DE1646794A1 - Verfahren zur Herstellung von hochfesten Kohlefaeden - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von hochfesten KohlefaedenInfo
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Description
Patentanwälte .
Dipl.-Ing.R.Beetzu. 29^ .- - ' - 16.11.1966
Dipl.-Ing. Lamprecht jx/2366/06 "
T646794
National Research Development Corporation, London, S,W.l (Großbrit.)
Verfahren zur Herstellung von hochfesten Kohlefaden
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung ™
hochfester Kohlenstoffasern oder -fäden durch Verkoken von Pasern
oder Fäden eines organischen Polymeren.
Ein Verfahren zur Herstellung ,von Kohlenstoffäden ausgehend
von Fasern oder Fäden eines organischen Polymeren durch Verkoken wurde bereits in einer älteren Patentanmeldung N 26 625 VIb/80b
vom 23-Λ,1965 der Änmelderin beschrieben.
Im allgemeinen wurden solche Verfahren im Hinblick darauf
enfewickeltj Kohlenstoffasern od,er -fäden herzustellen, die so- ä
wohl eine liohe Zugfestigkeit (ultimate tensile strength) als
ί ■■'■ "-'"■'.- /ν
auch einen ;hohen Wert des Young-Moduls (E) aufweisen.
FÜr einige Anwendungsbereiche wären jedoch Kohlenstoffasern
bzw. -fäden wünschenswert, die sowohl eine hohe Zugfestigkeit als auch hohe Zugspannungscharakteristiken zeigen, d.h. Kohlenstoffasern
oder -fäden, die eine gewisse Fähigkeit haben, sich
zu dehnen tind doch eine brauchbare Zugfestigkeit behalten also Kohlenstoffäden,
die sich vor dem Brechen merklich dehnen können*
109838/0241
BADORfGlNAL
Bei Verfahren,' die zu festen Kohlenstoffäden führen, ist
es möglich,' den Young-Modul bei verschiedenen Zugspannungswerten
zu erhöhen, unter entsprechender Erniedrigung der Bruchdehnung
(breaking strain). Wenn man jedoch die- Fäden oder Fasern einer
fortgesetzten bzw» Weiterbehandlung unterwirft bis zu sehr
hohen Zugfestigkeitswerten, ist es möglich, einen Punkt zu erreichen, bei dem die Dehnung einen Maximalwert annimmt; bis
zu diesem Punkt nimmt die Zugfestigkeit stärker bzw. schneller :
zu als der Young-Modul, während jenseits dieses Punktes der
Young-Modul stärker bzw. schneller ansteigt als die Zugfestigkeit, die in der Tat abnehmen kann« Das erfindungsgemäße Verfahren
besteht demnach darin, daß man die Herstellung von Kohlefasern
oder -fäden durch Umwandlung von Polymerfasern oder -fäden fortsetzt und in der Nähe eines solchen Maximalwertes der Bruchdehnung zu Ende führt bzw. abbricht, wodurch hohe Vierte sowohl ß$j?
Bruchdehnung (ultimate tensile strain) als auch der Zugfestigkeit
(ultimate tensile stress) erreicht werden. ■ . , ;
Eine Weiter- oder Nachbehandlung der Kohlefaden bei einer Temperatur oberhalb Verkokungstemperatur in inerter Atmosphäre,
wie in Argon, wird den Young-Modul stetig erhöhen und die Zugfestigkeit rascher bzw. starker ansteigen lassen, bis zu einem
Punkt, jenseits dessen die Zugfestigkeit weniger rasch zunimmt ■,
als der Young-Modul oder tatsächlich abnehmen kann; an diesen : ?
Punkt hat die Bruchdehnung einen Maximalwert.r Eine solche Naefrbe- '
handlung bis in die Nachbarschaft dieses Punktes ist*daher ein
weiteres Merkmal der Erfindung. .
109836/024 1
-y-
Das in der bereits erwähnten altern Anmeldung N 26 625 VIb/80b
der Anmelderin beschriebene Verfahren zur Herstellung hochfester Kohlenstoffasern oder -fäden besteht in einer kombinierten- Anwendung
von Wärme und Zugspannung während der Umwandlung von
Fasern oder B'äden aus organischen Polymeren, wie Polyacrylnitril,
zu Kohlenstoffasern oder -fäden. Diese Umwandlung umfaßt das
Aufheizen der Polymerfasern oder -fäden auf eine Verkokungstemperatur
in nicht-oxydierender Atmosphäre, wie in Wasserstoff,
sowie gegebenenfalls eine vorangehende Oxydationsbehandlung bei relativ niedriger Temperatur, wie beispielsweise ein Aufheizen
in Luft oder vorzugsweise in einer sauerstoffreichen Atmosphäre.
Diese Vorbehandlung sollte, sofern sie angewandt wird, so lange
dauern, daß eine vollständige Durchdringung der Einzelfäden bzw. «-fasern durch den Sauerstoff sichergestellt wird, so daß kein
weicher Kern verbleibt, der für das Verhalten der am Ende des Verfahrens erzielten Kohlenstoffasern oder -fäden nachteilig
•wäre. Das Zusammenwirken von Wärme und Zugspannung kann während
der Hochtemperaturverkokung oder während der Vorbehandlung, sofern
eine solche stattfindet, oder auch während beider vorgesehen
werden.
Bei einer speziellen Art und Weise der Durchführung des in
der genannten Patentanmeldung beschriebenen Verfahrens zur Herstellung von Kohlenstoffasern oder -fäden werden zunächst unter
Zugspannung gehaltene Polyacx'ylnitrllfasern in einer oxydierenden
Atmosphäre auf 200 bis 2500G für eine Zeit aufgeheizt, die aus-
109836/0244
BAD
reicht, die im wesentlichen vollständige Permeation von Sauerstoff
durch die Einzelfasern oder -fäden zu ermöglichen, und nachfolgend werden die so gebildeten Fasern auf eine Verkokungstemperatur von zumindest 10000G unter nichtoxydierenden Bedingungen aufgeheizt.
Die aufgeprägte Zugspannung ist derart, daß Längsschrumpfungen,
die normalerweise während dieses vorangehenden Tieftemperatur-Oxydationsvorganges
stattfinden würden, zumindest vermindert sind oder nicht mehr auftreten oder auch derart,
daß eine Längung der Fasern bewirkt wird. Die vorangehende
Tieftemperatur-Oxydationsbehandlung. kann durch Aufheizen der _
Fäden oder Fasern in einer sauerstoffreichen Atmosphäre vorgenommen
werden oder in handelsüblich reinem Sauerstoff, wobei die
Fasern oder Fäden voneinander einen solchen Abstand, haben, daß
ein freier Durchtritt des Sauerstoffs zwischen ihnen möglich ist ο
Nach diesem Verfahrai können hochfeste Kohlenstoffasern
oder -fäden erzielt werden und es wird gleichfalls eine weitere Nachbehandlung der Kohlenstoffasern oder -fäden in einer inerten
Atmosphäre, beispielsweise bei 2500 C in Argon, beschrieben,
durch die der Young-Modul ohne Erhöhung der Zugfestigkeit
erhöht wird.' -
Bei einem besonderen Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung zur Herstellung von Kohlenstoffasern oder -fäden
109836/0241 BADORK31NAL
maximaler Festigkeit und. maximaler Bruchdehnung besteht die
Nachbehandlung in einem Aufheizen der hochfesten Kohlenstoffasern oder-fäden in einer inerten Atmosphäre, wie Argon, für zumindest
eine Stunde auf Temperaturen zwischen 1300. und- l80.0°0.
"Vor dem oben beschriebenen Umwandlungsverfahren können
die Pasern oder Fäden gedehnt bzw. gereckt werden, und zwar
stärker als bei der Herstellung von Polyakrylnitrilfasern für
Textilzwecke üblich. . V . ■
Bei einem Beispiel für das erfindungsgemäße Verfahren wurden Polyacrylnitrilfasern oder -fäden von 20 λχ Durchmesser
in Luft 44 Stunden lang auf 2200C aufgeheizt und dabei unter
Zugspannung gehalten. Die Fasern oder Fäden wurden danach durch Aufheizen auf eine Temperatur von 1000 C in einer
Wasserstoffatmosphäre verkokt. Die resultierenden Fasern oder-Fäden
wurden dann gemäß den Angaben der folgenden Tabelle einer Wärmebehandlung unterzogen, und es wurden die nachstehend
zusammengefaßten Ergebnisse erzielt.
3838/0 241
BAD ORIGINAL
ι armebehänd bei T0C |
lung | Zugfestigkeit (TS) ρ kg/cm |
100O0C | l4,8xl03 | |
1500°C | 22,5XlO3 | |
2000°C | 19,OxIO3 | |
2500°C 2800°C |
■5 17,93x10 17.86xlO3 |
Young-Faser
kg/cm
l,65xlO6 2,46x1O6
Bruchdehnung^
TS Evmod)
3, B7xlOC 4,22x10^
o,9i 0,59 0,46 0,42
Bei einem weiteren Beispiel wurden Kohlenstoffasern oder
-fäden mit einem mittleren Durchmesser von 7yu aus 12 /U - PoIyacrylnitril
oder -fäden hergestellt, und zwar durch 5 Stunden langes Aufheizen in Luft auf 2200C, v/obei ein Schrumpfen dadurch
verhindert vmrde, daß die Fäden z.B. auf eine Spule bzw. einen
Formkörper aufgewickelt waren. Die "oxydierten" Faden wurden dann
bis 1000°C·verkokt und einer Warmebehandlung unterworfen, deren
Daten der nachfolgenden Tabelle zu entnehmen sind:
ärmebehand! bei T°C |
Lung Zugfestigkeit (TS) kg/cm |
Young- Modul (ξ) parallel Faser ρ kg/cm |
TS/E(rnod) |
1000°C 1200°C |
l8,3xio3 l6,7xio3 |
1,85x10° 2,ΐβχ10° |
0,99 0,77 |
13000C | 20,6χ103 | 2,21x10° | - - 0,93 |
14OO°C | 28,8χ103 | D | 1,24 |
15000C | ' 3ΐ,2χΐθ3 | 6 2,37x10 |
1,32 |
l600°C | . 32,7χΐθ3 | r- 6 | 1,28 |
17000C | 20,6XlO3 109836/0241 |
2,υ7χ10ϋ | 0,99 BAD ORIGINAL |
Aus der vorstehenden Tabelle folgt, daß sowohl die Zugfestigkeit
als auch die Bruchdehnung innerhalb des Temperaturbereichens
von I5OO bis I800 C für.die Wärmebehandlung maximale
Werte erreichen. ■
Gemäß der Erfindung können also Kohlenstoffasern oder
-fäden mit den gewünschten Eigenschaften einer hohen Zugfestigkeit
und gleichzeitig hoher Bruchdehnung hergestellt werden.
109836/024
Claims (1)
- Patentansprüche1. Verfahren zur Herstellung von Kohlenstoffasern oder -fäden hoher Festigkeit durch Umwandlung von Fasern oder Fäden eines organischen Polymeren durch Verkoken im Rahmen einer Wärmebehandlung* dadurch gekennzeichn et ., daß man die Behandlung nach dem eigentlichen Verkoken bis zu möglichst hohen Vierten der Zugfestigkeit fortsetzt, jedoch bei Erreichen der Nähe eines Maximalwertes der Bruchdehnung abbricht.: oder die nach dem Verkoken erhaltenen Faden einer entsprechend begrenzten Nachbehandlung unterzieht.2. Verfahren nach Anspruch I, gekennzeichnet durch eine Nachbehandlung der Kohlenstoffasern oder -fäden durch Aufheizen in einer inerten Atmosphäre über die Verkokungstemperatur zur Erhöhung der Zugfestigkeit und des Young-Moduls, wobei die Temperatur auf einen Wert begrenzt wird, bei dem man in die Nähe eines Maximalwertes für die Bruchdehnung gelangt.^. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Fasern oder Fäden des Polymeren, insbesondere von Polyacrylnitril, in einer ersten Stufe in oxydierender Atmosphäre auf eine Temperatur unterhalb der Verkokungstemperatur bis zur vollständigen Durchdringung der Fasern oder Fäden durch Sauerstoff aufheizt, danach in einer zweiten Stufe bei einer Verkokungstemperatur in nichtoxydierender Atmosphäre verkokt, wobei die Fasern oder Fäden zumindest während einer dieser Stufen der109836/0241BAD ORIGINALcopykombinierten Einwirkung von Wärme und einer Zugspannung ausgesetzt werden, die zumindest ausreicht;! die normale Schrumpfung der Fasern zu vermindern und daß man dann die Kohlenstoffasern oder -fäden in einer inerten Atmosphäre auf eine noch höhere Temperatur aufheizt zur Erhöhung der Zugfestigkeit und des Young-Moduls, wobei die erreichte Enütemperatur gerade eben unter derjenigen liegt, bei der der Young-Modul rascher anzusteigen beginnt als die· Zugfestigkeit.. · - .4. Verfahren nach Anspruch J,.dadurch gekennzeichnet, daß die Endtemperatur in inerter Atmosphäre in einem Bereich von 1200 bis 1700 C liegt.109836/0241BAD ORIGINAL
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 |