DE1642270A1 - Mittel zur Abwehr von Voegeln - Google Patents

Mittel zur Abwehr von Voegeln

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DE1642270A1
DE1642270A1 DE19671642270 DE1642270A DE1642270A1 DE 1642270 A1 DE1642270 A1 DE 1642270A1 DE 19671642270 DE19671642270 DE 19671642270 DE 1642270 A DE1642270 A DE 1642270A DE 1642270 A1 DE1642270 A1 DE 1642270A1
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DE
Germany
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birds
weight
active ingredient
deterrent
guanyl
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Application number
DE19671642270
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English (en)
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Ernst Dr Grigat
Guenther Dr Hermann
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Bayer AG
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Bayer AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C279/00Derivatives of guanidine, i.e. compounds containing the group, the singly-bound nitrogen atoms not being part of nitro or nitroso groups
    • C07C279/20Derivatives of guanidine, i.e. compounds containing the group, the singly-bound nitrogen atoms not being part of nitro or nitroso groups containing any of the groups, X being a hetero atom, Y being any atom, e.g. acylguanidines
    • C07C279/22Y being a hydrogen or a carbon atom, e.g. benzoylguanidines

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Agricultural Chemicals And Associated Chemicals (AREA)

Description

  • Mittel zur Abwehr von Vögeln Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von teilweise aus der Literatur bekannten N-Chlorphenyl-N'-guanylharnstoffen als Mittel zur Abwehr von schädlichen Vögeln.
  • Von diesen Verbindungen sind bislang noch keine pestiziden Eigenschaften bekannt.
  • Es ist bereits bekanntgeworden, daß man Anthrachinone zur Abschreckung von Vögeln verwenden kann. So ist es z.B. möglich, inthrachinone Beiznitteln zuzusetzen und auf diese Weise Saatgut gegen Vögel zu schützen. Das Anthrachinon hat als Vogelabschreckmittel bereits eine erhebliche Bedeutung erlangt.
  • Es wurde nun gefunden, daß die teilweise bekannten N-Chlorphenyl-N'-guanyl-harnstoffe der Formel in welcher 1 für 1 oder 2 steht als freie Base und auch als Salz auf Vögel eine starke Abschreckwirkung besitzen.
  • Überraschenderweise &eigen die erfindungsgemä#en Wirkstoffe eine höhere Abschreckwirkung auf Vögel als das bekannte Vogelabwehrlittel Anthrachinon.
  • Die zu verwendenden Wirkstoffe sind durch die obige Formel 1 eindeutig charakterisiert. Die Guanyl-harnstoffe können als Salze anorganischer Säuren, wie Salzsäure, Schwefelsäure und Phosphorsäure, oder organischer Säuren, wie Essigsäure und p-Toluol-sulfonsäure vorliegen. Der Säurerest hat für die biologischen Eigenschaften keine Bedeutung.
  • Als Beispiele für die erfindungsgemä#en Wirkstoffe seien im einzelnen genannt N-(3-Monochlorphenyl)-N'-guanyl-harnstoff N-(3,5-Dichlorphenyl)-N'-guanyl-harnstoff N-(2,5-Dichlorphenyl)-N'-guanyl-harnstoff Die erfindungsgemä# zu verwendenden Harnstoffderivate sind nur zu einen Teil in der Literatur bereits beschrieben (Pelliszari, Ga@. 53, 391; Urbanski et al, Bull. acad. plon. sci., Klasse III, 1, 74 - 76; und Roczniki Chem. LS, 423 - 37 (1957).
  • Die noch neuen Harnstoffderivate können Meh den gleichen Verfahren hergestellt werden.
  • Nachstehend ist die Herstellung des oben genannten neuen N-(2,5-Dichlorphenyl)-N'-guanylharmstoffes angegeben.
  • 162 g (1 Mol) 2,5-Dichloranilin und 84 g Dicyandiaeid werden in einer Mjschung von 120 ml conc. HC1 und 300 ml Wasser 1 Stct unter Rückflu@ gekocht. Das Hydrochlorid des N-Guanyl-N'-(2,5-Dichlorphenyl)-harnstoffs fällt aus und wird durch Absaugen isoliert und i. V. getrocknet. Ausbeute: 256 g (= 90 % d. Th.) Dae Produkt braucht nicht weiter gereinigt zu werden. Zers. des Rohprodukts ab 272°C. Fp. des Reinproduktes (aus Methanol): > 32000.
  • Die erfindungsgemäßen Wirkstoffe besitsen bei geringer Warmblütertoxizität eine abschreckende Wirkung gegenüber schädlichen Vögeln wie Gänsevögeln (Anseriformes), Hühnervögel (Galliformes), Regenpfeifervögel (Charadriifories), Kuckucksvögel (Cuouliformes) sowie Sperlingsvögel (Passeriformes).
  • Zu den Gänsevögeln gehören im wesentlichen die Gänse (Anseridae) wie die Schwimmenten (Anatinae). Zu den Hühnervögeln zählen insbesondere die eigentlichen Hühner (Gallidae), wie der Edelfasan (Phasianus cholchicus). Bei den Regenpfeifervögeln sind besonders wichtig die Taubenvögel (Columbae), wie die Ringeltaube (Columba palumbus) und die Felsentaube (Columba livia) mit ihren Haustierformen. Bei den Kuckuckevögeln spielen die Kuckuck (Cuculi), wie z. B. die Bananenfresser (Musophagidae) eine besondere Rolle, sowie auch Papageien (Psittaci), z. B. die Sittiche (Psittaninae). Zu den Sperlingsvögeln gehören im wesentlichen die Rabenvögel (Corvidae), wie die Rabenkrähe (Corvus corone) und die Saatkrähe (Corvus frugilegus), die Stare (Sturnidae), die Stärlinge (Icteridae), die Finken (Fringillidae) wie die Sperlinge (Passer spec.) und die Webervögel (Ploceidae), wie der Blutschnabelweber (Quelea quelea).
  • Die erfindungsgemäßen Wirkstoffe können in die üblichen Formulierungen übergeführt werden, wie Lösungen, Emulsionen, Suspensionen, Pulver, Pasten und Granulate. Dieee werden in bekannter Weise hergestellt, z.B. durch Vermischen der Wirkstoffe mit Streckmitteln, also flüssigen Lösungsmitteln und/oder festen Trägerstoffen, gegebenenfalls unter Verwendung von oberflächenaktiven Mitteln, also Emulgiermitteln und/oder Dispergiermitteln. im Falle der Benutzung von Wasser als Streckmittel können z. B. auch prganische Ldsungsmittel als Hilfslösungsmittel verwendet werden. Als flüssige Lösungsmittel kommen im wesentlichen infrage: Aromaten, wie Xylol und Benzol, chlorierte Aromaten, wie Chlorbenzole, Paraffine, wie Erdölfraktionen, Alkohole, wie Methanol und Butanol, stark polare Lösungsmittel, wie Dimethylformamid und Dimethylsulfoxyd, sowie Wasser; als feete Trägerstoffe: natürliche Geeteinsmehle, wie Kaoline, Tonerden, Talkum und Kreide, und synthetische Gesteinemehle, wie hochdisperse Kieselsäure und Silikate; als Emulgiermittel: nichtionogene und anionische Emulgatoren, wie Polyoxyaethylen-Fettsäure-Ester, Polyoxyaethylen-Fettalkohol-Äther, z. B.
  • Alkylaryl-polyglykol-äther, Alkylsulfonate und Arylsulfonate; als Dispergiermittel: z. B. Lignin, Sulfitablaugen und Methylcellulose.
  • Die erfindungsgemäßen Wirkstoffe können in Kombination mit bekannten Insektiziden, Fungiziden, Herbiziden und Nematiziden angewendet werden.
  • Die Formulierungen enthalten im allgemeinen zwischen 0,1 und 95 Gewichtsprozent Wirkstoff, vorzugsweise zwischen 0,5 und 90.
  • Die Anwendung der erfindungsgemäßen Wirkstoffe, ihrer Formulierungen und der daraus hergestlllten Anwendungsformen wird in üblicher Weuse vorgenommen. æ. B. durch Saatgutbehandlung, durch Versprühen, Verstäuben oder Ausstreuen geeigneter Wirkstoffzubereitungen auf durch Vogelfraß gefährdete Pflanzen oder Pflanzenteile. Zur Saatgutbehandlung verwendet man im allgemeinen 0,01 - 5,0 Gewichtateile Wirkstoff auf 100 g Saatgut, vorzugsweise 0,025 - 1,0.
  • Spritzbrühen zur Erzielung vogelabschreckender Beläge, z. B. auf gefährdeten Pflanzen oder Pflanzenteilen enthalten im allgemeinen zwischen 0,1 und 20 Gewichtsprozent Wirkstoff, vorzugsweise zwischen 0,5 und 10. Materialien, die mit den Wirkstoffen getränkt sind, sollen in der Oberflächenschicht eine Wirkstoffkonzentration von etwa 0,1 - 5,0 Gewichtsprozent aufweisen.
  • Beispiel 1 Abschrecktest / Haustaube Versuchstier: Haustaube (Columba livia) Zur Herstellung einer zweckmäßigen Wirkstoffzubereitung vermischt man 3 Gewichtsteile Wirkstoff mit 2,8 Gewichtsteilen hochdisperser Kieselsäure und 4,2 Gewichtsteilen Talkum.
  • 6 Gewichtsteile dieses Wirkstoffkonzentrates werden mit 1 000 Gewichtsteilen Saatweizen innig vermischt und die Mischung nah Zugabe von 11 Gewichtsteilen Polyaethylenglykol als Haftmittel bis zur gleichmäßigen Imprägnieung des Saatgutes geschüttelt.
  • Der Wirkstoffgehalt beträgt somit 0,18 18.
  • 120 g des eo imprägnierten Weizens werden in einen an der Vorderwand mit einer kreisrunden Öffnung versehenen transparenten Kunststoffbehälter gefüllt. Dieser Behälter wird 2 gemeinsam gehaltenen verwilderten Haustauben vorgesetzt. Den Tieren steht kein unbehandeltes Futter zur Verfügung, Wasser erhalten sie nach Belieben. Der Versuch läuft bei Dauerlicht 60 Stunden.
  • Die zurückgewogene Restmenge des behandeltes Saatgutes in Prozent der eingesetzten Menge gilt als Maß der Abschreckwirkung. 100 ffi bedeutet also, daß kein Weizen gefressen wurde, die Abschreckwirkung somit vollständig war.
  • Wirkstoffe, Abschreckwirkung und Anzahl der Einzelsersuche gehen hervor aus der nachfolgenden Tabelle 1.
  • T a b e l l e 1 Abschrecktest / Haustaube
    bQ Anzahl der Abschreokwirkung
    Einzelversuche in %
    (Mi ttelwert)
    r: rli r. 2 30
    (bekannt)
    4: (\. HOl 2 76,2
    N,H 9 1
    H2N-C-NH-O-NH- HOl 2 83,3
    NH 0 0
    QI HOl 4 87,7
    NH 0 Cl
    n
    Na, 2 96,5
    Beispiel 2 Gehegetest / Krähen und Tauben Als Saatgutbeizmittel mit Vogelabschreckwirkung verwendet man ein übliches Beizmittel, das eine Fungizidkomponente (1,75 % Methoxyaethyl-quecksilber-silikat und 10 % Hexachlorbenzol) und 25 Gewichtsprozent des vogelabschreckenden Wirkstoffs enthält. 2 Gewichtsteile dieses Beizmittels werden mit 1 000 Gewichtsteilen Saatweizen vermischt. Der Gehalt des Saatgutes an vogelabschreckendem Wirkstoff beträgt 0,05 %.
  • Vergleichend zu dem in der geschilderten Weise behandelten Saatgut wird ein Saatweizen eingesetzt, der in gleicher Weise mit dem gleichen Beizmittel behandelt wurde, das jedoch als vogelabschreckende Komponente 25 Gewichtsprozent Anthrachinon enthält. Der Anthrachinongehalt dieses Saatgutes beträgt also ebenfalls 0,05 %..
  • Zum weiteren Vergleich dient Saatweizen, der in gleicher Weise mit einem gleichen Beizmittel gebeizt wurde, das Jedoch anstelle des vogelabschreckenden Wirkstoffs 25 Gewichtsprozent Inertmaterial enthält.
  • Die aus Ackerboden bestehende Grundfläche eines Flugkäfigs wird in drei gleichgròße Parzellen (Se 24,7 qm) aufgeteilt. Auf jeder dieser Parzellen wird ein gemäß obiger Beschreibung behandelter Saatweizen mit einer Aufwandmenge von 30 g pro qm ausgesät.
  • In das Gehege werden nach dem Aussäen 6 Saatkrähen (Corvus frugilegus) und 2 verwilderte Haustauben (Columba livia) eingesetzt, die gekochte Kartoffeln in begrenztem Umfang und Wasser nach Belieben erhalten. Nach 21 Tagen wird der Schädigungsgrad der auflaufenden Saat mit Kennzahlen bonitiert, wobei 0 für keinen Schaden und 5 für Totalschaden steht.
  • Wirkstoffe, Wirkstoffkonzentrationen und Schädigungsgrad gehen hervor aus der nachfolgenden Tabelle 2. Tabelle 2 Gehegetest / Krähen und Tauben
    Wirkstoff Konzentration Schädigungs-
    des vogelab-
    schreckenden
    Wirkstoffs
    im Saatgut
    in 6
    unbehandelte Kontrolle 0 5,0
    Anthrachinon (bekannt) 0,05 2,5
    NH 0 Cl
    1.
    H-C-XH-C-NH-9. HC1 0 7 05 2, 0
    1

Claims (4)

  1. Patentansprüche: 1. Mittel zur Abwehr von schädlichen Vögeln, gekennseichnet durch einen Gehalt an N-Chlorphenyl-N'-guanylharnstoffen der Formel in welcher s für 1 oder 2 steht.
  2. 2. Verfahren zur Abwehr von schädlichen Vögeln, dadurch gekennzeichnet, dak man die zu schützenden Gegenstände mit Guanyl-harnstoffen der Formel in Anspruch 1 behandelt.
  3. 3. Verfahren zur Herstellung von Mitteln zur Abwehr von schädlichen Vögeln, dadurch gekennzeichnet, daß man Guanyl-harnstoffe der Formel in Anspruch 1 mit Streckmitteln und/oder oberflächenaktiven Mitteln vermischt.
  4. 4. Guanyl-harnstoff der Formel
DE19671642270 1967-08-09 1967-08-09 Mittel zur Abwehr von Voegeln Pending DE1642270A1 (de)

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