DE2322106B2 - Werkstoff für Modelle zur Herstellung von PräzislonsguBformen - Google Patents
Werkstoff für Modelle zur Herstellung von PräzislonsguBformenInfo
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Description
daß immer noch ein Bedarf für eine zufriedenstellende sind Espartowachs, Gummiharz und Damargummi,
gfeüllte Zusammensetzung für Wachsmodelle besteht, das eine einfache, aus Ostindien kommende pflanzliche
die alle erwünschten physikalischen Eigenschaften Ausschwitzung ist,
für die Modellherstellung aufweist, jedoch die üblichen Die nächste Hauptgruppe von Wachsen sind die
Nachteile anderer derzeit im Gebrauch befindlicher 5 modifizierten und synthetischen Wachse. Modifizierte
Füllstoffe nicht besitzt. Die vorliegende Erfindung er- Wachse werden aus natürlichen Wachsen erzeugt, wel-
füllt diesen Bedarf. ehe durch Oxydation oder Behandlung mit einigen
Die Erfindung schafft einen verbesserten Werkstoff Reaktionsmitteln zu härteren, verseifbareren oder
für Modelle auf Wachsbasis zur Herstellung von besser emulgierbaren Wachsen modifiziert wurden.
Präzisionsgußformen, der aus einer Mischung von io Synthetische Wachse umfassen Stoffe, z. B. hydrierte
mindestens einem Wachs mit 5 bis 50 Gewichtsprozent Fette, wachsartige Ester und Ketone und langkettige
eines mehrwertigen Alkohols, bezogen auf die gesamte Polymerisate von Äthylen oder Äthylenoxyd. Weitere
Mischung, wobei der Schmelzpunkt dieses mehrwerti- Beispiele für synthetische Wachse sind die amidartigen
gen Alkohols über dem Schmelzpunkt des Wachses Wachse und die Esteramidwachse, die durch Reaktion
liegt und vorzugsweise 5 bis 15 Gewichtsprozent einer 15 von Fettsäuren mit 12 oder mehr Kohlenstoffatomen
Fettsäure mit mindestens 12 Kohlenstoffatomen, vor- mit Polyaminen oder Hydroxyverbindungen erhalten
zugsweise 12 bis 22 Kohlenstoffatomen pro Molekül, werden.
besteht. Vorzugsweise ist der mehrwertige Alkohol Andere Arten von synthetischen Wachsen umfassen
Pentaerythrit. Stoffe wie Harzderivate von natürlichen Harzen, z. B.
Der Alkohol behält seine feinteilige Beschaffenheit 20 die hydrierten, polymerisierten oder veresterten Deri-
während des Einspritzen des Modellstoffs in die vate. Durch Reaktion von Kolophonium mit Glyzerin
Matrizen bei. Das Wachs besteht in der Regel aus und Äthylenglykol erhaltene Ester besitzen eine gute
einer Mischung verschiedener Wachsarten und stellt Adhäsionskraft, eine niedrige Oberflächenspannung,
mindestens 40 Gewichtsprozent und vorzugsweise 50 gute Oxydationsbeständigkeit und eine geringe Aus-
bis 95 Gewichtsprozent der fertigen Zusammensetzung 25 dehnung. Von Koriferen erhaltene Terpenharze biiden
dar. eine weitere brauchbare Gruppe von Harzen.
Schätzungsweise existieren Hunderte von Stoffen, Die Wahl bestimmter Wachsmischungen wird in der
aus denen zur Verwendung als Wachsmodelle geeignete Regel durch die gewünschte Einspritztemperatur und
Mischungen heieestellt werden können. Eine der am die in dem Wachsmodell gesuchten physikalischen
häufigsten für diesen 21weck verwendeten Wachsgrup- 30 Eigenschaften bestimmt. Infolgedessen können die
pen besteht au& Erdölwachsen, z. B. Paraffinwachs. Schmelzpunkte der Mischungen stark variieren, da
Diese sind kristallin, mittehve.icb, scharf schmelzend, die Schmelzpunkte natürlicher Wachse von etwa 50 bis
nichtklebrig und besitzen eine niedrige Viskosität. 95° C gehen, während die synthetischen Wachse
Diese Wachse sind in verschiedenen Reinheitsgraden Schmelzpunkte von etwa 35 bis 2000C besitzen,
erhältlich, deren Schmelzpunkte sich um wenige Grad 35 Obwohl Fettsäuren als solche als Wachse angesehen
unterscheiden. werden können, enthalten die erfindungsgemäßen Zu-Eine andere, aus Erdöl stammende, verwendbare sammensetzungen solche Fettsäuren nicht nur wegen
Wachssorte ist ein mikrokristallines Wachs. Diese ihrer physikalischen Eigenschaften, sondern auch weil
Wachssorte ist mit verschiedenen Schmelzpunkten sie als Suspensionsmittel für den mehrwertigen Alko-
und Erstarrungstemperaturbereichen erhältlich. Auch 40 hol wirken. Die Verwendung des mehrwertigen Alkomodifizierte
mikrokristalline Wachse, die zur Ände- hols ermöglicht die Erzielung einer ionischen Suspenrung
ihrer Eigenschaften partiell oxydiert wurden, sind sion an Stelle einer mit feinteiligem Stoff gefüllten
erhältlich. Andere mikrokristalline Wachse umfassen Schmelze; im letzteren Falle hängt die Suspension voll-Mischungen
aus nichtmodifizierten mikrokristallinen ständig von einer dauernden Durchrührung ab. Offen-
und polymerisierten mikrokristallinen Wachsen. 45 sichtlich besteht eine elektronegative Anziehung zvvi-Eine
weitere wichtige Gruppe von Wachsen ist die sehen den Karboxylgruppen der Fettsäure und den
der Mineralwachse, von denen wahrscheinlich Mon- Hydroxylgruppen des Alkohols. Die mit dem mehrwertanwachs
das wichtigste ist. Es ist dies ein hartes, ein tigen Alkohol gefüllte Schmelze verbleibt somit in
Harz enthaltendes, ziemlich sprödes Material. Diese Torrn einer homogenen Suspension.
Wachsart ist billiger als pflanzliche Wachse und ist 50 Außer den Fettsäuren können noch zusätzlich andiesen
doch in vieler Hinsicht ähnlich, mit der Aus- dere organische Säuren, z. B. Buttersäure, Kapronnahme,
daß es eine höhere Viskosität besitzt. Torf- säure oder Valeriansäure, in der Schmelze als die
wachs, das durch Extraktion von Torf mit einem orga- Suspension fördernde Mittel verwendet werden, vornischen
Lösungsmittel gewonnen wird, ist ein anderes ausgesetzt, daß sie sonst mit den Wachsstoffen verBeispiel
für ein mineralisches Wachs, das zur Herstel- 55 träglich sind und in so kleinen Mengen zugesetzt werlung
von Wachsmodellen verwendet werden kann. den, daß sie die Theologischen Eigenschaften der
Ozokerit, ein harzartiges, aus Kiefer extrahiertes Schmelze nicht ungünstig beeinflussen.
Wachs, ist ein weiterer Typ für ein verwendbares mine- Die mit den erfindungsgemäßen Werkstoffen erratisches
Wachs. ziehen verbesserten Resultate sind auf die Anwesen-Unter den natürlichen Wachsen und Harzen seien So heit des mehrwertigen Alkohols zurückzuführen.
Bienenwachs und zahlreiche pflanzliche Wachse ge- Eine große Vielzahl mehrwertiger Alkohole :*t vernannt,
worunter die bekanntesten Karnaubawachs und wendbar, je nach dem Schmelzpunkt der übrigen
Kandellillawachs sind. Karnaubawachs ist ein 3ehr Zusammensetzung. Der Schmelzpunkt des mehrwertihartes
Wachs mit eitlem geringen Schlacke- Und Feuch- gen Alkohols soll Wesentlich über dem Schmelzpunkt
tigkeitsgehalt. Kandellillawachs enthält eine Spur 65 der Wachsstoffe liegen, so daß die feinteiligen Partikeleines
Harzes, ist jedoch nicht so hart und besitzt keinen chen des mehrwertigen Alkohols in der Schmelze bei
so hohen Schmelzpunkt wie Karnaubawachs. Weitere der zur Bildung des Modells jeweils angewendeten
pflanzliche Wachse, die verwendet werden können, Einspritztemperatur suspendiert bleiben.
Nachstehend sind einige der hochschmelzenden organischen mehrwertigen Alkohole angegeben, die
für die erfindungsgemäßen Zwecke verwendbar sind:
Pentaerythrit,
Dipentaerythrit,
1,10-DecandioI,
1,14-Tetradecandiol,
1,15-Pentadecandiol,
1,16-Hexadecandiol,
l.ie-Octadecandiol,
1,19-Nonadecandiol,
1,20-Eicosaudiol.
Pentaerythrit in einer Menge von 5 bis 50 Gewichtsprozent und vorzugsweise von 5 bis 20 Gewichtsprozent,
bezogenaufdiegesamteZusammensetzung,ist besonders bevorzugt. Dieser Stoff ist verhältnismäßig billig und
für die keramischen Formen nicht korrodierend. Er kann leicht in der heißen Schmelze bei Temperaturen
bis zu 135° C oder höher suspendiert werden, ohne durch die Schmelze solvatisiert zu werden. Dadurch
wird mit dem Füllstoff etwa eingeführte Feuchtigkeit während des Abkühlungszyklus der Schmelze abgeführt.
Infolgedessen ist eine Vorbereitung des Füllstoffs durch Entwässerung desselben nicht mehr
nötig. Auch wird dadurch eine Entlüftung bei erhöhten Temperaturen möglich. Da der Pentaerythrit in wachsartigen
Schmelzen nicht leicht solvatisiert, kann er auf erhöhten Temperaturen gehalten werden, ohne daß er
verharzt, wie dies organische Säuren tun würden. Die physikalischen Eigenschaften des Pentaerythrit enthaltenden
geformten Modells sind in jeder Beziehung mit denen eines Adipinsäure enthaltenden Modells
vergleichbar. Außerdem besitzen Pentaerythrit enthaltende Modelle eine verbesserte Oberflächenbeschaffenheit.
Es wurden Tests zum Vergleich der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen mit Adipinsäure enthaltenden
Zusammensetzungen für die Modellherstellung durchgeführt. Die Zusammensetzung des Adipinsäure
enthaltenden Materials war die folgende:
Gewichtsprozent
beta-Terpenharz 31,25
Paraffinwachs 12,50
Mikrokristallines Wachs 12,40
Kandellillawachs 6,25
Fettsäuren, 80% Stearinsäure 12,50
Adipinsäure 25,00
Die gleiche Zusammensetzung wurde unter Verwendung von Pentaerythrit an Stelle von Adipinsäure
in der gleichen Menge hergestellt.
Der Ansatz wurde so hergestellt, daß man zuerst die Fettsäure und das mikrokristalline Wachs schmolz.
Wenn die Temperatur 1210C erreicht hatte, wurde
langsam das Harz unter dauerndem Rühren zugesetzt. Beim Erreichen einer Temperatur von 1770C war das
gesamte Harz in Lösung. Die Temperatur wurde erniedrigt, und das Paraffinwachs wurde zugegeben.
Wenn die Temperatur der Schmelze etwa 99c C erreicht
hatte, wurdi das Kandellillawachs zugegeben. Der Füllstoff, entweder Adipinsäure oder Pentaerythrit,
wurde bei finer Temperatur der Schmelze von etwa 930C zugesetzt, und das Material wurde zwischen
71 und 820C zähklebrig.
Das Modellmaterial wurde durch eine übliche
Spriizgußmaschine zur Herstellung von Modellen
eingespritzt, und die erhaltenen Modelle wurden dann
mit den folgenden Ergebnissen auf ihre physikalischen Eigenschaften getestet:
Test in |
Adipinsäure als Füllstoff |
Pentaerythrit als Füllstoff |
Krümmung unter Last ... Durchbiegung ohne Last, mm l5 Schlagtiefe, Fallhöhe, mm Bruchbelastung, kg |
0,38 0,50 76 6,35 |
0,30 0,38 89 6,26 |
Die Oberflächenbeschaffenheit der das Pentaerythrit
als Füllstoff enthaltend!' .·. Modelle erwies sich als besser als bei den Adipinsäure a!s Füllstoff enthaltenden
Modellen.
Gemäß der Erfindung hergestellte Modelle können \a dem üblichen Verfahren zur Herstellung von Formen
für den Präzisionsguß unter Erzielung von Formen mit einer porösen keramischen Hinterfüllung
verwendet werden. Eine solche Methode zur Herstellung von Gußformen besteht darin, daß man das Modell
durch Eintauchen in eine wäßrige keramische Aufschlämmung mit etwa der gleichen Temperatur wie das
Modell unter Bildung einer hochschmelzenden, nur einige zehntel mm dicken Schicht überzieht. Eine
typische Aufschlämmung kann ein keramisches Material, z. B. Zirkonoxyd, einen Binder, z. B. kolloidale
Kieselsäure, und ein Verdickungsmittel sowie ein bei niedriger Temperatur wirksames Bindemittel wie
Methylcellulose enthalten. Die erste Schacht wird noch feucht mit kleinen Teilchen eines hochschmelzenden
Glases, z. B. eines feinteiligen Glases mit hohem SiIiciumgehalt,
das etwa 98 % Kieselsäure und eine kleine Menge Borsäure zusammen mit Spuren von Aluminium,
Natrium, Eisen und Arsen enthält, bestäubt. Das Modell mit der aufgestäubten nassen hochschmelzenden
Schicht darauf wird dann in eine Fördervorrichtung gehängt und in einen Trockenofen mit geregelter
Feuchtigkeit und Temperatur gefördert, so daß das überzogene Modell adiabatisch trocknet.
Das Tauchen, Bestäuben und adiabatische Trocknen wird dann wiederholt, wobei man Luft mit fortschreitend
geringerer Feuchtigkeit für aufeinanderfolgende Überzüge verwendet. Beispielsweise können die beiden
ersten Überzüge mit Luft mit einer relativen Feuchtigkeit vom 45 bis 55% getrocknet werden. Der dritte und
vierte Oberzug kann bei einer relativen Feuchtigkeit
von 35 bis 45%, der fünfte und sechste Überzug bei einer rela.iven Feuchtigkeit von 25 bis 30% und der
letzte Überzug bei einer relativen Feuchtigkeit von 15 bis 25% getrocknet werden.
Die erste Schicht wird vorzugsweise*, in einer Dicke
von 0,113 bis 0,51 mm aufgebracht, und die feinen hochschmelzenden Teilchen werden auf die feuchte
Schicht mit einer solchen Kraft aufgestäubt, daß sich die Teilchen in diese Schicht einbetten. Bevorzugt wird
ein Besiläubungsverfahren angewendet, das eine dichte
6s gleichförmige Wolke aus feinen Teilchen ergibt, die den
feuchtem Überzug mit kräftigem Aufschlag treffen. Die Aufschllagkraft sol! jedoch nicht so groß sein, daß die
feuchte Grundierung des Modells wegbricht. Dieses
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Verfahren wird wiederholt, bis man mehrere ineinan- wirkung entfernt werden, worauf die grüne Form ge-
der übergehende Schichten erhalten hat, die jeweils brannt werden kann. In der Regel werden Brenntem-
etwa 0,13 bis 0,51 mm dick sind. peraturen von etwa 816 bis 10380C angewendet. Die
Nachdem die Form auf dem Modellmaterial auf- erhaltenen Formen sind hart, glatt und verhältnismäßig
gebaut wurde, kann das Modell durch Wärmeein- 5 durchlässig und etwa 3 bis 6 mm dick.
Claims (3)
1. Werkstoff für Modelle zur Herstellung von werte Eigenschaft ist eine ausreichende Festigkeit,
Präzisionsgußformen, bestehend aus einer Mi- 5 um während der Formung gehandhabt werden zu
schung von mindestens einem Wachs mit 5 bis können; diese Festigkeit soll mit einer gewissen Elasti-50
Gewichtsprozent eines mehrwertigen Alkohols, zität gekoppelt sein, insbesondere an den Zulaufstellen,
bezogen auf die gesamte Mischung, wobei der die das Gewicht des Modells tragen müssen, während
Schmelzpunkt dieses mehrwertigen Alkohols über die Modelle in das die hitzebeständigen Teilchen entdem
Schmelzpunkt des Wachses liegt, und 1 bis io haltende Bad getaucht werden. Wachsmodelle müssen
25 Gewichtsprozent einer Fettsäure mit mindestens auch bei Raumtemperatur ausreichend hart sein, so
12 Kohlenstoffatomen, bezogen auf die gesamte daß sie während der Montage gehandhabt werden
Mischung. können. Sie sollen ferner starke Verschweißungen er-
2. Werkstoff für Modelle nach Anspruch 1, da- geben können, so daß die Modelle leicht zu Trauben
durch gekennzeichnet, daß der mehrwertige Aiko- 15 zusammengesetzt werden können.
hol Pentaerythrit ist. Die Oberflächenbeschaffenheit des Wachsmodell
3. Werkstoff für Modelle nach Anspruch 1, da- muß gut sein, wenn eine getreue Wiedergabe in der
durch gekennzeichnet, daß die Fettsäure 12 bis Präzisionsgußform erzielt werden soll. Wenn für das
22 Kohlenstoffatome pro Molekül enthält. Wachsmodell ein Stoffgemisch verwendet wird, müs-
20 sen die Stoffe miteinander verträglich sein, d. h., sie müssen sich bis zu einem Punkt gegenseitig lösen, an
welchem keine Trennung mehr auftritt, wenn die Mischung innerhalb eines gegebenen Temperaturbereiches
gehalten wird. Die Wärmeeigenschaften des 25 Wachses sind ebenfalls wichtig, insbesondere seine
Die Erfindung betrifft Werkstoffe zur Herstellung Viskosität bei der optimalen Spritztemperatur und
von Modellen für das Wachsausschmelzverfahren, die Ausdehnungs-Kontraktionseiger.schaften. Eine gewobei
diese Werkstoffe auf natürlichen oder synthe- ringe Schrumpfung ist insbesondere dann von Bedeutischen
Wachsen oder Kombinationen der beiden tung, wenn von dem Modell ein genauer Formhohlraum
basieren. 30 erhalten werden soll.
Da^ mit sogenannten »verlorenen Modellen« arbei- Als Ergebnis all dieser verschiedenen Anforderuntende
Wachsausschmelzverfahren zur Herstellung von gen, die an ein Modell gestellt werden, ist man dazu
Gußformen ist Hunderte und vielleicht sogar Tausende übergegangen, Kombinationen verschiedener Wachs-
*on Jahren alt. In seinen wesentlichen Grundzügen arten, für gewöhnlich kombiniert mit Harzen, z. B.
besteht das Verfahren darin, daß man ein Modell aus 35 Holzharz oder synthetischen Harzen, zu verwenden.
Bienenwachs oder einem anderen geeigneten Wachs- Versuche wurden in der Richtung unternommen, der
material bildet, rund um das Modell eine Form her- Wachszusammensetzung zur Verringerung der Kon-Itellt
und dann das Wachs herausschmilzt, wobei eine traktion einen brennbaren Füllstoff zuzusetzen. Ob-Form
zurückbleibt, deren Hohlraum ein exaktes wohl diese Methode einen gewissen Erfolg hatte, hat
Duplikat des ursprünglichen Modells ist. 40 sie doch andererseits neue Probleme geschaffen. So
In der »Pattern Materials and their use in Investment eignet sich beispielsweise Ruß nicht besonders als
Casting« (Modellmaterialien und ihre Verwendung Füllstoff, und zwar wegen der Schwierigkeit, feine
beim Investment- oder Präzisionsguß) betitelten Ver- Teilchen zu handhaben. Polystyrolkügelchen können
tffentlichung des B. I. C. T. A.-Modellherstellungs- verwendet werden, sie neigen jedoch dazu, in dem gekommitees
findet sich eine Zusammenstellung der 45 schmolzenen Wachs bei hohen Schmelztemperaturen
physikalischen Eigenschaften von Modellmaterialien, zusammenzufließen. Die Verwendung von Harnstoff
Äie heutzutage bei Anwendung des Wachsausschmelz- war bis zu einem gewissen Grad erfolgreich; dieser
Verfahrens erforderlich sind. Einmal muß das Wachs Stoff absorbiert jedoch Wasser und zersetzt sich bei
tls Feststoff sicher zu handhaben sein, und es darf beim erhöhten Temperaturen. Kohlehydrate, z. B. Sucrose,
Schmelzen oder beim Herausbrennen keine schädlichen 50 sind in ihrer Verwendbarkeit beschränkt, da sie von
Dämpfe bilden. Außerdem soll das Wachs einen niedri- Feuchtigkeit angegriffen werden. Organische Säuren,
fen Aschegehalt in der Größenordnung von etwa0,05% z.B. Adipinsäure, sind manchmal geeignet, jedoch
lesitzen. Eine gute Oxydationsbeständigkeit ist erfor- werden keramische Formen infolge der Acidität dieser
Verlieh, da das geschmolzene Wachsmodell dazu neigt, Säuren angegriffen; auch neigen sie dazu, bei hohen
Jbngsam an der Luft zu oxydieren. Da derzeitige Prä- 55 Temperaturen in dem geschmolzenen Wachs zu verlisionsgußformen
auf dem Wachsmodell mittels auf- harzen.
einanderfolgender Tauchvorgänge in hitzebeständige Mit Füllstoffen versetzte Modellschmelzen sollen die
Teilchen enthaltende Suspensionen aufgebaut werden, einem Wachsmodell eigene Neigung zur Hohlraummuß das Wachs auch gegenüber allen organischen bildung beseitigen und somit eine größere Abmessungs-Lösungsmitteln oder Alkali, die in den Tauchbädern 60 Stabilität ergeben, wodurch die Einspritzzeiten bis zu
enthalten sein können, beständig sein. Eine andere Be- 50% verkürzt werden und eine Abkühlung nicht mehr
dingung, insbesondere wenn die Modelle durch Spritz- nötig ist. Es sei jedoch betont, daß mit Füllstoffen verguß erzeugt werden, besteht darin, daß die Zusammen- sehene Modellzusammensetzungen ein Problem in
setzung rasch aushärten muß. Außerdem muß die bezug auf die Wiedergewinnbarkeit bieten, da bei den
Plastizität oder Duktilität von zur Herstellung von 65 üblichen Wachsausschmelzmethoden das Füllstoff-Modellen verwendeten Wachsen bei Umgebungstem- material zusammensintert und so eine Wiedergewinpcratur gering sein, so daß Modell und Zubehör unter nung unwirtschaftlich macht,
hrem eigenen Gewicht nicht durchbiegen oder durch- Aus den vorstehenden Ausführungen ergibt sich,
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