DE1668858B1 - Betamethason-17-benzoat und dieses enthaltende Arzneimittel - Google Patents
Betamethason-17-benzoat und dieses enthaltende ArzneimittelInfo
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- A61K31/00—Medicinal preparations containing organic active ingredients
- A61K31/56—Compounds containing cyclopenta[a]hydrophenanthrene ring systems; Derivatives thereof, e.g. steroids
- A61K31/57—Compounds containing cyclopenta[a]hydrophenanthrene ring systems; Derivatives thereof, e.g. steroids substituted in position 17 beta by a chain of two carbon atoms, e.g. pregnane or progesterone
Description
Die Erfindung betrifft einen neuen 17-Ester von
9a-Fluor-16jS-methylprednisolon (Betamethason) mit einer verbesserten entzündungshemmenden Wirkung,
der besonders zur Verwendung in Arzneimitteln für die äußerliche Behandlung von Entzündungen geeignet
ist. Die Erfindung betrifft ebenfalls Arzneimittel, die die Verbindung als Wirkstoff enthalten.
Der neue 17-Ester gemäß der Erfindung ist 17a-Benzoyloxy - 9a - fluor - 16/? - methyl - Δ1Α - pregnadien-1
l/},21-diol-3,20-dion (Betamethason-17-benzoat).
Es sind bestimmte 17-Alkanoyl- und Cycloalkanoylester
des 9a-Halogen-16/?-methylprednisolons bekannt, die wegen ihrer hohen entzündungshemmenden Wirkung
als geeignete Mittel für die örtliche Behandlung von Entzündungen vorgeschlagen worden sind. Nach
dem Stand der Technik ist bekannt, daß die Gegenwart eines 17-Alkanoyl- oder Cycloalkanoylesters in
einem 9a-Halogen-16/?-methylprednisolon als Grundsteroid
bestimmte entzündungshemmende Eigenschaften bei äußerlicher Anwendung verleihen, sofern der
Acylrest nicht mehr als 6 Kohlenstoffatome enthält.
Gegenstand des französischen Spezialpatents BSM 4548 sowie des älteren deutschen Patents 1443 958
sind 9a-Chlor- bzw. 9a-Fluor-16l8-methylprednisolon-17-monoester
von Fettsäuren mit 3 bis 6 Kohlenstoffatomen. Von diesen scheint der 17-Valerinsaureester
am wirksamsten zu sein. Mit ansteigender Zahl der Kohlenstoffatome in dem Alkanoylrest fällt die Wirkung
schnell ab, so daß ein 17-Alkanoylester mit
8 Kohlenstoffatomen, d. h. das 17-Caprylat, praktisch
bereits inaktiv ist.
Es wurde nun gefunden, daß die neue Verbindung Betamethason-17-benzoat, ein aromatischer Ester
mit 7 Kohlenstoffatomen in der Estergruppe eine unerwartet hohe Wirkung bei äußerlicher Anwendung
zeigt, wie aus Versuchen hervorgeht, die besonders auf die Messung der entzündungshemmenden Wirkung
einer Substanz bei äußerlicher Anwendung ausgelegt sind (z. B. beim Vasokonstriktionsversuch oder
bei der Probe auf Antigranulom). Diese Wirksamkeit ist für das 17-Benzoat spezifisch, da ähnliche 17-Ester
mit einem Ring von 6 Kohlenstoffatomen alicychscher oder aromatischer Art, wie das 17-Hexahydrobenzoat
oder das 17-Phenylacetat vergleichsweise eine sehr geringe entzündungshemmende Wirkung zeigen.
Betamethason-17-benzoat zeigt außerdem bemerkenswerte ödemhemmende Eigenschaften im Vergleichsversuch
mit den entsprechenden bekannten 17-Alkanoylestern bei Versuchen mit dem durch
Carragenin hervorgerufenen Rattenklauenödemen.
Durch die Erfindung wird ein sehr wirksames entzündungshemmendes Steroid geschaffen, das insbesondere
in der Anwendung beim Tier oder Menschen wertvoll ist.
Arzneimittel gemäß der Erfindung enthalten das aktive Steroid in inniger Mischung mit einem geeigneten
Träger oder Excipienten und können in fester, halbfester, flüssiger oder viskoser Form vorliegen. Der
wirksame Bestandteil kann z. B. mit den gewöhnlichen Trägern für Tabletten, Pillen, Suppositorien, Pudern,
Salben, Hautwässern, Cremen^ Emulsionen, wäßrigen Suspensionen und anderen besonders für den äußerlichen
Gebrauch geeigneten Anwendungsformen vermischt sein. Die verwendeten Träger sind solche, die
bereits zur Herstellung von Präparaten für die äußerliche Anwendung vorgeschlagen worden sind,
wie z. B. Fette tierischen Ursprungs und Pflanzenöle, gesättigte oder ungesättigte Fettsäuren, Aluminiumstearate,
Alkohole, Polyalkohole, wie z. B. Glycerin, Propylen- oder Polyäthylenglykole, Wachse, aliphatische
Kohlenwasserstoffe oder Lanolin, zusammen mit verhältnismäßig hohen Wassermengen. Andere
Träger, die verwendet werden können, sind hydrophile Basen, Cholesterin, Hydroxycholesterin,
Vaseline, Vaselinöl, Silikonfette, die physiologisch inert sind, Natriumalginat und außerdem Stabilisierungs-,
Verdickungs- und Färbemittel und Parfüms.
Das Betamethason-17-benzoat wird bei den Arzneimitteln in ausreichender Menge verwendet, daß
der gewünschte therapeutische Effekt auf den Entzündungsvorgang oder -herd hervorgerufen wird.
Vorzugsweise enthalten die Arzneimittel den Wirkstoffin einer Menge von 0,0005 bis 5 Gewichtsprozent,
vorzugsweise in einer Menge von 0,005 bis 0,5 Gewichtsprozent.
Die Arzneimittel gemäß der Erfindung werden zur Behandlung von verschiedenen Formen von Dermatitis,
Psoriasis und allergischen Zuständen indiziert, die auf die äußerliche Anwendung der entzündungshemmenden
Steroide ansprechen.
Der neue 17-Ester gemäß der Erfindung kann erhalten werden, indem Betamethason mit einem niedrigen
Alkyl-orthobenzoat in Gegenwart eines sauren Katalysators umgesetzt und das erhaltene 17α,21-Α1-kyl-orthobenzoat
mit einer verdünnten Mineralsäure oder organischen Säure hydrolysiert wird, entsprechend
dem folgenden Reaktionsschema:
CH2OH
HO
III
668
HO
wobei R eine niedrige Alkylgruppe, vorzugsweise eine
Methylgruppe, darstellt.
Die Orthoveresterung wird bei einer Temperatur im Bereich von 60 bis 130° C, vorzugsweise um 100
bis 110° C, 8 bis 24 Stünden lang durchgeführt. Das 17a,21-Alkyl-orthobenzoat der Formel III wird anschließend
hydrolysiert, wobei das 17-Monobenzoat I erhalten wird. Das Verfahren kann ohne Isolierung
des als Zwischenprodukt auftretenden Orthobenzoats durchgeführt werden, das im allgemeinen aus einem
Gemisch von zwei Isomeren besteht.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele erläutert:
Ein Gemisch aus 50 g Betamethason, 50 ecm Dimethylformamid,
50 ecm Methyl-orthobenzoat und 1,5 g p-Toluolsulfonsäure wird 24 Stunden auf einem
ölbad auf 105° C erhitzt, während ein langsamer Stickstoffstrom durch das Gemisch geleitet und das
Nebenprodukt gebildete Methanol abdestilliert wird. Nach Zugabe von 2 ecm Pyridin zur Neutralisierung
des sauren Katalysators wird das Lösungsmittel und ein Überschuß von Methyl-orthobenzoat fast vollständig
im Vakuum bei mäßiger Temperatur abgezogen. Der Rückstand wird auf einer Säule von 1500 g
neutralem Aluminiumoxyd chromatographiert. Durch Eluierung mit Äther/Petroläther werden 30 g eines
Kristallgemischs erhalten, das aus einem Gemisch der epimären 17a,21-Methyl-prthobenzoate besteht.
Dieses Gemisch wird ohne;,.^itere Reinigung in
600 ecm Methanol gelöst und". 240 ecm wäßriger
Anormaler Oxalsäure zu der Lösung zugesetzt. Das Reaktionsgemisch wird auf 40 bis 50°C auf dem
Wasserbad erhitzt und dann im Vakuum eingeengt. Der Rückstand wird aus Aceton/Äther umkristallisiert
und ergibt Betamethason-17-benzoat, F. 225 bis 2310C, [_aYi = +62° (Dioxan, c = 1%).
Für die äußerliche Anwendung wird eine Salbe der folgenden Zusammensetzung hergestellt:
Das Bienenwachs, das Lanolin, das weiße weiche Paraffin und das flüssige Paraffin werden bei 70° C
geschmolzen, der Wirkstoff zugesetzt und anschließend das Gemisch aus Amphocerin K und Wasser zugemischt.
Es wird zweimal raffiniert.
Eine Salbe für die äußere Anwendung wird mit der folgenden Zusammensetzung hergestellt:
Komponenten
Betamethason-17-benzoat
Cerylalkohol
Wasserfreies Lanolin
Destilliertes Wasser
Benzylalkohol
Flüssiges Paraffin
Weißes weiches Paraffin..
Gewichtsprozent
0,05
0,50
5,00
5,00
0,50
20,00
68,95
Es wird der Cerylalkohol und der Benzylalkohol,
das flüssige Paraffin und das weiße weiche Paraffin bei 75° C geschmolzen, der Wirkstoff zugesetzt und
anschließend das vorher mit dem Wasser gemischte Lanolin zugefügt. Es wird zweimal raffiniert.
35
Eine hydrophile Salbe der folgenden Zusammensetzung wird hergestellt:
40 Komponenten
Komponenten
Betamethason-17-benzoat
Bienenwachs
Wasserfreies Lanolin
Weißes weiches Paraffin
= Salbengrundlage, bekannt unter dem'
Handelsnamen Amphocerin K
(Dehydag, Deutsche Hydrierwerke
GmbH., Düsseldorf
Handelsnamen Amphocerin K
(Dehydag, Deutsche Hydrierwerke
GmbH., Düsseldorf
Flüssiges Paraffin
Destilliertes Wasser
Gewichtsprozent Betamethason-17-benzoat .......
Propylparaben (Handelsname für y-Oxybenzoesäurepropylester)..
Methylparaben (Handelsname für y-Oxybenzoesäuremethylester)..
Natriumlaurylsulfat
Propylenglykol
Stearylalkohol
Weißes weiches Paraffin
Destilliertes Wasser auf 100%
55
55
Gewichtsprozent
0,300 0,015
0,025
1,000
12,000
25,000
25,000
0,10
5,00
5,00
20,00
25,00
14,90
30,00 Der Stearylalkohol und das weiße weiche Paraffin wird auf einem Dampfbad geschmolzen und auf etwa 75° C erwärmt, eine Lösung des Wirkstoffs in Propylenglykol zugefügt und anschließend die anderen Bestandteile, die vorher in Wasser gelöst und auf 75° C erwärmt waren, zugesetzt. Das Gemisch wird gerührt, bis es erstarrt.
14,90
30,00 Der Stearylalkohol und das weiße weiche Paraffin wird auf einem Dampfbad geschmolzen und auf etwa 75° C erwärmt, eine Lösung des Wirkstoffs in Propylenglykol zugefügt und anschließend die anderen Bestandteile, die vorher in Wasser gelöst und auf 75° C erwärmt waren, zugesetzt. Das Gemisch wird gerührt, bis es erstarrt.
Bei dieser hydrophilen Salbe kann Natriumlaurylsulfat durch Polyoxyl-40-stearat (Handelsbezeichnung
für teilweise mit Fettsäuren veresterte Polyoxyäthylenderivate) in einer Menge von 5 Gewichtsprozent ersetzt
werden.
Es wird eine Creme der folgenden Zusammensetzung hergestellt:
Komponenten
Betamethason-17-benzoat
Cetostearylalkohol
Weißes weiches Paraffin..
Flüssiges Paraffin
Isopropylstearat
Propylenglykol
Methylparaben
Propylparaben
Tween 80 (Handelsbezeichnung für teilweise mit Fettsäuren veresterte
Polyoxyäthylenderivate)
Polyäthylenglykol 6000
Destilliertes Wasser
Gewichtsprozent
0,050 12,000 6,480 6,480 3,240 3,240 0,180 0,050
0,200
4,950
63,130 Der Stearylalkohol, das weiße weiche Paraffin und das flüssige Paraffin werden bei 75° C geschmolzen, eine
Lösung des wirksamen Bestandteils im Propylenglykol zugesetzt und anschließend die anderen Bestandteile,
die vorher mit dem Wasser gemischt und auf 75° C erwärmt waren, zugefügt. Es wird zweimal
raffiniert.
Es wird eine Augensalbe der folgenden Zusammensetzung hergestellt:
Komponenten | Gewichtsprozent |
r5 Betamethason-17-benzoat Flüssiges Paraffin Weißes weiches Paraffin |
0,025 29,975 70,000 |
Der Cetostearylalkohol, das weiße weiche Paraffin, das flüssige Paraffin und das Isopropylstearat werden
bei etwa 70° C geschmolzen, eine Lösung des aktiven Bestandteils im Propylenglykol zugesetzt und anschließend
die anderen Bestandteile, die mit dem Wasser vorher gemischt und auf 70° C erwärmt waren,
zugefügt. Es wird zweimal raffiniert.
Es wird eine Salbe der folgenden Zusammensetzung hergestellt:
Komponenten | Gewichtsprozent |
Betamethason-17-benzoat Reines Cholesterin Stearylalkohol Weißes weiches Paraffin Flüssiges Paraffin |
0,3 3,0 8,0 51,0 37,7 |
Der aktive Bestandteil wird zu den vorher bei 75° C geschmolzenen Bestandteilen zugemischt und das
Gemisch bis zum Erstarren gerührt.
Es wird Creme der folgenden Zusammensetzung hergestellt:
Komponenten
Betamethason-17-benzoat
Propylparaben
Methylparaben
Cetyltrimethylammoniumbromid
Propylenglykol
Stearylalkohol
Weißes weiches Paraffin
Flüssiges Paraffin
Destilliertes Wasser
Gewichtsprozent ·
0,025
0,015
0,025
1,000
12,000
15,000
12,775
22,500
36,660 Es wird der aktive Bestandteil zu dem vorher auf Erhitzen auf 120° C für 1 Stunde sterilisierten Bestandteile
zugesetzt. Es wird zweimal raffiniert und in sterile Tuben abgefüllt.. A
Es wird ein Hautwasser der folgenden Zusammensetzung hergestellt:
Komponenten
Betamethason-17-benzoat
Äthylalkohol, 95°
Wasser
Kölnischwasser
Gewichtsprozent
0,4 40,0 59,0
0,6
Der wirksame Bestandteil wird zu einer klaren Mischung der anderen Bestandteile zugefügt.
Es wird ein Hautwasser der folgenden Zusammensetzung hergestellt:
Komponenten | Gewichtsprozent |
45 Betamethason-17-benzoat Äthylalkohol, 95° Propylenglykol Destilliertes Wasser |
0,03 50,00 20,00 29,97 |
- Der wirksame Bestandteil wird in dem Alkohol gelöst und die alkoholische Lösung zu einer klaren
Mischung der anderen Bestandteile zugefügt.
Es wird Hautwasser der folgenden Zusammensetzung hergestellt:
Komponenten
Betamethason-17-benzoat
Äthylalkohol, 95°
Glycerin
Propylenglykol
Destilliertes Wasser
Gewichtsprozent
0,05 40,00 10,00 30,00 19,95
Die Herstellung erfolgt gemäß Beispiel 11.
Es werden Tabletten der folgenden Zusammensetzung hergestellt:
Betamethason-17-benzoat 2,000 mg
Sprühgetrocknete Lactose 97,500 mg
Calciumstearat 0,500 mg
Es wird die sprühgetrocknete Lactose durch ein Sieb der Maschenweite 0,251 mm durchgegeben. Der
wirksame Bestandteil wird in etwa 0,03 ecm Äthylalkohol von 95° gelöst. Die klare Lösung wird der
gesiebten Lactose zugefügt, gut gemischt und das Lösungsmittel bei Raumtemperatur in üblicher Weise
verdampft. Zur getrockneten Masse wird das Calciumstearat zugegeben, erneut gemischt und zu Tabletten
von 6 mm mit zweiteiligen Stempeln gepreßt.
Es werden Tabletten der "folgenden Zusammensetzung gemäß Beispiel 13 hergestellt:
Betamethason-17-benzoat 0,2 mg
Sprühgetrocknete Lactose 99,3 mg
Calciumstearat 0,5 mg
209 511/404
Claims (2)
1. 17α - Benzoyloxy - 9α - fluor - 16/5 - methyl- /f1>4-pregnadien-ll/S,21-diol-3,20-dion.
2. Arzneimittel, bestehend aus 17« - Benzoyloxy - 9a - fluor - 16/? - methyl - Δ1Λ - pregnadienll/i,21-diol-3,20-dion
nach Anspruch 1 sowie üblichen Träger- und/oder Hilfsstoffen.
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