DE1618202A1 - Verfahren zur Herstellung von Carbonsaeurebromiden - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von CarbonsaeurebromidenInfo
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- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C51/00—Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides
- C07C51/347—Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides by reactions not involving formation of carboxyl groups
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Description
Chemisette Fabrik Kalk KÖln-Kalk, den 2. 2- 196.7
G. m. b. H. C 6 L/B; CFK 24O/12
. Verfahren, zur Herstellung von Carbonsäurebromiden
Nach Berger, J. Prakt. Chem, 152, (1939), 294, lassen sich
Carbonsäurebromide durch Einwirkung von Brom auf Carbonsäuren
in Gegenwart von rotem Phosphor herstellen.. Nachteilig
ist bei diesem Verfahren jedoch, daß eineBromsubstitution am Säurerest nicht vermieden werden kann. Es entstehen
hierbei in unkontrollierten Reaktionen bromierte Nebenprodukte, die von dem gewünschten Endprodukt nur unter
erhöhtem technischem Aufwand abtrennbar sind. Außerdem werden nach diesem Verfahren nur Ausbeuten etwa von 75 bis 8° #
der Theorie erzielt. Auch bei Verwendung von Phosphortribromid als Bromierungsreagenz für Carbonsäuren sind die Ausbeuten
an Carbonsäurebromiden keineswegs höher, wie sich aus
J. Am. Chem. Soc. 62, (1940), 227, ergibt. Nach R. Adams et al,
J. Am. Chem. Soc. 42, (1920), 599 bis 61I, ist es günstiger,
die Carbonsäurebromide durch Umsetzung, der entsprechenden Säurechloride mit Bromwasserstoff oder der freien Carbonsäuren
mit Oxalylbromid herzustellen, weil hierbei in hoher
Ausbeute reine Produkte erzielt werden können. Für die großtechnische
Herstellung der Carbonsäurebromide sind diese Verfahren jedoch technisch zu aufwendig, weil die Carbonsäurechloride
bzw. das Oxalylbromid in getrennten Verfahren
synthetisiert werden müssen.
G09S44/18G8
Adams et al, 1. e., berichten außerdem, daß sich die Säurebromide
aus den Carbonsäuren oder ihren Alkalisalzen durch Umsetzung mit Phosphorpentabromid gewinnen lassen, wobei
als Nebenprodukt Phosphoroxybromid entsteht. Da aber die Ausbeuten an Carbonsäurebromiden hierbei nur 50 bis 75 %
der Theorie betragen, wird von einer Übertragung dieser Herstellungsmethode in die Großtechnik ausdrücklich abgeraten.
Gerrard et al, Chem. and Ind. 1ff47, hJJ, benutzen
ebenfalls die Umsetzung von Essigsäure und Phosphorpentabromid, um Phosphoroxybromid herzustellen, wobei Acetylbromid
als Nebenprodukt anfällt. Zur Herstellung von Carbonsäurebromiden ist diese Methode jedoch wegen des hohen
Bromverbrauehs äußerst ungünstig, da für 1 Mol an Säurebromid 5 g-Atom Brom in Form von Phosphorpentabromid benötigt
werden. Außerdem ist es notwendig, das einzusetzende Phosphorpentabromid aus Phosphortribromid und Brom nach
einem bekannten Verfahren, wie es beispielsweise in J. Am. Chem. Soc. J_6, (1954),. 3916 bis 19, beschrieben ist, gesondert
herzustellen.
Es wurde daher nach einem Verfahren gesucht, aus Carbonsäuren deren Bromide in hoher Ausbeute und unter guter
Ausnutzung des Broms herzustellen.
Es wurde ein Verfahren zur Herstellung von Carbonsäurebromiden durch Umsetzung von Carbonsäuren mit Phosphortribromid
gefunden. Danach werden Carbonsäure, Phosphortribromid und Brom im Molverhältnis 3*1*1 bei Temperaturen
von 0 bis 100° C vermischt und umgesetzt.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren lassen sich aliphatische Carbonsäuren, die gegebenenfalls durch Halogenatome
substituiert sein können, wie beispielsweise Essigsäure, Bromessigsäure, Propionsäure, oC-Brompropionsäure, ß-Brombuttersäure,
Isovaleriansäure, Diäthylessigsäure, sowie
aromatische Carbonsäuren, wie beispielsweise. Benzoesäure, Toluylsäure, o-Brombenzoesäure, in ihre Bromide überführen.
0098U/18Q8
- BAD OFHG&ÄL
Es können sowohl Carbon-sauren,, die bei Zimmer tempera tür flüssig
sind, alsauch solche, die bei Zimmertemperatur festsind>
eingesetzt werden.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden Carbonsäuren und Phosphortribromid miteinander vermischt,wobei auf
3 Mol Carbonsäure 1 Mol Phosphortribromid eingesetzt wird- Ist "■
die Carbonsäure flüssig, so liegt hierbei eine homogene Mischung
vor» Bei festen Carbonsäuren wird eine Suspensipn der Carbonsäure
in dem Phosphortribromid erhalten. Während des Vermisehens von
phosphortribromld und der Carbonsäure soll die Temperatur in dem
Reaktionsgemiseh so niedrig liegen, daß noch keine umsetzung
.tattfindet. Ist das Reaktionsgemisch eine homogene Flüssigkeit,
so sind Temperaturen von unter 300C, vorzugsweise Q bis JO° C,
vorteilhaft. Wenn das Reaktionsgemisch jedoch als Suspension vorliegt,
so ist es günstiger, eine höhere Temperatur bis etwa 8ö° G
einzuhalten. Unter weiterer kräftiger Durchmischung wird diesem Gemisch auf je 3>
Mol Carbonsäure 1 Mol Brom langsam zugesetzt. Das Brom wird dabei in dem Maße, wie es im Reaktionsgemisch verbraucht
wird, eingespeist, wobei die Temperatur in dem angegebenen Bereich gehalten werden soll- Bereits während derZugabe des
Broms zu dem Reaktionsgemisch tritt Bromwasserstoffentwleklung
ein. Nach Beendigung der Bromzugabe wird das Reaktionsgemisch zur
Vervollständigung der Umsetzung und der Brorawasserstoffentwieklung
einige Zeit auf Temperaturen bis 100° C, vorzugsweise 50
bis 90° C, erwärmt, bis die Entv/icklung des Bromwasserstoffs beendet
ist. Es werden insgesamt auf 3 Mol Säürebromld bis zu 2 Mol.
Bromwasserstoff erhalten. Nach Beendigung der Bromwasserstoffentwicklung wird das Reaktionsgemisch abgekühlt, wobei sich zwei
Schichten bilden. Die obere, dünnflüssige ist das Säurebromid,
das in an sich bekannter Weise, zum Beispiel durch Dekantieren,
von der unteren, zähflüssigen Schicht abgetrennt wird, die größtenteils aus Metaphosphörsäure besteht. Die so erhaltenen Säurebromide
sind so rein, daß sie für die meisten technischen Anwendungszwecke direkt eingesetzt werden können. Sollte eine höhere
Reinheit der Produkte erforderlich sein, so können sie gegebenenfalls
unter vermindertem Druck destilliert werden.
009844/1808
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden Ausbeuten von 90. % der Theorie oder darüber erhalten. Als Nebenprodukt
werden auf 5 Mol Säurebromid 2 Mol gasförmiger Bromwasserstoff erhalten, der entweder als solcher Verwendung finden
kann oder wieder zu Brom oxidiert und im Verfahren erneut eingesetzt werden kann. Gegenüber den bekannten Verfahren
wird somit eine höhere Ausbeute und eine bessere Bromausnutzung erreicht.
B e i s ρ i ■ e 1 1
In einem mit Rührvorrichtung, Einlaßstutzen, Rückflußkühler
und Gasableitung versehenen Reaktionsgefäß werden
111 Gewichtsteile Propionsäure und 135>5 Gewichtsteile
Phosphortribromid miteinander vermischt und in der Mischung
eine Tempex*atur von 20 C aufrecht erhalten. In das Gemisch
werden innerhalb von 2 Stunden 80 Gewichtsteile Brom derart eingespeist, daß die Temperatur nicht über 25° C steigt.
Wenn etwa I/3 der Bromrnenge eingespeist worden ist, setzt
lebhafte Bromwasserstoffentwicklung ein. Nach Beendigung
der Bromzugabe wird das Reaktionsgemisch auf eine Temperatur von 75° C erwärmt, bis die Bromwasserstoffentwicklung
aufhört. Der Bromwasserstoff wird durch die Gasableitung abgeführt und gesammelt, wobei etwa 62 Gewichtsteile erhalten
werden.
Nach Abkühlung des Reaktionsgemisches wird das Propionsäurebromid
von dem zähflüssigen Rückstand abdekantiert und anschließend destilliert. Die Ausbeute an Propionsäurebromid
mit einem Siedepunkt von 105° C beträgt 203 Gewichtstelle oder 98,8 % der Theorie.
BADOFtIGINAL
0 0 9 8 A A / 1 8 0 8
Beispiel 2
In dem irx Beispiel 1 beschriebenen Reaktionsgefäß werden '
JiO6 Gewichtsteile Isovaleriansäure und 271, Gewichtsteile
Phosphortribromid miteinander vermischt und in der Mis ellung
eine Temperatur von 15 bis 20° C aufrechterhalten. In das
Gemisch werden innerhalb von 4ü Minuten 16O Gewichtsteile
Brom bei derselben Temperatur eingespeist. Nach Beendigung
der Bromzugabe wird das Reaktionsgemisch auf eine Temperatur von 70 C erwärmt, bis die."Bromwasserstoffentwicklung
aufhört. Der Bromwasserstoff wird gesammelt, wobei etwa 365 Gewichtsteile erhalten werden. Nach Abkühlung des Reaktionsgemische s wird das Valeriansäurebromid von dem zähflüssigen
Rückstand abdekantiert. ·
Das so erhaltene technisch reine Valeriansäurebromid wird direkt für die folgende Broniierung eingesetzt. PIi er zu werden
dem Valeriansäurebromid in dem beschriebenen Reaktionsgefäß
langsam· 480 Gewichtsteile Brom zugesetzt, wobei in dem Broniierungsgemisch
eine Temperatur von. 80 bis 100° C aufrechterhalten wird. Das Bronierungsgemisch wird destilliert; es.
werden 710 Gewichtsteile <X -Bromisovaleriansäurebromid mit
einem Siedepunkt von 68 bis 72° C bei 10 Torr erhalten. Die
auf die eingesetzte Isovalei'iansäure bezogene Gesamtausbeute
beträgt 97 % der Theorie.
In dem in Beispiel 1 beschriebenen fteaktlonsgefäß werden
417 Gewichtsteile Bromessigsäure mit einem Schmelzpunkt von 48° C und 271 Gewichtsteile Phosphbrtribrdmid miteinander
vermischt und in der Mischung eine Temperatur von 50° C aufrechterhalten.
In das Gemisch werden innerhalb von 90 Minuten
160 Gewichtsteile Brom bei derselben Temperatur eingespeist.
Nach Beendigung der Bromzugabe wird das Gemisch auf eine Temperatur von 70° C erwärmt, bis die Bromwasserstoffent wicklung
aufhört. Der Bromwasserstoff wird gesammelt, wobei etwa Gewichtsteile erhalten werden. . - -' ~~_~~■*
009844/1808 &V ommtm-
"■".'"' V '"■'■■ - 6 -.
Nach Abkühlung des Reaktionsgemisches wird das Bromacetylbromid von dem zähflüssigen Rückstand abdekantiert. Das.
Bromaeetylbromid wird destilliert; sein Siedepunkt liegt bei 46 bis 50° C bei 12 Torr. Die Ausbeute beträgt 567 Gewichtsteile
oder 9>,5 % der Theorie..
In dem iri Beispiel 1 beschriebenen Reaktionsgefäß werden
566 Gewichtsteile Benzoesäure und 271 Gewichtsteile Phosphortribromid miteinander vermischt und in der Mischung
eine Temperatur von 80° C aufrechterhalten. In das Geraisch werden innerhalb einer Stunde I60 Gewichtsteile Brom bei
derselben Temperatur eingespeist- Nach Beendigung der Bromzugabe wird das Reaktionsgemisch solange auf dieser Temperatur
gehalten, bis die Bromwasserstoffentwicklung aufhört. Der Bromwasserstoff wird gesammelt, wobei etwa 110 Gewichtsteile
erhalten werden.
Nach Abkühlung des Reaktionsgemisches wiyd das Benzoylbromid
von dem zähflüssigen Rückstand abdekantiert. Das
Benzoylbromid wird destilliert; sein Siedepunkt liegt bei
90 bis 95° C bei 10 Torr, die Ausbeute beträgt 490 Gewichtsteile oder 88,5 % der Theorie.
B e i s ρ i e 1
In dem in Beispiel 1 beschriebenen Reaktionsgefäß werden
116 Gevrlchtsteile Diäthy!essigsäure und 90,5 Gewichtsteile
Phosphortribromid miteinander vermischt und in der Mischung eine Temperatur von 8o° C aufrechterhalten. In das Gemisch
werden innerhalb von J50 Minuten 53,5 Gewichtsteile Brom bei
derselben Temperatur eingespeist. Nach Beendigung der Bromzugabe wird das Reaktionsgemisch solange auf dieser Temperatur
gehalten, bis die Bromwasserstoffentwicklung aufhört.
Der Bromwasserstoff wird gesammelt, wobei etwa 120 Gewiehts-
telle entstehen. - ' - - ,
00904 4/180 8 ßAD QWginau
Nach Abkühlung des Reaktionsgemisches wird das Diäthylacetylbromid
vom zähllüssigen Rückstand abdekantiert. Das Diathylacetylbromid wird destilliert; sein Siedepunkt
liegt bei 56 bis 58° C bei 20 Torr, die Ausbeute
beträgt I76 .Gewichtsteile oder 98 % der Theorie.
009844/1808
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Carbonsäure- - bromiden durch Umsetzung von Carbonsäuren
mit Phosphortribrotnld, dadurch gekennzeichnet,
daß Carbonsäure, Phosphortrioromid und Brom im
Molverhältnis jj:1:1 bei einer Temperatur von
0 bis 100° C vermischt und umgesetzt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zunächst die Carbonsäure und das Phosphortribrcmid bei einer Temperatur von unter 50° C,
vorzugsweise 0 bis 30° C-, im Molverhältnis >: 1
vermische werden und danach diesem Gemisch pro 3 Mol Carbonsäure 1 Mol Brom zugeführt wird,
worauf das Reaktionsgemisch auf eine Temperatur von 50 bis 100° C erwärmt und gehalten wird, bis
die Entwicklung von Bromwasserstoff aus dem Reaktionsgemisch beendet ist.
0984A/1808
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1967
- 1967-02-03 DE DE1967C0041410 patent/DE1618202C3/de not_active Expired
-
1968
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