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Polyamidfäden mit zellenartigem Querschnitt Die Erfindung betrifft
Polyamidfäden mit zellenartigem Querschnitt sowie ein Verfahren zu deren Herstellung.
Die Herstellung erfolgt durch Schmelzspinnen von Polyamid, dem ein bestimmtes Schäummittel
zugesetzt wurde, wobei ein bestimmter Strangpreßdruck angewandt wurde. Weiterhin
betrifft die Erfindung Fäden mit verbessertem Perlglanz und sehr stark verbesserter
Querschnitte-, steifigkeit und -porosität durch Abschrecken des ein Spezialschäummittel
enthaltenden, geschmolzenen, stranggepreßten Polyamids, sowie däs Verfahren zu dessen
Herstellung.
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Desgleichen betrifft die Erfindung Fäden mit zellenartigem Querschnitt
und erhöhtem Wasseraufnahmevermögen. Diese Fäden werden durch Strangpressen der
das Spezialschäummittel enthaltenden Polyamidschmelze
bei einem
speziellen Strangpreßdruck, Abschrecken des stranggepreßten Fadens ohne besondere
Verformung und Verstrecken des Fadens in einem bestimmten Verhältnis (d.h. das Verhältnis
zwischen der Zeit nach dem Spinnen und der vollständigen Erstarrung ist festgelegt)
hergestellt.
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Für die Fertigung hohler Polyamidfäden sind folgende Verfahren bekannt:
1. das Polymerisat wird durch eine Öffnung ausgepreßt, in . der in Richtung der
Öffnungsachse ein Draht befestigt ist. d.h. das Polymerisat tritt rings um den Draht
aus;
2. ein Gas oder dgl. wird in eine kleine, in der Richtung der Öffnungsachse befestigte
Röhre geblasen, so daß ein Faden mit zellenartigem Querschnitt entsteht;
3. das Polymerisat wird durch einen hufeisenförmigen Schlitz gespritzt und die entstandenen
Fäden enthalten ein Gas, indem sie gegenseitig verbunden werden;.
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4. zum Erzielen eines Fadens mit zellenartigem Querschnitt werden
flüssiges Tetrachlorfluoräthan, Polysiloxan, Wasser, gasförmiges C02, Stickstoff
oder Luft verwendet.
Das Verfuhren nach 1) hat den j;acliteil, daß der unter |
Irruch @,esponnerie Faden durch den urmittelbar unterhalb des |
Drahtes entstehenden Unterdruck sowie der durch den Draht ge- |
bildete Hohlrauri laicht zerquetscht wird, so daß nur schwer
ein |
.Yleic.iförriiger Faden mit zellenartigem Querschnitt erzielbar |
ist. |
D=,s Verfahren ?) hat den Machteil, U.a3 die Bedingungen |
für einel.eit:i@::@äie ller stellun;_ schwierig sind, nämlich
das |
Einstellen des Drucks des 131asgases, der Ztrangpreßges.chwindig- |
ke i t und äes `1iters, ";ilirend die ;--leine Röhre beiiiliusein-rder- |
t@:i@c:n unä <<eiüi_,ei: der Spinndüse leicrit beschädigt
werden kann |
und ä."s und einstellen der Spinndüse schwierig |
iät. |
Lin Ida i@tc:il des Verfahrens 3), bei dem äie Öffnung kreis- |
förräi;; und teil.,.-eise ausgeschnitten ist und der Faden
nach |
Durciii:ri tt clur,fli diesen Ausschnitt wit seinen Randteilen
ver- |
klebtbesteht darin, daß die Spinndiise aus eine: sehr |
fester; Merkstoff bestehen maß, deshalb sehr schwierig zu ferti- |
gen und der entstehende Faden ungleichmäßig verkleben kann, |
so äalnur äe:ir s(,;iiv;er ein deichmäßiges Produkt erzielbar
ist. |
Beim Verfahren 4) wird ein gasförmiges oder flüssiges Material,
das beim Erwärmen gasförmig wird, mit dem geschmolzenen Polymerisat vor dem Strangpressen
unter Druck vermischt und das entstehende Gemisch gesponnen. r'Ienn nun das Gemisch
unter atmosphärischem Druck durch den Spinndüsenausgang austritt, nimmt das darin
enthaltene Gas volumenmäßig zu und sammelt sich am Kern des entstehenden Fadens,
Dadurch erhält schließlich der Faden einen zellenartigen Querschnitt, jedoch muß
die Spinndüse, deren Öffnung in der Litte verstopft ist, derart verwendet werden,
daß im Kern des Fadens ein Unterdruck entsteht und das Gas an dieser Stelle gleichförmig
konvergiert. Folglich treten im Verfahren 4) die gleichen Schwierigkeiten auf wie
in den Verfahren 1), 2) und 3).
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Yiie vorstehend beschrieben, haben diese vier Verfahren den Nachteil,
daß die jeweils verwendete Spinndüse schwer in einer größeren Menge gleichmäßig
herzustellen ist und der erhaltene Faden eine röhrenförmige Form hat und sich folglich
in der Richtung seines Querschnitts leicht verformt und eine geringe Elastizität
aufweist, und auch die Einstellung der Größe der Querschnittshöhlung schwierig ist.
i.eiterhin
haben Polyamidfäden im allgemeinen ein sehr niedriges äasseraufnahme--vermögen.
Folglich fühlen sich Kleidungsstücke aus Polyamidfasern auf. verschwitzter Haut
unangenehm an.
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Ziel der Erfindung ist daher ein Verfahren zum derstellen von Polyamidfasern
mit zellenartigem Querschnitt, bei denen die Nachteile der vorstehend beschriebenen
Verfahren 1) bis 4) nicht auftreten. Weiteres Ziel ist ein Verfahren zum Herstellen
von Polyamidfäden mit verbessertem Perlglanz und Querschnittssteifigkeit und Porosität.
Ein anderes Ziel besteht in einem besseren üasseraufnahmevermögen der erfindungsgemäßen
Polyamidfäden. Desgleichen ist ein Ziel der Erfindung, Polyamidfäden mit einem zellenartigen
-4uerschnitt herzustellen..
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Entsprechend dem erfindungsgemäßen Verfahren werden die Polyamidfäden
durch Strangpressen eines Polyamids, wie Nylon 6, Nylon 66, Nylon 610 oder dgl.
hergestellt, die 0,1 bis 0,8 Gew.% eines Schäummittels enthalten, das unter Normalbedingungen
bei einem Strangpreßdruck von 20 bis 80 at. und einer Zersetzungstemperatur von
150°C bis 250°C ein inertes Gas entwickelt. Gemäß der Erfindung werden die Polyamidfäden
durch Strangpressen
des vorstehend beschriebenen Polyamids und durch
Abschrecken der entstehenden Fäden im äasserbad hergestellt, das 3 cm unterhalb
der Spinndüse angeordnet ist und dessen Temperatur bei weniger als l001; gehalten
wird. Weiterhin werden die erfin-
duingsgemäßen Polyamidfäden durch Strangpressen des vorstehend |
beschriebenen 0,3 bis 0,8 Gew.% Schäummittel enthaltenden Polyamids bei einem Strangpreßdruck
von 15 bis 75 at. und Abschrekken der entstehenden Fäden in einem 3 bis 20 cm unterhalb
der. Spinndüse vorgesehenen Bad hergestellt, wobei das Streckverhältnis unter 3
liegt.
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Die Erfindung wird nun anhand der Figuren und der Beispiele erläutert
und zwar zeigen: Fig. 1 einen wuerschnitt durch einen Polyamidfaden, der eine bestimmte
Menge Schäummittel enthält, Fig. 2 einen Querschnitt durch den verstreckten Faden
nach Fig. 1, Fig. 3 einen Polyamidfaderi, der durch Einbringen des Schäummittels
in das Polyamid wie in Fig. 1 erhalten wurde, wobei das Polyamid zur Bildung von
Fäden durch eine Spinndüse stranggepreßt und die Fäden r.usch auf eine Temperatur
unter 100C im Abstand von weniger als 3 cm von der Spinndüse abgekühlt
wurden,
Fig. 4 einen Querschnitt durch einen Faden nach dem Strecken, der im übrigen nach
dem obigen Verfahren erhalten wurde, Fig. 5 einen Querschnitt durch einen runden
Fadenkörper, der abgeschreckt und auf weniger als das 7-fache gestreckt wurde, und
Figo 6 einen Querschnitt durch einen flachen Faden, üer auf die gleiche tN'eise
wie oben erhalten wurde.
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Das Schäumen wird gemäß der Erfindung deshalb in einem Temperaturbereich
von 150 bis 250°C vorgenommen, weil die Schmelz-Strarigpreß-Temperatur des Polyamids
gewöhnlich bei 250 bis 30\°C liegt, so daß bei einer Schäumtemperatur von weniger
als 150°C nachteilige Wirkungen auftreten, weil sich das Polymerisat während des
Strangpressens erwärmt, zersetzt, schäumt und sich eine karbonisierte Substanz bildet,
die eine wurmartige, die Spinnfähigkeit beeinträchtigende Ablagerung darstellt;
bei einer Temperatur von über 250°C dagegen ergibt sich während des Strangpressens
kein Schäumen unter Druck, so daß das Polymerisat im jeweiligen Zustand stranggepreßt
und nicht zum
Schäumen gebracht wird. Wenn nämlich das Polymerisat
auf der Spinndüse herausgepreßt wird, nimmt der Druck aufgrund der Viskositätselastizität
des Polyamids im Spinndüseninnern in einem verhältnismäßig entspannten Zustand ab
und das Polyamid kühlt andererseits verhältnismäßig schnell ab. Ein weiterer Grund
für die Begrenzung der Schäummittel-Zusatzmenge auf 0,1 bis 0,8 Gew.% besteht darin,
d aß bei einer menge von mehr als 0,8 Gew.% die Menge abgelagerten Zersetzungsrückstands
und der Schaum des Schaummittels eine größere wurmartige Ablagerung bewirkt, die
die Spinnfähigkeit beeinträchtigt. Das Verhältnis zwischen der Zusatzmenge Schaummittel
und der Dichte, ist derart, daß bei einer Menge Schaummittel von weniger als 0,1
Gew.% die Schaumentwicklung derart gering ist, daß die Fäden mit zellenartigem Querschnitt
nicht nur schwer erzielbar, sondern auch schwer gleichmäßig mit Spänen viermischbar
sind; so daß ein gleichförmiges Erzeugnis nur mit Schwierigkeiten erzielbar ist.
Aus diesen Gründen beeinträchtigt der abgelagerte Rückstand die Fadenqualität kaue,
wenn der Schäummittelzusatz auf 0,1 bis 0,8 Gew.gi begrenzt ist. Der Grund dafür,
daß die sich entwickelnde Gasmenge auf 100-300 cm3/g beschränkt ist, besteht darin,
daß bei weniger als 100 cm3/g der Schäummittelzusatz
zur Erzielung
einer gegebenen Gasentwicklung erhöht wird, die einen stärker zersetzten Rückstand
an Schäummittel zur Folge hat; dies wiederum bewirkt eine Qualitätsminderung des
Fadens z.B. hinsichtlich der Reßfestigkeit und verursacht eine wurma&ge Ablgerung.
Bei über 300 cm3/g muß zum Erzielen des gegebenen Schaums die Schäummittelzusatzmenge
vermindert werden; in diesem Fall wird das Schäummittel nicht, wie vorstehend bee
schrieben, gleichmäßig mit dem Polymerisat vermischt, so daß schwer eine gleichförmige
Qualität des Produktes erzielbar ist, da sich eine große Menge @as bildet und das
Schäumen schwer kontrollierbar ist. Der Strangpreßdruck wird auch deshalb auf 20-80
at. begrenzt weil unter 20 at. in der Strangpresse ein Schäumen auftritt und deshalb
das geschmolzene Polymerisat ungleichmäßig ausgepreßt wird und der stranggepreßte
Faden leicht reißt. Bei über 80 at. ist das Schäumen in der Strangpresse derart
unterdrückt, daß es nach Abkühlen des stranggepreßten Fadens noch gar nicht beendet
ist und zuweilen Teile davon gar nicht zum Schäumen gekommen sind.
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Dadurch hat der erfindungsgemäß erhaltene Faden viele kleine Zellen
in seinem Querschnitt und besitzt eine große Elastizität, so daß die Porositätsmenge
im Gegensatz zu den
gemäß den herkömmlichen Verfahren erhaltenen
hohlen Fäden leicht einstellbar ist.
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Weiterhin hat der erfindungsgemäß erhaltene Faden einen einzigartigen
Perlenschimmer und eine verbesserte Festigkeit. Zu den erfindungsgemäß verwendeten
Schäummitteln gehören: 1) Azo-dicarboxyamid NH-2CO-N=N-CONH2 2) p-p' Oxybisbenzolsulfohydrazid
3) Dinitrosopentamethylentetramin
4) Äthylazodicarboxylat
Weiterhin ist ein Polyamidfaden äußerst guter Qualität mit einem zellenartigen Querschnitt
erzielbar, wenn der schmee stranggepreßte Polyamidfaden abgeschreckt wird. Vorzugswesü
wird der Faden mit Wasser von weniger als 1000 sofort nach der Strangpressen durch
die Öffnung abgeschreckt. Zum Erzielen def
Stabilisierungseffektes
durch das Abschrecken muß der Abstand des geschmolzenen Fadens, der durch die-Öffnung
austritt und in das Wasser gelangt, die sogenannte Heißstrecke, in einem Bereich
von 3 cm liegen. Liegt die Heißstrecke innerhalb von 3 cm und wird das Abschrecken
mit Wasser von weniger als 100C durchgeführt, ist das Schäumen sehr stabil, der
Fadenquerschnitt ist gleichförmig, der perlenartige Glanz des Fadens erhöht und
die Festigkeit des erhaltenen Fadens verbessert. Anstatt, daß das Abschrecken in
einem Wasserbad von weniger als 100C vorgenommen wird, kann man für Nylon eine wässrige
Lösung eines inerten Salzes verwenden. Die vorstehend beschriebenen, durch das Abschrecken
erhaltenen Wirkungen beruhen auf folgenden Tatsachen: 'iIird der ein Schäummittel
enthaltende geschmolzene Faden mit ;asser von weniger als 100C abgeschreckt, wird
am äußeren, schnellabkühlenden Teil das Schäumen verhindert, dadurch sind die erhaltenen
Zellen sehr klein und bilden eine Art Haut, während der innere Teil langsam abkühlt
und das Schäumen in stabilisierten Partikel-rößen vorsichgeht. Dementsprechend wird
durch das Verdecken der äußeren Haut, an der das Schäumen in wehr k.-einen. Zellen
st ttfindet, der Glanz verbessert, während die gleichmäßige Zellenbildung im Inneren
die Steifigkeit
des Fadens erhöht und die trirkunL die deiche ist, als iaenn |
die Gaszellen zylindrische Röhren c.@@,ren. Der |
Querschnitt .wird weiterhin dadurch erhalten, daß äie äußere |
Haut durch das Abschrecken unmittelbar nach derr, L=3.ustritt
des |
geschmolzenen Fadens aus der Spinndüse, dem Formen und den!
Ver- |
festigen abgekühlt wird. |
Findet kein Abschrecken statt, kann sich der Fadenquer- |
schnitt aufgrund der Expansion der Gaszellen leicht verformen. |
beträgt die Heißstrecke mehr als-", cm, läßt der Drück nach, |
durch Expansion der inneren Gaszellen findet eine heftige L,x- |
plosion statt und folglich wird die Oterflächenstruktur rauh. |
Bei über 100C wird andererseits kein ausreichender t3.bsc;-reck- |
effekt erzielt, jedoch tritt ein Brechen des entstehenden Fa- |
dens im iasserbad auf, die Zellen des FaÜens mit zellent@rt
i-em |
4uerschnitt :erden ungleichmäßig groß und sowohl Glanz als
auch |
Festigkeit 'erden vermindert. |
Der @,uerschnitt des erfindungsgemäß erhaltenen und ahe- |
schreckten Fadens besteht also aus der äui3eren und der inneren |
Haut, wie sie in den Fig. 3 und 4 darestellt sind; erstere
ist |
gleichförmig geschäumt und letztere mit einem dünnen Film aus |
mhr kleinen Gellen bedeckt, so daß ein Faden mit zellenartiem |
Querschnitt und verbessertem Glanz, üi,ö'erer Festigkeit rund |
gleichförmigem 4uerschnitt erzielk>nr ist. |
Gemäß der Erfindung wird das Strangpressen des Polyamids nach
Zugabe eines Schäummittels durchgeführt, wenn etwas mehr Scnäummittel zugegeben
wird als für das Schäumen erforderlich ist; das entstehende Gemisch wird dann mit
einem-Druck durch die vffnung stranggepreßt, der etwas höher ist als bei einem gewöhnlichen
Faden. Nach Durchführen des erhaltenen Fadens durch einen schmalen Schlitz, währenddessen
er nicht eigens verformt wird (d.h. der Faden wird vor dem Kühlen auf weniger als
die 7-fache Länge verstreckt) schreckt man ihn mit Wasser oder einer inerten Kühllösung
ab. Folglich erhält man einen Faden, dessen Oberfläche viele rauhe Kapillarvertiefungen
oder Spaltrisse hat und der ein hohes Wasseraufnahmevermögen besitzt. Die Schlitze
in den Gaszellen bilden nämlich nicht nur Kapillar- sondern auch Üpaltrisse und
die entstehenden kleinen Spalten in Kombination mit der hydrophilen Eigenschaft
der Amidbindungen der Nylonmoleküle absorbieren fiasser infolge der Kapillarwirkung
und erhöhen dadurch das dasseraufnahmevermögen. Im Vergleich mit dem äasseraufnahmevermögen
eines Fadens, dessen Oberfläche keine derartigen Spalten hat, nämlich 4-7%, ist
dasjenige gemäß der Erfindung bedeutend höher. So ist beispielsweise bei einem Faden
mit kreisförmigem -4uerschnitt das Wasseraufnahmevermögen ca. 30 % und das eines
flachen Fadens ca. 60 %, gegenüber einem
aasseraufnahmevermögen
von 5 % bei einem gewöhnlichen Faden. Das Wasseraufnahmevermögen kann in diesem
Fall durch folgende Formel ausgedrückt werden:
wobei A das Gewicht des Fadens nach 2-ständigem Eintauchen in Wasser und Trocknen
während 30 Minuten in einer Schleuder mit einem Radius von 150 mm und einer Drehgeschwindigkeit
von 3000 U/min. und B das Fadengewicht nach weiterem 3-stündigem Trocknen bei 105°C
ist.
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Der erfindungsgemäße Faden mit hohem Wasseraufnahmevermögen wird wie
folgt hergestellt: Man gibt 0,3 - 0,8 Gew.% Schäummittel mit einer Zersetzungstemperatur
von 150 - 250°C bei atmosphärischem Druck zu, das mehr als 100 cm3/g inertes Gas,
z.B. Stickstoff im Polyamid entwickelt. Das entstehende Gemisch wird geschmolzen,
mit einem Strangpreßdruck von l5-75 at. durch die Spinndüse ausgepreßt und in einer
Entfernung von 3 bis 20 cm von der Spinndüse mit Wasser oder einer inerten Kühllösung
abgeschreckt. In diesem Fall beträgt das Verzugsverhältnis nach dem Spinnen bis
zur abgeschlossenen Verfestigung weniger als 7. Der Schäunimittelzusatz ist deshalb
auf 0,3 - 0,8 Gew.% be_,renzt, weil bei.
über 0,0 Gew.% der die
Spinnbarkeit und Festigkeit des Fadens vermindernde Versetzungsrückstand zunimmt
und bei unter 0,3 Gew.% die Gaszellen am .I4uerschnitt des Fadens und die Risse
an der OberMche @ru-t)penvieise und unregelmäßig angeordnet sind. Der 5trangpreßdruck
ist auf 15-76 at. begrenzt, weil unter 15 at.
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in der Singpresse eine allzu heftige Schaumbildung auftritt und der
Faden bricht, während bei über 75 at. das Schäumen unterdrückt wirü und nicht,im
gewünschten Ausmaß stattfinden kann, nährend der Faden durch die Öffnung ausgespritzt
wird und zur iiihlstelle gelangt und vor allem die Gaszellenrisse an der Überfläche
des Fadens abnehmen, so daß das rlasseraufnahmevermö--en flicht verbessert werden
kann. Der Abstand von der @ipinndse bis zur -Jerührung mit dem Kühlmedium muß zNischen
3 und 'L cm betragen, weil das Abschrecken durchgeführt rerden muß, bevor die Üffhun&en,
durch die der Gasschaum von der Oberfläche des Fadens entzeicht, zerquetscht oder
verformt werden. Die Erfahrung trat gelehrt, daß ein Abstand von 20 cm oder darunter
zufriedenstellend ist, jedoch manchmal mit der Fadendicf:r scnrankt; bei weniger
als 3 cm nehmen die Gaszellenrisse ab, so daß auch das Jasseraufnahmevermögen abnimmt.
Das Verzugsverhältnis soll unter 7,0 liegen, weil der Faden bei einem größeren Verzugsverhältnis
im geschmolzenen Zustand verstreckt
wird, die Luftzellenrisse abnehmen,
jedoch zerquetscht werden können. Erfahrungsgemäß ist ein Verzugsverhältnis von
weniger als 7,0 ausreichend.
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Wie vorstehend erwähnt, hat der erfindungsgemäß hergestellte Faden
bei Betrachtung mit bloßem Auge eine glatte Oberfläche; unter einem Mikroskop sind
jedoch virle lochartige Strukturen sichtbar, durch die die Gaszellen entwichen sind,
wie ebenfalls unter dem Mikroskop erkennbar ist, so daß der Faden ein großes Wasseraufnahmevermögen
und eire kleine spezifische Dichte hat. rjeiterhin hat der erfindungsgemäße Faden
eine verbesserte Struktur und Steifigkeit, sowie einen einzigartigen Schimmer gegenüber
einem gewöhnlichen Polyamidfaden.
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Die nachstehenden Beispiele dienen zur Erläuterung der Erfindung.
Falls nicht anders angegeben, beziehen sich die Prozentangaben auf das Gewicht.
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Beispiel 1
Man gibt zu Nylon 6 0,15 % Azodicarboxyamid (mit
einer Zersetzungstemperatur von 195-200°C und einer Gasentwicklungsmenge von 280
cm3/g) zu, schmilzt das entstehende Gemisch durch Erhitzen auf ca. 275°C, preßt
es durch Öffnungen mit einem Durchmesser von 0,8 mm bei einem Strangpreßdruck von
25 at. aus,
leitet den Faden durch 2;asser und schreckt ihn dabei
ab und verstreckt in der Luftruf die 3,8-fache hänge. Man erhält einen Faden mit
ca. 420 den. Der Faden hat eine Festigkeit von 3,0 g/den., dine Dehnung von 25 %,
ein spezifisches Gewicht von 0,85, einen besonderen Glanz und Steifigkeit.
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Beispiel 2
Man gibt zu Nylon 66 0,3 % Dinitrosopentamethylentetramin
(mit einer Zersetzungstemperatur von 205°C und einer Gasentwicklungsmenge von 250
cm3/g zu, schmilzt das entstehende Gemisch durch Erhitzen auf ca. 300°C, prellt
es durch Öffnungen mit einem Durchmsser von 0,8 mm bei einem Strangpreßdruck von
30 at aus-, leitet den Faden durch Wasser und schreckt ihn dabei ab, und verstreckt
in der Luft auf die 4,0-fache Länge. Man erhält einen Faden mit ca. 500 den. Der
Faden hat eine Festigkeit von 2,8 g/den., eine Dehnung von 20,4 % und ein spezifiscries
Gewicht von 0,8, einen perlenartigen Schimmer und Steifigkeit.
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Beispiel 3
Man gibt zu Nylon 610 0,5% Äthylazodicarboxylat (mit
einer Zersetzungstemperatur von 175°G und einer Gasentwicklungsmenge von 190 cm3/g)
zu, schmilzt das entstehende Gemisch durch Erhitzen auf ca. 270°C, preßt es durch
Öffngngsn mit einem
Durchmesser von 1,0 mm, bei einem Strangpreßdruck
von 60 at. aus, leitet den Faden durch äasser und schreckt ihn dabei ab und verstreckt
in der Luft auf die 3,5-fache hänge. Man erhält einen Faden von ca. 1000 den. Der
Faden hat eine Festigkeit von 2,9 g/den., eine Dehnung von 25 %, ein spezifisches
Gewicht von 0,8, einen perlartigen Schimmer und Steifigkeit.
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Beispiel 4
Man gibt zu Nylon 6 0,45% p-p'-Oxybisbenzolsulföhydrazid
(mit einer ijersetzungstemperatur von 160°C und einer Gasentwicklungsmenge von 150
cm3/g) zu, schmilzt das entstehende Gemisch durch Erhitzen -auf ca. 275°C, preßt
es durch Öffnungen mit einem Durchmesser von 1,2 mm bei einem Stranb-preßdruck von
60 at. aus, leitet den Faden durch nasser und schreckt ihn dabei ab und verstreckt
in der Luft auf die 3,5-fache Länge. -Man erhält einen Faden mit ca. 1000 den. Er
hat eine Festigkeit von 2,8 g/den., eine Dehnung von 23 %, ein spezifisches Gewicht
von 0, 8, einen perlartigen Schimmer und Skf igkeit.
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Beispiel 5
Man gibt zu Nylon 6 0,4 % Azodicarboxyamid zu, schmilzt
das entstehende Gemisch durch Erhitzen auf ca. 275°C, preßt es durch Schlitze von
0,3 x 50 mm bei einem Strangpreßdruck von 75 at. aus, leitet den Faden durch nasser,
schreckt ihüz dabei
ab und verstreckt in der Luft auf die 3,4-fache Länge. .1an
er- |
hält einen Faden mit ca. 1200 den. Er hat eine Festigkeit von |
1,9 g/den, eine Dehnung von 20 %, einen-perlartigen Schimmer |
und Ste-#'figkeit. |
Beispiel 6 |
Lan gibt zu Nylon 6 0,2% Azodicarboxyamid (mit einer 4';Jer- |
setzun,stemperatur von 195°C bis 200°C und einer Gasentwicklungs- |
menge von 280 cm3/g) zu, schmilzt das entstehende Gemisch durch |
Erhitzen auf ca. 275°C, preßt es durch Öffnungen mit einem |
Durchmesser von 0,8 mm mit einem Spritzkopfdruck von 40 at.
aus, |
leitet den Faden durch ein 3 cm unterhalb der Spinndüse vorge- |
sehenes vi'asserbad mit einer Temperatur von 60C und schreckt
ihn |
dabei ab, und verstreckt den Faden in der Luft auf die 4,0-fache |
Länge. Man erhält einen Faden mit ca. 600 den. Er hat
eine Festig- |
Aeit von 3,0 g/den:, eine Dehnung von 25 %, ein spezifisches
Ge- |
wicht von 0,S5, einen tadellosen Perlschimmer und-eine sehr
große |
Steifigkeit. |
Leispiel 7. |
kan gibt zu Yl#lon 66 ca. 0,3 % Dinitrosopentümethylen- |
tetramin (Eiit einer Zersetzungstemperatur von 2050C und einer |
Gasentwicklun@;s@: e:@,e von 250 cm3/g) zu, schmilzt das entstehende |
Gemisch durch Lrhitzen auf ca. jOOOC, preiet es durch .'fin@@1=en |
mit einem Durchmesser von 1,0 mm bei einem Spritzkopfdrück von
40 at. aus, leitete den Faden durch ein 2 cm unterhalb der Spinndüse vorgesehenes
Wasserbad mit 100C und verstreckt-in der Luft auf die 3,5-fache hänc:e. Ikan erhält
einen 8v0 :den. Faden mit zellenartigem Querschnitt. Fr 1,cUt eine Festigkeit von
3,2 g/den., eine Dehnung von 20 %, ein spezifisches Gewicht von 0,8, einen ausgezeichneten
Glanz und eine auffallend gute Steifigkeit.
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Beispiel
8
Iaan gibt zu Nylon 6 0,4 % Azodicarboxyamid, erhitzt
das entstehende Gemisch auf ca. 2750C, preßt es durch Üffnungen mit einem Durchmesser
von 1,0 mm mit einem Strangpreßdruck von 35 at. ausgleitet es durch ein 4 cm unterhalb
der Spinndüse vorgesehenes Wasserbad und schreckt dabei ab; das Verzugsverhältnis
beträgt zu diesem Zeitpunkt 4,2. Anschließend wird der Faden auf herkömmliche k*Ieise
auf die 3,5-fache Länge verstreckt. Der erhaltene Faden hat ca. 660 den., eine Festigkeit
von 2,1 g/den., eine Dehnung von ca. 22,5e, ein Wasseraufnahmevermögen von
27%,
ein spezifisches Gewicht von 0,65, auf der Oberfläche viele Kapillar-
und Spaltrisse, eine ausgezeichnete Stei@figkeit und einen einzigartigen Schimmer(-.,'1;.5).
Beispiel 9 |
Man gibt zu Nylon 66 0,65 9d Äthylazodicarboxylat zu, |
schmilzt das entstehende Gemisch durch Erhitzen auf ca. 300°C, |
preßt es durch einen Schlitz von 0,4 x 70 mm mit einem Strang-- |
preßdruck von 72 at. aus und leitet den Faden durch ein unge- |
fähr 17 cm unterhalb der Spinndüse vorgesehenes Wasserbad und. |
kühlt dabei ab. Das Verzugsverhältnis beträgt zu diesem Zeit- |
punkt 6,3, AnschlAend wird der Faden auf herkömmliche Ueise |
auf die 3,0--fache Dänge verstreckt. Er hat ca. 21 000 den., |
eine Festigkeit von ca. 1,8 g/den., eine Dehnung von
ca. 20, |
ein Wasseraufnahmevermöen von 60 %, ein spezifisches Gewicht |
von 0,6, auf der Oberfläche viele Kapillar- und Spaltrisse,
eine |
ausgezeichnete Steifigkeit und. einen einzigartigen Glanz (Fg.6). |
Beis2iel 10 |
Man gibt zu Nylon 610 0,34 % Dinitrosopentamethylen- |
tetramin zu, erhitzt das entstehende Gemisch auf ca. 270°C, |
preßt es durch dreieckige Öffnungen mit einer Seitenlänge von |
1,0 mm mit einem Strangpreßdruck von ca. 50 at. aus, leitet |
den Faden durch ein 6 cm unterhalb der Spinndüse vorgesehenes |
Bad aus einer wässrigen Glaubersalzlösung mit 25°C und schreckt |
ihn dabei ab. Das Verzugsverhältnis beträgt zu diesem Zeitpunkt |
2,3. Anschließend wird der Faden auf he.rkümmlche Jeise
auf die |
3,5-fache Länge verstreckt. Er hat ca. 640 den., eine Festigkeit
von ca. 1,4 g/den., eine Dehnung von ca. 23,8 %, ein Wasseraufnahmevermögen von
32 %, ein spezifisches Gewicht von 0,64, auf der Oberfläche viele Kapillar- und
Spaltrisse, eine ausgezeichnete Steifigkeit und einen einzigartigen Glanz.
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Beispiel 11
Man gibt zu Nylon 6 0,3 % Azodicarboxyamid zu, schmilzt
das entstehende Gemisch durch Erhitzen auf ca. 275oC, prellt es . durch Y^förmige
Öffnungen einer Breite von 0,2 mm und einer Seitenlänge von 0,8 mm bei einem Druck
von ca. 40 at. aus, leitet den Faden durch ein 10 cm unterhalb der Spinndüse vorgesehenes
Wasserbad und schreckt dadurch ab. Das Verzugsverhältnis beträgt zu diesem Zeitpunkt
1,6. Anschließend wird der entstehende Faden auf herkömmliche Weise auf die 3,5-fache
Länge verstreckt. Der erhaltene Faden hat ca. 410 den., eine Festigkeit von ca.
1,4 g/den., eine Dehnung von ca. 15,6 %, ein :9rasseraufnahmevermögen von 33 %,
ein spezifisches Gewicht von 0,64, auf der Oberfläche viele Kapillar- und Spaltrisse,
eine ausgezeichnete Steifigkeit und einen einzigartigen Glanz. Beispiel
12
Man gibt zu Nylon 6 0,73 % p-p'-Oxybisbenzolsulfohydrazid zu, schmilzt
das entstehende Gemisch durch Erhitzen auf
ca. 275°C, preßt es
durch einen Schlitz-von 0,4 x 70 mm mit einem Druck von 19 at. aus, leitet den Faden
durch ein ca.
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15 mm unterhalb der Spinndüse vorgesehenes üasserbad und schreckt
dadurch ab. Das Verzugsverhältnis beträgt zu diesem Zeitpunkt 5,0. Anschließend
wird der entstehende Faden auf herkömmliche Weise auf die 3,4-fache Länge verstreckt.
Der erhaltene Faden von ca. 32 000 den. hat eine Festigkeit von ca. 1,9 g/den.,
eine Dehnung von etwa 28 %, ein Wasseraufnahmevermögen von etwa 57 %, ein spezifisches
Gewicht von 0,6, auf der Oberfläche viele Kapillar- und Spaltrisse, eine ausgezeichnete
Steifigkeit und einen einzigartigen Glanz.