DE1543128B2 - Verfahren zur herstellung von diamiden bicyclischer dicarbonsaeuren sowie von hydrierungsprodukten dieser verbindungen - Google Patents

Verfahren zur herstellung von diamiden bicyclischer dicarbonsaeuren sowie von hydrierungsprodukten dieser verbindungen

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DE1543128B2 DE1965K0057382 DEK0057382A DE1543128B2 DE 1543128 B2 DE1543128 B2 DE 1543128B2 DE 1965K0057382 DE1965K0057382 DE 1965K0057382 DE K0057382 A DEK0057382 A DE K0057382A DE 1543128 B2 DE1543128 B2 DE 1543128B2
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    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
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Description

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung von Diamiden bicyclischer Dicarbonsäuren der allgemeinen Formel
CONR1R2
CONR1R2
(I)
worin η 1 oder 2 ist, in 5,6-Stellung gegebenenfalls eine Doppelbindung vorliegt, R1 und R2 jeweils Wasserstoff oder Alkylreste mit 1 bis 4 C-Atomen oder Aralkylreste mit 6 oder 7 Kohlenstoffatomen darstellen oder R1 oder R2 zusammen mit dem N-Atom einen heterocyclischen Ring mit 3 bis 6 Atomen oder einen Morpholinring bedeuten, dadurch gekennzeichnet, daß man das entsprechende Diamidderivat der Fumarsäure mit Cyclopentadien oder Cyclohexadiene 1,3) entsprechend den für Dien-Synthesen üblichen Arbeitsweisen umsetzt, und gegebenenfalls die erhaltene ungesättigte Verbindung (I) zur gesättigten Verbindung hydriert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Dicyclopentadien anstelle von Cyclopentadien direkt in die Reaktion einsetzt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man bei der Herstellung von Verbindungen der Formel (I), in der beide Reste R1 und R2 von Wasserstoff verschieden sind, in einem unpolaren Lösungsmittel oder ohne Lösungsmittel arbeitet.
4. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man bei der Herstellung von Verbindungen der Formel (I), in der einer oder beide Reste R1 und R2 Wasserstoff bedeuten, in einem polaren Lösungsmittel arbeitet.
45
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Diamiden bicyclischer Dicarbonsäuren, wie in der obenstehenden Anspruchsfassung näher gekennzeichnet.
Nach Aider und Stein (Ann. Chem. 514 [1934], S. 197) kann Fumarsäure mit Cyclopentadien nicht umgesetzt werden. Zur Darstellung einiger der erfindungsgemäß herzustellenden Verbindungen beschritt man daher bisweilen einen Umweg: Man addierte Fumarsäuredichlorid an die betreffenden Diene und stellte aus den dabei erhaltenen bicyclischen Dicarbonsäuredichloriden die gewünschten anderen funktionellen Derivate her. Dieser Umweg ist aber nicht nur langwierig und kostspielig, sondern auch infolge der auftretenden technischen Schwierigkeiten unrationell, die Anwendung von Säurechloriden bei Diensynthesen hat stets hohe Anteile an Nebenprodukten und Substanzverluste, z. B. durch Polymerisation der Dienkomponente, zur Folge und erfordert besondere Vorsichtsmaßnahmen bei der Durchführung der Reaktion (vgl. Aider und S t e i η, Ann. Chem. 514 [1934], S.203; Kuhn und Wagner-Jauregg, Ber.63 [1930], S. 2664). Diese Schwierigkeiten treten zwar bei der Anwendung von Fumarsäuredialkylestern nicht auf (vgl. österreichische Patentschrift 2 24 101), die Umsetzung der dabei erhaltenen bicyclischen Addukte zu den erfindungsgemäßen Verbindungen erfordert aber nicht nur eine weitere Reaktionsstufe, ihre Reaktionsfähigkeit ist auch gegenüber bestimmten Agenzien vermindert; so liefert ihre Umsetzung mit Aminen, insbesondere mit Dialkylaminen, nur vergleichsweise niedere Ausbeuten an den gewünschten Produkten.
Zwar ist es nach der GB-PS 5 78 867 möglich, eine Diels-Alder-Synthese auch mit Fumarsäure selbst durchzuführen, wenn man nämlich mit Dicyclopentadien anstelle von Cyclopentadien und bei entsprechend hohen Temperaturen oberhalb der Zersetzungstemperatur des Dicyclopentadiens arbeitet. Nach der gleichen Arbeitsweise können auch funktioneile Derivate der Fumarsäure eingesetzt werden. Hierzu werden besonders das Dichlorid und der Dimethylester angeführt, doch werden keinerlei Hinweise für die Verwendung beliebiger Amide für diese Reaktion gegeben.
Die weiterhin zum Stande der Technik zu zählende Veröffentlichung in Makromolekulare Chemie, 1956, Seiten 127 bis 138, besonders Seiten 131, 134, bezieht sich lediglich auf Addukte von Fumarsäureestern, während sich die ebenfalls zum Stande der Technik genannte OE-PS 2 24 101 nur auf die Diensynthese von Fumarsäureestern ohne Berücksichtigung des Lösungsmitteleinflusses bezieht.
In der auf die Erfinder zurückgehende Veröffentlichung in Monatshefte für Chemie, Band 94 (1963), Seiten 178 bis 182 sowie Seiten 406 bis 409, ist zwar ein Teil der erfindungsgemäß herstellbaren Substanzen beschrieben, nicht jedoch das durch die Erfindung zu verbessernde Verfahren.
Schließlich läßt, sich aus der OE-PS 2 31 978 noch ein Verfahren zur Herstellung der anmeldungsgemäßen Verbindungen entnehmen, das durch die Erfindung gerade verbessert werden soll.
Als mit dem erfindungsgemäßen Verfahren überhaupt vergleichbare, aus der Literatur zu entnehmende Verfahren kommen nur Diels-Alder-Reaktionen zwischen cyclischen Dienen, z. B. Cyclopentadien, und Fumarsäure bzw. Fumarsäurederivaten in Betracht. Im allgemeinen wurde daher von den Dichloriden ausgegangen, wobei die bereits erörterten Nachteile auftraten. Eine Verbesserung brachte dann die Verwendung von Fumarsäureestern, jedoch war, wie sich ebenfalls aus der vorhergehenden Beschreibung ergibt, die weitere Umsetzung dieser Ester zu anderen Derivaten, wie insbesondere Amiden, unvorteilhaft. Andere Fumarsäurederivate als Dichloride und Diester sind somit bisher als Reaktionspartner für Diene nicht beschrieben worden. Dies gilt insbesondere für die Verwendung der Amidderivate, die in vorteilhafter Weise in einer Stufe zu den gewünschten Verbindungen führen. Es war deshalb nicht voraussehbar, ob überhaupt und unter welchen Bedingungen derartige Fumarsäurederivate der Diensynthese mit Alkadienen zugänglich sein würden.
Es wurde nun gefunden, daß man Fumarsäurediamide auch mit Cyclopentadien im Sinne einer Diensynthese zur Reaktion bringen kann, wobei in vielen Fällen die Umsetzung in einem geeigneten Lösungsmittel, insbesondere in polaren Lösungsmitteln wie Wasser, Alkoholen, niederen Fettsäuren, Dimethylformamid notwendig wird.
Im weiteren wurde gefunden, daß man an Stelle von monomeren Cyclopentadien auch von dessen Dimerem ausgehen kann. Als besonderes Merkmal der Erfindung ist festzuhalten, daß bei Verwendung von Dicyclopentadien die Depolymerisation desselben auch ad hoc im Reaktionsgemisch durchgeführt werden kann, wodurch die Monomerisierung als getrennter Arbeitsvorgang entfällt. Bei Verwendung geeigneter Lösungsmittel, beispielsweise von Dimethylformamid, kann die Reaktion so geleitet werden, daß die Umsetzung sowohl im ι ο Hinblick auf die eingesetzten Fumarsäurediamide als auch auf das (Di)-cyclopentadien quantitativ und damit verlustlos verläuft. Vorteilhafterweise bringt man die Fumarsäurediamide in Dimethylformamid mit einem geringen Überschuß an Dicyclopentadien zur Reaktion; bei der anschließenden Aufarbeitung durch Vakuumdestillation geht das überschüssige Dicyclopentadien mit dem Lösungsmittel quantitativ ab und hinterläßt das Addukt in sehr reiner Form; das abdestillierte Lösungsmittel mit dem restlichen Dicyclopentadien kann sofort wieder eingesetzt werden. Bei diesem Verfahren bilden sich keine Nebenprodukte, insbesondere keine höherpolymeren Cyclopentadiene.
Die Umsetzungen können je nach der Natur des eingesetzten Fumarsäurediamids und des verwendeten Cyclodiens bei Abwesenheit dritter Substanzen oder vorteilhafterweise in Gegenwart eines geeigneten indifferenten Lösungsmittels oder in Gemischen solcher ausgeführt werden, wobei nötigenfalls und speziell bei inhomogenen Reaktionsgemischen für ausreichende Durchmischung der Reaktanten zu sorgen ist. Der Gegenwart eines oder mehrerer Lösungsmittel kann gegebenenfalls eine für den Ablauf der Reaktion entscheidende Bedeutung zukommen. Es wurde nun weiter gefunden, daß beispielsweise die Diensynthese von bestimmten Fumarsäurediamiden und Cyclopentadien in polaren Lösungsmitteln, insbesondere sogar in wäßriger Lösung, besonders glatt durchgeführt werden kann. Es ist ferner möglich, die Reaktionsgeschwindigkeit und damit die Ausbeute durch Zusatz von Stoffen, welche die Löslichkeit eines oder beider Reaktanten begünstigen, zu erhöhen. Es muß ferner festgehalten werden, daß im Sinne einer optimalen Lenkung der Reaktionen die äußeren Bedingungen, wie Temperatur und Druck, den gegebenen Erfordernissen anzupassen sind, insbesondere ist die Reaktionstemperatur durch * Wärmezufuhr oder -ableitung unter Kontrolle zu halten, und, falls erforderlich, auch der Druck durch Arbeiten in einem geschlossenen Gefäß bei erhöhter Temperatur zu erhöhen.
Alle erfindungsgemäß herstellbaren Verbindungen, die nichtaromatische Doppelbindungen enthalten und halogenfrei sind, können zu den entsprechenden gesättigten Verbindungen katalytisch hydriert werden.
Die erfindungsgemäß herstellbaren Verbindungen können für sich oder als Zwischenprodukte zur Herstellung von Arzneimitteln, Kosmetika, Schädlingsund Unkrautbekämpfungsmitteln, Lösungs- und Schmiermittelzusätzen, Emulgatoren, Lösungsvermittlern oder Hilfsstoffen für die Kunststoff-, Papier- und Textilindustrie Verwendung finden.
Beispiel 1
11 g Fumarsäurediamid wurden mit 50 ml Dimethylformamid und 7,5 g frisch monomerisiertem Cyclopentadien 3 Stunden unter Rückfluß gekocht. Hierauf wurden zwei Drittel des Lösungsmittels abdestilliert, der ausgeschiedene Niederschlag abgetrennt, gewaschen und getrocknet.
Ausbeute: 16,9 g l,4-Methano-cyc!ohex-5-en-2,3-transdicarbonsäurediamid, F. 237°.
Analyse: Ben: 15,55% N;gef.: 15,65% N.
Beispiel 2
4,5 g Fumarsäurebisdiäthylamid wurden in 25 ml Benzol gelöst, mit 2,5 frisch monomerisiertem Cyclopentadien versetzt und 1 Stunde unter Rückfluß erhitzt Anschließend wurde eingedampft und der Rückstand einmal aus Petroläther umkristallisiert. Ausbeute: 5,5 g l,4-Methano-cyclohex-5-en-2,3-transdicarbonsäure-bis-diäthylamid, F. 84°. Analyse: Ber.: 9,58% N; gef.:9,48% N.
In ähnlicher Weise wurden folgende Verbindungen hergestellt:
l,4-Methano-cyclohex-5-en-2,3-trans-dicarbonsäu-
re-bis-dimethylamid, Fp. 65—68°. 1 ^-Methano-cyclohex-S-en^^-trans-dicarbon-
säure-bis-di-n-propylamid, Fp. 38°.
l,4-Methano-cycIohex-5-en-2,3-trans-dicarbonsäure-bis-di-isopropylamid, Fp. 113°.
M-Methano-cyclohex-S-en^-trans-dicarbonsäu-
re-bis-piperidid, Fp. 160°.
l^-Methano-cyclohex-S-en^-trans-dicarbonylaziridin, Fp. 64°.
l,4-Methano-cyclohex-5-en-2,3-trans-dicarbonsäure-bis-morpholid, Fp. 172°.
Beispiel 3
g Fumarsäure-bis-n-butylamid wurden mit 50 ml Dimethylformamid und 7 g frisch monomerisiertem Cyclopentadien 2 Stunden unter Rückfluß gekocht. Anschließend wurde das Lösungsmittel im Vakuum abdestilliert und der Rückstand einmal aus wäßrigem Alkohol umkristallisiert.
Ausbeute: 7,4 g l,4-Methano-cyclohex-5-en-2,3-transdicarbonsäure-bis-n-butylamid, Fp. 191°. Analyse: Ber.: 9,58% N; gef.: 9,59% N.
In ähnlicher Weise wurden folgende Verbindungen hergestellt:
l,4-Methano-cyclohex-5-en-2,3-trans-dicarbonsäure-bis-methylamid, Fp. 20Γ.
l,4-Methano-cyclohex-5-en-2,3-trans-dicarbonsäure-bis-äthy lamid, Fp. 199°.
l,4-Methano-cyclohex-5-en-2,3-trans-dicarbonsäure-bis-n-propylamid, Fp. 200°.
l,4-Methano-cyclohex-5-en-2,3-trans-dicarbonsäure-bis-isopropylamid, Fp. 247°.
l,4-Methano-cyclohex-5-en-2,3-trans-dicarbonsäure-bis-sek.-butylamid, Fp. 277° (Zers.).
l,4-Methano-cyclohex-5-en-2,3-trans-dicarbonsäure-bis-tert.-butylamid, Fp. 245°.
l,4-Methano-cyclohex-5-en-2,3-trans-dicarbonsäure-bis-benzylamid, Fp. 190°.
l,4-Methano-cyclohex-5-en-2,3-trans-dicarbonsäure-bis-anilid, Fp. 240°.
l,4-Methano-cyclohex-5-en-2,3-trans-dicarbonsäure-bis-p-toluidid, Fp. über 300° unter Zersetzung.
l,4-Methano-cyclohex-5-en-2,3-trans-dicarbonsäure-bis-n-butylamid, Fp. 190°.
l,4-Methano-cyclohex-5-en-2,3-trans-dicarbonsäure-bis-n-butylamid, Fp. 190°.
Beispiel 4
g FuTiarsäure-bis-diäthylamid wurden mit 5 g Dicyclopentadien und 15 ml Toluol im Rohr 2 Stunden auf 180° erhitzt. Nach dem Erkalten wurde der
Rohrinhalt im Vakuum eingedampft. Der Rückstand kristallisierte aus Cyclohexan in farblosen Kristallen, Fp.
Ausbeute: 7,4 g l^-Methano-cycIohex-S-en^-transdicarbonsäure-bis-diäthylamid. Mischschmp. mit dem nach Beispiel 2 dargestellten Präparat: 84°.
Beispiel 5
6 g Fumarsäure-bis-diäthylamid wurden mit 30 ml Cyclohexadien im Rohr 10 Stunden auf 150° erhitzt ι ο Nach dem Erkalten wurde der leichtflüchtige Anteil abdestilliert und der halbfeste Rückstand aus Cyclohexan umkristallisiert.
Ausbeute: 5,2 g M-Äthano-cyclohex-S-en^-trans-dicarbonsäure-bis-diäthyl-amid, Fp. 120.
Analyse: Ber.: 9,14% N;gef.:9,30% N.
Beispiel 6
Hydrierungen: Jeweils 1 Teil der ungesättigten Substanzen wurde in 5 bis 10 Teilen Alkohol gelöst, mit 0,5 bis 2% ihrer Gewichtsmenge Pd-Kohle versetzt und in einer Wasserstoffatmosphäre turbiniert. Nach beendeter Wasserstoffaufnahme wurde vom Katalysator filtriert, die Lösung im Vakuum eingedampft und der Rückstand umkristallisiert oder destilliert Auf diese Weise wurden folgende neue Verbindungen hergestellt:
bis-diisopropylamid, Fp. 122°,
l,4-Methano-cyclohexan-2,3
bis-n-propylamid, Fp. 207°.
1 ^-Methano-cyclohexan-^
bis-iso-propylamid, Fp. 266°.
l,4-Methano-cyclohexan-2,3-bis-n-butylamid, Fp. 181°.
1 ^-Methäno-cycIohexan^S-bis-tert-butylamid, Fp. 252°.
1 ^-Methano-cyclohexan-^-
bis-anilid,Fp.267°.
1,4-Methano-cyclohexan-2,3-bis-sek.-butylamid, Fp. 248°.
trans-dicarbonsäuretrans-dicarbonsäure- trans-dicarbonsäuretrans-dicarbonsäure- trans-dicarbonsäuretrans-dicarbonsäure- trans-dicarbonsäure-
Beispiel 7
g Fumarsäurediamid, 6 g Dicyclopentadien und ml Dimethylformamid wurden 3 Stunden unter Rückfluß gekocht, wobei sich das Fumarsäurediamid vollständig auflöste. Nach dem Abkühlen wurden drei Viertel des Lösungsmittels im Vakuum abdestilliert und das ausgeschiedene Kristallisat abgesaugt, gewaschen und getrocknet.
Ausbeute: 8,8 g M-Methano-cyclohex-S-en-^-transdicarbonsäure-diamid, Fp. 257°.
Analyse: Ben: 15,55% N; gef.: 16,0% N.

Claims (4)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung von Diamiden bicyclischer Dicarbonsäuren der allgemeinen Formel
CONR1R2
CONR1R2
(I)
'5
worin η 1 oder 2 ist, in 5,6-Stellung gegebenenfalls eine Doppelbindung vorliegt, R1 und R2 jeweils Wasserstoff oder Alkylreste mit 1 bis 4 C-Atomen oder Aralkylreste mit 6 oder 7 Kohlenstoffatomen darstellen oder R1 oder R2 zusammen mit dem N-Atom einen heterocyclischen Ring mit 3 bis 6 Atomen oder einen Morpholinring bedeuten, dadurch gekennzeichnet, daß man das entsprechende Diamidderivat der Fumarsäure mit Cyclopentadien oder Cyclohexadiene 1,3) entsprechend den für Dien-Synthesen üblichen Arbeitsweisen umsetzt, und gegebenenfalls die erhaltene ungesättigte Verbindung (I) zur gesättigten Verbindung hydriert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Dicyclopentadien anstelle von Cyclopentadien direkt in die Reaktion einsetzt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man bei der Herstellung von Verbindungen der Formel (I), in der beide Reste R1 und R2 von Wasserstoff verschieden sind, in einem unpolaren Lösungsmittel oder ohne Lösungsmittel arbeitet.
4. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man bei der Herstellung von Verbindungen der Formel (I), in der einer oder beide Reste R1 und R2 Wasserstoff bedeuten, in einem polaren Lösungsmittel arbeitet.
45
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Diamiden bicyclischer Dicarbonsäuren, wie in der obenstehenden Anspruchsfassung näher gekennzeichnet.
Nach Aider und Stein (Ann. Chem. 514 [1934], S. 197) kann Fumarsäure mit Cyclopentadien nicht umgesetzt werden. Zur Darstellung einiger der erfindungsgemäß herzustellenden Verbindungen beschritt man daher bisweilen einen Umweg: Man addierte Fumarsäuredichlorid an die betreffenden Diene und stellte aus den dabei erhaltenen bicyclischen Dicarbonsäuredichloriden die gewünschten anderen funktionel-Ien Derivate her. Dieser Umweg ist aber nicht nur langwierig und kostspielig, sondern auch infolge der auftretenden technischen Schwierigkeiten unrationell, die Anwendung von Säurechloriden bei Diensynthesen hat stets hohe Anteile an Nebenprodukten und Substanzverluste, z. B. durch Polymerisation der Dienkomponente, zur Folge und erfordert besondere Vorsichtsmaßnahmen bei der Durchführung der Reaktion (vgl. Aider und S t e i η, Ann. Chem. 514 [1934], S.203; Kuhn und Wagner-Jauregg, Ber.63 [1930], S. 2664). Diese Schwierigkeiten treten zwar bei der Anwendung von Fumarsäuredialkylestern nicht auf (vgl. österreichische Patentschrift 2 24 101), die Umsetzung der dabei erhaltenen bicyclischen Addukte zu den erfindungsgemäßen Verbindungen erfordert aber nicht nur eine weitere Reaktionsstufe, ihre Reaktionsfähigkeit ist auch gegenüber bestimmten Agenzien vermindert; so liefert ihre Umsetzung mit Aminen, insbesondere mit Dialkylaminen, nur vergleichsweise niedere Ausbeuten an den gewünschten Produkten.
Zwar ist es nach der GB-PS 5 78 867 möglich, eine Diels-Alder-Synthese auch mit Fumarsäure selbst durchzuführen, wenn man nämlich mit Dicyclopentadien anstelle von Cyclopentadien und bei entsprechend hohen Temperaturen oberhalb der Zersetzungstemperatur des Dicyclopentadiens arbeitet. Nach der gleichen Arbeitsweise können auch funktionell Derivate der Fumarsäure eingesetzt werden. Hierzu werden besonders das Dichlorid und der Dimethylester angeführt, doch werden keinerlei Hinweise für die Verwendung beliebiger Amide für diese Reaktion gegeben.
Die weiterhin zum Stande der Technik zu zählende Veröffentlichung in Makromolekulare Chemie, 1956, Seiten 127 bis 138, besonders Seiten 131, 134, bezieht sich lediglich auf Addukte von Fumarsäureestern, während sich die ebenfalls zum Stande der Technik genannte OE-PS 2 24 101 nur auf die Diensynthese von Fumarsäureestern ohne Berücksichtigung des Lösungsmitteleinflusses bezieht.
In der auf die Erfinder zurückgehende Veröffentlichung in Monatshefte für Chemie, Band 94 (1963), Seiten 178 bis 182 sowie Seiten 406 bis 409, ist zwar ein Teil der erfindungsgemäß herstellbaren Substanzen beschrieben, nicht jedoch das durch die Erfindung zu verbessernde Verfahren.
Schließlich läßt sich aus der OE-PS 2 31 978 noch ein Verfahren zur Herstellung der anmeldungsgemäßen Verbindungen entnehmen, das durch die Erfindung gerade verbessert werden soll.
Als mit dem erfindungsgemäßen Verfahren überhaupt vergleichbare, aus der Literatur zu entnehmende Verfahren kommen nur Diels-Alder-Reaktionen zwischen cyclischen Dienen, z. B. Cyclopentadien, und Fumarsäure bzw. Fumarsäurederivaten in Betracht. Im allgemeinen wurde daher von den Dichloriden ausgegangen, wobei die bereits erörterten Nachteile auftraten. Eine Verbesserung brachte dann die Verwendung von Fumarsäureestern, jedoch war, wie sich ebenfalls aus der vorhergehenden Beschreibung ergibt, die weitere Umsetzung dieser Ester zu anderen Derivaten, wie insbesondere Amiden, unvorteilhaft. Andere Fumarsäurederivate als Dichloride und Diester sind somit bisher als Reaktionspartner für Diene nicht beschrieben worden. Dies gilt insbesondere für die Verwendung der Amidderivate, die in vorteilhafter Weise in einer Stufe zu den gewünschten Verbindungen führen. Es war deshalb nicht voraussehbar, ob überhaupt und unter welchen Bedingungen derartige Fumarsäurederivate der Diensynthese mit Alkadienen zugänglich sein würden.
Es wurde nun gefunden, daß man Fumarsäurediamide auch mit Cyclopentadien im Sinne einer Diensynthese zur Reaktion bringen kann, wobei in vielen Fällen die Umsetzung in einem geeigneten Lösungsmittel, insbesondere in polaren Lösungsmitteln wie Wasser, Alkoholen, niederen Fettsäuren, Dimethylformamid notwendig wird.
DE1543128A 1965-05-06 1965-10-14 Verfahren zur Herstellung von Diamiden bicyclischer Dicarbonsäuren sowie von Hydrierungsprodukten dieser Verbindungen Expired DE1543128C3 (de)

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