DE1627841C3 - - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Presse für die Saftgewinnung aus Obst, Trauben und dergleichen Preßgut, mit einem liegenden, drehbaren Preßzylinder und einer Druck- und einer Gegendruckplatte, zwischen welchen Platten als Drainagemittel flexible Zugorgane gespannt sind.

Bei einer bekannten Presse dieser Art (Zeitschrift »Die industrielle Obst- und Gemüseverwertung«, 1961, S. 544) bestehen die Zugorgane aus mehreren hundert Strängen gebündelter Schnüre. Die vor der Pressung straffen Stränge gelangen ebenso wie die dazwischenliegenden Preßgutschichten beim Vorbewegen der Druckplatte in eine zickzackartige Querlage. Dabei sollen die Schnüre ein Drainagesystem bilden, indem sie den Saft zu den stirnseitigen Platten hin fördern. Die Schnüre weisen nun in der Praxis zwar Kleinsthohlräume auf. Diese Kleinsthohlräume bilden aber beim Pressen keine zusammenhängende Leitungsverbindung, durch die ein Saftfluß auf der ganzen Länge der Schnur erfolgen könnte, insbesondere mit Rücksicht auf die Tatsache, daß sich der Preßdruck bei einem überwiegenden Teil der Schnurlängen in einem den Querschnitt der Schnüre verengenden Sinne auswirkt. Außerdem hat sich gezeigt, daß die Kleinsthohlräume beim Preßvorgang vom Preßgut verstopft werden. Die gebündelten Schnüre sind deshalb nicht in der Lage, eine für einen optimalen Saftausbeutegrad genügende Saftdrainage zu gewährleisten.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die eingangs erwähnte Presse so weiter auszugestalten, daß der Saftabfluß aus dem Inneren des Preßkuchens verbessert wird und während des gesamten Preßvorgangs gleichmäßig gewährleistet ist.

Die erfindungsgemäße Presse, bei der diese Aufgäbe gelöst ist, zeichnet sich im wesentlichen dadurch aus, daß die Zugorgane aus einem flexiblen Kern und einer saftdurchlässigen, den Preßsaft filtrierenden Hülle bestehen und daß zwischen der Hülle und dem Kern Hohlräume vorgesehen sind. Auf Grund der zwischen der Hülle und dem flexiblen Kern auch während des Preßvorgangs verbleibenden Hohlräume ist ein einwandfreier Saftabfluß gewährleistet. Dabei verhindert die die Hohlräume überdekkende Hülle ein Eindringen des Tresters in die Hohlräume, wodurch diese während des Pressens stets frei bleiben und eine ungehinderte Saftführung sichergestellt ist.

Als besonders zweckmäßig hat es sich herausgestellt, wenn der flexible Kern ein Sternkeilprofil aufweist. Es ist jedoch auch möglich, als flexiblen Kern eine an sich bekannte Gliederkette einzusetzen.

An dieser Stelle ist zu erwähnen, daß es bereits bekannt ist (schweizerische Patentschrift 292 523), bei Saftpressen zwischen der Druck- und der Gegendruckplatte gespannte flexible Zugorgane aus Ketten zu verwenden, welche einerseits beim Preßvorgang - (', eine Saftkanalisation ermöglichen und andererseits beim Entleeren der Presse durch Zerreißen des Preßkuchens die Tresterentnahme erleichtern sollen. Der zweiten Aufgabe können diese bekannten Zugorgane wohl gerecht werden, hingegen ist bei ihnen die Kanalisierungswirkung ungenügend.

In weiterer zweckmäßiger Ausgestaltung der Erfindung bestehen der flexible Kern aus einem Kunststoffprofil und die Hülle aus einem Kunststoffgewebe.

Nachfolgend sind mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung an Hand der Zeichnung beschrieben, und zwar zeigt

F i g. 1 einen Längsvertikalschnitt durch eine schematisch dargestellte Presse,

Fig.2 in größerem Maßstab einen Schnitt durch die Verankerung des Zugorgans an der Befestieunesplatte,

Fig.3 in gleicher Darstellung eine weitere Variante einer Verankerung und

Fig.4 bis7 Querschnitte und Längsschnitte je eines Teilschnittes von zwei verschieden gestalteten Zugorganen.

Die in F i g. 1 veranschaulichte Presse umfaßt einen Preßzylinder 1, der aus einem Zylindermantel 2 und einer stirnseitig den Preßzylinder 1 abschließenden Gegendruckplatte 3 zusammensetzt. Der Zylindermantel 2 ist für den Saftabfluß an seiner ganzen Mantelfläche mit Schlitzen 4 versehen. Innerhalb des Preßzylinders 1 ist eine Druckplatte 5 in axialer Richtung bewegbar. Zu diesem Zweck steht die Druckplatte 5 mit einem in der Zeichnung nur zum Teil sichtbaren Druckkolben 6 in fester Verbindung. Mit der Gegendruckplatte 3 und der Druckplatte 5 ist je eine Befestigungsplatte 7 lösbar verbunden, die der Verankerung von flexiblen Zugorganen 8 dienen. Von den flexiblen Zugorganen8 sind in Fig. 1 nur fünf in vereinfachter Darstellung gezeigt. Die erfindungsgemäße Gestaltung der Zugorgane ist in F i g. 4 bis 7 in zwei verschiedenen Varianten veranschaulicht.

Bei der Ausführung nach den F i g. 4 und 5 besteht der Kern des Zugorgans 8 aus einer Gliederkette 9, die von einer Hülle 10 umgeben ist. Bei der Ausführung nach F i g. 6 und 7 bildet ein Sternkeilprofil 11 den Kern des Zugorgans.

In beiden Ausführungsbeispielen bestehen der fle- klemmt. Der als Sternkeilprofil 11 ausgebildete Kern xible Kern und die zugehörige Hülle 10 vorzugsweise erstreckt sich in eine Bohrung 17 der Befestigungsaus Kunststoff, platte 7.

Von wesentlicher Bedeutung ist eine derartige Beim Pressen gelangt der Saft unter filtrierender

Wahl des Profils des Kerns des Zugorgans 8, daß 5 Wirkung durch die Hülle 10 und fließt entlang den

zwischen der Hülle 10 und dem Kern Hohlräume 12 Längsnuten des Sternkeilprofils 11 durch die Boh-

liegen, die einen ungehinderten Saftabfluß entlang rung 17 in den Zwischenraum 14.

der Zugorgane 8 gestatten. Es ist verständlich, daß Eine weitere Verankerungsmöglichkeit der Zugor-

ein Profil in der Art gemäß F i g. 6 und 7 besonders gane 8 an der Befestigungsplatte 7 zeigt F i g. 3. Die

vorteilhaft ist. io Befestigungsplatte 7 ist mit Führungsschlitzen 18 ver-

Aus den Fig. 2 und 3 ist ersichtlich, wie die Befe- sehen, in welchen Schieber 19 längsverschiebbar ein-

stigungsplatte 7 an der Druckplatte 5 bzw. an der Ge- gesetzt und durch nicht dargestellte Mittel festge-

gendruckplatte 3 durch Unterlagen 13 derart distan- klemmt werden können. Die Anschlußstutzen 15 bil-

ziert angeordnet ist, daß ein Zwischenraum 14 für den hier mit den Schiebern 19 ein Ganzes. Die Hülle

den Saftabfluß vorhanden ist. 15 10 ist am Anschlußstutzen 15 mit einer Spannvor-

Die Befestigungsplatten 7 haben, verteilt an ihrer richtung 20 festgeklemmt. Zum Reinigen der Hülle

dem Preßraum zugekehrten Seite, Anschlußstutzen 10 und des Kerns werden die beidseitig daran an-

15. Fig.2 zeigt einen Schnitt durch einen in größe- geordneten Schieber 19 aus den Führungsschlitzen

rem Maßstab gezeichneten Anschlußstutzen 15. Die 18 herausgezogen. Das Auswechseln der Hüllen 10

Hülle 10 ist über den Anschlußstutzen 15 gestülpt ao mit ihren Kernen kann auf diese Weise mühelos und

und an diesem mittels eines Gummiringes 16 festge- ohne größeren Zeitaufwand geschehen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (4)

Patentansprüche:

1. Presse für die Saftgewinnung aus Obst, Trauben und dergleichen Preßgut, mit einem liegenden, drehbaren Preßzylinder und einer Druck- und einer Gegendruckplatte, zwischen welchen Platten als Drainagemittel flexible Zugorgane gespannt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugorgane (8) aus einem flexiblen Kern (9; 11) und einer saftdurchlässigen, den Preßsaft filtrierenden Hülle (10) bestehen und daß zwischen der Hülle und dem Kern Hohlräume (12) vorgesehen sind.

2. Presse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der flexible Kern ein Sternkeilprofil (11) aufweist.

3. Presse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der flexible Kern eine an sich bekannte Gliederkette (9) ist.

4. Presse nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der flexible Kern (9; 11) aus einem Kunststoffprofil und die Hülle (10) aus einem Kunststoffgewebe bestehen.