DE975915C - Verfahren zur Herstellung von feuerfesten Giessformen fuer den Praezisionsguss von Metallen und Metallegierungen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von feuerfesten Giessformen fuer den Praezisionsguss von Metallen und Metallegierungen

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DE975915C
DE975915C DEP26722D DEP0026722D DE975915C DE 975915 C DE975915 C DE 975915C DE P26722 D DEP26722 D DE P26722D DE P0026722 D DEP0026722 D DE P0026722D DE 975915 C DE975915 C DE 975915C
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Roy Chester Feagin
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    • B22CASTING; POWDER METALLURGY
    • B22CFOUNDRY MOULDING
    • B22C1/00Compositions of refractory mould or core materials; Grain structures thereof; Chemical or physical features in the formation or manufacture of moulds
    • B22C1/16Compositions of refractory mould or core materials; Grain structures thereof; Chemical or physical features in the formation or manufacture of moulds characterised by the use of binding agents; Mixtures of binding agents
    • B22C1/165Compositions of refractory mould or core materials; Grain structures thereof; Chemical or physical features in the formation or manufacture of moulds characterised by the use of binding agents; Mixtures of binding agents in the manufacture of multilayered shell moulds

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von feuerfesten Gießformen für den Präzisionsguß von Metallen und Metallegierungen Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung feuerfester Formen, die speziell für den Guß von hochschmelzenden Metallen und Legierungen dienen sollen, z. B. von Stahl und rostfreien Stählen, Nichteisenlegierungen, wie Kobalt-Chrom-Legierungen, Platin, Platin-Iridium oder Platin-Rhodium-Legierungen.
  • Es ist bekannt, daß beim Guß von hochschmelzenden Legierungen feuerfeste Formmassen verwendet werden müssen, welche die Schmelztemperaturen der Legierungen aushalten. Kieselsäure ist einer der wichtigsten feuerfesten Bestandteile. Andere feuerfeste Bestandteile sind z. B. Aluminiumoxyd, Zirkon, gemahlene Silicasteine, gemahlene Magnesiasteine und geschmolzene Magnesia. Außer der richtigen Auswahl der feuerfesten Bestandteile ist noch ein Bindemittel erforderlich, das die feuerfesten Bestandteile miteinander verbindet.
  • Als Bindemittel sind z. B. organische Silikate, insbesondere Tetraäthylsilikat, bekannt. Während der Gebrauch solcher organischer Silikate als Bindemittel für die Formmasse Vorteile beim Gießen kleiner Teile hat, hat er aber auch gewisse Nachteile bei der Massenherstellung von größeren Präzisionsgußteilen. Diesen organischen Silikaten muß man z. B. Äthylalkohol, Aceton oder ein anderes feuergefährliches Lösungsmittel zur Verdünnung zusetzen. Weitere Nachteile sind z. B. die hohen Gestehungskosten dieser organischen Silikate und die komplizierte Technik ihrer Anwendung. Andere Bindemittel, wie kolloidale Kieselsäurelösungen, haben zwar Vorteile vor den organischen Silikaten, doch sind sie nicht vollkommen alkalifrei, wodurch die Feuerfestigkeit der Formmasse absinkt. Zudem schwanken kolloidale Kieselsäurelösungen meist in ihren Eigenschaften; sie sind verhältnismäßig unstabil und verändern ihre Eigenschaften während der Lagerung. Diese Veränderungen können sie als Bindemittel für feuerfeste Formmassen ungeeignet machen.
  • Ein weiteres wichtiges Problem bei der Herstellung von Gießformen für den Präzisionsguß besteht darin, eine äußerst feine Innenschicht der Gießform zu erzielen, die mit der heißen Metallschmelze in Berührung kommt und bei deren Erstarren sich eine sehr genaue Nachbildung des Modells ergibt. Außerdem muß diese Schicht sehr fest und gleichmäßig mit der Hauptmasse der Gießform verbunden sein, damit sie beim Gießen nicht abblättern kann oder anderweitig beschädigt wird, was zu Fehlern auf dem Gußstück führen würde.
  • Erfindungsgemäß erfolgt nun die Herstellung der Gießform für den Präzisionsguß in der Weise, daß man das Modell aus einem zerstörbaren Material, insbesondere aus Wachs, zunächst mit einer Schicht aus feinkörnigen feuerfesten Stoffen und einem wäßrigen alkalischen Bindemittel überzieht, worauf man dann eine oder mehrere weitere Schichten aufträgt unter Verwendung einer Formmasse aus feinverteilten feuerfesten Stoffen und einer schwach sauren Kieselsäuresollösung als Bindemittel, wie man sie aus einem wäßrigen Alkalisilikat unter Zusatz von mindestens so viel Säure, daß alles Alkali als Salz der zugesetzten Säure gebunden wird, erhält. Anschließend läßt man die Form in üblicher Weise abbinden, worauf das Wachs ausgeschmolzen und die Form weiter getrocknet und gebrannt wird, so daß sie verwendungsbereit ist. Dieses Verfahren hat den großen Vorteil, daß man einerseits eine außerordentlich feste und gleichmäßige Bindung der Gießschicht an der Hauptformmasse erzielt und daß auch die Hauptformmasse außerordentlich gleichmäßig und genau einstellbar ist, da nur wenig überschüssige Säure in dem Bindemittel vorhanden ist und vor allem dafür gesorgt ist, daß kein freies Alkali in der abgebundenen Masse vorhanden ist, durch das der Brennvorgang beeinträchtigt werden könnte.
  • Das Auftragen der einzelnen Massen erfolgt im allgemeinen nach dem an sich bekannten Tauchverfahren. Das Bindemittel mit schwach saurer Reaktion für die Hauptformmasse wird aus zwei Standardlösungen, z. B. einer Lösung A, bestehend aus Salzsäure, Salpetersäure oder Phosphorsäure, und einer zweiten Lösung B, bestehend aus Natriumsilikat, hergestellt. Diese beiden Lösungen werden in einem solchen Verhältnis gemischt, daß alles Alkalimetall in ein Alkalisalz der betreffenden Säure übergeführt wird und die Kieselsäuresollösung eine schwach saure Reaktion zeigt.
  • Das Bindemittel nach der vorliegenden Erfindung ist ein nicht brennbares und sehr billiges Material, da es aus Wasser und billigen Stoffen, wie Natriumsilikat und Salzsäure, hergestellt wird. Das vorliegende Bindemittel kann jeweils genau auf einen ganz bestimmten Säurewert eingestellt werden, der die Abbinde- und Geliereigenschaften der Bindemittel-Füllstoff-Mischung genau festlegt. Diese genaue Regelung der Abbinde- und Gelier-, eigenschaften wird dadurch erreicht, da.ß man von Standardlösungen ausgeht, die dann auf die genauen Säurewerte gemischt werden. Diese Genauigkeit der Regelung der Abbinde- und Ge-liereigenschaften steht in direktem Gegensatz zu den bekannten, als Bindemittel benutzten Natriumsilikatlösungen. Es ist bisher sehr schwierig gewesen, die Abbindezeit von Natriumsilikat genau zu regeln, da entweder eine Neigung zu vorzeitiger Gelierung und Klumpenbildung besteht oder aber sehr lange Gelierzeiten entstehen.
  • Das vereinigte Bindemittel enthält keine freien alkalisch reagierenden Stoffe, wie N atriumhydroxyd oder Natriumsilikat, welche die Feuerfestigkeit der Form beeinträchtigen könnten. Solche alkalischen Stoffe haben die Neigung, mit den feuerfesten Bestandteilen der Formmasse zu reagieren und bei hohen Temperaturen niedrigschmelzende Eutektika zu bilden und auf diese Weise die Feuerfestigkeit der Formmasse herabzusetzen.
  • Gegenüber fertiger kolloidaler Kieselsäure erzielt man erfindungsgemäß den weiteren Vorteil, daß das Bindemittel zu jeder Zeit gleichmäßig hergestellt werden kann. Bei fertiger kolloidaler Kieselsäure bestehen jedoch stets Unterschiede im Alkaligehalt und in den Geliereigenschaften bei den verschiedenen Chargen.
  • Bei einer bisher gebräuchlichen Natriumsilikatlösung als Bindemittel für feuerfeste Formen tritt zusätzlich zu einer Reaktion mit der Tauchummantelung auch noch eine Neigung zur Krustenbildung auf den Formen auf, was dazu führt, daß in der Form sehr harte Stellen und sehr weiche Stellen nebeneinander auftreten. Dies ergibt eine ungleichmäßige feuerfeste Gießform. Das erfindungsgemäße verwendete Bindemittel weist diese Nachteile nicht auf, und die damit hergestellten Gießformen sind durchweg gleichmäßig.
  • Für den alkalischen Überzug kann eine Masse mit nachstehender Zusammensetzung verwendet werden
    Wasser ...................... 29o ccm
    Glycerin ..................... 45 ccm
    Konzentrierte Wasserglaslösung i8o ccm
    Octylalkohol . . . . . . . . . . . . . . . . 0,3 ccm
    7,5°/oiges Kohlenwasserstoff-
    sulfonat ................... 7,5
    Gepulverter Quarz . . . . . . . . . . . . i,og kg
    Für die Formmasse mit einem Bindemittel aus einer Kieselsäuresollösung mit schwach saurer Reaktion für den zweiten Überzug seien nachstehend einige Beispiele gegeben.
  • Beispiel i Zur Veranschaulichung der Herstellung eines sauren Bindemittels' seien Natriumsilikat als wasserlösliches Silikat und Salzsäure als Säure gewählt.
  • Es wurde eine Salzsäurelösung A so hergestellt, daß für das Titrieren von 25 ccm dieser Lösung mit i n-Na O H 38 ± - i o ccm benötigt wurden, mit Methylorange als Indikator.
  • Es wurde eine Natriumsilikatlösung B so hergestellt, daß 25 ccm dieser Lösung beim Titrieren mit i n-H Cl 28 ± - io ccm benötigten, mit Methylorange als Indikator.
  • So 1 der Salzsäurelösung werden in ein Mischgefäß mit Rühreinrichtung eingebracht, und dann werden 53 1 Natriumsilikatlösung zugegeben, während gleichzeitig sehr stark gerührt wird. Die sich ergebende Flüssigkeit ist das fertige Bindemittel, von dem beim Titrieren mit i n-Na O H i oo ccm 8,oo ± - io ccm erfordern, wobei Methylorange als Indikator benutzt wird.
  • Beispiel 2 Eine Säurelösung A wird hergestellt aus einer Mischung von 30 Volumina konzentrierter Salzsäure und 70 Volumina Wasser. Die wasserlösliche Silikatlösung B setzt sich zusammen aus 25% Natriumsilikat (enthaltend ungefähr 6,4% Nag O und 24,7% Si 02) und 75 Volumprozent Wasser. 25 ccm der Silikatlösung werden 25 ccm der Säurelösung zugefügt.
  • Beispiel 3 Eine Säurelösung A wird bereitet, indem zu 40 Volumina konzentrierter Salzsäure 6o ccm Wasser zugegeben werden. Eine Silikatlösung B wird bereitet, die 50% Natriumsilikat (mit einem Gehalt von ungefähr 6,4% Na. 0 und 24,7)/o S'02) und 50% Wasser enthält. Gleiche Volumina beider Lösungen werden gemischt.
  • Beispiel 4 Gleiche Volumina von 5C/oiger Phosphorsäurelösung A und der in dem vorigen Beispiel erwähnten Silikatlösung B werden gemischt und können genauso verwendet werden wie das Bindemittel des vorhergehenden Beispiels.
  • Beispiel s Genau wie im ersten Beispiel wird eine Lösung von Natriumsilikat B hergestellt, und dazu wird eine Lösung von Salpetersäure mit der gleichen Normalität wie die der Salzsäurelösung im ersten Beispiel hergestellt. 42 goo ccm Salpetersäurelösung werden mit 53 300 ccm Natriumsilikatlösung gemischt. Man erhält ein Bindemittel mit einem Neutralisationswert io,i n - Na0 H je ioo ccm, wobei Methylorange als Indikator verwendet wurde.
  • Um die Gießflächen von feuerfesten Formen mit einem Überzug zu versehen, wird zunächst das Modell mit einer feuerfesten Bindemittelinischung mit alkalischer Reaktion, z. B. durch Eintauchen, überzogen unter Bildung eines gleichmäßigen glatten Überzuges auf dem Modell. Dieser Überzug wird getrocknet, dann wird das so überzogene Modell mit einer feuerfesten Formmasse und dem in den vorstehenden Beispielen erwähnten Bindemittel mit schwach saurer Reaktion umgeben. Man läßt den Überzug mit dem Modell darin abbinden und entfernt dann das Modell aus der so erhaltenen Form.
  • Zur Herstellung von Formmassen für die vorliegende Erfindung für ein einfaches Überziehen oder Tauchen wird eine entsprechende Menge zerkleinertes feuerfestes Material mit dem Bindemittel vermischt. Vorzugsweise wird auf etwa o,o7 mm oder feiner gemahlene Kieselsäure verwendet. Eine feingemahlene feuerfeste Masse erzeugt einen glatten iTberzug, sehr glatte Gußteile und die größte Genauigkeit der Wiedergabe von Einzelteilen des Modells. Andere feuerfeste Stoffe, wie geschmolzener Quarz, geschmolzenes Aluminiumoxyd, Zirkon, Zirkonerde, Mullit, geschmolzene Magnesia, können ebenfalls verwendet werden.
  • Um einen schmiegsamen Überzug herzustellen, wird der Formmasse vorzugsweise etwas Glycerin zugesetzt. Dank seinem hygroskopischen Charakter verhindert dieses ein schnelles Trocknen des Überzugs und infolgedessen ein Abblättern oder Absplittern der Gießschicht vom Modell. Die Glycerinmenge kann im allgemeinen klein sein, sie kann aber auch bis zu 2o% des flüssigen Bindemittels betragen. In der flüssigen Bindemittelmasse soll die Silikatkomponente, bezogen auf Alkalisilikat als Ausgangsmaterial, mindestens io%, vorzugsweise 10 bis 400/0, betragen. Die saure Komponente, die j a in einem geringen Überschuß vorhanden sein muß, kann bis zu 25 % betragen.
  • Um einen glatten Überzug des Modells mit der feuerfesten Mischung zu sichern, wird vorzugsweise ein Netzmittel, z. B. `ein Kohlenwasserstoffsulfonat, in der' Mischung angewendet. Dessen Menge kann von ungefähr o,oi bis ungefähr i,o% des Gesamtgewichtes variieren. Natriumdioctylsulfosuccinat, Sulfonate höherer Alkohole oder ähnliche Stoffe können ebenfalls verwendet werden.
  • Zuviel Netzmittel kann zur Blasenbildung der Überzugsmasse führen, würde sich wiederum in rauhen Gußoberflächen auswirken und soll daher vermieden werden.
  • Um die Blasenbildung auf ein Minimum herabzusetzen, wird vorzugsweise ein schaumverhütendes Zusatzmittel, wie Octylalkohol, angewendet, aber es können auch andere Schaumverhütungsmittel, wie Gemische aliphatischer Ester, angewendet-werden. Der Gehalt an diesen Beimengungen kann von ungefähr o,oi bis ungefähr o,io% schwanken.
  • Beispiele für Überzugsmassen mit schwach saurer Reaktion für das Verfahren nach vorliegender Erfindung sind folgende: Beispiel 6
    Feuersteinpulver . . . . . . . . . . . . 10,4 kg
    Wasser ..................... 2830 ccm
    Glycerin .................... 225 ccm
    Konzentrierte Wasserglas-
    lösung ................... 1350 ccm
    ioo/oige Salzsäure . . . . . . . . . . . 65o ccm
    Kohlenwasserstoffsulfonat .... 75 ccm
    Octylalkohol ................ 5 ccm
    Beispiel 7
    Feuersteinpulver ............ 10,4 kg
    Wasser ..................... 29oo ccm
    Glycerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 450 ccm
    Konzentrierte Wasserglas-
    lösung ................... 900 ccm
    ioo/oige Salzsäure . . . . . . . . . .. 650 ccm
    Oetylalkoho,l . . . . . . . . . . . . . . . . 3 ccm
    Kohlenwasserstoffsulfonat .... 75 ccm
    Beispiel 8
    Wasser ..................... 29o ccm
    Glycerin .................... 45 ccm
    Konzentrierte Wasserglas-
    lösung ................... 9o ccm
    Salzsäure (4,q.2 Gewichts-
    prozent) .................. 65 ccm
    Octylalkohol ................ 0,3 ccm
    7,5o/oiges Kohlenwasserstoff-
    sulfonat .................. 7,5 ccm
    Gepulverter Quarz . . . . . . . . . . 1,04 kg
    Beispiel 9
    Wasser ..................... 29o ccm
    Glycerin .................... 45 ccm
    Konzentrierte Wasserglas-
    lösung ................... 9o ccm
    Salzsäure (4,q.2 Gewichts-
    prozent) ......:?........... 65 ccm
    Octylalkohol . . . . . . . . . . . . . : . . 0,3 ccm
    7,5o/oiges Kohlenwasserstoff-
    sulfonat .................. 7,5 ccm
    Gepulverter Quarz . . . . . . . . . . 1,04 kg
    Das beschriebene saure Bindemittel erfordert wegen seines Wassergehaltes ziemlich sorgfältiges Trocknen, um das in der äußeren Formmasse (Zweitform) in großer Menge verbleibende Wasser zu entfernen. Dies steht in direktem Gegensatz zu Formen, die etwa mit Tetraäthylsilikat als Bindemittel bereitet wurden, da diese im wesentlichen eine Alkoholkieselsäurelösung darstellen und der in dem Bindemittel anwesende Alkohol verhältnismäßig leicht verfliegt, so daß die als Bindesubstanz dienende Kieselsäure sich absetzt. Auf das langsame Trocknen der mit dem sauren Bindemittel nach der Erfindung hergestellten Formen wird besonders hingewiesen, um die Entwicklung von Dampf zu verhüten, der die Form zerbrechen oder in anderer Weise vorzeitig beschädigen könnte. Ein typischer Troeknungszyklus für solche Formen kann etwa der folgende sein: Ein Vortrocknen der Formen während etwa 5 Stunden bei 55 bis 6o° C, dann ein langsames Steigern der Temperatur im Trockenofen bis auf 85 bis 95° C, wobei die Steigerung der Temperatur 25° C in der Stunde nicht überschreiten darf. Diese Trocknung wird dann 32 Stunden lang fortgesetzt. Ein solcher Trocknungsv organg gestattet die Entfernung alles überschüssigen Wassers, ohne die Form zu beschädigen, und bringt die Kieselsäure in einen Zustand, in dem eine enge Bindung der feuerfesten Bestandteile der Form erfolgt, so daß das darauffolgende Ausbrennen der Form bei erhöhter Temperatur bis zur vollständigen Entfernung des Wachses und zur sonstigen Vorbereitung der Form für die Aufnahme der geschmolzenen Legierung durchgeführt werden kann.
  • Bei der Herstellung der äußeren Formmasse, die zur Herstellung des eigentlichen Formkörpers dient, zum Unterschied von dem Überzug auf der Oberfläche der Gießhöhlung, wird der feuerfeste Bestandteil mit dem Bindemittel nach der Erfindung bis auf Gießkonsistenz gemischt. Die Mischung des feuerfesten Füllstoffes und des Bindemittels wird vorzugsweise um das Modell herum unter Rütteln eingefüllt, und dann wird die Form auf eine zweite Schüttelmaschine gesetzt, wo sie so lange verbleibt, bis eine dichte Lagerung erzielt ist. Durch diese Rüttelweise wird alle eingeschlossene Luft entfernt, und der feuerfeste Bestandteil kann sich setzen und verdichten unter Bildung eines dichten Körpers für die Form.
  • Das Rütteln soll eine dichte Lagerung durch Bewegung des Materials ergeben. Auf der ersten Rüttelmaschine wird so lange vibriert, bis das Material dicht gelagert und die meiste Luft entfernt ist. Auf der zweiten Rüttelmaschine wird verhältnismäßig leicht und in senkrechter Richtung gerüttelt, bis eine vollständige dichte Lagerung eingetreten ist. Vorzugsweise wird das Rütteln fortgesetzt, bis alle Luft entfernt ist und bis fast keine Flüssigkeit mehr nach oben steigt.
  • Als widerstandsfähiges Füllmaterial für die äußere grobe Umhüllung können beliebige feuerfeste Füllstoffe verwendet werden, z. B. Quarz einer Körnung von etwa o,i8 bis 0,05 mm. Der Füllstoff kann auch aus verschiedenen Korngrößen zusammengesetzt werden, um die Oberflächenwirkung zu regeln. Ein Gemisch verschiedener Korngrößen kann auch verwendet werden, um eine Mischung herzustellen, die auf der Rüttelmaschine sehr dicht werden kann, oder damit keine Schrumpfrisse vorkommen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCR: Verfahren zur Herstellung von feuerfesten Gießformen für den Präzisionsguß von Metallen und Metallegierungen durch Ummanteln eines zerstörbaren Modells mit Formmassen aus feinverteilten feuerfesten Stoffen und kieselsäurehaltigen Bindemitteln, Abbinden der Form, Ausschmelzen des Modells und Trocknen und Brennen der Form, dadurch gekennzeichnet, daß das abzugießende Modell zunächst mit einer Ummantelung aus feinverteilten feuerfesten Stoffen und einem wäßrigen alkalischen Bindemittel überzogen wird und daB über diesen Überzug weitere Formmasse aus feinverteilten festen Stoffen und ein schwach sauer reagierendes Kieselsäuresol aus wäBriger Alkalisilikatlösung und wäßriger Mineralsäu.relösung aufgetragen wird. In Betracht gezogene Druckschriften: USA.-Patentschriften Nr. 1956 278, 2 368 322; britische Patentschrift Nr. 499 97:2; österreichische Patentschrift Nr. Ioo 191; U 11 m a n n , »Enzyklopädie der technischen Chemie«, 1932, Bd. 9, S. 5o8, 5o9, 52I.
DEP26722D 1946-02-13 1948-12-24 Verfahren zur Herstellung von feuerfesten Giessformen fuer den Praezisionsguss von Metallen und Metallegierungen Expired DE975915C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1291058B (de) * 1962-06-20 1969-03-20 Foseco Trading Ag Zusatz zu Formsand fuer tongebundene Nassgiessformen

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AT100191B (de) * 1918-12-07 1925-06-10 Silica Gel Corp Verfahren zur Herstellung von Gelen.
US1956278A (en) * 1930-08-20 1934-04-24 Austenal Lab Inc Method of lining molds
GB499972A (en) * 1936-12-23 1939-02-01 Krupp Ag Improvements in refractory materials
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