Mol pro Liter beträgt. g
8) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zugabe der starken Base bis zum Erreichen eines pH-Werts zwischen etwa 8,5 und 9 unter Ausfällung der überschüssigen Eisensalze erfolgt.
9) Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass man den Niederschlag aus Ferrocyanid und Eisen
salaen 009845/1850
salzen, abfiltriert, den pH-Wert des Filtrats auf einen Wert zwischen etwa 5,5 und 6 durch Zugabe von Säure einstellt und dann ein oxydierendes Gas durch die Lösung leitet, welches das Kobalt in den dreiwertigen Zustanc^iberführt.
^ .
10) Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass, nachdem die Ausgangslösung auf einen pH-Wert zwischen etwa 7,2 und 8 durch Zugabe de^tarken Base erhöht wurde, man.den Ferrocyanidniederschlag abfiltriert, das Filtrat durch Hindurchleiten eines oxydierenden Gases oxydiert und dann ein zweites Mal den bei dieser Oxydation gebildeten Niederschlag von Eisensalzen abfiltriert, worauf man in an sich bekannter Weise das Hydroxocobalamin abtrennt.
0098 45/18
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