DE3821204C2 - - Google Patents

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DE3821204C2 DE19883821204 DE3821204A DE3821204C2 DE 3821204 C2 DE3821204 C2 DE 3821204C2 DE 19883821204 DE19883821204 DE 19883821204 DE 3821204 A DE3821204 A DE 3821204A DE 3821204 C2 DE3821204 C2 DE 3821204C2
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Description

Die Erfindung betrifft eine Impfmittelmischung zur Verwendung bei der Herstellung von Gußformen für Dentalgußskelette mit einem Feinkornbildner.
Bei der Herstellung von Dentalgußskeletten wird üblicherweise so verfahren, daß ausgehend von einem Abdruck des Patientengebisses (Negativ) ein sogenanntes Situationsgipsmodell (Positiv) hergestellt wird. Von diesem Situationsgipsmodell wird im Doublierverfahren ein Zweitmodell (Positiv) aus einer feuerfesten Einbettmasse hergestellt.
Dieses Zweitmodell dient als Grundlage für die Erarbeitung des Modellgußskelettes, bei welchem aus Wachsen und Kunststofftei­ len das Gußskelett (ebenfalls Positiv) vorgeformt wird. Von diesem Modellgußskelett ausgehend,wird nach Anbringen von Guß­ trichtern und Gußstiften die eigentliche Gußform unter Verwen­ dung einer feuerfesten aushärtbaren Einbettmasse hergestellt. Nach dem Aushärten der Gußform oder Muffel werden die Wachs- und Kunststoffteile des Modellgußskelettes im Vorwärmeofen entfernt. Übrig bleibt dann eine Gußform, die aus dem feuerfe­ sten Zweitmodell und der feuerfesten Gußform gebildet wird.
Der zwischen beiden Teilen gebildete Hohlraum entspricht dem Volumen, das zuvor durch die Wachs- und Kunststoffteile einge­ nommen wurde.
In diese Gußform wird eine Dentallegierung, die über ihren Liquidus hinaus erhitzt ist, eingegossen. Bei der Kristalli­ sation der Schmelze der Dentallegierung setzt, ausgehend von Kristallkeimen, ein Kristallwachstum ein, das zu um so grö­ ßeren Kristallen führt, je weniger Kristallkeime zu Beginn des Kristallisationsprozesses vorhanden waren. Da große Kri­ stalle in den Gußteilen die mechanischen Eigenschaften nega­ tiv beeinflußen, hier ist insbesondere eine niedrigere Streck­ grenze und Zugfestigkeit zu nennen, ebenso wie eine kleinere Bruchdehnung, werden in der Gießereitechnik der flüssigen Schmelze Impfmittel zugegeben, die zu einer feineren Kornbil­ dung während der Erstarrung der Schmelze führen.
Da es sich bei den Dentalgußskeletten um filigrane Gußteile handelt, ist es notwendig, die Schmelze beim Abguß in dünn­ flüssigem Zustand zu verwenden, was voraussetzt, daß sie we­ sentlich über ihren Liquidus hinaus erhitzt wird, beispiels­ weise um 100°C. Diese erhöhte Abgußtemperatur ist für ein einwandfreies Ausfüllen und ein exaktes Reproduzieren auch der kleinsten Details des Modellgußskeletts unverzicht­ bar.
Aus der Literatur (vergleiche Mitteilungen aus dem Kaiser- Wilhelm-Institut für Eisenforschung, 21 (1939), 201, von Bardenheuer und Bleckmann) ist andererseits jedoch bekannt, daß arteigene Keime durch eine geringe Überhitzung des Schmelz­ bades, beispielsweise von etwa 20°C über den Liquidus hinaus, zerstört werden. Dies bedeutet, daß bei den gewünschten Abguß­ bedingungen bei der Herstellung von Dentalgußskeletten ein wirksames Zusetzen von Kristallisationskeimen lediglich über Fremdkeime möglich ist, die bei diesen hohen Temperaturen noch weitgehend unzerstört vorliegen. Die Fremdkeime jedoch, die als Legierungszusätze in der Stahlmetallurgie große Bedeutung haben, verändern bei den in der Dentaltechnik verwendeten Legierungen deren mechanische und chemische Eigenschaften in einem nicht tolerierbaren Umfang.
In diesem Zusammenhang ist aus T. Watmough "Mold Treatment to Grain Refine Investment Cast Cobalt-Chromium Alloys" AFS Trans­ actions 1980, 481 bis 488 bekannt, das Modellgußskelett mit einer ersten Schicht Einbettmasse zu versehen, in die Fremdkeime als Feinkornbildner eingebettet sind. Diese Impfmittelmischung wird im Tauchverfahren auf das Modellgußskelett aufgebracht, wobei die entsprechende Wandstärke der Gußform durch mehrmaliges Tauchen und Trocknenlassen der Einbettmasse auf dem Modellgußskelett erzielt wird. Ein vergleichbares Tauchverfahren ist auch aus dem Derwent-Abstract 74-37460V/20 bekannt.
Diese Methode läßt sich auf die Zahntechnik nicht übertragen, da hier die Dentalgußskelette auf ein Einbettmassenmodell in Wachs modelliert werden und das Einbetten und der Abguß mit diesem System erfolgt.
Aus der DE 34 45 848 A1 ist eine Gußfeineinbettmasse für die Dentaltechnik bekannt, mit der sich zwar besonders glatte Gußteiloberflächen erzielen lassen, eine Beeinflussung der Gefügestruktur im Inneren des Gußteils findet jedoch nicht statt.
Die US 30 19 497 A1 beschreibt zwar eine Impfmittelmischung, die durch Aufstreichen oder Tauchen auf die Gußform aufgetragen werden kann, jedoch ist die Grünfestigkeit der auf die Form aufgetragenen Mischung für die Dentaltechnik unzureichend.
Der EP 01 98 290 A2 ist zwar die Verwendung von Methylcellulose in einer Impfmittelmischung zu entnehmen, jedoch wird dort die Methylcellulose als Dispergiermittel und in solch geringen Mengen eingesetzt, daß eine Verbesserung der Grünfestigkeit durch den Methylcelluloseanteil nicht erreicht wird. Bereits ein Hinweis darauf, daß Methylcellulose als organisches Bindemittel in Impfmittelmischungen geeignet ist, fehlt in dieser Druckschrift.
Wünschenswert wäre eine Impfmittelmischung, die sich von Hand, beispielsweise mittels eines Pinsels auftragen läßt, mit der Möglichkeit, je nach Bedarf lediglich bestimmte Bereiche des Modellgußskeletts mit der Impfmittelmischung zu behandeln, um so ganz gezielt zu einer Beeinflußung der Materialeigenschaften im Dentalgußskelett zu kommen.
Der Erfindung liegt deshalb, ausgehend von der Lehre der US 30 19 497 A1, die Aufgabe zugrunde, eine für die Dentaltechnik geeignete Impfmittelmischung mit verbesserter Gründfestigkeit vorzuschlagen.
Diese Aufgabe wird bei einer Impfmittelmischung der eingangs beschriebenen Art erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs gelöst.
Die anorganische, feuerfeste und temperaturbeständige Komponente bildet bei der fertigen Gußform eine Oberflächenschicht, die den Feinkornbildner enthält, während die organische Komponente die Grünfestigkeit so verbessert, daß beim Abtrocknen und Abbinden des Bindemittels keine Risse in den beschichteten Bereichen entstehen. Über die organische Komponente kann auch ein schnelles Abbinden der Impfmittelmischung eingestellt werden, so daß die behandelten Modellgußskelette schnell weiter verarbeitet werden können. Die organische Komponente brennt nach dem Vorwärmprozeß, bei dem das Modellgußskelett, wie zuvor beschrieben, aus der Gußform entfernt wird, aus. Deshalb ist es wichtig, daß die organische Komponente im wesentlichen rückstandsfrei, d.h. aschefrei ausbrennt.
Probleme ergeben sich beim Trocknen der Impfmittelmischung auf dem Modellgußskelett. Hierbei ist die Forderung zu stellen, daß die Impfmittelmischung ohne Rißbildung auf dem Modellgußskelett trocknet, so daß an den für die Beschichtung ausgewählten Stellen eine zusammenhängende Impfmittel­ schicht verbleibt.
Für die Verarbeitung der Impfmittelmischung ist es von großem Vorteil, wenn diese bei Raumtemperatur aushärtbar ist. Bei bevorzugten Systemen ist die Aushärtezeit so eingestellt, daß sich bei Raumtemperatur eine Aushärtung innerhalb weniger Mi­ nuten ergibt, so daß eine im wesentlichen ununterbrochene Weiterbearbeitung des Modellgußskeletts, d.h. die Ummantelung und Vorbereitung zum Guß des mit der Impfmittelmischung einge­ strichenen Modells möglich ist.
Bevorzugt wird die Impfmittelmischung als wässerige Suspension vorgelegt. Vorstellbar ist ebenfalls die Verwendung einiger or­ ganischer Lösungsmittel, wobei jedoch deren Wirkung auf die bei der Herstellung des Modellgußskeletts verwendeten Wachse und/oder Kunststoffe zu beachten ist. Ein Anlösen oder Quellen der Wachs- und Kunststoffteile des Modellgußskeletts darf keinesfalls durch die organischen Lösungsmittel ausgelöst wer­ den. Auch eine Erweichung ist unerwünscht, weil sich dadurch bei dem nachfolgenden Abgießen des Modellgußskeletts mittels der Einbettmasse Veränderungen des Modellgußskeletts ergeben können. Unter Beachtung dieser Gesichtspunkte kommen als orga­ nische Lösungsmittel insbesondere niedere, ein- oder mehrwer­ tige Alkohole in Frage.
Bei der Vorlage der Mischung als wässerige Suspension wird vorzugsweise die organische Komponente als wasserlösliche Ver­ bindung ausgewählt. Der Anteil der organischen Komponenten beträgt hierbei an der Gesamtmischung vorzugsweise 7 bis 15 Gew.-%. Der Anteil von 7 Gew.-% reicht bereits für eine sehr gute Grünfestigkeit aus und verhindert sicher die Rißbildung der Beschichtung im Grünzustand. Anteile der organischen Kom­ ponente über 15 Gew.-% hinaus sind zwar im Prinzip möglich, er­ geben jedoch keine weitere Verbesserung der Grünfestigkeit und ver­ längern lediglich die Antrocknungszeit.
In vielen Fällen hat sich die Verwendung eines Harzleimes als organische Komponente als zweckmäßig erwiesen, wobei insbe­ sondere niedrigviskose Harzseifen bevorzugt werden. Als Harz­ seifen werden vor allem solche ausgewählt, die aus chemisch verstärkten Naturharzen hergestellt sind.
Alternativ hierzu oder in Kombination mit den beschriebenen Harzseifen kommen Melaminformaldehydharze und/oder Poly­ vinylbutyral als Harzleim in Betracht.
Die genannte Auswahl an organischen Komponenten ist keineswegs abschließend, sondern stellt die bevorzugtesten organischen Verbindungen als organische Bindemittelkomponenten heraus.
Auch bei den anorganischen Bindemittelkomponenten ist eine Viel­ zahl von Systemen denkbar, wobei jedoch bevorzugt Natrium- Silikat Verwendung findet. Hierbei wird zweckmäßigerweise ein Anteil von mindestens 15 Gew.-% des Natrium-Silikats in der Mischung vorgelegt, wobei das Natrium-Silikat bevorzugt ein Molverhältnis von SiO2 : Na2O im Bereich von 3 bis 3,5 auf­ weist. Die besten Ergebnisse wurden hierbei bei einem Molver­ hältnis von 3,2 bis 3,4 erzielt.
Der maximale Anteil des Natrium-Silikats wird bei bevorzugten Impfmittelmischungen auf 25 Gew.-% begrenzt. Die untere Grenze von 15 Gew.-% leitet sich davon ab, daß erst ab dieser Bei­ mischungsgrenze beim Hochheizen der Gußform eine feuerfeste Schicht erhalten bleibt, die beim Gießen keine Riß- bzw. Fah­ nenbildung am Gußstück zeigt. Die genannte obere Grenze von 25 Gew.-% ergibt sich, wie zuvor bei der oberen Grenze für die organische Komponente, aus den Trocknungszeiten, die bei einem Anteil oberhalb von 25% ansteigen, ohne daß eine Ver­ besserung der Impfmittelschicht bzw. dem Gußergebnis er­ folgt.
Die Impfmittelmischung weist neben den zuvor beschriebenen Ingredienzien einen Füllstoff auf, der häufig durch Silikate, insbesondere in Form von Quarz- und/oder Cristobalitmehl gebildet wird. Hierbei hat es sich als zweck­ mäßig erwiesen, in der Mischung einen Anteil der Silikate im Bereich von 40 bis 50 Gew.-% vorzusehen.
Insbesondere bei der Verwendung von wässerigen Suspensionen als Impfmittelmischung ist es günstig ein Netzmittel und/oder einen Entschäumer in geringen Anteilen zuzugeben, um eine bessere Benetzung der wasserabweisenden Oberflächen des Mo­ dellgußskeletts zu erreichen und um so zu einer sehr gleich­ mäßigen Verteilung der Impfmittelmischung auf dem Modellguß­ skelett zu kommen. Es hat sich als in der Regel ausreichend erwiesen, wenn die Netzmittel- und/oder Entschäumer-Anteile maximal 1 Gew.-% betragen.
Bei der Verwendung von Natrium-Silikaten als anorganische Kom­ ponente empfiehlt es sich zur Stabilisierung der Impfmittel­ mischung 1 bis 2 Gew.-% Ammoniak zuzugeben, das ein vorzeiti­ ges Gelieren des Wasserglases verhindert. Dies erhöht ganz beträchtlich den Komfort bei der Verarbeitung der Impfmittel­ mischung.
Die bis jetzt vorgestellte Impfmittelmischung ist prinzipiell mit jedem bekannten Feinkornbildner verwendbar. Hierbei ist insbesondere auf die jeweils zu verwendende Dentallegierung abzustellen.
In der Praxis hat sich allerdings gezeigt, daß in aller Regel Schwermetalloxide, -aluminate und/oder -silikate sich sehr gut als Feinkornbildner eignen. Als Metallkomponente werden mit den Elementen Co, Ni und/oder Zr die besten Ergebnisse er­ zielt. Beispielhaft seien hier nur angegeben Nickeloxid, Kobalt­ oxid sowie Nickel- und Kobaltaluminate. Besonders gute Ergeb­ nisse, insbesondere in Verbindung mit Kobalt-Chrom-Molybdän- Legierungen, wurden mit einem Feinkornbildner aus Kobalt-Zirkon- Silikat erzielt, das in anderem Zusammenhang als Pigmentierungs­ substanz bekannt ist.
Bei den Kobalt-Zirkon-Silikaten wird bevorzugt ein Co : Zr : SiO2- Verhältnis gewählt, das ca. 1,3 : 1 : 1 beträgt.
Der Anteil des Feinkornbildners in der Impfmittelmischung beträgt bevorzugt 3 bis 7 Gew. %, wobei mit einem Anteil von ca. 10 Gew.-%, bezogen auf den Füllstoff, die besten Ergebnisse erzielt wurden.
Die Anwendung der Impfmittelmischung ist selbstverständlich nicht nur auf die Herstellung von Dentalgußskeletten beschränkt, son­ dern überall dort mit Vorteil einsetzbar, wo es darum geht, mit der Gießtechnik filigrane Gußskelette zu erhalten, die optimale Eigenschaften bezüglich der mechanischen Festigkeit aufweisen. Das Impfmittel wirkt auch, wenn es nur einseitig aufgetragen wird.
Die Erfindung besteht nicht nur in dem Vorschlag einer Impfmit­ telmischung, sondern auch in einer Verbesserung eines Verfahrens zur Herstellung von Dentalgußskeletten, wobei von einem bekann­ ten Verfahren ausgegangen wird, bei dem zunächst ein dem Dental­ gußskelett entsprechendes Modellgußskelett, beispielsweise aus Wachs und/oder Kunststoff hergestellt wird, von dem mittels einer feuerfesten Einbettmasse eine Gußform abgegossen wird, aus der nach ihrem Aushärten das Modellgußskelett entfernt wird, und wobei die so erhaltene Form mit einer Dentallegierung abgegos­ sen wird. Die vorliegende Erfindung stellt sich die Aufgabe, ein solches Verfahren in der Weise zu verbessern, daß das Dental­ gußskelett in seinen mechanischen Eigenschaften ganz gezielt und bereichsweise beeinflußbar ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Mo­ dellgußskelett vor der Ummantelung mit der Einbettmasse mindestens teilweise mit einer Impfmittelmischung beschichtet wird. Hierbei wird die Impfmittelmischung auf das Dentalgußske­ lett vorzugsweise aufgestrichen, wobei je nach den Anforderungen an die me­ chanische Festigkeit des Gußskeletts auch unterschiedliche Impf­ mittelmischungen bei einem Modellgußskelett zum Einsatz kommen können, je nachdem, welche Wirkung bzw. welche Veränderung oder Verbesserung der Festigkeitswerte des Gußskeletts an bestimm­ ten Stellen gewünscht werden.
Als Impfmittelmischungen werden die erfindungsgemäßen Mischungen verwendet, da zum einen wegen der organischen Komponente des Bindemittels eine optimale Grünfestigkeit erzielt wird als auch eine Rißbildung beim Antrocknen der Impfmittelmi­ schung auf dem Modellgußskelett sicher ausgeschlossen ist. Zum andern kann ein mit der erfindungsgemäßen Impfmittelmischung be­ handeltes Modellgußskelett rasch weiterverarbeitet werden, da durch die erfindungsgemäße Kombination einer organischen und einer anorganischen Komponente des Bindemittels kurze Antrock­ nungszeiten und damit sehr schnell eine ausreichende Grünfestig­ keit erreichbar ist.
Im folgenden ist die Herstellung eines Dentalgußskeletts bei­ spielhaft beschrieben:
Das in konventioneller Weise hergestellte Modellgußskelett wurde mit einer Impfmittelmischung an den Stellen mit einem Pinsel be­ schichtet, an denen erhöhte Anforderungen an die mechanischen Festigkeitswerte der Dentallegierung zu stellen sind. Die ver­ wendete Dentalgußlegierung war eine Kobalt-Chrom-Molybdän-Den­ tallegierung, wie sie heute in immer größerem Maße als Nicht­ edelmetallegierung in der Dentaltechnik eingesetzt wird.
Die Impfmittelmischung wies die folgende Zusammensetzung auf:
16% Wasser
11,5% Harzleim
30% Quarzmehl
15% Cristobalit
21% Natrium-Silikat
 5% Kobalt-Zirkon-Silikat
 1% Ammoniak
 0,3% Entschäumer
 0,2% Netzmittel.
Das Kobalt-Zirkon-Silikat hatte, bezogen auf den Füllstoff aus Quarzmehl und Cristobalit, folgende Konzentration:
3,9% Kobalt
3,02% Zirkon und
3,06% SiO₂.
Die zuvor gegebenen Prozentanteile sind sämtlich Gew.-%-Angaben, die sich, wo nicht anders vermerkt, auf die Impfmittelmischung insgesamt beziehen.
Die Beschichtung des Modellgußskeletts mit der Impfmittelmischung wird nach dem Auftragen bei Raumtemperatur während 2 bis 5 min ausgehärtet. Hierbei gibt das Bindemittel zunächst Ammoniak ab und nimmt CO2 aus der Luft auf, was zu einer Ausfällung von Natrium-Karbonat führt und zu einem gleichzeitigen Gelieren des Wasserglases. Parallel dazu läuft der Aushärteprozeß des organi­ schen Bindemittelanteils, wodurch sich insgesamt ein Antrocknen ohne Rißbildung gewährleisten läßt. Dieser sogenannte Grünling kann nach der obenerwähnten Aushärtezeit mit einer feuerfesten Einbettmasse, die das eigentliche Gußformmaterial darstellt, abgegossen werden, wobei als Einbettmassen phosphat­ gebundene verwendet werden. Als Füllstoffe enthalten diese Ein­ bettmassen insbesondere Silikate.
Nach dem Aushärten der Gußform oder Muffel wird diese in den kalten Vorwärmeofen eingesetzt und langsam aufgeheizt, wobei die Wachs- und Kunststoffteile des Modellgußskeletts entfernt werden. Die Impfmittelschicht des Modellgußskeletts bleibt hierbei als Oberfläche der Gußform erhalten, wobei jedoch der Anteil der organischen Komponente des Bindemittels im Vorwärme­ ofen ausbrennt, da dieser zuletzt auf ca. 950 bis 1050°C vor­ gewärmt wird.
In diese vorgewärmte Gußform wird dann die Dentallegierung ein­ gefüllt, die ca. 100°C über ihren Liquidus hinaus erhitzt ist. Im Falle von Nichtedelmetallegierungen, wie z.B. einer Nickel- Chrom-Molybdän- oder einer Kobalt-Chrom-Molybdän-Legierung lie­ gen die Temperaturen der Legierungsschmelze zwischen 1450 und 1480°C. Die Temperaturen der Legierungsschmelzen sind, wie be­ reits zuvor diskutiert, notwendig, um ein vollständiges Auslaufen der Gußkörper zu gewährleisten, d.h. um sicherzustellen, daß sämtliche Hohlräume der Muffel vollständig mit der Legierung gefüllt werden und somit ein detailgetreues Abbild des Modell­ gußskeletts erhalten wird.
Während der Erstarrung der Schmelze in der Gußform dringen die als Impfmittel in der Gußformoberfläche vorhandenen Feinkorn­ bildner in die Schmelze ein und regen dort eine verstärkte Feinkornbildung an. Dies führt in diesen Bereichen zu einer Aushärtung des Gußskelettmaterials.
Zum Vergleich werden zwei fotografische Vergrößerungen (Faktor 100) eines Querschliffs einer Biegeprobe vorgelegt, wobei die Probe A aus einem Dentalgußskelett entstammt, das ohne Impfmittel herge­ stellt wurde, während bei der anderen Probe B im Herstellungsver­ fahren lediglich zusätzlich das zuvor definierte erfindungsgemäße Impfmittel auf das Modellgußskelett aufgetragen wurde. Die son­ stigen Herstellungsbedingungen der Dentalgußskelette waren iden­ tisch. Zur Sichtbarmachung der Korngrenzen werden die Proben mit Ammoniumpersulfat elektrolytisch angeätzt.
Beim Vergleich der Schliffbilder A und B ist deutlich zu erkennen, daß die Kristallbereiche in der Probe, die mit Impfmittel her­ gestellt wurde, wesentlich kleiner ausfallen als bei der Pro­ be, die ohne Impfmittel hergestellt wurde. Dementsprechend sind die Werte für die Streckgrenze und die Zugfestigkeit des Materials um mehr als 10% angehoben, während eine Anhebung der Werte für die Bruchdehnung von über 4% beobachtet wurde.
Mit der erfindungsgemäßen Impfmittelmischung und dem erfindungs­ gemäßen Verfahren zur Herstellung von Dentalgußskeletten lassen sich jetzt Dentalgußskelette herstellen, die Bereiche mit unter­ schiedlichen Materialeigenschaften aufweisen:
Bevorzugt werden Prothesenplatten, die bei minimaler Dicke mög­ lichst steif ausgebildet sein sollen, partiell über die Impf­ mittel aufgehärtet, um so zu einer hohen Streckgrenze zu kom­ men. Die an den Prothesenplatten angegossenen Klammern sollen hingegen möglichst duktil bleiben.

Claims (23)

1. Streichfähige Impfmittelmischung zur Verwendung bei der Herstellung von Gußformen für Dentalgußskelette mit phosphatgebundenen Einbettmassenen, enthaltend
  • a) einen Feinkornbildner,
  • b) Füllstoffe und
  • c) ein Bindemittel, das in Kombination eine temperartur- und feuerfeste anorganische Komponente und eine im wesentlichen rückstandsfrei ausbrennbare organische Komponente enthält, deren Anteil an der Gesamtmischung mindestens 7 Gew.-% beträgt.
2. Impfmittelmischung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Bindemittel bei Raumtemperatur aushärtbar ist.
3. Impfmittelmischung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Mischung eine wässerige Suspension ist.
4. Impfmittelmischung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da­ durch gekennzeichnet, daß die organische Komponente was­ serlöslich ist.
5. Impfmittelmischung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich­ net, daß die organische Komponente in der Mischung mit einem Anteil von 7 bis 15 Gew.-% enthalten ist.
6. Impfmittelmischung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die organische Komponente einen Harzleim, insbesondere eine niedrigviskose Harzseife umfaßt.
7. Impfmittelmischung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Harzseife aus chemisch verstärkten Naturharzen her­ gestellt ist.
8. Impfmittelmischung nach einem oder mehreren der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Harzleim Melamin­ formaldehydharze und/oder Polyvinylbutyral umfaßt.
9. Impfmittelmischung nach einem oder mehreren der voranste­ henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die anorga­ nische Komponente ein Natrium-Silikat umfaßt.
10. Impfmittelmischung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Natrium-Silikat in der Mischung mit einem Anteil von mindestens 15 Gew.-% enthalten ist.
11. Impfmittelmischung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das Natrium-Silikat ein Mol-Verhältnis von SiO2 : Na2O von 3 bis 3,5 aufweist.
12. Impfmittelmischung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Mol-Verhältnis 3,2 bis 3,4 beträgt.
13. Impfmittelmischung nach einem oder mehreren der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischung maximal 25 Gew.% Natrium-Silikat umfaßt.
14. Impfmittelmischung nach einem oder mehreren der voranste­ henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischung Füllstoffe, insbesondere Silikate in Form von Quarz- und/ oder Cristobalitmehl umfaßt.
15. Impfmittelmischung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeich­ net, daß der Anteil der Silikate 40 bis 50 Gew.-% der Mischung beträgt.
16. Impfmittelmischung nach einem oder mehreren der voranste­ henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischung zusätzlich geringe Anteile, insbesondere weniger als 1 Gew.-%, eines Netzmittels und/oder Entschäumers umfaßt.
17. Impfmittelmischung nach einem oder mehreren der Ansprüche 9 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischung 1 bis 2 Gew.-% Ammoniak enthält.
18. Impfmittelmischung nach einem oder mehreren der voranste­ henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischung als Feinkornbildner Metalloxide, -aluminate und/oder -silikate umfaßt.
19. Impfmittelmischung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß der Feinkornbildner als Metallkomponente Co, Ni und/oder Zr umfaßt.
20. Impfmittelmischung nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Feinkornbildner ein Co-Zr-Silikat umfaßt.
21. Impfmittelmischung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß das Co-Zr-Silikat ein Co : Zr : SiO2-Verhältnis von ca. 1,3 1 : 1 aufweist.
22. Impfmittelmischung nach einem oder mehreren der Ansprüche 14 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß der Feinkornbildner, bezogen auf den Füllstoff, mit einem Anteil von ca. 10 Gew.-% enthalten ist.
23. Verfahren zur Herstellung von Dentalgußskeletten, wobei zunächst ein dem Dentalgußskelett entsprechendes Modell­ gußskelett, beispielsweise aus Wachs und/oder Kunststoffen hergestellt wird, von dem mittels einer feuerfesten Einbettmasse eine Gußform abgegossen wird, aus der nach ihrem Aushärten das Modellgußskelett entfernt wird, und wobei die so erhaltene Gußform mit einer Dentallegierung abgegossen wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Modell­ gußskelett vor dem Abgießen mit der Einbettmasse mindestens teilweise mit der Impfmittelmischung gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 22 beschichtet wird.
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EP1764062A1 (de) 2005-09-20 2007-03-21 Dentaurum J.P. Winkelstroeter Kg Formkörper aus einer Dentallegierung zur Herstellung von dentalen Teilen
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