DE16562C - Neuerung in der Herstellung hohler Gegenstände - Google Patents
Neuerung in der Herstellung hohler GegenständeInfo
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Classifications
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D21—PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
- D21J—FIBREBOARD; MANUFACTURE OF ARTICLES FROM CELLULOSIC FIBROUS SUSPENSIONS OR FROM PAPIER-MACHE
- D21J3/00—Manufacture of articles by pressing wet fibre pulp, or papier-mâché, between moulds
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 54: Papiererzeugnisse.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 8. Februar 1881 ab.
Diese Erfindung bezweckt eine Neuerung in der Fabrikation hohler Gegenstände, bei welchen
Leichtigkeit, Steifigkeit und Undurchdringlichkeit nöthig sind.
Zu diesem Zwecke werden zuerst für die. benöthigten Gegenstände Gerippe aus Papier oder
Ganzzeug erzeugt.
Das Ganzzeug wird auf einer durchlöcherten, dem zu erzeugenden Gegenstande entsprechenden
Schablone absetzen gelassen.
Durch dieses wohlbekannte Verfahren werden in dickem, porösem Papier Gerippe ohne Naht,
sei es nun von einem Hute oder Helme, einer Tasse, Schale, Büchse oder einem Gehäuse,
einer Opernguckerröhre, einem Uhrgehäuse oder von einem Theile desselben, von einer erhabenen
(Wand- oder Decken-) Füllung oder anderem hohlen Gegenstande gemacht.
Wenn das Papiergerippe trocken ist, wird es über und über mit einer Composition von oxydirtem
oder festem OeIe bedeckt, die ihm mit Hülfe eines hohen Druckes und vermittelst
Stanzen oder Formen von der Gestalt des Gegenstandes aufgelegt wird.
Auf diese Weise wird eine Schicht von einer Composition von mit Faserstoffen, Farbstoffen
oder anderen geeigneten Materialien verbundenem oxydirten oder festen OeIe auf die
innere und äufsere Oberfläche solcher Gerippe geprefst.
Nachher wird der Ueberzug gehärtet, indem er der Hitze ausgesetzt wird.
Die beiliegende Zeichnung zeigt im Schnitt das Paar Stanzen, welche der Erfinder anwendet,
um eine helmartige Kopfbedeckung zu erzeugen. . α ist die obere Stanze und b die untere
Stanze; wenn sie zusammengeschlossen werden, bilden sie eine Form und umschliefsen einen
Raum, der an Gestalt dem Gegenstande entspricht, den sie hervorzubringen bestimmt sind.
Am oberen Theile passen sie ziemlich dicht zusammen, so dafs nur wenig oder gar keine
Composition entweichen kann, wenn sie dem Drucke ausgesetzt wird.
Es befinden sich konische Stifte an der oberen Stanze, welche in entsprechende Löcher in
der unteren Stanze eindringen und dazu dienen, die obere Stanze genau auf ihren Platz zu
führen, wenn dieselbe niedergebracht wird.
Das Papiergerippe wird auf die obere Stanze gebracht und durch ein Schnürchen um den
oberen Theil oder auf andere geeignete Weise leicht an derselben befestigt.
Eine für die Bildung des Ueberzuges geeignete Menge des Ueberzugmaterials wird dann in
die untere Stanze gebracht und die Stanzen werden unter hinreichend starkem Drucke zusammengeschlossen,
um den Ueberzug gleichmäfsig über das Gerippe zu vertheilen.
Die Stanzen werden vorzugsweise kalt angewendet, aber die Composition wird erhitzt,
so viel sie nur, ohne Schaden zu leiden, vertragen kann, so dafs sie weich genug sei, um
dem Drucke nachzugeben.
Es wird eine geeignete Composition aus trocknendem OeIe bereitet, welches durch lang
anhaltendes Sieden in einen derartigen Zustand gebracht wird, dafs es nach dem Erkalten fest
und beinahe teigartig ist.
Das Verfahren ist folgendes:
Es werden ungefähr 500 kg Leinöl in einen grofsen Kessel gebracht und demselben etwa
2 pCt. Mennige beigefügt; dann wird die Temperatur des Oeles mit Hülfe eines Feuers oder
vermittelst überhitzten Dampfes auf ungefähr 1500 C. erhöht, wobei das OeI durch geeignete
Rührer mit freier Hand oder vermittelst eigener Mechanismen umgerührt wird.
Die Hitze wird aufrecht erhalten, bis die Mennige absorbirt ist, worauf.das OeI Consistenz
und Farbe des gewöhnlichen sogenannten »gesottenen Oeles« erlangt;
Wenn dieser Punkt erreicht ist, werden die Rührer entfernt und die Temperatur erhöht,
so dafs sie zwischen 150 bis 2600C. variirt;
während dieser Zeit wird mit Hülfe eines Blasebalges durch eine Röhre Luft in das OeI geblasen,
welche dem erhitzten OeIe Sauerstoff zuführt, und so wird das OeI, je nach seiner
Qualität, nach Verlauf von wenigen Stunden zähe und schliefslich nahezu fest werden.
Es mufs Sorge getragen werden, dafs, wenn das OeI im Ventilator steigt, die Luftzufuhr
unterbrochen und die Hitze zeitweise vermindert wird.
Dem OeIe sollte von Zeit zu Zeit eine Probe entnommen werden, und wenn es nahezu fest
(sehr dickflüssig) ist, sollte die Hitze entzogen, die Masse abkühlen gelassen und gelegentlich
umgerührt werden, um das Verbrennen zu verhindern.
Dieses feste OeI wird mit nachfolgend genannten Stoffen vermischt:
Festes OeI 32 Gewichtstheile,
Kork (fein gemahlen) .32
Mennige (Minium) ... 2
Ungelöschter Kalk ... 2
Paraffinwachs 3
Mennige (Minium) ... 2
Ungelöschter Kalk ... 2
Paraffinwachs 3
Die Composition kann durch Zugabe von ein wenig gekochtem Leinöl erweicht werden.
Manchmal werden 16 Gewichtstheile Flockfaser statt des gemahlenen Korks genommen.
Der Zweck des Paraffinwachses in dieser und ähnlicher Composition ist der, den geformten
Gegenstand zu veranlassen, die Stanzen bereitwillig zu verlassen, und die angewendete Menge
soll nicht gröfser sein, als für diesen Zweck nothwendig ist.
Der Korkstaub giebt Leichtigkeit mit Körper und ist für Kopfbedeckungen und ähnliche
Gegenstände nützlich.
Wenn es nöthig ist, dafs das Papiergerippe an beiden Seiten bedeckt werde, wird es,
nachdem es die äufsere Decke erhalten hat, in die untere Stanze zurückgebracht, eine gehörige
Menge Composition wird hineingegeben und es wird wieder geprefst.
Die hohlen Gegenstände, die so erzeugt werden, indem man ein Gerippe mit einer
Composition von oxydirtem oder festem OeIe bedeckt, werden auf Blöcken, durch welche sie
verhindert werden, ihre Gestalt zu ändern, in einen Ofen gebracht und durch 6 Stunden oder
darüber einer Temperatur von 38 bis 55 ° C. ausgesetzt.
Nach Verlassen des Ofens benöthigen die Gegenstände in den meisten Fällen nur der
Einfassung oder letzten Zurichtung, um für den Gebrauch fertig zu sein.
Dieses Verfahren ist bei der Fabrikation einer grofsen Mannigfaltigkeit von hohlen Gegenständen
anwendbar.
Statt hohler Gerippe aus Papier oder Ganzzeug werden in manchen Fällen ähnliche Gerippe
aus dünnem Metallblech, die ausgestanzt werden können, verwendet.
Auch werden manchmal Gerippe aus Papier, Filz oder Gewebe, die in Abtheilungen gemacht
sind, verwendet.
Claims (1)
- PATENT-AnSpruch:Die Fabrikation hohler Gegenstände durch Formen einer Composition von oxydirtem oder festem OeIe, das mit anderen Ingredienzien gemischt ist, auf Gerippen aus Papier, dünnem Metallblech oder anderem Materiale durch Druck in Stanzen oder Formen.Hierzu I Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE16562C true DE16562C (de) |
Family
ID=293548
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT16562D Active DE16562C (de) | Neuerung in der Herstellung hohler Gegenstände |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE16562C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1079735B (de) * | 1957-05-13 | 1960-04-14 | Licentia Gmbh | Schaltungsanordnung zur Umschaltung von Doppeltarifzaehlern |
-
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Cited By (1)
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