DE1593345A1 - Verfahren zur Herstellung von 2-Methylenglutarsaeurenitril - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von 2-MethylenglutarsaeurenitrilInfo
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Description
Dr.Watt.sr Beil
Frankfurt a. M.-Höchst
Adeionstraße 58 - TeL 3126 49
- unsere Nr. 13 2o4 -
1593345 H. Dez. 1966
Rohm and Haas Company Philadelphia, Pa., V.St.A.
Verfahren zur Herstellung von 2-Methylenglutarsäurenitril
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von 2-Methylenglutarsäurenitril der Formel
OH9
H 2
1ICCCH2CH2CN
H 2
1ICCCH2CH2CN
Diese Verbindung wird durch Dimerisierung von Acrylnitril
hergestellt.
Die vorliegende Erfindung "betrifft ein Verfahren
zur Herstellung von 2-Methylenglutarsäurenitril aus
Acrylnitril, wobei als Katalysator eine Verbindung verwendet wird, die durch die Formel
(R1H11N)5P I oder
* II
BAD
109809/2045
15933A5
definiert ist und in der die Symbole E1 und R"
innerhalb jeder beliebigen Verbindung gleich oder verschieden sein können.
R1 und R11 bedeuten Alkylgruppen mit 1 bis 18 Kohlenstoffatome?1,
die mit dem Stickstoffatom durch ein primäres Kohlenstoffatom verbunden sind. Vorzugsweise
enthalten diese Gruppen 1 bis 4 Kohlenstoffatome .
R' und R'1 können zusammen mit dem Stickstoffatom^
mit dem sie verbunden sind, eine gesättigte cyclische Aminogruppe mit bis zu 5 Kohlenstoffatomen im Ring
bilden, der wahlweise einen oder mehrere Alkylsubstituenten mit insgesamt bis zu 6 Kohlenstoffatomen
enthalte Diese cyclische Aminogruppe kann gegebenenfalls
ein Sauerstoffatom oder ein Schwefelatom enthalten.
R1 und R1· können, wenn sie Alkyl bedeuten, inerte
Substituenten enthalten, solange es sich bei dem Kohlenstoffatom, das mit dem Stickstoffatom verbunden
ist, um ein primäres Kohlenstoffatom handelt. Solche inerten Substituenten sind beispielsweise u.a. Cyanogruppen,
Chlor, Brom, Alkoxy- oder Carbalkoxygruppen. Weder R1 noch R1' kann Wasserstoff oder eine Arylgruppe
bedeuten.
R1'· bedeutet Alkylgruppen mit 1 Dis 18 Kohlenstoffatomen,
vorzugsweise 1 bie 4- Kohlenstoffatomen, Phenyl oder alkylsubstituiertes Phenyl, wobei der Alkylsubstituent
aus einer oder mehreren Alkylgruppen bestehen kann, die insgesamt 1 bis 8 Kohlenstoffatome enthalten
können. R''' kann auch Cycloalkyl bedeuten.
BAD ORIGINAL
109809/2045
Typischerweise können R' und R1' einzeln Methyl-,
Äthyl-, Propyl-, Butyl-, Pentyl-, Hexyl-, Octyl-,
Dodecyl-, Octadecylgruppen und zusammen mit dem Stickstoffatom Piperidino-, Morpholino-, Thiomorpholino-,
Piperazino-, Pyrrolidinyl- und Äthylpiperidino-Reste
bedeuten.
Typischerweise kann R1'' eine Methyl-, Äthyl-, Propyl-,
Butyl-, Pentyl-, Cyclopentyl-, Hexyl-, Cyclohexyl-, Octyl-, Dodecyl-, Octadecyl-, Phenyl-, Tolyl-, XyIy 1-,.
Diäthylphenyl- und Dibutylphenyl-Gruppe sein.
Typische spezifische Ausführungsformen des Katalysators sind unter anderem Hexa-n-propylphosphortriamid,
Hexaäthylphosphortriamid, Hexa-n-butylphosphortriamid,
Dirnethyltetra-n-propylphosphortriamid, Tr ipiperidinophosphortriamid,
Hexa-n-octylphosphortriamid, Hexamethylphosphortriamid, N,N,N',N'-Tetramethyl-P-phenylphosphono-diamid,
IT,N,N1 ,N'-Texra-n-butyl-P-phenylphosphono-diamid,
Ν,Ν-Dimethyl-N1,N'-dioctylp-phenylphosphono-diamid,
N,N,N1,N'-Tetra-n-butyl-P-äthylphenylphosphonodiamid,
Ν,ΪΓ,Ν1 ,N'-Tetramethyl-P-tolylphosphono-diamid,
Ν,Ν-Diäthyl-IT1 ,N'-di-n-butyl-P-octylphenylphosphonodiamid,
Phenyldipiperidyl-phosphin und Tolydimorpholino-phosphino Bevorzugte Ausführungsformen sind Hexa-n-propylphosphor-triamid und Hexa-nbutylphosphor-triamid.
Der spezifische,vorstehend definierte Katalysator wird
im vorliegenden Verfahren in Mengen von etwa o,25 Mol-#
bis zu etwa 4 MoI-^ verwendet. Vorzugsweise werden
etwa 1,o bis 2,ο MoI^ verwendet. Wenn kleinere Mengen
als o,25 Mol-96 verwendet werden, verringert sich die
Umsetzung wesentlich, und bei Mengen von mehr als
—■ —■ * BAD OFÖGINAL
109809/2045
4,o Mol-# wird die Bildung höherer Polymeren vergrössert.
Der Katalysator kann als solcher verwendet oder gegebenenfalls in situ hergestellt werden» Falls eine
Herstellung in situ vorgesehen ist, verwendet man Phosphortrichlorid oder ein substituiertes Phosphor^
dichlorid und das entsprechende Amin, wie dem Fachmann bekannt ist. Die Herstellung in situ schliesst
die Bildung eines Aminsalzes ein, das im wesentlichen vollständig entfernt werden muss, z.B. durch Filtrieren
oder Waschen.
Das vorliegende Verfahren wird im Bereich zwischen etwa 25° und 15o°, vorzugsweise 85° und 1oo°C durchgeführt.
Der Druck ist nicht kritisch und die Reaktion wird im allgemeinen bei Atmosphärendruck durch-geführt,
obgleich Überdrücke geeignet sind. Gegebenenfalls kann Stickstoff oder eine andere inerte Atmosphäre
verwendet werden, dies ist jedoch nicht erforderlich.
Die Reaktion wird vorzugsweise in verdünnten Lösungen
durchgeführt, um die Bildung höherer Polymerisate auf ein Mindestmass herabzusetzen. Vorzugsweise wird ein
Lösungsmittel, insbesondere ein inertes, flüchtiges, organisches Lösungsmittel wie Toluol, Dioxan, Acetojinitril
und dergl. verwendete
Die vorliegende Reaktion kann durchgeführt werden, indem man den Katalysator langsam dem Acrylnitril
zusetzt. Es ist möglich, dieses Verfahren umzukehren, die Ergebnisse sind dann jedoch nicht so günstig» Es
ist erwünscht, den Katalysator in kleinen Mengen zuzusetzen, um ein niedriges Verhältnis von Katalysator
10 9 8 0 9/2045 BAD
zu Acrylnitril aufrechtzuerhalten und so die anionische Polymerisation des Acrylnitrils auf
ein Mindestmass zu beschränken.
Zur Erzielung höchster Ausbeuten und bester Ergebnisse wird vorzugsweise ein die freie Radikalbildung des
Acrylnitrils hemmendes Mittel im Reaktionsmedium verwendet» Zufriedenstellend für diesen Zweck ist
Hydrochinon und dgl»
Naoh Beendigung der Reaktion wird das gewünschte Produkt durch Destillation abgetrennt. Im allgemeinen
werden gegebenenfalls vorhandenes, nicht umgesetztes Material und das lösungsmittel, falls verwendet, bei
der Isolierung des Produktes zuerst entfernt. Gegebenenfalls kann das dimere Produkt zur Reinigung destilliert
werden und ist dann für eine Vielzahl von bekannten Anwendungen, z.B. in Harzen und Pasern, verfügbar.
Beispielsweise können mit 2-Methylenglutarsäurenitril
modifizierte Fasern sowohl aus der Schmelze als auch aus der lösung gesponnen werden und dadurch kommerziell
mit Fasern aus Nylon, Olefinen und Polyestern in Wettbewerb treten. Ferner kann 2-Methylenglutarsäurenitril
unter Bildung von 2-Methylpentamethylendiamin vollständig hydriert werden, das bei niedrigeren Temperaturen
erweichende, stärker lösliohe Nylons ergibt als die entsprechenden Polymeren aus Hexamethylendiamin.
Durch genaue Einhaltung der vorstehenden Bedingungen können hohe Ausbeuten an dem gewünsohten Produkt laufend
und wirtschaftlich ohne merkliohe unerwünschte Nebenreaktionen erzielt werden.
BAD OWGlNAt-109809/2045
Das vorliegende Verfahren wird an Hand der folgenden .Beispiele "besser Verständlich, die zur Erläuterung
dienen und die Erfindung in keiner Weise einschränken.
1,67 g (12,1 Millimol) Phosphortrichlorid werden bei
O0C langsam einer Lösung zugesetzt, die 7,43 g (73,5 Millimol)
Di-n-propylamin, gelöst in 18 ecm Toluol, enthält,
iiach der Zugabe wird das Reaktionsgeraisch bei Raumtemperatur
eine Stunde gerührt. Die entstandene Lösung wird zweimal mit insgesamt 4o ecm Wasser gewaschen.
Diese Katalysatorlösung v/ird dann innerhalb von 2-1/2 Stunden zu einer am Rückflusskühler erhitzte
Lösung gegeben, die 64,ο g O,21 Mol) Acrylnitril,
4,o g Hydrochinon und 3oo g Dioxan enthält. Das Reaktionsgemisch wird eine weitere Stunde bei Rückflusstemperatur
erhitzt. Die Isolierung durch übliche Verfahren ergibt 34,2 g zurückgewonnenes Acrylnitril
und 29»4 g 2-Methylenglutarsäurenitril, das bei 75
ο 25
bis 8o C und o,15 mm siedet, ein η ^ von 1,4555 und
ein Molekulargewicht von 11o aufweist. Das Infrarotspektrum und das protonenmagnetische Resonanzsprektrum
bestätigen die Struktur des Dimeren.
Ähnliche Ergebnisse erhält man bei Verwendung von Tripiperidinophosphortriamid als Katalysator»
Bs werden 64 g Acrylnitril und 4,o g Hydrochinon,
gelöst in 24o ecm Dioxan, innerhalb einer Stunde einer am Rückflusskühler behandelten Katalysatorlösung zugesetzt,
die genau wie im Beispiel 1 hergestellt worden iet. Die Reaktion wird 2 Stunden aufrechterhalten. Ee
109809/2045 BAD. original
werden 29,6 g Acrylnitril zurückgewonnen. 15,9 g 2-Methylenglutarsäurenitril werden gebildet.
Ähnliche Ergebnisse erhält man bei Verwendung von Hexa-n-octylphosphor-triamid als Katalysator.
Das Verfahren des Beispiels 1 wird mit der Abweichung
wiederholt, dass die doppelte Katalysatormenge verwendet wird. Aus 64 g Acrylnitril werden 26,2 g 2-Mexhylenglutarsäurenitril
gebildet und 3o,9 g Acrylnitril zurückgewonnen.
Eine Lösung von 4,o g (12,1 Mol) Hexa-n-propylphosphortriamid
in 6o g Toluol wird innerhalb von 3 Stunden unter Stickstoff einer am Rückflusskühler erhitzten
Lösung zugesetzt, die 64 g Acrylnitril, 4,ο g ^ethyläther
von Hydrochinon und 24o g Toluol enthält. Nach dreistündiger Reaktionszeit werden 2o,3 Acrylnitril
/saui*fe
zurückgewonnen. 23,1 g 2-Methylenglutarnitril werden
gebildet.
Ähnliche Ergebnisse werden bei Verwendung von Dimethyltetra-n-propylphosphor-triamid
als Kaxalysator erzielte
Unter einer Stickstoffatmospnäre werden 4,ο g Hexa-npropylphosphor-triamid,
gelöst in 16 g Dibutylphthalat, innerhalb von 3 Stunden bei 950C einer Lösung zugesetzt,
die 64 g Acrylnitril, 2 g Wasser, 4 g Hyarichinon und 3oo g Jibutylphthalat enthält. Die Reaktion wird
weitere 3-1/2 Stunden fortgesetzt. Es werden 23,ο g 2-I.Iethyj englutarsäurenitril gebildet und 22,9 g Acryl-
BAD ORIGINAL 109809/2045
nitril zurückgewonnen.
4,o g Hexa-n-propylphosphor-triamid, gelöst in 8o com
Dioxan, werden innerhalb von 2o Minuten einer am Rückflusskühler gelinde siedenden Lösung zugesetzt, die
64 g Acrylnitril, 4 g Hydrochinon und 24o ecm Dioxan enthältι dieser Vorgang erfolgt unter Stickstoff. Nach
einstündiger Reaktionsdauer werden durch Destillation 26,6 g Acrylnitril zurückgewonnen und 15,2 g 2-Methylenglutarsäurenitril
erhalten.
Auf ähnliche Weise wird Phenyldimorpholinophosphin oder Octyldipyrrolidinylphosphin als Katalysator verwendet.
Eine 64 g Acrylnitril, 4,ο g Hydrochinon und 3oo g
Toluol enthaltende Lösung wird innerhalb 2-1/2 Stunden einer unter Rückfluss siedenden Lösung zugesetzt, die
3,33 g Phenyldipiperidinophosphin, gelöst in 8o g Toluol, enthält. Das Reaktionsgemisch lässt man 1 Stunde unter
Rückfluss sieden. Die gesamte Reaktion wird unter Stick~ stoff durchgeführt. 34,4 g Acrylnitril werden zurückgewonnen.
Es haben sich 11,3 g 2-Methylenglutarsäurenitril gebildet.
Auf ähnliche Weise wird N,N,N1,N'-Tetramethyl-P-butylphosphono-diamid
als Katalysator verwendet»
BAD ORIGINAL
10 9809/2045
Claims (7)
1. Verfahren zur Herstellung von 2-Methylenglutarsäurenitril,
dadurch gekennzeichnet, dass man Acryl nitril in Gegenwart eines Katalysators der Formel
I oder II
dimerisiert, in der R1 einen Alkylrest mit 1 bis
18 Kohlenstoffatomen darstellt, der an einem primären
Kohlenstoffatom mit dem Stickstoff verknüpft ist,
R11 einen Alkylrest mit 1 "bis 18 Kohlenstoffatomen
darstellt, der mit dem Stickstoffatom über ein primäres Kohlenstoffatom verbunden ist,
R111 ein Alkylrest mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen,
Cycloalkyl, Phenyl oder alkylsubstituiertes Phenyl ist, wobei die Alkylsubstitution 1 bis 8 Kohlenstoffatome
enthält, bzw.
R1 und R11 zusammen mit dem Stickstoffatom, an dem
sie sich befinden, eine gesättigte cyclische Aminogruppe mit bis zu 5 Kohlenstoffatomen im Ring bilden,
der wahlweise Heteroatome und einen oder mehrere Alkylsubstituenten
mit bis zu 6 Kohlenstoffatomen enthält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass der Katalysator in einer Menge zwischen etwa o,25
BAD 109809/2045 .
- 1ο -
und 4, ο Mol-# verwendet wird und die Reaktion im
Bereit
wir do
Bereich zwischen-etwa 25° und 15o°C durchgeführt
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Katalysator in einer Menge zwischen etwa
1,o und 2,o Mol-# verwendet wird und die Heaktion
im Bereich zwischen etwa 85° und 1oo°C durchgeführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Katalysator eine Verbindung der formel
I oder II, in der Rr und R11 Propylreste bedeuten,
verwendet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Katalysator eine Verbindung der Formel I oder
II, in der R1 und R1' Butylreste bedeuten, verwendet
wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Katalysator in situ hergestellt wird und die
Reaktion in Gegenwart eines inerten, flüchtigen, organischen Lösungsmittels durchgeführt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass als Lösungsmittel Dioxan verwendet wird.
Für: Rohm and Haas Company
Philadelphia, Pa., V.St.A.
f/U\
109809/2046
Rechtsanwalt ·
BAD ORiGINAl
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