DE2659168C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einerseits ein Verfahren zur Herstellung
eines porösen, refraktären Kerns für eine äußerste
Einsatztemperatur von 1600°C und andererseits die Verwendung
eines solchen Kerns.
Turbinenschaufeln und verschiedene andere Metall-Präzisionsteile
werden aus Metall-Sonderlegierungen gebildet und nach
einem Gießverfahren mit gerichteter Erstarrung, gewöhnlich
als "DS-Verfahren" bezeichnet, hergestellt, bei dem die
Teile aus herkömmlichen Nickel- und Kobalt-Basislegierungen,
wie z. B. B 1900, Mar-M-200, Mar-M 509, TRW 6A und dergleichen,
gegossen werden. Um Teile mit komplizierten Innenhohlräumen
zu fertigen, werden vorgeformte Keramikkerne zur Bildung
der Hohlräume in dem Gußstück eingesetzt. Diese Kerne sind
porös und werden bevorzugt aus Siliciumdioxid hergestellt,
so daß sie leicht durch Laugen ohne Schaden für das Gußstück
entfernt werden können.
Die Kerne werden zu einer vorbestimmten Größe und Form
durch Formgebung einer refraktären Kernmasse hergestellt,
und die frischen Kerne werden dann bei einer Temperatur von
1000 bis 1300°C gebrannt, um brennbare Stoffe zu entfernen
und ein poröses, hochfestes Erzeugnis zu bilden.
Der erste Schritt bei der Herstellung einer hohlen Turbinenschaufel
oder eines anderen Flügelprofils nach einem typischen
Investmentguß besteht darin, den vorgebildeten Keramikkern in
eine Hohlform zu bringen und Wachs oder ein anderes Material
für verlorene Formen um den Kern herum einzuspritzen. Eingießteile
einschließlich Einläufe, verlorene Köpfe und
dergleichen werden auch eingespritzt und zusammen mit den
mit Kern versehenen Modellen des gewünschten Teils zu Wachstrauben
zusammengestellt. Das Wachssystem wird dann in einen
keramischen Brei getaucht, mit refraktärem körnigem Material
eingestaubt und getrocknet. Diese Stufen werden oft wiederholt,
bis eine Schalenform ausreichender Dicke, z. B. von 6,35 mm,
aufgebaut ist. Das Verfahren zur Herstellung einer solchen
Schalengußform ist wohl bekannt und in der US-PS 29 32 864
ausführlich beschrieben.
Nachdem die gewünschte Anzahl von Schichten auf der Schalengußform
gebildet und die Form gründlich getrocknet worden
ist, wird das Wachs durch Wärmeeinwirkung entfernt. Am häufigsten
erfolgt das Entfernen des Wachses im Autoklaven und
durch rasches Erhitzen. Nach dem Brennen und Reinigen ist
die Gußform zur Verwendung für den Metallguß bereit.
Beim Standard-Gießverfahren werden die Gußformen und folglich
auch die Kerne auf wenigstens 800°C vorerhitzt, und
das geschmolzene Metall wird bei hohen Temperaturen in die
Gußformen gegossen. Beim sogenannten "DS-Verfahren", also
einem Verfahren mit gerichteter Erstarrung, werden die Gußformen
auf Temperaturen im Bereich von 1400 bis 1600°C vorerhitzt,
und das Metall wird bei hohen Temperaturen,
z. B. 1500 bis 1650°C, gegossen.
Damit ein refraktärer Kern in akzeptabler Weise in einem
Investmentgießverfahren arbeitet, ist eine Optimierung der
Eigenschaften erforderlich. Die Zusammensetzung des Kerns
muß für ein wirtschaftliches Gießen geeignet sein und sorgfältig
so ausgewählt werden, daß der Kern porös ist und
ohne Beschädigung des Metallgußstücks herausgelöst werden
kann, so daß er genügend Festigkeit besitzt, um den beim
Einspritzen des Wachses auftretenden Kräften zu widerstehen,
so, daß er angemessene Hochtemperaturfestigkeit besitzt,
um Spannungen aufgrund ungleichförmigen Metallflusses zu
widerstehen, so, daß er beim Vorerhitzen und beim Metallguß
dimensionsstabil ist, und so, daß er gegenüber den geschmolzenen
Superlegierungen chemisch inert ist.
Bisher sind Kernmassen entwickelt worden, die den notwendigen
Anforderungen für den Standard-Investmentguß genügten. Sie
waren jedoch für die Herstellung von Kernen, die beim Verfahren
zum Gießen von Turbinenlauf- und -leitschaufeln und
anderen Metall-Präzisionsteilen mit gerichteter Erstarrung
verwendet wurden, nicht voll zufriedenstellend.
Bei einem solchen "DS-Verfahren" können die Schalengußform
und ihr zugehöriger Kern auf eine Temperatur von 1350 bis
1500°C oder darüber, für 10 min bis 1 Stunde, vorerhitzt und eine geschmolzene Superlegierung
in die Gußform bei einer Temperatur von 1450 bis
1600°C gegossen werden. Die Metallschmelze berührt eine
gekühlte Kokillenplatte, die die Gußform und den Kern trägt,
und das Gußstück wird allmählich zum Erstarren gebracht und
nach und nach auf eine Temperatur unter 1100°C durch Wärmesteuerung
und durch allmähliches Absenken der Kokillenplatte
von der unteren Heizzone des Ofens weg gekühlt. Ein typischer
Zyklus erfordert oft eine halbe Stunde oder mehr, so daß der
Kern einer Temperatur über 1450°C für beträchtliche Zeit
ausgesetzt sein kann. Dies kann zu erheblichem Zusammensacken
und Verwindung oder Deformation eines herkömmlichen porösen
Kerns aus Siliciumdioxid führen, so daß die notwendigen
engen Toleranzen im Gußteil nicht beibehalten werden können.
Die bisher verfügbaren refraktären Kerne besaßen bei hohen
Temperaturen, wie 1550°C oder darüber, nur mäßige Wärmestabilität
und waren deshalb nicht befriedigend oder ließen
die Durchführung des DS-Verfahrens bei der optimalen Temperatur
oder mit den gewünschten Wärmegradienten nicht zu.
Bei einem herkömmlichen DS-Verfahren zur Herstellung eines
Kerns wird eine Kernmasse mit Siliciumdioxidpartikeln und
einem Binder zur Formung eines Kerns vergossen, der Kern
bei einer Temperatur von 1000°C oder höher gebrannt und
dann auf Raumtemperatur abgekühlt. Bei der Verwendung des
Kerns wird ein Wachsmodell rund um den Kern herumgeformt
und werden das Modell und der Kern wiederholt mit einem refraktären
Brei beschichtet und getrocknet zur endgültigen
Ausbildung einer mehrschichtigen Schalenform, wird das
Wachsmodell entfernt, die Schalenform gebrannt und werden
die Schalenform und Kern bei einer Temperatur von 1300 bis
1500°C für 10 Min. bis 1 h vorgeheizt, bevor die Metallschmelze
in die Form und rund um den Kern eingegossen wird.
Das Vorheizen bewirkt dabei unvermeidbar eine Schrumpfung
und eine langsame Umwandlung eines Teils des Siliciumdioxids
zu Cristobalit.
Wenn eine aufgeschmolzene Superlegierung bei einer Temperatur
von 1600 bis 1650°C in die Form eingegossen wird und
rund um einen herkömmlichen in hohen Maße Siliciumdioxid
enthaltenden Kern herumfließt, der auf einer Temperatur von
1400 bis 1550°C gehalten wird, sackt der Kern wegen seiner
schwachen Stabilität zusammen.
Bislang wird die Menge an Verunreinigungen in Kernen aus Siliciumdioxid
auf Werte begrenzt, die eine Verunreinigung des
Metalls beim Gießen und den Verlust der Wärmestabilität ausschlossen.
Geringe Mengen an Verunreinigungen, wie z. B.
Natrium, können z. B. die Bildung niedrigschmelzender Gläser
verursachen und die Festigkeit eines Kerns gegenüber Zusammensacken
unter Wärmeeinfluß drastisch senken. So wird z. B.
gefunden, daß einige wenige Prozent eines verunreinigenden
Materials in einem Kern, der 95% oder mehr im wesentlich
reines, geschmolzenes Siliciumdioxid enthält, die Temperatur,
bei der das plastische Fließen beginnt, um mehr als 50°C
senken können.
Gewöhnlich enthält geschmolzenes Siliciumdioxid Natrium und
andere normale Verunreinigungen, die die Entglasung fördern,
aber die Mengen sind klein, und die Verunreinigungen sind
durch die Teilchen hindurch verteilt, so daß ihr Einfluß
minimal ist. Die Entglasung eines herkömmlichen Kerns mit
hohem Siliciumdioxidgehalt erfolgt so langsam, daß die Menge
an Cristobalit begrenzt ist und der Kern zusammensackt und
sich deformiert, wenn er im DS-Verfahren zum Gießen von Superlegierungen
eingesetzt wird. Aus diesem Grunde hatten die bisher
hergestellten Kerne mit einem hohen Prozentgehalt an
Siliciumdioxid nicht die für die Verwendung im DS-Verfahren
erstrebte Wärmestabilität und lösten nicht das Problem des
Zusammensackens oder Erweichens.
Eine befriedigende Lösung des Problems erhält man nicht
durch Mischen von Siliciumdioxidteilchen mit anderen Refraktärteilchen,
wie z. B. Aluminiumoxid, weil dies nicht zu
einem Kern mit optimalen refraktären Eigenschaften führt,
wie sie bei den modernen DS-Gießverfahren verlangt werden.
Das Einbringen solcher anderer refraktärer Materialien kann
die maximale Einsatztemperatur so begrenzen, daß das DS-
Verfahren nicht bei den gewünschten Temperaturen von z. B.
1550 bis 1600°C durchgeführt werden kann.
Im Wege des DS-Verfahrens hergestellte, herkömmliche poröse
refraktäre Kerne haben eine äußerste Einsatztemperatur von
1550°C. Beim Vergießen von Superlegierung soll aber möglichst
mit Temperaturen höher als 1500°C gearbeitet werden,
was ein Zusammensacken und eine Deformation des Kerns
bewirkt.
Wenn die Gießtemperatur des Metalls erhöht wird, wird ein
Punkt erreicht, bei dem alle Gußstücke wegen des Zusammenfallens
des Kerns fehlerhaft sind. Bei einer etwas tiefer
liegenden Temperatur können einige brauchbare Metallstücke
hergestellt werden, wenn auch ein größerer Teil der Gußstücke
fehlerhaft ist. Auf dieser Basis ist es möglich,
das DS-Metallgießverfahren bei Temperaturen oberhalb 1500°C
unter Verwendung von Kernen mit einer äußersten Einsatztemperatur
tiefer als 1550°C auszuführen; es führt jedoch
zu einem hohen Prozentsatz unbrauchbarer Gußstücke.
Aus der US-PS 35 40 519 ist die Herstellung von Gießformen
aus Siliciumdioxid bekannt, die bewußt eine bestimmte
Selbstzerstörungstendenz aufweisen sollen, nämlich bei
Durchschreitung eines bestimmten Temperaturbereichs im Rahmen
der Abkühlung nach dem Gießvorgang. Damit eine
Selbstzerstörung nicht zum unrechten Zeitpunkt, nämlich vor
dem Gießen stattfinden kann, darf die Form nicht unter
300°C abgekühlt werden, bevor der Gießvorgang stattfindet.
Nach dem Gießen findet aufgrund der besonderen Gestaltung
der Form eine Zerstörung bzw. Zertrümmerung statt, nämlich
beim Abkühlen unter 300°C. Ein solches Verhalten ist für
Kerne nicht brauchbar, und damit ist zugleich das aus der
US-PS ersichtliche Herstellungsverfahren für die dort angegebene
Form nicht auf Kerne anwendbar. Denn Kerne müssen
unbedingt unter eine Temperatur von 300°C abgekühlt werden,
und zwar mindestens einmal während der Herstellung der
Formeinheit in ihrer Gesamtheit. So muß der gebrannte Kern
vor der Aufbringung des Wachsmodells, wie oben bereits angegeben
worden ist, abgekühlt werden. Ein solches Abkühlen
ist bei der Herstellung einer Gießform im Gegensatz zur
Herstellung eines Kerns nicht erforderlich. Darüber hinaus
muß auch nach der Abführung des Modellwachses im Wege des
Ausschmelzens die Formeinheit in ihrer Gesamtheit wieder
auf Raumtemperatur abgekühlt werden, um eine Inspektion
möglich zu machen.
Auch aus der US-PS 22 11 133 ist zwar wiederum ein
Verfahren zur Herstellung einer Gießform bekannt; auch hier
ist jedoch festzustellen, daß die Verwendung von
Cristobalit oder Tridymit bei einer Dental-Gießform
vorgeschlagen wird, und zwar in Hinblick auf einen Ausgleich
der beim Gießen stattfindenden Kontraktion, derzufolge das
Gußstück immer etwas kleiner als das Modell ist, das im
Wege des Gießens abgegossen werden soll. Es geht also
darum, daß das fertige Gußstück exakt mit irgendwelchen
Vorlagen zusammenpaßt, also beispielsweise ein
Zahnprothesenstück entsprechend dem vom Zahnarzt
angefertigten Abdruck genau mit den im Mund
des Patienten feststellbaren Strukturen zusammenpaßt. Zu
diesem Zweck bestehen die nach dieser US-PS herzustellenden
Gießformen zur Gänze aus kristallinem Siliciumdioxid, was
zugleich dafür verantwortlich ist, daß solchermaßen hergestellte
Formen für den Präzisions-Investment-Guß absolut
ungeeignet sind, da sie sich wiederum beim Abkühlen unter
300°C selbst zerstören würden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der
eingangs bezeichneten Gattung anzugeben, mittels dessen ein
poröser refraktärer Kern herstellbar ist, der beim Gießen
mit gerichteter Erstarrung dem Zusammenbacken, dem Durchbiegen
bzw. dem Erweichen widersteht und die notwendige Dimensionsgenauigkeit
beibehält, selbst wenn er stundenlang
bei Temperaturen über 1550°C gehalten wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden
Teil des Anspruchs 1 angegebenen Maßnahmen gelöst.
Der erfindungsgemäß hergestellte refraktäre Kern ist
insofern einzigartig, wie er eine beträchtliche
Menge eines mineralisierenden Mittels der refraktären
Masse zur Erhöhung der Entglasungsgeschwindigkeit und zur
Ermöglichung einer 75- bis 85%igen oder darüber liegenden
Umwandlung des glasartigen Siliciumdioxids in Cristobalit
zugesetzt erhält, bevor die Metallschmelze gegossen oder
in den Gußformhohlraum einlaufen gelassen wird.
Die Erfindung bietet eine ausgezeichnete Lösung des Problems
des erweichenden Zusammensackens und der Deformation des
Kerns beim Gießen von Superlegierungen mit gerichteter Erstarrung
durch Verwendung eines hohen Prozentsatzes an Teilchen
hochreinen, glasartigen Siliciumdioxids und eines geringeren
Prozentsatzes eines mineralisierenden Materials,
das erhebliche Mengen entglasender Metallionen enthält, die
die Bildung von Cristobalit fördern. Das mineralisierende
Material wird im refraktären Kern so verteilt, daß die zugesetzten
Alkalimetallverbindungen oder die anderen entglasenden
Metallverbindungen die Wärmestabilität des Kerns
oder die Temperatur, bei der er seine Festigkeit und Starre
zu verlieren beginnt, im wesentlichen nicht reduzieren.
Obgleich das mineralisierende Material, wie z. B. Alkali-
oder Erdalkalimetallverbindungen, eine starke Neigung zur
Senkung der Wärmestabilität reinen kristallinen oder glasartigen
Siliciumdioxids haben, fördert die Steuerung der
Menge und Verteilung der entglasenden Metallionen die
rasche Bildung von Cristobalit ohne wesentliche Erniedrigung
der Wärmestabilität des gebildeten Cristobalits.
Ein Präzisionskern aus refraktärem Material mit den verschiedenen
Eigenschaften, wie sie für das Gießen von Superlegierungen
nach dem DS-Verfahren nötig sind, wird erfindungsgemäß
dadurch hergestellt, daß eine Kernmasse geboten wird,
die einen hohen Prozentsatz an Siliciumdioxid, bevorzugt wenigstens
90 oder 95 Gewichtsprozent, und eine geringere Menge,
wie z. B. 5 bis 20 Gewichtsprozent, aktivierender refraktärer
Teilchen geringer Teilchengröße, bevorzugt 50 Mikrometer oder
weniger, die wirksame Mengen an entglasenden Ionen von Alkali-
oder Erdalkalimetallen oder anderen entglasend wirkenden Metallen
enthalten, enthält. Die aktivierenden Teilchen, die als
mineralisierende Stoffe wirken, können ein Alkalimetallsilikat
oder ein refraktäres Material, bevorzugt Siliciumdioxid, aber
auch Zirkon, Zinkonoxid oder Aluminiumoxid, sein, die eine
geringere Menge der entglasend wirkenden Metallionen enthalten.
Das entglasend wirkende Metall ist bevorzugt ein Alkalimetall,
wie z. B. Natrium oder Lithium, und ist bevorzugt in der Kernmasse
in einer Menge von etwa 0,02 bis etwa 0,2 Gewichtsprozent
vorhanden.
Der Hauptanteil der refraktären Teilchen im Kern muß hohe
Reinheit besitzen, so daß sie dem Schmelzen widerstehen und
ihre Festigkeit bei Temperaturen beibehalten, wie sie beim
DS-Verfahren anzutreffen sind, und so, daß der Kern die notwendige
Porosität und Herauslösbarkeit behält. Die aktivierenden,
mineralisierend wirkenden Teilchen sollten aus dem
gleichen Grund auch von relativ hoher Reinheit sein, aber
wesentliche Mengen der entglasend wirkenden Metallionen
enthalten, wie z. B. 0,2 Gewichtsprozent oder mehr, und vorzugsweise
das Mehrfache der Menge, die in den hochreinen
refraktären Teilchen vorliegt.
Bei einem herkömmlichen Verfahren wurde eine Kernmasse,
die Siliciumdioxidteilchen und einen geeigneten Binder
enthielt, zu einem porösen Kern geformt, der Kern wurde
bei einer Temperatur von 1000°C oder darüber gebrannt und
dann auf Raumtemperatur gekühlt, worauf ein Wachsmodell
um den Kern herum erstellt und Modell und Kern wiederholt
mit einem refraktären Brei überzogen und zur Bildung einer
mehrschichtigen Schalengußform getrocknet wurden, das Wachsmodell
wurde entfernt, die Schalengußform wurde gebrannt
und Schalengußform und Kern wurden auf eine Temperatur von
1300 bis 1500°C 10 min bis 1 h vorerhitzt, bevor die Metallschmelze
in die Form und um den Kern herum einfließen konnte.
Ein solches Vorerhitzen führte von sich aus zur Bildung von
Cristobalit, aber dessen Bildungsgeschwindigkeit war gering.
Würde eine geschmolzene Superlegierung bei einer Temperatur
von 1600 bis 1650°C in die Form gegossen und dürfte sie um
einen herkömmlichen Kern mit hohem Siliciumdioxidgehalt
herumfließen, der auf einer Temperatur von beispielsweise
1400 bis 1550°C gehalten würde, so würde sich der Kern aufgrund
der mäßigen Wärmestabilität deformieren oder zusammensacken.
Daher war das DS-Verfahren hinsichtlich der Temperatur
begrenzt.
Die Erfindung löst das Problem durch Einbringen von mineralisierend
wirkenden Teilchen in die Kernmasse, so daß der
Cristobalit-Gehalt wenigstens 60 Gewichtsprozent beträgt,
wenn mit dem Metallguß begonnen wird. Dies geschieht bevorzugt
in dem oben beschriebenen Grundverfahren durch Einbringen
einer wesentlichen Menge, wie z. B. 0,03 bis 0,2 Gewichtsprozent,
entglasend wirkender Metallionen in den Kern.
Beim bevorzugten Verfahren wird der frischgeformte Kern
bei einer Temperatur von 1000 bis 1400°C ausreichend lange
gebrannt, um 40 bis 55 Gewichtsprozent Cristobalit zu liefern,
und wird dann auf eine Temperatur unter 100°C abgekühlt,
wobei ein Bruchmodul von wenigstens 49,21 und bevorzugt 56,25
bis 70,31 kp/cm² (700 bzw. 800 bis 1000 lbs/sq.in) oder
höher beibehalten wird.
Nachdem der Kern in der Schalengußform an seinen Platz gebracht
wurde, werden Kern und Form für bis zu 1 h auf eine
Temperatur von 1300 bis 1600°C vorerhitzt, um zu einem hohen
Cristobalit-Gehalt zu führen, der erfindungsgemäß wenigstens
60% und noch stärker bevorzugt wenigstens 80 Gewichtsprozent
beträgt, bevor die Metallschmelze um den Kern herum gegossen
oder einlaufen gelassen wird. Die maximale Cristobalitmenge
hängt von der Menge an Zirkon, Zirkonoxid oder anderem im
Kern enthaltenem refraktärem Material ab. Im allgemeinen ist
es vorzuziehen, genügend mineralisierend wirkendes Material
im Kern vorzulegen, so daß wenigstens 75 Gewichtsprozent des
Siliciumdioxids in Cristobalit umgewandelt werden, bevor
mit dem Metallguß begonnen wird.
Die Erfindung führt zu porösen, herauslösbaren Kernen mit
hervorragender Durchsackfestigkeit und Deformationsbeständigkeit
bei hoher Temperatur und macht es möglich, das DS-Verfahren
durchzuführen, wobei die Metallschmelze bei Temperaturen
von 1550°C bis 1600°C oder darüber für längere Zeitspannen
gehalten wird. Ein erfindungsgemäß hergestellter Kern mit
hohem Siliciumdioxidgehalt weist ausgezeichnete Wärmebeständigkeit
auf und kann so zusammengestellt und behandelt werden,
daß er Festigkeit und Starre bei Temperaturen von 1600°C bis
1650°C oder darüber nahe dem Schmelzpunkt des Cristobalits
behält.
Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens
sind aus den Unteransprüchen 2 bis 9 zu ersehen.
Die Erfindung bezieht sich aber auch auf die Verwendung des
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Kerns.
Diese Verwendung in ihrer Grundform und in Weiterbildungen
sind aus Anspruch 10 und den Unteransprüchen 11 bis 13 zu
ersehen.
Von den Figuren zeigt
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines porösen Turbinenschaufelkerns,
wie er erfindungsgemäß herstellt ist,
und
Fig. 2 eine Schnittansicht des Kerns der Fig. 1 in vergrößertem
Maßstab.
Die Erfindung ist insbesondere mit der Herstellung von
hohlen Präzisionsmetallteilen nach dem (DS-)Verfahren
mit gerichteter Erstarrung und mit der Verwendung poröser,
refraktärer Präzisionskerne, die bestimmungsgemäß harten
Bedingungen widerstehen sollen, wie sie in diesem Verfahren
auftreten, befaßt. Der Kern muß eine hohe Wärmestabilität
und ausgezeichnete Festigkeit sowie hohe Porosität aufweisen
und enthält einen hohen Prozentsatz an Siliciumdioxid und
eine wirksame Menge aktivierender, mineralisierend wirkender
Teilchen, die die Entglasung fördern.
Die Bezeichnung "mineralisierend wirkendes Material" oder
"Mineralisator" ist auf dem Gebiet der Keramik wohl bekannt
und bezieht sich auf Substanzen, wie z. B. Alkalien und Erdalkalien
und andere verschiedene Substanzen und Gemische,
die die Umwandlung einer Phase des Siliciumdioxids in eine
andere fördern, wie z. B. die Umwandlung glasartigen Siliciumdioxids
in kristallines Siliciumdioxid.
Der Ausdruck "aktivierende Teilchen", wie er in der Beschreibung
und in den Ansprüchen verwendet wird, bezieht sich auf
Teilchen, die entglasend wirkende Metallionen enthalten und
im refraktären Körper als Mineralisatoren wirken.
Die Bezeichnung "entglasend wirkendes Metallion", wie sie
hier verwendet wird, bezieht sich auf Ionen oder Atome von
Metallen, wie z. B. Alkali- oder Erdalkalimetallen oder dergleichen,
die ein Entglasen des Siliciumdioxids und die
Bildung von Cristobalit mit erheblicher Umwandlungsgeschwindigkeit
auslösen. Die Bezeichnung schließt Aluminium oder
Metalle, die bei der Förderung der Entglasung weniger wirksam
sind als Aluminium, aus. Die zur erfindungsgemäßen Verwendung
geeigneten entglasend wirkenden Metalle werden im
einzelnen nachfolgend beschrieben.
Die Erfindung findet auf die Herstellung poröser refraktärer
Kerne oder Formteile verschiedener Gestalt Anwendung.
Sie ist besonders gut zur Herstellung von Kernen für Turbinenschaufeln,
Kompressorblättern oder anderen Flächenprofilen,
Düsentriebwerksteilen und anderen Präzisionsteilen
aus Superlegierungen auf Nickel- und Kobaltbasis geeignet.
Der Kern für eine Turbinenschaufel weist gewöhnlich einen
gekrümmten Querschnitt auf und kann eine Form besitzen, wie
sie allgemein in den Fig. 1 und 2 angegeben ist. Die Darstellung
des Kerns dient der Veranschaulichung, nicht der
Beschränkung, wobei es sich versteht, daß der Kern jede gewünschte
Größe oder Form haben kann.
Wie hier gezeigt, besitzt der geformte refraktäre Kern A
einen ebenen rechtwinkligen Querschnitt 2, der mit einem gebogenen
Blatteilabschnitt 3 größerer Abmessung integriert
verbunden ist. Das Teil 3 hat einen dicken Vorderkantenteil 4
und nimmt allmählich zum Hinterkantenteil 5 an Dicke ab, der
relativ zum Abschnitt 2 in erheblichem Winkel geneigt ist.
Wie dargestellt, weist der Kern Schlitze 6 und 7 nahe der
Vorder- und Hinterkante des Kerns sowie eine Reihe in regelmäßigem
Abstand angeordneter Rundlöcher 8 nahe dem Mittelteil
des Kerns auf. Die obere Oberfläche des Kerns hat eine
Vielzahl gerader, paralleler Vertiefungen, die sich von den
Löchern 8 nach außen erstrecken. Der Kern hat eine glatte,
gebogene Bodenfläche 10 und gerade Vorder- und Hinterkanten
11 und 12 auf einander gegenüberliegenden Seiten der Fläche 10.
Der gebogene Hinterkantenteil 13 erstreckt sich nach innen von
der Hinterkante 12 zur Hinterkante des Abschnitts 2, und der
Schlitz 7 hat einen geneigten Teil 14, der sich im allgemeinen
in der gleichen Richtung zum geraden Teil 15 des im Abschnitt
2 liegenden Schlitzes erstreckt. Der Schlitz 6 hat einen geneigten
Teil 16 und einen geraden Teil 17 im Abschnitt 2
parallel zum Schlitzteil 15. Natürlich ändern sich die Anordnung
der Schlitze oder äußeren Öffnungen im Kern je nach
der beabsichtigten Verwendung, und eine Vielzahl verschiedener
Kernformen kann zum Einsatz gelangen.
Ein Kern jeder geeigneten Form kann erfindungsgemäß hergestellt
und im DS-Verfahren zum Gießen von Metallteilen verwendet
werden. Er kann in eine Schalengußform gebracht
werden, die nach dem Wachsausschmelzverfahren hergestellt
wurde, oder in jede andere geeignete refraktäre Gußform,
und kann mit der Gußform in jeder geeigneten Vorrichtung
vorerhitzt werden. Das DS-Verfahren kann mit oder ohne Vakuum
durchgeführt werden. Wenn das Verfahren in einem Vakuumofen
durchgeführt wird, können Form und Kern innerhalb der alles
umschließenden Wandungen des Ofens vorerhitzt werden.
Die zur Durchführung des DS-Verfahrens verwendete Ausstattung
kann herkömmlich sein und bildet keinen Teil der Erfindung.
Sie kann z. B. der Art sein, wie sie in den US-PS 36 20 289,
36 90 367 oder 37 00 023 veranschaulicht ist. Ob das Gußstück
während der Erstarrung unter Vakuum gehalten wird oder nicht,
das bevorzugte Verfahren besteht darin, die die Schalengußform
tragende Kokillenplatte nach und nach aus der Heizzone
abzusenken, die von einer Graphithülse umgeben sein und
durch stationäre Induktionsheizwindungen, wie zum Beispiel
in der US-PS 37 00 023 gezeigt, erhitzt werden kann.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht
die erste Stufe darin, eine Kernmasse herzustellen, die in
der gewünschten Weise entglast und einen porösen, refraktären
Kern zu liefern vermag, der die nötigen refraktären Eigenschaften
oder die thermische Stabilität besitzt. Die erfindungsgemäß
hergestellten Kerne sind in vieler Hinsicht bezüglich
der Zusammensetzung herkömmlichen Kernen mit hohem Siliciumdioxidgehalt,
wie sie beim Investmentgießen von Präzisionsmetallteilen
verwendet werden, ähnlich, sie sind aber
einzigartig und revolutionierend auf dem Gebiet des Gießens
mit gerichteter Erstarrung insofern, als sie enge Toleranzen
haben und die Anwendung von viel höheren Gießtemperaturen
der Metallschmelze erlauben als sie bei bislang hergestellten
refraktären Kernen hingenommen werden konnten.
Erfindungsgemäß hergestellte Kernmassen sind insofern ungewöhnlich,
als sie hohe Prozentgehalte an Siliciumdioxid hoher
Reinheit anwenden, um einen Verlust der refraktären Eigenschaften
zu vermeiden, aufgrund der Anwesenheit anderer refraktärer
Materialien oder Verunreinigungen, wie z. B. Alkalimetallverbindungen
und dergleichen, die zur Bildung tiefschmelzender
Verbindungen neigen, und insofern, als sie als
Zusatz einen Mineralisator enthalten, der vorbestimmte Mengen
derselben Verunreinigungen enthält. Wenngleich diese Massen
ungewöhnlich oder unüblich sind, sollten sie in vieler Hinsicht
ähnlich herkömmlichen Kernmassen sein, wie nachfolgend
angegeben.
Die vorgeformten refraktären Kerne gemäß der Erfindung müssen
mit einem Ätzmittel herauslösbar sein, um das Entfernen
des Kerns ohne Beschädigung des Metallgußstücks zu ermöglichen,
und müssen deshalb eine geeignete Porosität, z. B. 20 bis 40
Volumenprozent, aufweisen sowie wenigstens 70 Gewichtsprozent
Siliciumdioxid enthalten. Die Porosität liegt bevorzugt bei
wenigstens 25 Volumenprozent.
Der erfindungsgemäße Kern muß auch gute refraktäre Eigenschaften
und Wärmestabilität besitzen, so daß er seine Steifigkeit
behält und nicht wesentlich zusammenfällt oder sich
deformiert, wenn er mit einer geschmolzenen Superlegierung
bei hoher Temperatur, wie 1500 oder 1600°C, in Berührung
kommt. Deshalb enthält der Kern bevorzugt wenigstens 90 und
insbesondere bevorzugt wenigstens 95 Gewichtsprozent Siliciumdioxid,
doch Zirkon und Zirkonoxid können in erheblichen
Mengen geduldet werden, weil sie weniger dazu neigen,
die refraktären Eigenschaften zu mindern, als Aluminiumoxid
und andere Metalloxide. Im allgemeinen sollte ein erfindungsgemäß
hergestellter gebrannter Kern wenigstens 70 und
bevorzugt 75 bis 99,9 Gewichtsprozent Siliciumdioxid mit
einer Reinheit von wenigstens 99 Gewichtsprozent, bis zu
30 und bevorzugt nicht mehr als 25 Gewichtsprozent Zirkon
und Zirkonoxid, bis zu 5 und bevorzugt weniger als 2 oder
3 Gewichtsprozent Aluminiumoxid und nicht mehr als 10 und
bevorzugt weniger als 5 Gewichtsprozent anderer refraktärer
Materialien enthalten, und ein solcher Kern enthält bevorzugt
nicht mehr als 10 und insbesondere bevorzugt nicht mehr
als 5 Gewichtsprozent andere refraktäre Materialien als
Siliciumdioxid, Zirkon und Zirkonoxid.
Enthält der Kern eine kleine Menge, z. B. 5 bis 10 Gewichtsprozent,
eines anderen refraktären Materials als Siliciumdioxid,
so ist ein solches refraktäres Material bevorzugt
Zirkon oder Zirkonoxid. Letzteres kann die Röntgenuntersuchung
des ausgelaugten Metallgußstücks erleichtern.
Sollen maximale refraktäre Eigenschaften erreicht werden,
beträgt die Menge an Siliciumdioxid bevorzugt 98 bis 99,5%
oder darüber, und der Kern wird so zusammengesetzt, daß
eine sehr große Menge Cristobalit vor dem Metallguß vorliegt,
z. B. 85 bis 95% oder mehr. Die Erfindung macht es
möglich, einen Kern mit hohem Siliciumdioxidgehalt herzustellen,
der seine Steifigkeit beibehält und dem Absacken
während des Metallgusses bei hohen Temperaturen, wie
1650 bis 1680°C oder darüber, widersteht, was schon in
die Nähe des Schmelzpunkts von Cristobalit kommt.
Die refraktären Eigenschaften oder die Wärmestabilität eines
Kernmaterials kann leicht durch einen einfachen Absacktest
bestimmt werden, bei dem ein Stab von Standardgröße
z. B. 3,175×19,05×152,4 mm, senkrecht auf ein Ende gestellt
und allmählich erhitzt wird, bis er wegsackt und
sich unter seinem Eigengewicht deformiert. Der Ausdruck
"äußerste Einsatztemperatur" wird in dieser Beschreibung
und den Ansprüchen verwendet, um die höchste Temperatur anzugeben,
bei der ein solcher Teststab Steifigkeit besitzt
und sein Eigengewicht zu tragen vermag und seine Form in
der vorgenannten senkrecht stehenden Position zu halten
vermag.
Die äußerste Einsatztemperatur eines erfindungsgemäß hergestellten
Kernmaterials, das wenigstens 95% Siliciumdioxid
enthält, wie oben beschrieben, ist wenigstens 1650°C. Enthält
das Kernmaterial 25 Gewichtsprozent Zirkon und 75 Gewichtsprozent
Siliciumdioxid, ist zwar die äußerste Einsatztemperatur
niedriger, läge aber wesentlich über 1600°C.
Die äußerste Einsatztemperatur fällt jedoch beträchtlich,
wenn das Kernmaterial mehrere Gewichtsprozent Aluminiumoxid
enthält. Beispielsweise hat ein handelsüblicher refraktärer
Kern, der für das Gießen bei gerichteter Erstarrung verwendet
wird und wenigstens 95% Siliciumdioxid und wenigstens
etwa 3% Aluminiumoxid enthält, eine äußerste Einsatztemperatur
von etwa 1560°C und kann bei Temperaturen wie
1500°C verwendet werden, ist aber beim Gießen bei Temperaturen
über 1550°C unbefriedigend. Offensichtlich wäre es
unmöglich, einen Kern mit einer äußersten Einsatztemperatur
von 1600°C oder darüber herzustellen, wenn der Kern eine
beträchtliche Menge, z. B. 5 Gewichtsprozent oder mehr, Aluminiumoxid
enthielte, und das gleiche gilt für viele andere
refraktäre Materialien.
So ist zu erkennen, daß ein wesentliches Merkmal der Erfindung
die Verwendung eines hohen Prozentsatzes an Siliciumdioxid
und die geeignete Auswahl refraktärer Materialien
ist, so daß eine sehr hohe äußerste Einsatztemperatur erzielt
werden kann. Eine drastische Senkung der äußersten
Einsatztemperatur würde sich ergeben, wenn das geschmolzene
Siliciumdioxid und anderes refraktäres, zur Bildung des
Kerns verwendetes Material beträchtliche Mengen an Verunreinigungen,
insbesondere Verunreinigungen, die die Bildung
tiefschmelzender Gläser fördert, wie z. B. Alkalimetallverbindungen,
enthält. Da der Verlust der refraktären Eigenschaften
katastrophale Folgen haben kann, ist es wesentlich,
daß die Menge an Verunreinigungen begrenzt ist, und es ist
vorzuziehen, nicht weniger reine Materialien, wie z. B. 96%ige
Siliciumdioxidgläser, zu verwenden, wenngleich eine sehr
kleine Menge des letzteren gelegentlich hingenommen werden
kann. Im allgemeinen sollte das bei der praktischen Durchführung
der Erfindung verwendete Siliciumdioxid eine Reinheit
von wenigstens 99% aufweisen, und ein Hauptanteil des
Gewichts hat vorzugsweise eine Reinheit von wenigstens 99,5%,
wo eine hohe äußerste Einsatztemperatur erwünscht ist.
Um aufgrund von Verunreinigungen einen Verlust an refraktären
Eigenschaften zu vermeiden, war es allgemeine Praxis, refraktäre
Materialien aus Teilchen geschmolzenen Siliciumdioxids
einer hohen Reinheit, z. B. 99,5% oder darüber, herzustellen,
mit einem Gehalt an verhältnismäßig kleinen Mengen an Alkalimetall-
oder Erdalkalimetallverbindungen (z. B. weniger als
100 TpM Alkalimetalle und weniger als 400 TpM Erdalkalimetalle).
Es war nicht schwierig, die gewünschte hohe Reinheit
zu erhalten, weil handelsübliches geschmolzenes Siliciumdioxid
gewöhnlich eine Reinheit von 99,7 bis 99,8% oder
darüber besitzt.
Der Ausdruck "hohe Reinheit", wie er hier verwendet wird,
bezieht sich auf Siliciumdioxid einer Reinheit von wenigstens
99,5 Gewichtsprozent, und der Ausdruck "im wesentlichen rein"
bezieht sich auf Siliciumdioxid einer Reinheit von wenigstens
etwa 99,95 Gewichtsprozent. Letzteres kann natürlich 20
bis 50 TpM oder mehr Alkalimetallionen und andere normale
Verunreinigungen enthalten.
Es versteht sich, daß die Prozentsätze an Metallverunreinigungen
oder Metallionen, wie hier in der Beschreibung und
in den Ansprüchen ausgeführt, sich in allen Fällen auf das
Gewicht des Metalls als Element und nicht auf das Oxid dieses
Elements beziehen. So wird ein Kern mit einem Gehalt
eines gegebenen Prozentsatzes oder einer gegebenen Zahl
an Teilen pro Million Natrium z. B. auf der Basis elementaren
Natriums analysiert. Alle Prozentsätze sind auf das
Gewicht bezogen.
Die bei der praktischen Durchführung der Erfindung eingesetzte
Kernmasse ist einzigartig, indem sie eine beträchtliche
Menge eines Mineralisators enthält, der den Teilchen
aus hochreinem, geschmolzenem Siliciumdioxid zugesetzt wird,
um eine vorbestimmte begrenzte Menge an entglasend wirkenden
Metallatomen oder -ionen der Gruppen Ia und/oder IIa des
Periodensystems (gemäß E. H. Sargent & Co., 1962) zu liefern,
die die Bildung von Cristobalit fördern bzw. beschleunigen.
Menge und Art des Mineralisators werden sorgfältig ausgewählt,
um einen drastischen Verlust refraktärer Eigenschaften
zu vermeiden und einen Kern zu liefern, der leicht in Cristobalit
umgewandelt werden kann und eine hohe äußerste Einsatztemperatur,
z. B. 1650°C oder darüber, besitzt.
Eine große Zahl verschiedener Mineralisatoren kann bei der
praktischen Durchführung der Erfindung zum Einsatz gelangen.
Der Mineralisator liefert vorzugsweise entglasend wirkende
Ionen der Alkalimetalle, z. B. Kalium, Natrium oder Lithium,
oder Erdalkalimetalle, z. B. Barium, Calcium oder Magnesium.
Natriumionen sind bevorzugt aufgrund einer höheren Diffusionsgeschwindigkeit.
Der Mineralisator kann ein Salz, ein
Oxid, ein Silikat, ein Nitrat, ein Borat oder eine andere
Verbindung eines solchen Alkalimetalls oder Erdalkalimetalls
einschließlich Natriumacetat, Natriumchlorid, Natriumkarbonat,
Natriumsilikat, Lithiumsilikat, Kaliumsilikat, Magnesiumsilikat,
Borax, Natriumbikarbonat oder dergleichen
oder ein Gemisch verschiedener Mineralisatoren sein. Beste
Ergebnisse werden erzielt, wenn der Mineralisator behandelte
Teilchen geschmolzenen Siliciumdioxids oder andere geeignete
refraktäre Materialien geringer Teilchengröße und mit einem
Gehalt an entglasend wirkenden Metallionen, die nahe den
Oberflächen der Teilchen konzentriert sind, enthält. Der
Mineralisator ist bevorzugt kolloidales Siliciumdioxid oder
ein Siliciumdioxid erzeugendes Material, das die entglasend
wirkenden Metallionen enthält, so daß der erhaltene gebrannte
Kern einen sehr hohen Prozenzsatz an Siliciumdioxid enthält.
Ein ausgezeichneter Mineralisator ist ein handelsübliches,
mit Natrium stabilisiertes kolloidales Siliciumdioxid, das
unter verschiedenen Handelsbezeichnungen (Ludox, Syton oder
Nalcoag) vertrieben wird. Die bevorzugten Mineralisatoren sind
Teilchen geschmolzenen Siliciumdioxids oder andere geeignete
refraktäre Teilchen, die mit einer Alkalimetallverbindung
oder einer Erdalkalimetallverbindung behandelt sind, um die
Cristobalitbildung fördernde Metallionen nahe den Außenflächen
der Teilchen konzentriert zu liefern. Beispielsweise können
solche Ionen in den behandelten Teilchen so konzentriert sein,
daß der größte Teil der entglasend wirkenden Metallionen in
einem durchschnittlichen Teilchen im äußeren Drittel des Teilchens
oder nahe der äußeren Oberfläche des Teilchens angeordnet
ist.
Gute Ergebnisse können auch erzielt werden, wenn der Mineralisator
ein Silikat eines Metalls der Gruppe Ia oder IIa des
Periodensystems ist. Die bevorzugten Silikate sind Alkalimetallsilikate,
z. B. Natriumsilikat, und diese sollten eine
Teilchengröße nicht über 100 Mikrometern und bevorzugt nicht
über 50 Mikrometern haben, wenn sie der Kernmasse zugesetzt
werden. Das Alkalimetallsilikat kann auf jede geeignete Weise
hergestellt werden und ein SiO₂/M₂O-Molverhältnis von
1,2 : 1 bis 4 : 1 haben, wie z. B. in der US-PS 39 18 921 offenbart.
Der Mineralisator kann in einem Kern auf verschiedene Weise
eingebracht werden. Vorzugsweise wird er mit den Teilchen
aus hochreinem geschmolzenem Siliciumdioxid der Kernmasse
vor der Formbildung gemischt, kann aber gelegentlich durch
Imprägnieren des porösen Kerns mit einer Lösung des Mineralisators
angewandt werden. Die Kernzusammensetzung und die
Menge und Art des verwendeten Mineralisators hängen von der
zur Herstellung des Kerns angewandten Methode ab.
Zahlreiche herkömmliche Formverfahren können zur Herstellung
der Kerne angewandt werden, dazu gehören Pressen, Spritzen,
Preßspritzen, Schlickerguß, Eintauchgießen, Strangpressen
und dergleichen, und verschiedene Trocknungs- und Brennverfahren
können angewandt werden. Im allgemeinen wird bevorzugt
eine Kernmasse verwendet, die einen organischen Binder
zusätzlich zu den refraktären Teilchen enthält, und auch ein
Hochtemperaturbinder kann verwendet werden. Ein organischer
Träger oder ein Wachs können in die Kernmasse eingearbeitet
sein, ebenso verschiedene andere Materialien, wie z. B. ein
Formentrennmittel oder ein inneres Gleitmittel, wie sie in
herkömmlichen Kernmassen eingesetzt werden. Die Mengen der
verschiedenen Binder und die Teilchengrößen des refraktären
Materials werden so gewählt, daß der gebrannte Kern eine
geeignete Porosität und die gewünschten physikalischen Eigenschaften
entwickelt. Im allgemeinen wird eine Kernmasse etwa
5 bis 15 Gewichtsprozent eines organischen Binders enthalten,
aber dies kann stark schwanken. Der Binder kann z. B. ein
Wachs, ein Äthylsilikat, ein organisches Harz oder einer
der verschiedenen anderen Binder sein, wie sie gewöhnlich
in Kernmassen verwendet werden. Der Binder kann ein organisches
Polymerisat, z. B. Polyäthylen oder Polypropylen,
sein. Geeignete Binder und andere Zusätze sind z. B. in den
US-PS 30 93 494, 32 22 435, 33 25 571, 33 30 892,
34 23 216, 35 49 736, 36 88 832 und 37 69 044 offenbart.
Wenn der Kern ursprünglich mit sehr hoher Porosität hergestellt
worden ist, kann eine beträchtliche Menge eines Minieralisators
durch Imprägnieren des porösen Kerns mit dem
Mineralisator angewandt werden. Aus verschiedenen Gründen
wird es vorgezogen, den Mineralisator nicht durch Imprägnieren
des Kerns aufzubringen. Eine solche Methode neigt
dazu, ungleichmäßige und unvorhersehbare Ergebnisse hervorzurufen
und macht häufig die Anwendung überschüssigen Mineralisators
erforderlich, um Verluste durch Verdampfen auszugleichen,
insbesondere, wenn der Kern mit einem Alkalimetallsalz
oder dergleichen behandelt wird. Überlegene Ergebnisse
werden erhalten, wenn der Mineralisator in der ursprünglichen
Kernmasse vorhanden ist und gründlich und gleichmäßig
mit den Teilchen aus geschmolzenem Siliciumdioxid gemischt
ist, und beste Ergebnisse werden erhalten, wenn der
Mineralisator der Kernmasse behandelte refraktäre Teilchen
umfaßt, wie z. B. Teilchen geschmolzenen Siliciumdioxids.
Die Menge des in der erfindungsgemäßen Kernmasse verwendeten
Mineralisators hängt von der Art des Mineralisators und der
Menge der beim Verdampfen während des Brennens des Kerns verlorengegangenen,
entglasend wirkenden Metallionen ab. Ist
der Mineralisator ein Natriumsilikat, das z. B. 20 oder 30
Gewichtsprozent Natrium enthält, kann die benötigte Menge
nur 0,5 bis 2 Gewichtsprozent sein. Enthält der Mineralisator
aktivierende refraktäre Teilchen, wie z. B. getrocknetes,
mit Natrium stabilisiertes, kolloidales Siliciumdioxid,
wäre eine größere Menge vorzuziehen. Im allgemeinen macht
der Mineralisator 1 bis 25 Gewichtsprozent des Kerns aus.
Bei der Bestimmung der optimalen Menge des Mineralisators
kommt es wesentlich auf die Menge der im Kern nach dem Brennen
verbleibenden, entglasend wirkenden Metallionen an,
und die Prozentsätze solcher Ionen sind so in der Beschreibung
und den Ansprüchen angegeben, es versteht sich aber,
daß beträchtliche Mengen Mineralisator erforderlich sein
können, um Verluste durch Verdampfen auszugleichen, wenn
weniger wünschenswerte Mineralisatoren, wie z. B. Natriumsalze
oder dergleichen, verwendet werden.
Bei der praktischen Durchführung der Erfindung beträgt die
Gesamtmenge an in dem gebrannten Kern durch den Mineralisator
gelieferten, entglasend wirkenden Metallionen vorzugsweise
0,02 bis 0,1 Gewichtsprozent und könnte 0,2% oder mehr
sein. Eine solche Menge ist insbesondere bevorzugt wenigstens
0,03 Gewichtsprozent, und die Gesamtmenge an entglasend
wirkenden Metallionen in dem gebrannten Kern ist vorzugsweise
wenigstens 0,04 Prozent und bevorzugt so, daß der Kern eine
hohe äußerste Einsatztemperatur, z. B. 1650°C oder darüber,
behält. Gute Ergebnisse können z. B. erzielt werden, wenn der
Mineralisator im Kern (nach dem Brennen) 0,02 oder 0,03 bis
0,2 Gewichtsprozent der entglasend wirkenden Ionen von Metallen
der Gruppen Ia und IIa des Periodensystems hinterläßt,
oder wenn die Gesamtmenge solcher Ionen im gebrannten Kern
im Bereich von 0,02 bis 0,2% liegt.
Der Prozentsatz entglasend wirkender Metallionen im Mineralisator
ist viel größer als der Prozentsatz solcher Ionen in
den Teilchen geschmolzenen Siliciumdioxids der Kernmasse.
Der in der Kernmasse verwendete Mineralisator enthält bevorzugt
0,1 bis 1% oder mehr und insbesondere bevorzugt wenigstens
0,2 Gewichtsprozent der entglasend wirkenden Metallionen,
und das Gesamtgewicht solcher Ionen in der Kernmasse
ist größer als und bevorzugt wenigstens ein Mehrfaches des
Gesamtgewichts der entglasend wirkenden Metallionen der
hochreinen Siliciumdioxidteilchen. Beispielsweise kann der
Alkaligehalt der hochreinen Siliciumdioxidteilchen unter
0,01% liegen.
Die Menge der vorgelegten, entglasend wirkenden Ionen hängt
von der Art des beteiligten Metalls ab. Liefert der Mineralisator
Natriumionen, wäre die bevorzugte Gesamtmenge an
Natrium in dem gebrannten Kern 0,03 bis 0,1%. Liefert der
Mineralisator Lithium- oder Kaliumionen anstelle von Natriumionen,
wäre die bevorzugte Menge an Lithium oder Kalium im
gebrannten Kern 0,04 bis 0,2%. Größere Mengen Magnesiumionen
könnten hingenommen werden, wie z. B. 0,1 bis 0,3% oder mehr.
Ein größerer Gewichtsanteil der entglasend wirkenden Metallionen
des Kerns (nach dem Brennen) werden bevorzugt durch
den zugesetzten Mineralisator geliefert, und nicht mehr als
ein kleinerer Anteil sollte in Form natürlicher Verunreinigungen
in dem Siliciumdioxid vorliegen. Die natürlichen, in
den Teilchen geschmolzenen Siliciumdioxids vorliegenden Verunreinigungen,
wie Natrium, haben die Tendenz, die Entglasung
zu fördern, sind aber weniger wirksam als die durch den Mineralisator
zugeführten Ionen und sind in größeren Mengen unerwünscht,
da sie die äußerste Einsatztemperatur senken. Beste
Ergebnisse werden erzielt, wenn die refraktären Teilchen,
und zwar andere als der Mineralisator, eine hohe Reinheit,
wie z. B. 99,5% oder mehr oder insbesondere bevorzugt wenigstens
99,75%, aufweisen.
Die refraktären Teilchen der erfindungsgemäß hergestellten
bevorzugten Kernmassen umfassen 75 bis 99 Gewichtsprozent
Teilchen hochreinen Siliciumdioxids mit einer Reinheit von
wenigstens 99,5% und 1 bis 25 Gewichtsprozent refraktärer
Mineralisatorteilchen, die wenigstens 0,1 und bevorzugt
wenigstens 0,2 Gewichtsprozent entglasend wirkender Metallionen
enthalten, die die Bildung von Cristobalit begünstigen.
Der Gewichtsprozentsatz der Metallionen in den refraktären
Mineralisatorteilchen beträgt bevorzugt ein Mehrfaches und
insbesondere bevorzugt wenigstens das Vierfache dessen in
den Teilchen hochreinen Siliciumdioxids. Die Mineralisatorteilchen
sind bevorzugt Teilchen geschmolzenen Siliciumdioxids
oder andere refraktäre Teilchen mit einer Teilchengröße
<100 und bevorzugt nicht über 50 Mikrometer.
Die in den erfindungsgemäßen Kernmassen verwendeten refraktären
Teilchen können eine Teilchengröße wie bei herkömmlichen
Kernmassen besitzen. Für eine optimale Dichte sind die größten
Teilchen geschmolzenen Siliciumdioxids bevorzugt etwa
75 Mikrometer, ein kleiner Prozentsatz aber könnte 150 Mikrometer
oder mehr messen. Die Teilchengröße hängt bis zu
einem gewissen Ausmaß von der Art des Binders und der Art
der angewandten Formgebungsmethode ab. Soll der Kern durch
Schlickerguß hergestellt werden, sollten die größten Teilchen
unter 50 Mikrometer und bevorzugt unter 25 Mikrometer
sein, und der überwiegende Anteil der Teilchen sollte nicht
größer als 44 Mikrometer sein. Soll der Kern durch Spritzformen
geformt werden, hat der überwiegende Gewichtsanteil
der refraktären Teilchen der Kernmasse bevorzugt eine Teilchengröße
von 35 bis 100 Mikrometern und ein kleinerer Teil
geringere Teilchengröße.
Bei der praktischen Durchführung der Erfindung können ausgezeichnete
Ergebnissse erzielt werden, wenn die refraktären
Teilchen der Kernmasse wenigstens 40 und bevorzugt 50 bis
85 Gewichtsprozent Teilchen mit einer Teilchengröße von
35 bis 100 Mikrometern und 15 bis 50% oder mehr Teilchen
mit einer Teilchengröße von nicht mehr als 30 oder 40 Mikrometern
aufweist.
Die Hälfte der letzten Teilchen könnten z. B. aktivierende
Mineralisatorteilchen, wie zuvor beschrieben, sein. Die
Teilchengröße der Mineralisatorteilchen ist bevorzugt
nicht über 30 oder 40 Mikrometer, und die durchschnittliche
Teilchengröße kann 1 bis 20 Mikrometer sein.
Werden Teilchen geschmolzenen Siliciumdioxids und Mineralisatorteilchen
der geeigneten Teilchengröße und geeigneter
Reinheit in der Kernmasse eingesetzt, kann die richtige
Porosität im gebrannten Kern erzielt und das entglasend
wirkende Material darin so verteilt werden, daß sich der
Kern bei hohen Metallgußtemperaturen nicht deformiert.
Ausgezeichnete Ergebnisse können z. B. erzielt werden, wenn
die refraktären Teilchen der Kernmasse 80 bis 98 Gewichtsprozent
Teilchen geschmolzenen Siliciumdioxids einer Reinheit
von wenigstens 99,5 Gewichtsprozent und 2 bis 20 Gewichtsprozent
aktivierender Mineralisatorteilchen mit einer
Teilchengröße nicht über 50 Mikrometern umfassen, die wenigstens
0,2 Gewichtsprozent entglasend wirkender Metallionen,
wie z. B. Natriumionen, enthält.
Wenn der Mineralisator getrocknete, mit Natrium stabilisierte,
kolloidale Siliciumdioxidteilchen umfaßt, kann der gebrannte
Kern 98 Gewichtsprozent oder mehr Siliciumdioxid enthalten
und eine äußerste Einsatztemperatur über 1650°C besitzen.
Dieser Kern kann einen größeren Gewichtsanteil Cristobalit
nach dem anfänglichen Brennen und Kühlen enthalten und noch
einen hohen Bruchmodul, z. B. 56,25 oder 63,28 kp/cm² (800
oder 900 lbs/sq.in) aufweisen. Doch kann das Brechen des
Cristobalits als Folge der Abkühlung des Kerns unter die
Alpha-Beta-Inversionstemperatur oder unter 200°C die Festigkeit
des Kerns beträchtlich mindern.
Wenn ein Kern mit 98 Gewichtsprozent oder mehr Siliciumdioxid
hergestellt werden soll, kann die Kernmasse Siliciumdioxid
bildende Materialien sowie die Teilchen geschmolzenen
Siliciumdioxids enthalten. Zahlreiche Siliciumdioxid bildende
Materialien können eingesetzt werden, einschließlich
flüssige, wärmehärtende Phenyl-niederalkyl-siloxan-Harze
der in den US-PS 31 08 985 und 31 26 357 offenbarten
Art. Diese sind auf dem Fachgebiet gut bekannt und können
durch Erhitzen des Kerns auf eine Temperatur über 1000°C
in Siliciumdioxid überführt werden.
Es dürfte klar sein, daß einige der erfindungsgemäß erzielten
Vorteile erzielt werden können, selbst wenn die Kernmasse
refraktäre Materialien oder Verunreinigungen in Mengen enthält,
die die äußerste Einsatztemperatur etwa unter 1600°C
senken. Zahlreiche andere refraktäre Materialien als Siliciumdioxid,
Aluminiumoxid, Zirkon oder Zirkonoxid können in
kleinen Mengen, z. B. 10 Gewichtsprozent oder weniger, eingesetzt
werden. Weitere refraktäre Materialien, die in die
Kernmasse eingearbeitet werden könnten, sind Magnesiumoxid,
Calciumoxid, Bariumoxid, Thoriumoxid, Strontiumoxid, Berylliumoxid,
Siliciumcarbid, Siliciumnitrid, Yttriumoxid, Nickeloxid
und andere mit einem Schmelzpunkt über dem des Siliciumdioxids.
Im allgemeinen wird angestrebt, die Verwendung beträchtlicher
Mengen dieser refraktären Materialien zu vermeiden.
Die Menge an in den Teilchen geschmolzenen Siliciumdioxids
vorhandenen Verunreinigungen der Kernmasse hängt von dem
Hersteller und der Güte des Siliciumdioxids ab. Es ist nicht
schwierig, handelsübliches geschmolzenes Siliciumdioxid zu
finden, das für die Verwendung in Kernen gemäß der Erfindung
geeignet ist, die z. B. in einem Verfahren mit gerichteter
Erstarrung verwendet werden sollen. Das geschmolzene Siliciumdioxid
für solche DS-Kerne enthält bevorzugt weniger als
10 TpM der unerwünschtesten Elemente, wie z. B. Wismut, Silber,
Cadmium und Antimon, und weniger als 150 TpM der sehr unerwünschten
Elemente, wie Blei, Zinn und Zink.
Beispielsweise könnte ein geeignetes geschmolzenes Siliciumdioxid
einen DS-Kern liefern, der weniger als 1 Teil
Wismut, weniger als 1 Teil Silber, weniger als 1 Teil
Cadmium, weniger als 5 Teile Antimon, weniger als 40 Teile
Zinn, weniger als 40 Teile Blei, weniger als 60 Teile Zink
und weniger als 2000 Teile Alkali- und Erdalkalimetalle
pro Million Gewichtsteile des refraktären Materials enthält.
Dieser Kern könnte z. B. auch bis zu 1000 Teile Eisen, bis
zu 1000 Teile Aluminium, bis zu 1000 Teile Titan und Hafnium
und bis zu 400 Teile anderer Metalle, wie z. B. Nickel,
Mangan, Chrom, Strontium oder Kupfer, pro Million Teile
des refraktären Materials enthalten. Die unerwünschten
Metallverunreinigungen sind bevorzugt in kleinen Mengen
als natürliche Verunreinigungen vorhanden, aber natürlich
kann ein befriedigender Kern auch hergestellt werden, der
verhältnismäßig große Mengen an Oxiden von Aluminium, Eisen,
Calcium, Magnesium, Hafnium oder Titan enthält. Ein geschmolzenes
Siliciumdioxid enthält häufig 2000 TpM oder
mehr Aluminium, und befriedigende Ergebnisse können erzielt
werden, wenn die bei der praktischen Durchführung der Erfindung
eingesetzte Kernmasse 1% oder mehr Aluminiumoxid enthält.
Annehmbare Kerne können hergestellt werden, wenn die
Gesamtmenge an Eisen, Titan, Hafnium, Magnesium und Calcium
in dem refraktären Material der Kernmasse im Bereich von
1000 bis 3000 TpM oder darüber liegt, diese Menge ist aber
bevorzugt kleiner als 2000 TpM.
Wie zuvor ausgeführt, ist der größere Anteil des refraktären
Materials der Kernmasse bevorzugt ein geschmolzenes Siliciumdioxid
verhältnismäßig hoher Reinheit, z. B. 99,5% oder mehr.
Ein in der Kernmasse verwendetes geschmolzenes Siliciumdioxid
könnte z. B. als natürliche Verunreinigungen bis zu 2000 Teile
Aluminium, bis zu 1000 Teile Titan, bis zu 1000 Teile Hafnium,
bis zu 1000 Teile Eisen, bis zu 1000 Teile Magnesium und Calcium
und bis zu 300 Teile Natrium, Kalium und Lithium pro Million
Gewichtsteile Siliciumdioxid enthalten.
Ein typisches hochreines geschmolzenes Siliciumdioxid
würde vermutlich <100 TpM Alkalimetalle und <500 TpM
Erdalkalimetalle als natürliche Verunreinigungen enthalten.
Ein solches geschmolzenes Siliciumdioxid wird bevorzugt
in der Kernmasse verwendet, weil es dem Kern bessere refraktäre
Eigenschaften verleiht, als sie mit einem Siliciumdioxid
erhalten werden könnten, das größere Mengen an
entglasend wirkenden Metallionen enthält. Erfindungsgemäße
Vorteile können wohl verstanden aber auch mit geschmolzenem
Siliciumdioxid viel geringerer Reinheit erzielt werden.
Der erfindungsgemäße Kern wird nach dem Mischen der Kernmasse,
um geeignete Verteilung des Mineralisators zu erreichen,
geformt. Der Kern kann durch Schlickerguß oder
nach anderen zuvor genannten Methoden gebildet und geformt
werden, wird jedoch bevorzugt durch Spritzguß oder Spritzpressen
hergestellt. Die Art des in der Kernmasse verwendeten
Binders hängt von der Art der Formgebungsmethode ab. Der
Binder kann eine organische Verbindung sein, wie z. B. ein
Wachs, ein niedrig schmelzender Kautschuk, Äthylzellulose,
Polystyrol, Polyvinylacetat, Polyterpenharze, polymerisierte
Harze, Leinöl, Schellack, Gilsonite oder dergleichen, der
für den Spritzguß oder das Spritzpressen gewöhnlich bevorzugte
Binder ist eine Verbindung wie ein Äthylsilikat oder
ein Silikon oder eine andere Verbindung, die bei thermischer
Zersetzung Siliciumdioxid oder ein Silikat bildet.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird
der Kern auf jede geeignete Weise geformt und dann sorgfältig
gebrannt, um brennbare Stoffe zu beseitigen. Der
frische Kern wird bevorzugt zuerst bei bis zu etwa 500 bis
600°C gebrannt, um die organischen Verbindungen zu entfernen,
dann bei einer Temperatur von 1000 bis 1400°C und bevorzugt
bei 1100 bis 1200°C für beispielsweise etwa 0,5 bis 8 h
und bevorzugt nicht mehr als 12 h, für eine Zeit, die
ausreicht, um die gewünschte Menge an Cristobalit zu erzielen.
Das Ausmaß der Entglasung sollte so begrenzt sein,
daß der gebrannte Kern genügend Festigkeit behält, um mit
ihm nach Abkühlen auf Raumtemperatur umgehen zu können,
und sollte ausreichen, den Kern die gewünschte Menge an
Cristobalit während dem Vorerhitzen vor dem Metallguß
bilden zu lassen (z. B. wenigstens 60% Cristobalit nach
halbstündigem Vorerhitzen).
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird
der frische Kern, wie oben angegeben, ausreichend lange gebrannt,
um 35 bis 60 Gewichtsprozent Cristobalit und bevorzugt
40 bis 55 Gewichtsprozent (insbesondere bevorzugt
40 bis 50%) zu erhalten.
Ist das Brennen abgeschlossen, wird der Kern auf unter
200°C und unter die Alpha-Beta-Inversionstemperatur abgekühlt
oder man läßt ihn auf eine solche Temperatur abkühlen,
bei der der Kern während der Lagerung gehalten werden kann
(d. h. auf Raumtemperatur oder unter 100°C). Als Folge des
Abkühlens treten Risse auf, und der Kern verliert an Festigkeit,
behält aber genügend Festigkeit für die folgende
Handhabung. Nach dem Abkühlen auf Raumtemperatur (d. h. 25°C)
hat der Kern einen Bruchmodul von wenigstens 49,21 und bevorzugt
56,25 bis 70,31 kp/cm² (700 bzw. 800 bis 1000 lbs/sq.in)
oder darüber, um genügend Festigkeit für das Wachseinspritzen
zu besitzen. In manchen Fällen können die Kerne verwendet
werden, selbst wenn der Bruchmodul nur 35,15 kp/cm² (500
lbs/sq.in) ist.
Die Kernmasse und der Brennvorgang werden so gesteuert, daß
sie einen Kern der gewünschten Dichte und Größe liefern,
und können so reguliert werden, daß sehr enge Toleranzen
eingehalten werden, wenn der Kern beispielsweise durch
Spritzguß hergestellt wird. Die Schrumpfung liegt unter
3% und wird beim Brennen gewöhnlich deutlich unter 2%
sein. Die Zusammensetzung des Kerns wird so gewählt, daß
der Kern eine Porosität von 20 bis 40 Volumenprozent und
bevorzugt wenigstens 25 Volumenprozent nach dem Brennen
hat, so daß der Kern in einer Ätzlösung leicht auslaugbar
ist.
Das Brennen des frischen Kerns führt zu einem Verdampfen
oder Verlust eines Teils des Mineralisators und kann z. B.
zu einem beträchtlichen Verlust an Natriumionen führen,
insbesondere, wenn der Mineralisator ein Natriumsalz oder
dergleichen ist. Die Menge des Mineralisators wird so gewählt,
daß nach dem Brennen der Kern die gewünschte Menge
an entglasend wirkenden Metallionen enthält (z. B. wenigstens
0,02 und bevorzugt wenigstens 0,03 Gewichtsprozent).
Wie zuvor beschrieben sollte der erfindungsgemäße gebrannte
Kern chemisch inert gegenüber geschmolzenen Superlegierungen
sein und bevorzugt wenigstens 95 Gewichtsprozent Siliciumdioxid
oder eine solche Menge enthalten, daß der Kern seine
Steifigkeit bei einer Temperatur von 1600°C und bevorzugt
1650°C behält.
Die erfindungsgemäß gebrannten Kerne können bei Raumtemperatur
lange Zeit vor der Verwendung gelagert werden. Sie
enthalten gewöhnlich wenigstens 40 Gewichtsprozent Alpha-
Cristobalit, der in Beta-Christobalit umgewandelt wird,
wenn die Kerne erneut über 300°C erhitzt werden.
Bevor jeder Kern für den Metallguß eingesetzt wird, wird
er in einer refraktären Außenform in eine vorbestimmte
Position gebracht. Die Außenform kann nach irgendeinem geeigneten
Formgebungsverfahren hergestellt werden und wird
bevorzugt aus fein zerteilten refraktären Teilchen hergestellt,
wie z. B. fein zerteiltem Siliciumdioxid, Zirkon
oder Aluminiumoxid. Die Außenform ist bevorzugt eine
refraktäre Schalengußform und wird bevorzugt um ein zerstörbares
Modell aus Wachs, erstarrtem Quecksilber oder
anderem zerstörbarem Material gebildet. Ein solches Modell
kann z. B. um den Kern herum geformt und dann wiederholt
in einen Keramikbrei getaucht werden, um eine herkömmliche
mehrschichtige Schalengußform aufzubauen.
Bei der praktischen Durchführung der Erfindung werden die
gebrannten Siliciumdioxidkerne vorzugsweise in einem herkömmlichen
Ausschmelzverfahren (mit verlorenem Wachs)
eingesetzt, wie es allgemein in der US-PS 29 61 751 oder
29 32 864 offenbart ist. Bei einem solchen Verfahren wird
der Kern (z. B. ein Kern der in den Fig. 1 und 2 dargestellten
Art) in eine Hohlform gebracht, und Wachs oder
ein anderes Material für verlorene Formen wird um den Kern
herum eingespritzt. Eingießteile werden auch eingespritzt
und können zusammen mit den Wachsmodellen zu Trauben vereinigt
werden. Die Wachstraube einschließlich der Siliciumdioxidkerne
gemäß der Erfindung wird dann in einen Keramikbrei
getaucht, mit refraktären Teilchen eingestäubt und
getrocknet, wie z. B. in der US-PS 29 32 864 offenbart. Wie
in dieser Druckschrift erklärt, werden diese Stufen vier-
bis zehnmal oder noch häufiger wiederholt, um eine mehrschichtige
Schalengußform der gewünschten Wandstärke aufzubauen.
Das Ganze einschließlich Form, Kern und Modell,
wird dann gründlich getrocknet, und das Wachs und das
andere Modellmaterial wird entfernt. Das Entfernen des
Wachses erfolgt am häufigstens durch Autoklavenbehandlung
und rasches Erhitzen.
Nach dem Entfernen des Wachses oder des Modells können die
Schalengußform und der eingeschlossene Kern in herkömmlicher
Weise gebrannt werden, um der Schalengußform die nötige
Festigkeit zu verleihen. Sie kann z. B. 10 min bis 1 h
bei einer Temperatur von 800 bis 1100°C gebrannt werden.
Das Brennen kann in demselben Ofen erfolgen, wie er für
das Entfernen des Wachses verwendet wurde, und kann eine
Fortsetzung des Erhitzens sein, da keine Notwendigkeit
besteht, das Erhitzen zu unterbrechen oder die Schalengußform
aus dem Ofen zu entfernen.
Nach dem Brennen müssen die Schalengußform und der Kern
unter 100°C gekühlt werden, um sie in Augenschein nehmen
und handhaben zu können, und sie werden bei Raumtemperatur
eine Weile gelagert, bevor sie im DS-Gießverfahren eingesetzt
werden. So wird der Kern wieder der schädlichen Raumausdehnung
ausgesetzt, wenn er die Alpha-Beta-Inversionstemperatur
passiert.
Die Schalengußform kann aus verschiedenen refraktären Materialien
hergestellt sein, wie in der US-PS 29 32 864
offenbart, Oxide und Silikate von Aluminium und Zirkon
eingeschlossen. Das bevorzugte refraktäre Material ist
Aluminiumoxid, und bevorzugt wird beim DS-Verfahren eine
Schalengußform eingesetzt, die wenigstens 85, insbesondere
bevorzugt wenigstens 95 Gewichtsprozent Aluminiumoxid enthält
und sehr starke refraktäre Eigenschaften aufweist,
so daß sie ihre Form bei einer Temperatur von 1650 bis
1750°C behält. Dies ermöglicht die Anwendung sehr hoher
Metallgießtemperaturen, wie oben im einzelnen erläutert.
Die Erfindung führt zu einem porösen, vorgeformten Kern
mit hohem Siliciumdioxidgehalt und außergewöhnlichen refraktären
Eigenschaften, der 90 bis 99 Teile Siliciumdioxid
auf 100 Gewichtsteile refraktären Materials einschließlich
35 bis 60 Teile Cristobalit und 65 bis 30 Teile glasartiges
Siliciumdioxid enthalten kann. Bei der praktischen Durchführung
der Erfindung sollte ein größerer Gewichtsanteil
des refraktären Materials des Kerns in Cristobalit umgewandelt
sein, bevor Metallschmelze mit dem Kern in Berührung
gelangen oder um ihn herumfließen kann. Wird der
Kern im DS-Verfahren zum Gießen von Superlegierungen
verwendet, sollte der Cristobalitgehalt wenigstens 60 Gewichtsprozent
und vorzugsweise 80 bis 100 Gewichtsprozent
betragen, bevor Metallschmelze in die Schalengußform gegossen
wird oder um den Kern herumfließen kann.
Um den gewünschten Cristobalitgehalt vor dem Metallgießen
zu erreichen, ist es wünschenswert, den Kern und die ihn
umgebende Schalengußform für bis zu 1 h vorzuerhitzen,
bevorzugt nicht länger als 30 min bei einer hohen Temperatur,
wie z. B. 1300 bis 1600°C, unmittelbar vor dem Metallguß.
Die Temperatur des Vorerhitzens liegt bevorzugt bei etwa
1400 bis etwa 1550°C, vorerhitzt wird bevorzugt für etwa
10 bis 30 min, und der Kern ist vorzugsweise so zusammengesetzt,
daß wenigstens 75 bis 80 Gewichtsprozent des
Siliciumdioxids in dieser Zeit in Cristobalit umgewandelt
werden, bevor die Metallschmelze um den Kern herumfließen
kann.
Die Zeit des Vorerhitzens wird gewöhnlich von dem Zeitpunkt
an gemessen, zu dem der DS-Ofen die gewünschte Kontrolltemperatur
erreicht, bis zu dem Zeitpunkt, wo die Metallschmelze
in die Gußform gegossen wird, sie kann aber auch von dem
Zeitpunkt an gemessen werden, zu dem mit dem Erhitzen der
Gußform im Ofen begonnen wird, bis zu dem Zeitpunkt, zu
dem die Superlegierung den geschmolzenen Zustand erreicht
und um den Kern herum zu fließen beginnt. Die letztere
Messung findet Anwendung, wenn die feste Superlegierung
in oder nahe an die Gußform gebracht und mit dieser bis
zum Schmelzzustand erhitzt wird, bis sie um den Kern herum
fließt, um die Hohlform zu füllen. Im letzteren Falle erfolgt
natürlich kein gesondertes Gießen wie bei der üblicheren
Methode.
Der erfindungsgemäße Kern kann unterschiedliche Mengen
Mineralisator und unterschiedliche Mengen Cristobalit
enthalten, bevor mit dem obigen Vorerhitzen begonnen wird,
und die Umwandlungsgeschwindigkeit für Cristobalit kann
beträchtlich variieren, sie sollte aber groß sein, um zu
ausreichender Festigkeit zu führen, wenn das Metall bei
hoher Temperatur, wie z. B. 1600°C oder darüber, gegossen
wird. Im allgemeinen sollte ein Kern zu Beginn des Vorerhitzens
eine solche Zusammensetzung haben, daß wenigstens
75 Gewichtsprozent des Siliciumdioxids nach dem Vorerhitzen
des Kerns für 1 h bei 1400°C in Cristobalit umgewandelt
sind, bevorzugt eine solche Zusammensetzung, daß der Kern
wenigstens 60 Gewichtsprozent Cristobalit nach halbstündigem
Vorerhitzen bei 1400°C enthält.
Wenn der gebrannte Kern einen kleineren Anteil an Cristobalit,
z. B. 35 Gewichtsprozent oder weniger, zu Beginn
des DS-Vorerhitzens enthält, sollte er genügend Mineralisator
enthalten, um eine hohe Cristobalit-Bildungsgeschwindigkeit
zu haben. Zum Beispiel sollte ein solcher Kern einen größeren
Anteil an Cristobalit, z. B. 60 bis 80 Gewichtsprozent,
nach halbstündigem Vorerhitzen auf 1400 bis 1600°C und
bevor die Metallschmelze mit dem Kern in Berührung gelangt
oder um ihn herumfließt, enthalten.
Für das kommerzielle Verfahren ist es von Bedeutung, im
allgemeinen gleichförmige und reproduzierbare Ergebnisse
und Kerne praktisch gleicher Zusammensetzung, im wesentlichen
derselben Menge an Cristobalit und demselben Prozentsatz
entglasend wirkender Metallionen (d. h. 0,02 bis 0,2 Gewichtsprozent,
analytisch bezogen auf das Metall als Element) in
dem Zeitpunkt, zu dem die Metallschmelze in die Hohlform
einfließt, zu liefern. Aus diesen Gründen und aufgrund der
Notwendigkeit einer hohen äußersten Einsatztemperatur sollten
die refraktären Teilchen der Kernmasse hohe Reinheit
und gleichförmige Zusammensetzung aufweisen, und eine vorbestimmte
Menge Mineralisator sollte zugesetzt sein, um
den größten Teil der benötigten, entglasend wirkenden Metallionen
zu liefern. Die Verwendung refraktären Materials unterschiedlicher
Reinheit, das gelegentlich genügend Alkalimetallionen
enthält, um eine hohe Entglasungsgeschwindigkeit
zu erzielen, ist kein annehmbarer Vorgang. Das erfindungsgemäße
Verfahren zeichnet sich durch wiederholte Verwendung
vorgeformter poröser refraktärer Kerne mit im wesentlichen
gleichen Eigenschaften aus, die übereinstimmend akzeptable
Metallgußstücke hervorbringen.
Während die erfindungsgemäßen Kerne für den Metallguß bei
jeder Temperatur gut geeignet sind, sind sie besonders für
den Guß von Superlegierungen bei sehr hohen Temperaturen ausgelegt.
Sie könnten DS-Kerne genannt werden, da sie für die
Verwendung bei einem Verfahren mit gerichteter Erstarrung
besonders geeignet sind, und sie liefern ausgezeichnete Ergebnisse,
wenn das DS-Verfahren in herkömmlicher Weise durchgeführt
wird, z. B. unter Anwendung von Arbeitsweisen, wie sie
allgemein beschrieben sind in den US-PS 36 20 289,
36 90 267 oder 37 00 023, um zu gesteuerter Orientierung der
Kristallstruktur des Metallgußstücks zu führen.
Die Erfindung kann unter Anwendung eines herkömmlichen DS-
Verfahrens praktiziert werden, bei dem der Kern innerhalb
einer äußeren refraktären Schalengußform angeordnet wird, um
so eine Hohlform mit einem offenen Ende und vorbestimmter
Abmessung und Form zu definieren, und die Form wird in einem
Ofen auf eine Kokillenplatte am Boden des Hohlraums gesetzt
und ausreichend lange vorerhitzt, bevor die Metallschmelze
um den Kern herum oder gegen ihn fließen kann. Der Ofen kann
von der Art sein, wie sie in den obigen Druckschriften offenbart
ist, und weist bevorzugt eine Kokillenplatte auf, die
so angebracht ist, daß sie vertikal im Ofen bewegt werden
kann, und ferner eine Induktionsheizeinrichtung, wie sie
in der US-PS 37 00 023 offenbart ist. Der Ofen sollte eine
Inertgasatmosphäre oder Hochvakuum bieten, wobei die besten
Ergebnisse erhalten werden, wenn das Gießen im Vakuum erfolgt.
Beim herkömmlichen DS-Verfahren werden die Schalengußform
und der Kern auf eine hohe Temperatur vorerhitzt, z. B. 1400
bis 1500°C etwa 10 bis 40 min, und die geschmolzene Superlegierung
wird dann gegossen, oder man läßt sie in die Hohlform
fließen. Wird das Metall gegossen, kann es in die Form
bei einer Temperatur über der äußersten Einsatztemperatur
des Kerns gegossen werden, und sie kann sich rasch unter
letztere Temperatur abkühlen. Daher kann die Gießtemperatur
gelegentlich über 1600°C liegen, wenn die äußerste Einsatztemperatur
des Kerns unter 1550°C ist.
Nach dem Gießen wird die Temperatur des Metalls genau gesteuert,
wobei die Kokillenplatte in herkömmlicher Weise
langsam, z. B. um 152 mm/h, nach und nach gesenkt wird, um
fortschreitende Erstarrung nach oben auszulösen. Teile des
Metalls im oberen Teil der Hohlform werden bei Temperaturen
über dem Schmelzpunkt der Superlegierung, z. B. 1400 bis
1500°C, im allgemeinen für über 15 min und gewöhnlich 20 bis
60 min oder darüber gehalten. Das Erstarren des Gußstücks
erfordert gewöhnlich wenigstens eine halbe Stunde und kann
zuweilen 1 h bis 1,5 h dauern, bevor die Schalengußform und
die erstarrten Gußteile aus dem Ofen genommen werden.
Nach der Entnahme der Schalengußform aus dem Ofen kann sie
vom Gußstück weggebrochen werden, und der im Gußstück verbliebene
poröse Kern kann durch Herauslösen entfernt werden.
Das Auslaugen kann in einem Autoklaven mit 30- bis 40%iger
wäßriger Natriumhydroxidlösung bei einer Temperatur von
z. B. 150 bis 200°C erfolgen.
Da der erfindungsgemäße Kern einen hohen Prozentsatz Cristobalit
zu dem Zeitpunkt enthält, zu dem die Metallschmelze
gegen und um den Kern herum zu fließen beginnt, kann dieser
dem Durchsacken oder der Deformation widerstehen, wenn das
DS-Verfahren bei hohen Temperaturen durchgeführt wird. Die
Kerne ermöglichen somit die Herstellung von Gußstücken mit
engen Toleranzen und hoher Dimensionsgenauigkeit.
Bislang hatten vorgeformte poröse refraktäre Kerne, die im
DS-Verfahren verwendet wurden, gewöhnlich eine äußerste Einsatztemperatur
unter 1550°C. Bei einigen Superlegierungen
war es wünschenswert, den Metallguß bei Temperaturen über
1500°C durchzuführen, was aber zum Durchsacken und zur Deformation
des Kerns führte.
Mit zunehmender Metallgießtemperatur wird ein Punkt erreicht,
an dem alle Gußteile durch das Zusammensinken oder Durchsacken
des Kerns Mängel aufweisen. Bei etwas tieferer Temperatur
ist es möglich, einige akzeptable Metallgußteile herzustellen,
selbst wenn ein größerer Teil der Gußstücke Fehler hat. Auf
dieser Grundlage war es möglich, DS-Metallguß bei Temperaturen
über 1500°C unter Verwendung von Kernen mit einer äußersten
Einsatztemperatur von weniger als 1550°C durchzuführen.
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung wird die Schalengußform
aus einem refraktären Material, wie z. B. Aluminiumoxid,
gebildet, das der Form eine äußerste Einsatztemperatur
über 1650°C verleiht, und der vorgeformte Siliciumdioxidkern
wird aus wenigstens 95 Gewichtsprozent Siliciumdioxid hergestellt
und weist eine äußerste Einsatztemperatur von 1650 bis
1680°C oder darüber auf.
Um der Schalengußform die gewünschten starken refraktären
Eigenschaften zu verleihen, wird die Form bevorzugt aus
Aluminiumoxid gemacht. Die bevorzugte Schalengußform weist
wenigstens 85, insbesondere bevorzugt 95 bis 99 Gewichtsprozent
oder noch mehr Aluminiumoxid auf und besitzt solche
refraktären Eigenschaften, daß die Schalengußform ihre
Form bei einer Temperatur von 1650 bis 1750°C behält. Verfahren
zur Herstellung solcher Formen mit hohem Aluminiumoxidgehalt
sind auf dem Fachgebiet bekannt und sind nicht
Teil der Erfindung.
Die oben beschriebene Aluminiumoxid-Schalengußform kann
mit erfindungsgemäßen Kernen unterschiedlicher refraktärer
Eigenschaften verwendet werden, bevorzugt mit Siliciumdioxidkernen
mit einer äußersten Einsatztemperatur über 1600°C.
Beispielsweise kann eine solche Aluminiumoxid-Schalengußform
im DS-Verfahren mit einem Kern hohen Siliciumdioxidgehalts
einer äußersten Einsatztemperatur von 1650 bis
1680°C oder darüber verwendet werden, und eine solche Form
und Kern können etwa 10 bis 20 min auf eine Temperatur von
1500 bis 1600°C vorerhitzt werden, um im Kern 80 bis 100%
Cristobalit zu bilden, bevor die Metallschmelze um den Kern
herum fließen kann.
In einem solchen DS-Verfahren kann die Metallgießtemperatur
1650 bis 1700°C sein, und die Metallschmelze in der Schalengußform
kann sich auf einer Temperatur im Bereich von 1600
bis 1650°C für 10 min oder länger während des Metallgusses halten,
ohne den Kern ernsthaft zu deformieren. Wird z. B. eine
Superlegierung in einem Vakuumofen nach einem solchen DS-Verfahren
gegossen, können Teile der Superlegierung im oberen
Teil der Schalengußform mindestens 100°C über dem Schmelzpunkt
oder der Liquidus-Temperatur der Superlegierung für
10 min oder länger während der Metallerstarrung gehalten
werden, wenn die Kokillenplatte allmählich gesenkt wird.
Während einer solchen Erstarrung wird bevorzugt ein Hochvakuum
von z. B. 10-2 bis 2 · 10-2 mm Hg gehalten. Die Temperatur
der den Kern umgebenden Metallschmelze kann wenigstens
40 bis 50°C über der Liquidus-Temperatur für 10 bis 20 min
oder länger sein. Der Hochtemperaturgradient liefert wesentlich
bessere Ergebnisse beim Gießen bestimmter Superlegierungen.
Hohe Gießtemperaturen können auch von großer Bedeutung sein,
wenn spezielle Superlegierungen gegossen werden, die bei
sehr hohen Temperaturen schmelzen. Die Erfindung ermöglicht
die Anwendung viel höherer Gießtemperaturen, als dies bislang
möglich war.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird durch eine Reihe von
Beispielen ohne Einschränkung nachfolgend veranschaulicht,
wobei Zusammensetzungen, Arbeitsmethoden, Temperaturbedingungen
und Art von Bindersystemen variiert werden können.
Bei der Durchführung der Erfindung wird eine Charge zusammengestellt,
die Teilchen geschmolzenen Siliciumdioxids und
eine wirksame Menge Mineralisator enthält. Die Charge wird
zu einem vorgeformten Kernkörper der gewünschten Gestalt
geformt, und der Formkörper wird durch Erhitzen auf hohe
Temperatur, z. B. 500 bis 1200°C oder darüber, ausreichend
lange, z. B. 1 bis 12 h, in Abhängigkeit von der Temperatur,
gebrannt, um den gewünschten Grad an Sinterung und Entglasung
zu erhalten und einen Kern angemessener Festigkeit und geeigneter
Porosität zu erhalten.
In den folgenden Beispielen ist der Mineralisator ein kolloidales,
mit Natrium stabilisiertes Siliciumdioxid, das entglasend
wirkende Natriumionen liefert, die nahe der Oberfläche
der Siliciumdioxidteilchen konzentriert sind, aber es versteht
sich, daß viele andere Materialien ebenfalls geeignete,
Cristobalit begünstigende Mineralisatoren liefern.
Ein kolloidales Siliciumdioxid, das bequem bei der praktischen
Durchführung der Erfindung eingesetzt werden kann,
ist im Handel erhältlich (unter den Handelsbezeichnungen
Ludox, Syton oder Nalcoag). Ein solches kolloidales Siliciumdioxid
hat eine durchschnittliche Teilchengröße <1 µm
und einen Feststoffgehalt von etwa 30 bis etwa 40 Gewichtsprozent
und enthält eine vorbestimmte Menge an Natrium,
die vom Hersteller genau gesteuert wird. Solch ein kolloidales
Siliciumdioxid kann als Fluid eingesetzt werden, wird
aber bevorzugt getrocknet, um das Wasser zu verdampfen, das
den normalen Träger darstellt, wodurch eine Natriumquelle
bekannter Konzentration entsteht. Das getrocknete, mit Natrium
stabilisierte kolloidale Siliciumdioxid kann mit den
Teilchen geschmolzenen Siliciumdioxids der Kernmasse trocken
vermischt werden, um gründliche Verteilung zu gewährleisten,
selbst wenn dem Gemisch anschließend eine Trägerflüssigkeit
zugesetzt wird, bevor der Kern gebildet wird.
Erfindungsgemäß zusammengesetzte vorgebildete Kerne, die
kolloidales, mit Natrium stabilisiertes Siliciumdioxid oder
einen anderen Mineralisator enthalten, können nach irgendeinem
herkömmlichen Formgebungsverfahren, wie z. B. durch Pressen,
Spritzen, Spritzpressen, Stand- oder Schlickerguß, Tauchguß,
Tropfguß, Strangpressen, Walzen, Sprühen usw. hergestellt
werden. Die Kerne können durch Spritzen in herkömmlicher Weise,
z. B. unter Anwendung der Arbeitsmethoden, wie sie allgemein
in der US-PS 37 69 044 offenbart sind, gebildet werden. Eine
geeignete Zusammensetzung für das Spritzen könnte z. B. wie
folgt sein:
KernzusammensetzungGewichtsteile
geschmolzenes Siliciumdioxid
(bis 0,074 mm; -200 Tyler mesh)64-70 organischer Träger12-15 organischer Binder 3-10 Hochtemperaturbinder 0-10 internes Gleitmittel 3-5 getrocknetes, mit Natrium stabili-
siertes, kolloidales Siliciumdioxid
(Natriumgehalt 0,75 bis
1,0 Gewichtsprozent) 3-7
(bis 0,074 mm; -200 Tyler mesh)64-70 organischer Träger12-15 organischer Binder 3-10 Hochtemperaturbinder 0-10 internes Gleitmittel 3-5 getrocknetes, mit Natrium stabili-
siertes, kolloidales Siliciumdioxid
(Natriumgehalt 0,75 bis
1,0 Gewichtsprozent) 3-7
Wird in der obigen Zusammensetzung eine Menge an organischem
Binder von etwa 5 bis 6 Gewichtsprozent des Siliciumdioxids
verwendet, kann ein gebrannter Kern angemessener Festigkeit
mit einer Porosität von etwa 30 bis 35 Volumenprozent hergestellt
werden, der wenigstens 40 Gewichtsprozent Cristobalit,
wenigstens 0,03 Gewichtsprozent Natriumionen enthält und
beim anschließenden 15minütigen Erhitzen auf 1400°C mehr
als 80 Gewichtsprozent Cristobalit zu bilden vermag. Solch
ein Kern kann mit einem Siliciumdioxidgehalt von 99 bis
99,5% oder mehr und einer sehr hohen äußersten Einsatztemperatur,
wie etwa 1650°C, versehen werden.
Das zur Herstellung des Kerns angewandte Spritzverfahren
kann von herkömmlicher Art sein, und der Träger, Binder und
das Gleitmittel können ebenfalls herkömmlich sein, wie z. B.
in der US-PS 35 49 736 oder 37 69 044 offenbart. Als Gleitmittel
wird bevorzugt eine nichtmetallische Verbindung, wie
z. B. Ölsäure oder Stearinsäure anstelle eines Metallstearats
verwendet, doch können natürlich verschiedenen Stearate verwendet
werden, wie z. B. n-Butylstearat, Aluminiumstearat,
Ammoniumstearat, Magnesiumstearat oder dergleichen.
Die obige Kernrezeptur kann durch Ersatz von etwa 10 bis
etwa 20 Gewichtsteilen des kolloidalen, mit Natrium stabilisierten
Siliciumdioxidsols durch 3 bis 7 Teile getrockneten
kolloidalen Siliciumdioxids modifiziert werden. Der Mischvorgang
würde dann abgewandelt, indem das kolloidale Siliciumdioxidgel
mit den Teilchen geschmolzenen Siliciumdioxids
und dem organischen Binder in einem Mischer mit Sigma-Arm
gemischt und diese Materialien bei einer Temperatur von z. B.
120°C bis zu mehreren Stunden getrocknet würde, bevor die
übrigen Bestandteile zugesetzt würden. Sonst wäre die Arbeitsweise
die gleiche, und die gemischte Kernzusammensetzung
würde in der Spritzgußmaschine geformt und danach in der
gleichen Weise gebrannt.
In der obigen Kernrezeptur hat das geschmolzene Siliciumdioxid
eine Reinheit von wenigstens 99,5 und bevorzugt wenigstens
99,75 Gewichtsprozent und eine solche Teilchengröße,
daß ein gebrannter Kern mit einer Porosität von 20 bis 40
Volumenprozent entsteht. Solch ein geschmolzenes Siliciumdioxid
kann weniger als 40 TpM Alkalimetallionen und weniger
als 100 TpM Erdalkalimetallionen enthalten.
Das Siliciumdioxid ist amorph, kann aber einen geringen
Prozentsatz an kristallinem Siliciumdioxid enthalten. Die
durchschnittliche Teilchengröße kann 30 bis 60 µm oder darüber
sein, und ein kleinerer Anteil, z. B. 15 bis 20% oder mehr,
kann eine Teilchengröße von <44 µm (325 Tyler mesh) haben.
Gemische verschiedener Siliciumdioxid oder diese erzeugender
Materialien können eingesetzt werden. Das geschmolzene
Siliciumdioxid kann z. B. ein Gemisch aus 10 bis 30 Teilen
Teilchen bis zu 40 µm (-325 mesh) und 40 bis 50 Teilen größerer
Teilchen (44 bis 74 µm; -200, +325 mesh) umfassen oder
erhebliche Mengen, z. B. 4 bis 20 Gewichtsprozent, eines
Siliciumdioxid erzeugenden Binders enthalten, wie z. B. ein
Silikonharz, ein Silikonöl oder dergleichen, das nach dem
Brennen des Kerns amorphes Siliciumdioxid bildet. Ausgezeichnete
Ergebnisse können auch erhalten werden, wenn
10% der refraktären Teilchen Zirkonteilchen sind.
Bei der obigen allgemeinen Kernrezeptur kann das kolloidale,
mit Natrium stabilisierte Siliciumdioxid in herkömmlicher
Weise getrocknet werden, wird aber bevorzugt sprühgetrocknet
oder gefriergetrocknet.
Beispiele für spezielle Kernzusammensetzungen zur erfindungsgemäßen
Verwendung sind wie folgt:
Kernrezeptur Nr. 1Gewichtsteile
geschmolzenes Siliciumdioxid64,1
organischer Träger13,0
organischer Binder 3,9
Hochtemperaturbinder 7,8
internes Gleitmittel 4,6
getrocknetes, mit Natrium stabili-
siertes kolloidales Siliciumdioxid
(Ludox HS-30,
Natriumgehalt 0,87 Gewichtsprozent) 6,6
siertes kolloidales Siliciumdioxid
(Ludox HS-30,
Natriumgehalt 0,87 Gewichtsprozent) 6,6
Kernrezeptur Nr. 2Gewichtsteile
geschmolzenes Siliciumdioxid70,4
organischer Träger13,0
organischer Binder 3,9
Hochtemperaturbinder 7,8
internes Gleitmittel 4,6
vermahlenes Natriumsilikatglas,
bis zu 44 µm (-325 mesh)
(20% Na₂O-80% SiO₂) 0,3
bis zu 44 µm (-325 mesh)
(20% Na₂O-80% SiO₂) 0,3
Die Rezepturen Nr. 1 und Nr. 2 wurden in einem herkömmlichen
Mischer mit Sigma-Arm gemischt. Bevorzugt werden die trockenen
Bestandteile einschließlich des geschmolzenen Siliciumdioxids,
des Mineralisators und gelegentlich des organischen
Binders vor dem Zusatz der übrigen Komponenten des Gemischs
vermischt. Der organische Träger, das Gleitmittel und der
Hochtemperaturbinder, sofern zugesetzt, können in jeder geeigneten
Weise gründlich gemischt werden, z. B. in einem
flüssigen Träger oder einem organischen Lösungsmittel, bevor
sie den trockenen Bestandteilen in dem Mischer mit Sigma-Arm
zugesetzt werden. Verbesserte Homogenität kann auch durch
Erhitzen des Gemischs in dem Mischer mit Sigma-Arm erzielt
werden.
Vor und während dem Spritzguß wird die Temperatur des Gemischs
auf etwa 65 bis etwa 90°C oder darüber erhöht, um das Einfließen
in die Hohlform zu erleichtern. Nachdem der frische
Kern aus der Form entfernt ist, wird langsam auf etwa 500
bis 600°C erhitzt, um die organischen Komponenten zu entfernen
und zu zersetzen. Dann werden die Kerne bei einer Temperatur
über 1000°C und bevorzugt 1100 bis 1200°C für bis zu
3 h gebrannt, um die nötige Festigkeit für die nachfolgende
Handhabung zu schaffen und 40 bis 50% des Siliciumdioxids
in Cristobalit umzuwandeln.
Die physikalischen Eigenschaften der aus der Kernrezeptur
Nr. 1 und Nr. 2 hergestellten Proben sind nachfolgend angegeben:
Mit beiden Rezepturen hergestellte Proben wurden 15 min
auf 1375°C vorerhitzt, was einer typischen Vorerhitzung,
wie sie bei gerichteter Erstarrung angewandt wird, gleichkommt.
Der Cristobalitgehalt der Proben wurde nach diesem
Wärmezyklus erneut bestimmt. Proben beider Rezepturen hatten
Cristobalit-Gehalte von mehr als 80 Gewichtsprozent nach
dieser simulierten Vorerhitzungsbehandlung. Weitere Proben
aus diesen Rezepturen wurden nach dem Brennen bei 1100 bis
1200° rasch erhitzt, um die Temperatur zu bestimmen, bei
der sich eine vertikal gehaltene Probe unter ihrem Eigengewicht
deformieren würde. Für beide Rezepturen zeigte sich,
daß diese Temperatur <1650°C war.
Nach dem Brennen eines frischen Kerns aus einer der obigen
Rezepturen, wie oben angegeben, kann dieser in der Spritzgußform
einer Wachseinspritzvorrichtung angeordnet und geschmolzenes
Wachs um den Kern herum eingespritzt werden,
um ein verlorenes Modell zu bilden. Danach können Modell
und Kern wiederholt in einen Keramikbrei getaucht und im
Trockentunnel getrocknet werden, wie er in der US-PS
23 92 864 offenbart ist, um eine mehrschichtige Schalengußform
herzustellen, die das Modell umgibt.
Die getrocknete Schalengußform kann nach jeder geeigneten
Methode von Wachs befreit werden, z. B. durch Einbringen in
einen Ofen bei hoher Temperatur, z. B. 800 bis 1000°C, und
kann dann mit dem Kern 10 min bis 1 h bei einer Temperatur
von 850 bis 1100°C gebrannt werden. Nach dem Brennen werden
sie auf Raumtemperatur gekühlt und bis zur Verwendung gelagert.
Wenn Gußform und Kern zum Gießen von Superlegierungen auf
Nickelbasis oder Kobaltbasis mit gerichteter Erstarrung
verwendet werden sollen, werden sie vorzugsweise auf einer
Kokillenplatte in einem Vakuumofen vor dem Metallguß vorerhitzt.
Beispielsweise können die Schalengußform und der
Kern etwa 15 min in einem solchen Vakuumofen bei einer Ofentemperatur
von rund 1480 bis 1500°C vorerhitzt werden, um
den Kern auf eine Temperatur von etwa 1380 bis 1400°C vorzuerhitzen
und wenigstens 75% des Siliciumdioxids in Cristobalit
umzuwandeln, bevor der Metallguß beginnt. Die geschmolzene
Superlegierung kann bei einer Temperatur von
1620°C oder darüber ohne ernsthaftes Zusammensacken oder
Verwinden des Cristobalitkerns gegossen werden, weil der
Kern seine Steifigkeit bei Temperaturen oberhalb 1650°C behalten
kann. Dies trifft für herkömmliche Kerne mit hohem
Siliciumdioxidgehalt nicht zu, die bei Temperaturen unter
1600°C zusammensackten.
Nach dem Eingießen des Metalls in die Schalengußform und
um den Kern herum beginnt das Metall auf der Kokillenplatte
zu erstarren, und die Temperatur des Metalls wird gesenkt,
in dem Maße, wie die Kokillenplatte allmählich in einer
Richtung weg von der Induktionsheizzone des Ofens abgesenkt
wird. Dies läßt das Metall nach und nach über etwa 1 h erstarren,
bis die Erstarrung abgeschlossen ist.
Die Form wird dann dem Ofen entnommen, die äußere Schale
wird vom Metallgußteil weggebrochen, und das Gußteil oder
Gußstück wird in geschmolzener Ätzlauge oder in Laugelösung
ausgelaugt, um den Kern zu entfernen.
Die beim vorstehend beschriebenen Vakuumverfahren mit gerichteter
Erstarrung angewandte Arbeitsweise kann herkömmlich
sein, mit Ausnahme der neuen Kernzusammensetzung. Der erfindungsgemäße
Kern ist für ein solches Verfahren ideal aufgrund
seiner hervorragenden refraktären Eigenschaften und
führt zu Gußstücken hervorragender Qualität.
Die obige Kernrezeptur kann zu einem erfindungsgemäßen Kern
mit einer äußersten Einsatztemperatur von etwa 1650 bis
1680°C oder darüber führen, was von den besonderen, darin
verwendeten Verbindungen abhängt. Ist das interne Gleitmittel
oder das Formentrennmittel Ölsäure, Stearinsäure
oder ein anderes Material, das die refraktären Eigenschaften
nicht ernsthaft mindert, dann kann der Kern eine extrem hohe
äußerste Einsatztemperatur haben. Ist jedoch das Gleitmittel
ein Metallstearat, dann ist die äußerste Einsatztemperatur
niedriger.
Die äußerste Einsatztemperatur hängt von den mit den Teilchen
geschmolzenen Siliciumdioxids gemischten Materialien für die
Bildung der Kernmasse sowie von deren Mengen ab. Eine sehr
hohe äußerste Einsatztemperatur kann durch Verwendung von
kolloidalem, mit Natrium stabilisiertem Siliciumdioxid oder
anderem fein zerteiltem Siliciumdioxid als Mineralisator
und durch Verwendung von Teilchen hochreinen Siliciumdioxids
als refraktärem Material erreicht werden.
Gute Ergebnisse können unter Verwendung anderer Mineralisatoren,
wie z. B. der Alkalimetallsilikate, erzielt werden.
Beispielsweise kann das kolloidale Siliciumdioxid in der
obigen Kernrezeptur durch eine Menge eines Natriumsilikats
im Bereich von etwa 0,5 bis etwa 2 Gewichtsprozent der refraktären
Teilchen ersetzt werden, wobei das Silikat 20 Gewichtsprozent
oder mehr Natriumoxid enthält.
Der Ausdruck "Teile" bedeutet Gewichtsteile, und alle Prozentsätze
können als auf das Gewicht bezogen gewertet werden,
sofern der Zusammenhang nichts anderes erkennen läßt. Die
Porosität des Kerns ist als Volumenprozent angegeben.
Claims (13)
1. Verfahren zur Herstellung eines porösen, refraktären
Kerns für eine äußerste Einsatztemperatur von
1600°C, dadurch gekennzeichnet,
- a) daß ein grüner Kern aus einer Mischung geformt wird, die einen Binder, fein zerteilte Partikel eines Mineralisators und fein zerteilte Partikel eines glasartigen hochreinen Siliziumdioxids enthält, das in der Mischung in einer Menge von mindestens 80%, bezogen auf das Gewicht der feuerfesten Partikel, vorliegt,
- b) daß der grüne Kern bei einer Temperatur von mindestens 1000°C gebrannt wird, um eine Teilentglasung des Siliziumdioxids zur Bildung eines porösen, gebrannten Kerns zu bewirken, wobei das Brennen kontrolliert wird und die Anteile des Siliziumdioxids und des Mineralisators in der Mischung so gewählt werden, daß der gebrannte Kern nicht weniger als 0,03 Gew.-% entglasend wirkender Metallionen und mindestens 90 Gew.-% Siliziumdioxid enthält, und
- c) daß der gebrannte Kern auf eine Temperatur unter 200°C abgekühlt wird zur Bildung eines gekühlten, gebrannten Kerns, der einen Bruchmodul von mindestens 49 kPa/cm² aufweist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Mineralisator in einer Menge von mindestens 1%,
bezogen auf das Gewicht der feuerfesten Partikel, bei
einer Partikelgröße von nicht mehr als 50 µm und mit
mindestens 0,1 Gew.-% entglasend wirkender Ionen verwendet
wird, die die Cristobalitbildung begünstigen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Mineralisator in einer Menge von
mindestens 2%, bezogen auf das Gewicht der feuerfesten
Partikel, verwendet wird und daß als Mineralisatorpartikel
feuerfeste Partikel mit einer größeren
Konzentration an entglasend wirkenden Ionen an der
Oberfläche als im Zentrum verwendet werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der grüne Kern während einer
Zeitspanne ausreichend zur Bildung eines gebrannten
Kerns mit mindestens 35 Gew.-% Cristobalit gebrannt
wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der grüne Kern während einer
Zeitspanne gebrannt wird, daß der gebrannte Kern
nicht mehr als 55 Gew.-% Cristobalit enthält.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der gebrannte Kern nicht mehr als
0,2 Gew.-% entglasend wirkender Ionen und weniger als
2 Gew.-% Aluminiumoxid enthält.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der gebrannte Kern nicht mehr als
5 Gew.-% feuerfester Bestandteile anders als Siliziumdioxid,
Zirkon oder Zirkonoxid enthält.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens 95 Gew.-% des gebrannten Kerns aus Siliziumdioxid
bestehen.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der grüne Kern durch Spritzformen der Mischung nach
dem Schritt a. hergestellt wird.
10. Verwendung eines Kerns nach einem der Ansprüche 1 bis
9 bei einem Metallgießverfahren, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kern innerhalb einer feuerfesten Form
angeordnet und mit dieser auf eine Temperatur von
mindestens 1300°C für eine Zeitspanne vorgeheizt
wird, die ausreicht, daß eine weitere Entglasung des
Kerns erfolgt, dies derart, daß mindestens 75 Gew.-%
Siliziumdioxid in dem Kern in der Form von Cristobalit
vorliegt, bevor das geschmolzene Metall in den
Formhohlraum eingefüllt wird.
11. Verwendung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorerwärmungstemperatur nicht höher als
1600°C liegt und daß die Vorerwärmung für eine Zeitspanne
stattfindet, daß mindestens 80 Gew.-% des Siliziumdioxids
des Kerns in der Form von Cristobalit
vorliegen.
12. Verwendung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die feuerfeste Form durch Bildung eines
verlorenen Modells um den Kern herum, durch Bildung
einer mehrschichtigen feuerfesten Schale rund um das
Modell, durch Zerstören des Modells, durch Brennen der
Schale und des Kerns und durch Kühlen der gebrannten
Schale und des gebrannten Kerns unter 200°C hergestellt
wird.
13. Verwendung nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß das geschmolzene Metall eine Superlegierung
auf der Basis von Nickel oder Kobalt
ist, die in die Form bei einer Temperatur von mindestens
1500°C eingefüllt und direkt verfestigt wird,
indem die Form und der Kern auf einer Abschreckplatte
am Boden des Formhohlraums abgesetzt werden und die
Abschreckplatte so eingestellt wird, daß sie eine
fortschreitende Verfestigung der Superlegierung vom
Boden des Formhohlraums aus zu dessen Oberteil hin
bewirkt, wobei die obere Fläche der Superlegierung in
der Form auf einer Temperatur oberhalb 1400°C für
mindestens 20 Minuten gehalten wird.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8128 | New person/name/address of the agent |
Representative=s name: MEYER-ROXLAU, R., DIPL.-ING., PAT.-ANW., 8000 MUEN |
|
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |