DE1659911C3 - Verfahren zum Verfugen von Plattenbelägen aus keramischem Material mit organischen Kunstharzkitten des Säureschutzbaues - Google Patents

Verfahren zum Verfugen von Plattenbelägen aus keramischem Material mit organischen Kunstharzkitten des Säureschutzbaues

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DE1659911C3
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Josef 5419 Herschbach Brach
Heinz-Joachim Dipl.- Chem. Dr. 5430 Montabaur Muehlberg
Eckhard Dipl.-Chem. Dr. 5410 Hoehr-Grenzhausen Schacht
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GEWERKSCHAFT KERAMCHEMIE 5433 SIERSHAHN
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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren /um Verfugen von Plattenbelagen aus keramischem Material mit or ganischen Kunsthar/kitten des Suureschutzbaues
Hei diesen Kunsthar/kitten des Säureschut/baues handelt es sich um Kitte auf der Basis von organischen Kunsthar/Iösungen im Gemisch mit organischen b/w. anorganischen Füllstoffen und geeigneten Härtcsv Sternen. Als Plattenbeläge kommen solche aus säurefesten Spaltklinkerplatten in Frage, die hohlfugig in einen geeigneten Verlegemortel auf Roden- oder Wandflächen verlegt sind; Fugenbreite und lugen tieie wechseln in jedem Bedarfstall nach Plattenart und Beanspruchung.
Die meist stark klebenden Kunstharzkitte werden nach dem Stand der Technik entweder manuell mit einem sogenannten Fugeisen in die freiliegenden lugen eingefüllt oder mittels sogenannter Kittspritzen in die Ireiliegenden lugen eingepreßt. Bei beiden Verlugearten läßt sich selbst bei vorsichtigem Arbeiten eine geringfügige, stellenweise Verschmutzung der Plattenoberflacht nicht immer vermeiden Man kann die Platten vor der Aushärtung des Kittes durch mechanische Säuberung und vorsichtiges Entfernen der Kittreste mit einem Lösungsmittel reinigen.
Fs ist Stand der Technik, daß Plattenbelage, hei denen die lugen mit Zementmörtel ausgefüllt werden sollen, nicht in der gleichen Weise wie vorstehend beschrieben behandelt werden. Bei diesen Belagen erfolgt die Verfüllung der vorhandenen Fugen vielmehr durch sogenanntes Einschlämmen mit einem weitgehend plastizierten. dünnflüssigen Zementmörtel unter Verwendung großflächiger (iummischaher. Bei Verwendung des Einschlämmverfahrens mittels Zementmörtel sind die aufzuwendenden Arbeitszeiten tür die lugenfullung von Plattenbelägen an Boden und Wanden um ein Vielfaches kurzer als bei der Verfugung mit sogenannten Kunsthar/kitten. So ist es /. B möglich, eine derartige Einschlammungder Fugen mit Zementmörtel an einem Bodenbelag in einem Zeitraum von 3 bis 4 Minuten je Quadratmeter quantitativ durchzuführen, während der Zeitaufwand für eine Fugenfüllung mit den Kunsthar/kitten des Säureachutzhaues bei manueller Verfugung zwischen I und I '/, Stunden je Quadratmeter beträgt. Der Einsatz von Kittspritzen zur Verfugung von diesen stark klebenden Kunstharzkitten bringt /.war eine wesentliche Kedu/ierung der aufzuwendenden reinen VVrarbeitungszt.-it mit sich. So iM eine Ausfüllung der hugenohcrfläche eines Quadratmeters eines Phutenbclages von noipialeu Spaltplatten mutch Kittsprit/en in 2<i bis M) Minuten möglich. Bedingt durch die erforderliehe Neufullung der Kittspritzen mit plastischem Kittmatenal l»/w die erforderliche Sauberhaltung der Arbeitsgeräte isi der (iesamtaibeitsjufwand unter Verwendung von Kittsprit/en. wenn man diese Nebcnarbeitsg;inge iw Sauberhaltung. Neuvertuliung
ίο usw. mit cinhe/ieht. nicht wesentlich wirtschaftlicher, d h er liegt in der gleichen Größenordnung wie bei einer Verfugung des Kunsihar/.kittes in manueller Form mit dem Fugeisen.
Wenn man bedenkt, daß der Einsat/ von so«enann
»5 ten Kunsthar/kitten wesentlich davon beeinflußt wird, wie die Relation Materialpreis /u Montagepreis lautet, ist es verstandlich, daß man ein Verfahren sucht, das den entsprechend dem Stand der Technik hohen \r bcitsaufwand entscheidend reduziert. So beträgt /.B
*° bei der Vertilgung eines Plattenbelages mit ei· em sogenannten J'olycsterkilt wertmäßig der Anteil an Arbeitsaufwand im gegenwärtigen Zeitpunkt etwa ' , des gesamten KosK-npi .-isi-s eines Quadratmeters teitiy verlegten Platten!*.Inges.
Eine Übertragung des sogenannten Einschlannr. Verfahrens unter Verwendung \on Zementmörtel aut Kunstharzkitte des Säureschutzhaues war bisher nicht möglich Während eine Reinigung der mit Zement mörtel eingeschlämmten Bodenbeläge mit Stoffen wie
3» Sagemehl oder bestimmten Sandtypen mit dem Ziel einer völligen Säuberung möglich war. scheiterte eine entsprechende Reinigung von Plattenbelagen, die mit Kunstharzkitt verfugt wurden stets daran, daß eine solche großflächige, gut haftende Verschmutzung der Plattenoberflache auftrat, daß keine Reinigung in gleicher W'usc wie bei den nut Zementmörtel eingeschlämmtcn Bodenbelägen möglich war. Ebenso ist eine Reinigung unter Verwendung von Losungsmitteln aus/uschlicßen, weil gleichzeitig eine Finwirkung auf den bereits in den Fugen befindlichen Kitt unvei meidbar ist Eine derartige Einwirkung bedeutet in jedem Fall eine Zerstörung bzw qualitätsmäßige Minderung des eingebrachten Fugenkittes. Er ine Ent lernung der Kunsthai ζ-Verschmutzung nach erfolgtet Erhärtung der verwendeten Kunsthar/kitte war icdoch bisher nicht möglich, da infolge ihrer stark klebenden Eigenschaften diese Kitte ohne Zerstörung des Plattenmaterials nicht zu entfernen waren. Darüber hinaus steht der Zeitaufwand etwa /um Abkleben bereits verlegter Platten mit Folien. Klebstreifen ο. a. in keinem Verhältnis /um wirtschaftlichen Erfolg eines derartigen Verfahrens
Der Erfindung liegt die Aulgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs angegebenen Art /u schäften.
mit dem es möglich ist. die vorstehend erläuterten Reinigungsprobleme zu losen und damit das Einschlämmen von Kunsthar/kitten des Saureschutzbaues praktisch zu ermöglichen Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Platten vor dem Verlegen oder Verfugen mit einer Kunststoffdispersion als Trennschicht beschichtet werden, die durch die in den Kitten enthaltenen Lösungsmittel und oder Weichmacher anlösbare Komponenten, enthält, daß der Kitt nach dem Verlegen der Platten eingeschlämmt wird und
*>5 daß die Trennschicht nach weitgehendem Erhärten des die Fugen ausfüllenden Kittes zusammen mit den an ihr haftenden Kittresten abgestoßen wird. Gemäß der Erfindung ist es nunmehr möglich, die
KunMharzkittc einzuschl-mmen und die betreffenden Plattenbeläge nach erfolgter Erhärtung der Kunsthar/kitte leicht in absolut sauberen Zustand zu versetzen. Der Zeitaufwand für die Durchführung dieses Verfahrens liegt in der gleichen Größenordnung wie bei Bodenbelägen, die mit Zementmörtel eingeschlämmt werden, nämlich bei 5 bis 7 Minuten pro Quadratmeter, einschließlich des erforderlichen Reinigungsvorganges. Dabei können /. B. Kunstharzkitte auf der Basis von Phenol. Xylenol. hpoxydhar/. Furan- bzw. Polyfurylalkohol-Har/. ungesättigte Polyester mit oder ohne Modifikation sowie Gemische aus Epoxydharz und Steinkohlenteer verwendet werden.
Die die Trennschicht bildende Kunststoffdispersion kann mittels Pinsel oder Lammfellwalze als Anstrichfilm auf die Platten aufgetragen werden unJ z. B. folgende Zusammensetzung aufweisen:
KH) IeHe Wasser
5(I Teile Polyvinylchlorid-Pulver
J(J Teile einer 50%'tgpn wäßrigen Dispersion
von Polyvinylpropiciiat
15 Teile Glycerin
Dieser Anstrichfilm gibt seinen wäßrigen Anteil je nach Raumtemperatur innerhalb weniger Stunden ab und geht in einen trockenen Zustand über, der in fester Verbindung mit der zu schützenden Oberfläche des Plattenmaterials steht. Vor dem Aufbringen der zu verarbeitenden Kunstharzkitte ist die gebildete Trennschicht praktisch nicht ablösbar und wird auch durch mechanische Einwirkung, wie sie ι. B. durch Begehen derartiger Plattcnbeläge erfolgt, nicht verletzt. Wenn nun die Einbringung der Kunstharzsehlämme mittels geeigneter Schaber, die z. B. mit Ciummilippen aus synthetischem Kautschuk versehen sind, erfolgt, widersteht die Trennschicht sowohl einer Ablösung als auch einer Diffusion der in den Kunstharzkitten befindlichen flüssigen Kunstharze. So ist es möglich, die Verluste an wertvollem Kunstharzmaterial auf der Plattenoberfläche während des Einschlämmens auf ein Minimum zu reduzieren, weil nach entsprechender Bearbeitung der Plattenoberfläche mittels der vorgenannten Schaber ein Kunstharzfilm von nur sehr geringer Stärke zurückbleibt.
Innerhalb eines Zeitraumes, der kurz nach dem hinsetzen der Härtungsreaktion beginnt und sich über eine längere Zeit nach Abschluß dieses Vorganges erstreckt, gelingt es leicht, mit elastischen Schabern aus federndem Stahl die auf der Plattenoberfläche befindliehe Trennschicht in Verbindung mit dem noch verbleihenden Film aus Kunstharzkitt zu entfernen, da der Kunstharzkitt während des Erhärtungsvorganges sich mit dem Anstrichriim verbunden hat und nun die gesamte Schicht, bestehend aus dem Restfilm an
*° Kunstharzkitt und der vorher aufgetragenen Trennschicht, die in diesem Zustand keine Haftung mehr am Untergrund besitzt, entfernt werden kann. Der Zeitaufwand zur Entfernung der vorgenannten Beschichtung beträgt pro Quadratmeter Fläche 1 bis 2
»5 Minuten, d. h. er liegt in der gleichen Größenordnung wie die Reinigung von Bodenbelägen, die mit Zementmörtel eingeschlämmt wurden und mittels Sägespänen usw. an der Oberfläche gesäubert werden müssen. Nur an den Stellen, wo der Kunstharzkitt mit der Trennschicht in Verbindung steht, findet eine Wechselwirkung zwischen Kunstharzkitt und Trennschichtstatt. Deshalb bleibt der die Fugen ausfüllende Kitt in völlig einwandfreiem Zustand erhalten, und es gelingt am Übergang von Fugenkitt zum jeweiligen Plattenmaterial eine leichte Trennung zwischen Fugenfüllung und Restfilm auf der Plattenoberfläche.

Claims (1)

  1. Patentaaspruch:
    Verfahren /um Verfugen von Plattcnbelägcn aus keramischem Material mit organischen Kunst harzkitten des SäurescLut/baues, dadurch gekennzeichnet, daß die Platten vor dem Verlegen od^r Verfugen mit einer Kunststoffdispersion als Trennschicht beschichtet werden, die durch die in den Kitten enthaltenen Lösungsmittel und/oder Weichmacher anlöshare Komponenten enthalt, daß der Kitt nach dem Verlegen der Platten eingesch lammt wird und daß die Trennschicht nach weitgehendem Erhärten des die Fugen ausfüllenden Kittes zusammen mit den an ihr haftenden Kittresten abgestoßen wird.
DE1659911A 1967-02-09 1967-02-09 Verfahren zum Verfugen von Plattenbelägen aus keramischem Material mit organischen Kunstharzkitten des Säureschutzbaues Expired DE1659911C3 (de)

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