DE2006524B2 - Verfahren zur Herstellung von Kohlenstoff- bzw. Graphitfasern - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Kohlenstoff- bzw. GraphitfasernInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Kohlenstoff- bzw. Graphitfasern, wobei a) Pechfasern durch eine Behandlung mit einem reaktiven Gas
unschmelzbar gemacht und b) die unschmelzbar gemachten Fasern durch Erhitzen in inerter Atmosphäre karbonisiert und ggf. c) durch weiteres Erhitzen
graphitisiert werden.
Aus den GB-PS 10 71400 und 10 91J90 sind
Verfahren zur Herstellung karbonisierter Fasern durch Unschmelzbarmachen von Fasern aus geschmolzenen
organischen Substanzen bzw. Pech und Karbonisieren der unschmelzbar gemachten Fasern bei erhöhter
Temperatur bekannt, bei denen die Fasern zum Unschmelzbarmachen mit einem oxidierenden Gas, wie
Luft, Sauerstoff oder Ozon, behandelt werden. Jedoch
erfolgt dabei eine unerwünscht starke Oxydation der Fasermoleküle, wodurch ein Abbau der Moleküle unter
Bildung von Kohlendioxid sowie eine Senkung der Karbonisierungsausbeute hervorgerufen werden.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren zum Unschmelzbarmachen von Pechfasern anzugeben, bei dem eine Oxydation und damit ein
Abbau der Pechmoleküle weitgehend vermieden werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß die Faser zum Unschmelzbarmachen bei einer unterhalb ihrer Erweichungs- und Deformierungstemperatur liegenden Temperatur von 0 bis 350° C einer
Behandlung mit einem oder mehreren der reaktiven Gase Stickstoffmonoxid, Stickstoffperoxid (NO2, N2O4)
oder Schwefeltrioxid bei Anwesenheit von Luft unterzogen wird oder daß die Faser zum Unschmelzbarmachen bei einer unterhalb ihrer Erweichungs- und
Deformierungstemperatur liegenden Temperatur von 0 bis 350°C einer ersten Behandlung mit einem oder
mehreren der reaktiven Gase Stickstoffmonoxid, Stickstoffperoxid (NO2, N2O4) oder Schwefeltrioxid bei
Anwesenheit oder Abwesenheit nichtreduzierender Gase und danach einer zweiten Behandlung in Luft oder
einem Gemisch aus Luft und einem oder mehreren reaktiven Gase unterzogen wird.
Die geformten Pechfasern werden durch Behandlung bei einer solchen Temperatur unschmelzbar gemacht,
daß die physikalischen Eigenschaften der Enderzeugnisse nicht durch einen Verbrauch oder Abbrand infolge
einer Oxydation des im Pech enthaltenen Kohlenstoffs beeinträchtigt werden. So werden die Fasern z. B. in
dem reaktiven Gas bei einer Temperatur, die nicht höher als 350° C ist, behandelt, wobei die Behandlungszeit zwischen einigen Minuten und mehreren Tagen
liegen kann.
Werden die Fasern im Verlaufe dieser Behandlung jedoch einer Temperatur ausgesetzt, die höher als ihre
Erweichungs- und Deformierungstemperatur ist, so verlieren sie, selbst wenn sie dieser Temperatur nur
teilweise ausgesetzt werden, ihre ursprüngliche Form, sie- v/erden also deformiert oder verlieren vorteilhafte
physikalische Eigenschaften. Es muß daher äußerste
Sorgfalt angewandt werden, um eine derartige örtliche Überhitzung zu vermeiden.
Die Karbonisierungsbehandlung erfolgt in einer
inerten Gasatmosphäre bei einer Temperatur, die oberhalb der Erweichungs- und Deformierungstemperatur oder Formgebungstemperatur der Pechfasem
liegt Gewöhnlich sind die« etwa 400 bis 12QO0C. Damit
die Pechfasem die Wärmebehandlung bei dieser hohen Temperatur insoweit überstehen, daß sie ihre ursprüngliche Form beibehalten, muß die oben erwähnte
Unschmelzbarkeitsbehandlung richtig ausgeführt werden.
Die »Erweichungs- und Deformierungstemperatur« ist wie folgt definiert: Wenn man eine 50 mm lange
gleichförmige Pechfaser mit einem Durchmesser von is
12±1 μ an ihren beiden Enden jeweils zwischen zwei rostfreien Stahlröhren, die einen Durchmesser von
3 mm. eine glatte Oberfläche und einen Abstand von 25 mm aufweisen sowie in einer Ebene angeordnet sind.
in einer inerten Gasatmosphltre durch Steigern der
Temperatur um 3°C/min erwjinnt, dann ist diejenige
Temperatur^ bei der sich die Faser aufgrund einer Erweichung und Deformierung um 1 mm abgesenkt hat,
die »Erweichungs- und Deformierungstemperatur«.
Die Peche, die sich für die Durchführung des Verfahrens mach der Erfindung besonders eignen, sind
folgende:
a) Pech, bestehend aus hocharomatischen Verbindungen, die als Hauptbestandteil eine kondensierte
polycyclische aromatische Struktur mit mehr als drei aromatischen Ringen aufweisen, die Alkylseitenketten aufweisen können:
b) Pech, bestehend aus einer Hybrid-Struktur cyclischer und acyclischen Verbindungen, die man durch
Hydrierung von Pech nach a) erhält, wobei das Pech einen festen Kohlenstoffgehalt, berechnet
nach der Gleichung:
fester Kohlenstoffgehalt (%) = iu0% - [feuchtigkeit (%) + Asche (%) + flüchtige Bestandteile (%)]
von 50% oder mehr, eine Erweichungs- und Deformierungstemperatur von 30" C oder mehr
und eine Schmelzviskosität von mehr als 0,4 Poise in einem Teil des Temperaturbereiches zwischen
der Erweichungs- und Deformierungstemperatur und der Abbautemperatur aufweist (der Wert des
festen Kohlenstoffgehalts wird nach dem in der japanischen Industrienorm JIS K-2421 festgelegten
Verfahren bestimmt): und
c) Pech, bestehend aus eii.em Gdnisch der beiden
Peche nach a) und b).
Das Pech nach a) kommt kaum in der Natur vor und wird in der Regel nach den verschiedensten Verfahren
künstlich hergestellt, z. B. durch Wärmebehandlung von
Kohleteer, wobei diesem niedermolekulare Verbindungen entzogen werden, durch Wärmebehandlung von
Asphaltpech während einer vorbestimmten Dauer und anschließendes Trockendestillieren unter einer vorbestimmten Dauer und anschließendes Trockendestillieren unter reduziertem Druck, durch Wärmebehandlung
von Kohlenwasserstoffverbindungen, wie Kohle, bei hoher Temperatur (mit oder ohne Katalysator) und
anschließendes Entziehen von Verbindungen mit niedrigem Molekulargewicht durch Destillation oder
Extraktion mittels eines Lösungsmittels usw. Unter diesen Verfahren kann ein beliebiges ausgewählt und
mit einem geeigneten Behandlungsverfahren kombiniert werden.
Als Mitttel zum Unschmelzbarmachen werden nach der Erfindung Stickstoffoxide, wie N2O4, NO2 oder NO,
oder SO] verwendet. Diese Gase können, jeweils allein oder irr. Gemisch aus mehreren davon in Gegenwart
von Luft verwendet werden. Es ist auch möglich, nichtreduzierende Gase, wie Stickstoff, Argon oder
Luft, mit den oben erwähnten reaktiven Gasen gemischt zu verwenden. Die Luft, die als nichtreduzierendes Gas
verwendet werden soll, kann auch solche Luft sein, deren Sauerstoffgehalt gegenüber dem normalen
Sauerstoffgehalt um ±15% abweicht. Die nichtreduzierenden Gase können entweder gleich von Anfang an
zugemischt sein oder erst im Verlaufe der Behandlung zugesetzt werden.
Die Konzentration der reaktiven Gase kann mehr als 0,3 Vol.-%, vorzugsweise mehr als 1,0 Vol.-% betragen.
unwirtschaftlich, weil sich der durch die Behandlung
erstrebte Effekt erst spät herausstellt Bei dem erwähnten Konzentratfcmswert läßt sich ein befriedigendes Ergebnis durch die Behandlung erzielen.
Die Behandlungstemperatur muß niedriger als die
jo Erweichungs- und Deformierungstemperatur der zu
behandelnden Fasern sein. Da die Temperatur im Verlauf der Behandlung der Fasern allmählich ansteigt,
kann sie während des gesamten Behandlungsvorgangs konstant gehalten oder nach einem geeigneten Pro-
einigen Fällen kann die Endbehandlungstemperatur
höher werden als die anfängliche Erweichungs· und
besteht darin, daß die Reaktion zum Unschmelzbarmachen allmählich abläuft Dieses allmähliche Ablaufen
kann selbst bei einer unterhalb Raumtemperatur liegenden Temperatur erreicht werden. Es ist allgemein
vorzuziehen, die Reaktion in einem Temperaturbereich
ablaufen zu lassen, in dem kein merklicher Verbrauch
oder Schwund aufgrund einer Oxydation erfolgt, z. B. in einem Temperaturbereich von 0°C bis 350°C.
Die Behandlungszeit hängt von der Beziehung zwischen der Behandlut/gstemperatur und der Konzen
tration des reaktiven Gases ab, so daß sich dafür kein
bestimmter Bereich angeben läßt. Im allgemeinen liegt diese Dauer bei 5 min bis 5 h. Es kann jedoch auch eine
längere Zeit erforderlich sein, je nach der Größe, Form usw. der zu behandelnden Fasern.
Wie Messungen gezeigt haben, beginnt der Vorgang des Unschmelzbarwerdens (die Oxydationsreaktion)
aufgrund von oxidierenden Gasen, wie Luft, Sauerstoff, usw, gewöhnlich bei einer Temperatur von etwa 1500C
oder darüber, Obwohl die Erweichungs- und Deformie
rungstempenitur der Pechfasem unter 150° C liegt, kann
durch die Möglichkeit der Behandlung nach dem erfindungsgemäßen Verfahren schon bei Raumtemperatur die Erweichungs- und Deformierungstemperatur
der Fasern erheblich erhöht werden. Infolgedessen ist es
weiter möglich, durch eine Erhöhung der Behandlungstemperatur während des Unschmelzbarmachens eine
noch erheblich stärkere Wirkung zu erzielen.
Da ferner der Vorgang des Unschmelzbarwerdens
nach der Erfindung allmählich in das Innere der Fasern fortschreitet, erfolgt keine Beeinträchtigung, Deformation
oder Fusion aufgrund starker örtlicher Reaktionen, so daß die zu behandelnden Fasern nicht zerstört oder
beschädigt werden. Das Verfahren ist daher besonders vorteilhaft zur Behandlung feiner und empfindlicher
Fasern geeignet Selbst wenn die Faser ein großes Volumen aufweist, verhältnismäßig porös ist und eine
große Oberfläche hat, läßt sich das Verfahren nach der Erfindung anwenden. ι ο
Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß nicht nur das Unschmelzbarmachen erleichtert wird, sondern auch
die mechanischen Eigenschaften der Enderzeugnisse in vorteilhafter Weise beeinflußt werden. Dies ist die
bemerkenswerte Wirkung, die sich nach der Erfindung ergibt Das Zusammenwirken des besonderen Pechmaterials
und des Mittels zum Unschmülzbarmachen wird
daher als sehr wesentlich angesehen.
Es hat sich ferner ergeben, daß die erwähnte Behandlung mit dem reaktiven Gas, das entweder aus
einem reinen Gas oder einem Gemisch von Gasen besteht, wirksamer ist, wenn man die Behandlung öfters
als zweimal, je nach den gestellten Anforderungen, mit einem anderen Gas als demjenigen, das bei der ersten
Behandlung verwendet wurde, wiederholt Insbesondere in der Endphase der Unschmelzbarkeitsbehandlung
hat sich die Verwendung von Luft oder eines Gemisches aus Luft und dem reaktiven Gas als äußerst vorteilhaft
herausgestellt Eines der wesentlichen Merkmale der Erfindung wird daher in der gemeinsamen Anwendung
eines solchen Oxydationsmittels, das leicht industriell herstellbar ist und des erwähnten Mittels 7um
Unschmelzbarmachen gesehen, weil sich dadurch eine gute Unschmelzbarkeitswirkung bei dem erwähnten
Pechmaterial mit cyclischer Struktur als Hauptbestand- y, teil erzielen läßt, wie sie durch die alleinige Anwendung
dieses Mittels nicht zu erwarten ist.
Noch überraschender ist die Verbesserung des Karbonisierungsgrades im Verlaufe der Behandlung der
Pechfasern, bis sie vollständig karbonisiert sind. Das heißt, wenn man dieses Verfahren mit demjenigen
Verfahren zum Unschmelzbarmachen vergleicht, bei dem normale Luft, Sauerstoff oder Ozon als Behandlungsgas
verwendet wird, dann zeigt sich, daß der Karbonisierungsgrad um etwa 5% und mehr erhöht
wird. Da die Verwendung dfls erwähnten, bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren verwendbaren Pech-Rohmaterials selbst bei Verwendung von Luft, Sauerstoff
oder Ozon als Behandlungsgas die Erzielung eines hohen Karbonisierungsgrades von mehr als 70%
ermöglicht, trägt eine weitere Erhöhung dieses Karbonisierungsgrades aufgrund des Verfahrens nach der
Erfindung erheblich zur Verbesserung der Form und physikalischen Eigenschaften des Enderzeugnisses bei.
Die Erfindung wird daher nicht nur in einer einfachen
Verbesserung des Verfahrens zum Unschmelzbarmachen gesehen, sondern auch darin, daß sich nach diesem
Verfahren bessere Enderzeugnisse in großem Maßstab herstellen lassen.
Die unter den angegebenen Bedingungen behandel- bo
ten und dann unschmelzbar gemachten Fasern können sofort in einer inerten Atmosphäre einer Karbonisierungsbchandiung
oder ferner einer Graphitisierungsbehandlung unterworfen werden.
Be i spiel 1
Unterwirft man schweres Naphtha einer Flammkrjkkung
und die daduich gewonnene flüssige Substanz 3 h lang bej einer Temperatur von 3000C einer Trockendestillation
und anschließend einer Destillation unter reduziertem Druck, dann erhält man schweres Pech.
Dieses Pech enthält etwa 95,6% Kohlenstoff und besitzt eine Erweichungs- und Deformierungstemperatur von
167"C und ein mittleres Molekulargewicht von 850. Wie weitere Messungen und Analysen gezeigt haben, ist
diese Substanz ein Gemisch aus verschiedenen Verbindungen; das Gemisch weist eine mittlere chemische
Struktur auf, die sich durch ein Strukturmodell darstellen läßt, bei dem mehrere kondensierte aromatische
Strukturen, die jeweils aus drei bis fünf aromatischen Ringen bestehen (die mehrere Naphthenstrukturen
enthalten), unmittelbar miteinander oder über eine aliphatische Kette miteinander verbunden
sind. Dabei wird eine Gesamtstruktur der Substanz erhalten, die so erscheint wie wenn sie eine kleine
Anzahl aliphatischen Ketten mit einem kurzen Zweig von 1 bis 3 Kohlenstoffatomen enthält
Dieses Pechmaterial wird mit einer Rotationszylmder-Spinnmaschine
mit eiiKiSi Durchmesser von
150 mm und einer Tiefe von 25 <nm und 30 feinen Löchern mit einem Durchmesser von 0,5 mm bei einer
Temperatur von 230 bis 250" C zu Pechfaserr mit einem
Durchmesser von 8 μπι schmelzgesponnen.
oetzt man die Pechfasern 45 min lang bei einer Temperatur von 30"C einer Stickstoffatmosphäre mit
10 Vol.-% NO2 aus und betrachtet man von den so behandelten Fasern das Infrarotsorptionsspektrum,
dann zeigt sich ein ausgeprägtes Nitrogruppen-Maximum
zusammen mit einem für die >C=0-Gruppe, woraus man schließen kann, daß neben der Einführung
einer Nitrogruppe gleichzeitig bis zu einem gewissen Grade eine Oxidationsreaktion staltfindet.
Die so behandelten Pechfasern werden weiterbehandelt und zwar indem erst die Temperatur der Luft
plötzlich auf 2600C erhöht wird, um die gleiche
Temperatur 30 min lang aufrechtzuerhalten, ohne die Fasern zu schmelzen, und indem zur Karbonisierung die
Temperatur unter Anwendung einer Stickstoffatmosphäre weiter mil einer Geschwindigkeit von 2 bis
5°C/min bis auf 10000C erhöht wird.
Anschließend werden die karbonisierten Fasern unter Stickstoff einer Graphitisierungsbehandlung unterworfen,
indem die Temperatur bis auf 28000C erhöht wird,
wobei man Kohlefasern mit extremer Schmiegsamkeit und feiner Griffigkeit sowie einer Zugfestigkeit von
12 t/cm2 erhält.
Wenn die Pechfasern sehr schnell bis auf 2600C
erwärmt werden, ohne daß sie zuvor der Behandlung in NO2-Gas unterworfen werden, findet bis zu einem
beträchtlichen Grade eine teilweise Schmelzverbindung der Fasern statt Auch wenn die in NO2-GaS
I e-iandellen Fasern direkt karbonisiert werden, ohne sie
der Wärmebehandlung in Luft zu unterwerfen, findet eine Schmerzt erbindung und Deformation statt, die
verhindert, daß sich einwandfreie Kohlenstoffasern bilden.
Daraus ergibt sich, daß die NCVGas-Behandlung in
diesem Falle sehr wesentlich als Vorbehandlungsstufe vor der Unschmelzbarkeitsbehandlung der Fasern in
Luft ist, jedoch ist eine anschließende Wärmebehandlung in Luft unerläßlich.
Wenn man Erdöl krackt, indem man es zunächst auf 500°C erhitzt und dann versprüht, um es mit Dampf zu
mischen, der auf 15000C erhitzt ist, erhält man eine
flüssige Substanz. Wenn man diese flüssige Substanz 5 h lang einer Temperatur von 30O0C aussetzt und dann
unter reduziertem Druck destilliert, um Bestandteile mit niedrigem Siedepunkt zu entziehen, erhält man Pech mit
einem mittleren Molekulargewicht von 900, einem Kohlenstoffgehalt von 96,2% und einer Erweichungsund Deformierungstemperatur von 1820C. Dieses Pech
hat eine hocharomatische Struktur, die dem des Pechs nach dem Beispiel 1 sehr ähnlich ist.
Aus diesem Pech als Rohmaterial werden auf gleiche Wiise wie bei dem Beispiel 1 Pechfasern mit einem
Durchmesser von etwa 8 μνη hergestellt.
IOVol.-% NO)-GaS 2 h lang einer Temperatur von 130°C ausgesetzt und dann in einer Slickstoffatmosphäre mit einer Geschwindigkeit von 5°C/min auf eine
Temperatur von 10000C erwärmt werden, erhält man
■) Kohlenstoffasern mit einer Zugfestigkeit von 16 t/cm2
und einem Karbonisierungsgrad von 91%. Im Vergleich zu dem Fall, in dem die Fasern in Luft ohne NO2,
ausgehend von Raumtemperatur, allmählich bis auf 260°C erwärmt werden, um sie unschmelzbar zu
in machen, und dann karbonisiert werden, dauert die gesamte Behandlung weniger als halb so lange, und die
Zugfestigkeit sowie der Karbonisierungsgrad liegen jeweils um 40% bzw. 9% höher.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung von Kohlenstoffbzw. Graphitfasern, wobei >
a) Pechfasern durch eine Behandlung mit einem reaktiven Gas unschmelzbar gemacht und
b) die unschmelzbar gemachten Fasern durch Erhitzen in inerter Atmosphäre karbonisiert
und ggf. id
c) durch weiteres Erhitzen graphitisiert werden,
dadurch gekennzeichnet, daß die Faser zum Unschmelzbarmachen bei einer unterhalb ihrer
Erweichungs- und Deformierungstemperatur liegenden Temperatur von 0 bis 350° C einer Behandlung π
mit einem oder mehreren der reaktiven Gase Stickstoffmonoxid, Stickstoffperoxid (NO2, N2O4)
oder Schwefeltrioxid bei Anwesenheit von Luft unterzogen wird.
2. Verfahren zur Hersteilung von Kohlenstoff- >o
bzw. Graphitfasern, wobei
a) Pechfasern durch eine Behandlung mit einem reaktiven Gas unschmelzbar gemacht und
b) die unschmelzbar gemachten Fasern durch Erhitzen in inerter Atmosphäre karbonisiert
und ggf.
c) durch weiteres Erhitzen graphitisiert werden,
dadurch gekennzeichnet, daß die Faser zum Unschmelzbarmachen bei einer unterhalb ihrer
Erweichungs- und Deformierungstemperatur liegen- jo den Temperatur von 0 bis 3500C einer ersten
Behandlung mit einem oder mehreren der reaktiven Gase Stickstoffmonoxid, Stickstoffperoxid (NO2,
N2O4) oder Schwefeltrioxid bei Anwesenheit oder
Abwesenheit nichtreduzierender Gase und danach r> einer zweiten Behandlung in Luft oder einem
Gemisch aus Luft und einem oder mehreren reaktiven Gasen unterzogen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß Pechfasern unschmelzbar gemacht werden, die aus einem der folgenden
Materialien bestehen:
a) Pech, bestehend aus hocharomatischen Verbindungen, die als Hauptbestandteil eine kondensierte polycyclische aromatische Struktur mit -r,
mindestens drei aromatischen Ringen mit oder ohne Alkylseitenketten enthalten,
b) Pech, bestehend aus einer Hybridstruktur aus cyclischen und acyclischen Verbindungen, die
man durch Hydrierung des Pechs nach a) erhält ίο
und die einen festen Kohlenstoffgehalt von mindestens 50%, eine Erweichungs- und Deformierungstemperatur von mindestens 30° C und
eine Schmelzviskosität von mindestens 0,4 Poise in einem Teilbereich des Temperature- r>
reichs zwischen der Erweichungs- und Deformierungstemperatur und der Abbautemperatur
aufweisen können, oder
c) Pech, das man durch Mischen der Peche nach a) und b) erhält. mi
4. Verfahren nach Anspruch I oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung mit dem
reaktiven Gas entweder bei einer vorbestimmten Temperatur, die während der gesamten Behandlung
konstant gehalten wird, oder durch Steigerung der μ Temperatur bis auf einem vorbestimmten Wert
ausgeführt wird.
5. Verfahren nach Anspruch I oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Fasern 5 min bis 5 h lang
mit dem reaktiven Gas behandelt werden.
6, Verfahren nach Anspruch I oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Fasern in einer Atmosphäre
mit ein einer Konzentration an reaktivem Gas von über 03 Vul.-% behandelt werden.
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