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Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Blattgold und Blattmetall.
Die Erfindung betrifft die Herstellung von Blattgold und Blattmetall ohne Schlagarbeit.
In bekannter Weise benützt man hiebei eine Bronze (Legierung von Edel-und Unedelmetall in pulverförmigem Zustande), welche mit einer Mischung von Amylazetat und Nitrozellulose vermengt und alsdann auf eine Wasserfläche gegossen wird. worauf nach Verdampfen des Amylazetates die Nitrozellulose ein die Bronze tragendes Häutchen bildet, welches das gewünschte Blattmetall vorstellt.
Verfährt man jedoch ausschliesslich in der beschriebenen Weise, so erhält man ein Metallblatt, welches noch keineswegs brauchbar ist. Es hält die Bronze nicht genügend fest, es ist nicht prägefähig und es lässt keine gleichmässige Verteilung der Bronze auf der Nitrozellulose erzielen.
Um diese Nachteile zu beseitigen, werden gemäss der Erfindung der bekannten Mischung von Bronze, Amtlazetat und Nitrozellulose noch Benzin und Methylalkohol hinzugefügt. Das Benzin bewirkt eine schnellere Verflüchtigung des Lösungsmittels (Amylazetat). Der Methylalkohol befördert die Trocknung des Metallhäutchens. Ausserdem zeigt das mit den neuen Stoffen behandelte Ietallblatt eine vollständig gleichmässige Verteilung der Bronze und hält die Bronze auf allen Punkten des Nitrozellulosegewebes fest. Um die Geschmeidigkeit des Produktes zu erhöhen, gibt man der Mischung in an sich bekannter Weise noch Rizinusöl bei.
Bei der Ausführung der Erfindung wird folgendermassen verfahren.
Beispielsweise 120 () g Bronze (Legierungen von Edel-oder Unedelmetallen in pulverförmigem Zustand) werden mit einem Liter einer Mischung, die nachstehend angeführte Zusammensetzung hat, innig vermengt, bis ein Brei oder eine dicke Flüssigkeit von der jeweils gewünschten Farbe entsteht. Die an sich farblose Mischung besteht aus folgenden Teilen :
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<tb> 500 <SEP> ct <SEP> Amylazetat <SEP> (bekannt),
<tb> 450"Benzin,
<tb> 50 <SEP> " <SEP> Methylalkohol.
<tb>
In dieser Flüssigkeit sind aufgelöst :
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<tb> 3#7 <SEP> g <SEP> Rizinusöl <SEP> (bekannt),
<tb> 26#25 <SEP> # <SEP> Nitrozellulose <SEP> (bekannt).
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schwimmenden Überzug bildet, der nach kurzer Zf'it zu einem Häutchen erstarrt.
Das mittels geeigneter Werkzeuge abgehobene Häutchen besitzt jeweils die beigemengte Farbe, ist vollkommen dicht und kann nach Vornahme einer künstlichen Trocknung., Glättung und Pressung als vollwertiger Ersatz für geschlagenes Blattgold bezw. Blattmetall verwendet werden.
Bei dem beschriebenen Verfahren bedient man sich des in der Zeichnung im Längs-und Querschnitt dargestellten Apparates.
Die Vorrichtung besteht aus einem Kasten a, der aus Holz gefertigt und mit einem Metalleinsatz b versehen ist. Er dient zur Aufnahme einer Wassermenge c und ist mit einem Ablaufhahn d ausgestattet. Auf zwei gegenüberliegenden parallelen Seitenkanten dieses Kastens laufen die Räder e eines Wagens. t : der über die ganze Breite des Kastens a sich erstreckt und einen Behälter 9 *) Hinsichtlich des Patentanspruches 1.
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gleichzeitig der Wagen f mit grösserer oder geringerer Geschwindigkeit nach der Seiltrommel p hin bewegt wird. Dabei fliesst die Mischung h auf das Zinkblech k und gleitet an dessen schräger Fläche herab auf den Wasserspiegel, auf dem sie sich verteilt, um einen schwimmenden Überzug zu bilden.
Durch beliebige Bemessung der Geschwindigkeit der Wagenbewegung hat man es in der Hand, den Überzug des Wasserspiegels in beliebiger Dicke zu bilden. Der Überzug erstarrt auf der Wasseroberfläche und bildet ein festes Häutchen, das mittels geeigneter Werkzeuge abgehoben, getrocknet und geglättet wird, um alsdann das fertige Blattgold bezw. Blattmetall vorzustellen.
Die Erstarrung des Wasserspiegelüberzuges ist auf die Verdunstung des Lösungsmittels zurückzuführen und vollzieht sich ungefähr innerhalb 20 Minuten bei 150 C Aussenlufttemperatur.
An Stelle des Wasserspiegels kann auch Quecksilber, Glas oder eine andere genau ebene Fläche verwendet werden.
Die Trocknung des gebildeten Häutehens kann im ganzen Stück oder nach vorausgegangener Zerteilung des Häutchens im Trockenofen auf Blech bei 50 bis 600 C vorgenommen werden.
Die Erfindung besitzt hauptsächlich folgende Vorteile :
An Stelle des umständlichen und kostapieligen llatnmerns tritt ein in kurzer Zeit und mit
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welches die Oxydation des Metalles während der Fabrikation ausschliesst. Die Blätter können je nach der Bemessung der zu ihrer Bildung dienenden Flächen in fast beliebiger Grösse erzeugt werden, lassen sich je nach der Geschwindigkeit der Wagenbewegung nach Belieben stärker oder schwächer, selbst in allergeringster Dicke herstellen, sind vollkommen gleichmässig und besitzen hohe Widerstandsfähigkeit gegen Bruch, Zug, Zerrung, Scherrung, Knickung und sonstige Beanspruchung. Die Blätter können in jeder beliebigen Farbe gewonnen werden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Blattgold und Blattmetall, bei welchem Metallbronzepulver mit Nitrozellulose in Amylazetat gemischt und zur Bildung eines Häutchens auf eine ebene Fläche gegossen wird, dadurch gekennzeichnet, dass dem Amylazetat Benzin und Methylalkohol hinzugefügt werden.