DE1586C - Eismaschine mit Anwendung komprimirter atmosphärischer Luft - Google Patents

Eismaschine mit Anwendung komprimirter atmosphärischer Luft

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Description

1S77.
Klasse 17.
ROBERT SCHULTZ in BRAUNSCHWEIG. Eismaschine mit Anwendung comprimirter atmosphärischer Luft.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 11. August 1877 ab. , Liingste Dauer: 23. Januar 1892.
Die vorliegende Eismaschine soll zur directen Darstellung von Eis dienen; auch kann man ohne wesentliche Aenderung derselben kalte Luft beliebiger Temperatur in Lagerkeller etc.
Sie arbeitet continuiilich und ist wie folgt ih
Eine doppeltwirkende Dampf-Compressions-I'imipe A comprimirt die Luft auf 3—4 Atmosph. Ueberdruck. Dieselbe erhält - hierdurch eine Temperatur von 120—1500C. und wird durch das Zuleitungsrohr α in die Kühlschlange B des Kastens D geleitet. Das genannte Rohr α ist mit einem Sicherheitsventil b, einem Manometer c und einem Thermometer d versehen, um eine genaue Controle über die von der Pumpe kommende comprimirte Luft zu haben.
Von der Kühlschlange B wird die Luft durch Rohr V in eine zweite Kühlschlange C befördert, in deren Kasten E das Kühlwasser' durch Rohr e eingepumpt wird. Dasselbe füllt denselben und fliefst durch den Ueberlauf / in den Kasten D, von wo es von unten aufsteigend die beschriebene Schlange B umspülend durch Rohr g ins Freie fliefst. Die Kühlschlangen B und C sind je mit einem durch einen Hahn h verschlossenen Wassersack i versehen, um das sich ansammelnde Condensationswasser aufzunehmen, welches beim Oeffnen des genannten Hahnes h von der comprimirten Luft herausgespritzt wird.
Aufserdem sind die Schlangen B und C mit geeigneten Verschraubungen k k' versehen, um das Herausnehmen derselben behufs Reinigung vom Wasserstein möglichst zu erleichtern.
Die Thermometer / beim Austritt der Schlange aus den Kühlkasten dienen zum Ablesen der Temperatur der comprimirten Luft.
Von der beschriebenen Schlange C geht die Luft mit 3—4 Atmosph. Spannung durch Rohr m in einen Strahl-Apparat G bekannter Construction, saugt hier noch atmosph. Luft an und tritt von hier durch das Kupferrohr σ in eine Kühlschlange H.
Hier weiter abgekühlt, wird die Luft in die Schlange J befördert, von welcher sie durch die Schlange /C des Gefrierkastens L schliefslich durch Rohr u wieder in die Luftpumpe A geleitet wird.
Die Schlangen H und J liegen in Wasserkästen MN, in welchen letzteren das Kühlwasser durch Rohr / eintritt. Mittelst des Ueberfalles /· wird nun das Kühlwasser in den Kasten M befördert, von wo es durch ein Rohr s ins l'reie geht.
Der Gefrierkasten L ist mit einer Lösung von Chlornatrium oder Chlorcalcium in Wasser angefüllt und, wie schon gesagt, mit Schlangen K durchzogen, zwischen welche die kupfernen Gefrierbüchsen P gehängt sind.
Zwischen dem Kasten N und dem Gefrierkasten L ist ein Ventil JV eingeschaltet, welches je nach seiner Rcgulirung bei 0,5 bis 1,00 atmosph. Spannung der comprimirten kalten Luft derselben den Eintritt in die Schlange K gestattet. Dasselbe besteht aus einem Kegel α, welcher durch eine Spiralfeder β gezwungen, das Rohr 11 verschliefst, wenn der Druck der aus der Schlange J strömenden Luft nicht hinreicht, ihn zu heben. Eine Schraube j, welche in den Ventildeckel mittelst Stopfbüchse gedichtet ist, dient zum Anspannen der Spiralfeder ß, so dafs der Druck beliebig von 0,5 bis 1,00 Atmosphäre regulirt werden kann.
Die Temperatur wird vor und hinter diesem Druckregulator W an den Thermometern y y. ersichtlich, während das Manometer ζ den Druck der expandirenden Luft anzeigt.
Soll die Maschine nur zur Erzeugung kalter Luft verwendet werden, so fällt das Gefäfs L weg und das Rohr η wird direct in die betreffenden Räume, Keller etc. geleitet, wobei das genannte Rohr η mit Thermometer und Manometer armirt wird.
Da nun die comprimirte Luft von 0,5 bis 1,00 atmosph. Spannung abnimmt um ca. 30 bis 60° beim Expandiren auf atmosph. Spannung, so ist leicht einzusehen, dafs durch Anwendung von genügendem Kühlwasser bezw. Kühlschlangen, welche die comprimirte Luft passiren mufs, ein beliebiger Kältegrad erzeugt werden kann.
Aufserdem wird durch den von der comprimirten Luft getriebenen Strahl-Apparat G bedeutend an maschineller Kraft gespart.

Claims (1)

  1. Ks sei noch bemerkt, dafs diese Eismaschine leicht zu handhaben ist und sich wenig abnutzt; das zur Anwendung gekommene, warm gewordene Kühlwasser läfst sich, zumal in Brauereien, bestens anwenden, so dafs auch hier eine Ersparnifs an Heizmaterial eintritt.
    Patent-Anspruch: Die ganze Construction der vorliegenden Eismaschine, insbesondere die Combination einer Luftcompressions-Pumpe mit beliebig vielen Kühlschlangen und einem oder mehreren Strahl-Apparaten zum Zweck, wie beschrieben und gezeigt.
    Zusatz.
    Erklärung der Figuren:
    Fig. ι ist eine Seitenansicht und theilweiser Längsschnitt; Fig. 2 ein Grundrifs der Eismaschine;
    Fig. 3 ist der Compressions - Cylinder im Schnitt AB; .Fig. 4 eine Vorderansicht desselben; Fig. 5 ein Schnitt CDEF desselben; Fig. 6 eine Stopfbüchse; Fig. 7 eine Verschraubung, und Fig. 8 eine Thermometerdichtung.
    Hierzu I Blatt Zeichnungen.
DE000000001586DA 1877-08-10 1877-08-10 Eismaschine mit Anwendung komprimirter atmosphärischer Luft Expired - Lifetime DE1586C (de)

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  • 1877

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