DE343145C - Verfahren zur Herstellung von Schwefelsaeure - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Schwefelsaeure

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DE343145C
DE343145C DE1920343145D DE343145DD DE343145C DE 343145 C DE343145 C DE 343145C DE 1920343145 D DE1920343145 D DE 1920343145D DE 343145D D DE343145D D DE 343145DD DE 343145 C DE343145 C DE 343145C
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sulfuric acid
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DE1920343145D
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B17/00Sulfur; Compounds thereof
    • C01B17/69Sulfur trioxide; Sulfuric acid
    • C01B17/74Preparation
    • C01B17/82Preparation of sulfuric acid using a nitrogen oxide process

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Schwefelsäure. Die in Bleikammern durch- Oxydation dLr schwefeligen Säure in Gegenwart von Nitroseprodukten herbeigeführte Bildung.der Schwefelsäure beruht auf einer exothermischen Reaktion, welche gleichzeitig ein' Temperaturmaximum aufweist.
  • Die durch die Reaktion frei gewordene Wärme hat die Tendenz, die Temperatur der reagierenden Körper zu erhöhen und demzufolge die Reaktionsbedingungen zu ändern.
  • ,Die Produktionsintensität, d. h. das pro Kubikmeter Reaktionsraum hergestellte Schwefelsäuregewicht, ist bekanntlich im Gloverturm am größten. Dasselbe kann 25o kg Monohydrat in der Reaktionszone überschreiten, während es in den Kammern höchstens 12 bis r5 kg und gewöhnlich nur 4 bis 5 kg beträgt.
  • Man hat schon, längst Mittel und Wege gesucht, uni die Kammerproduktion zu . erhöhen, und hat dabei gewöhnlich das Hauptgewicht auf die Abführung der Reaktionswärme durch bessere Kühlung der Wände gelegt. Im Moritzverfahren z. B. sind die Ausstrahlungsflächen durch Erhöhung der Kammern und Verminderung ihrer Breite vergrößert worden. Im Mill-Packard-Verfahren ist man sogar so weit gegangen, die Kammerwände äußerlich durch Wasserberieselung zu kühlen. Man hat ferner versucht, die Kammern vollständig durch Gloverähnliche Türme zu ersetzen. Durch dieäw Mittel hat man allerdings eine gewisse Produktionserhöhung erreicht, ohne doch der Gloverproduktion nahezukommen, Der Unterschied zwischen den Reaktionsbedingungen im Glover und in den Kammern besteht aber nun in der Hauptsache darin, daß in ersterem die entbundene Reaktionswärme sofort und am Entstehungspunkte selbst in Verdampfungswärme des Wassers übergeht, so daß die Temperatur automatisch auf eine bestimmte Höhe reguliert wird, welche lediglich von der Konzentration abhängig ist. Man drückte dies so aus, daß die flüssige und die Gasphase Gleichgewicht gesetzt werden.
  • Da sich nun das Temperaturmaximum erfahrungsgemäß zwischen den äußersten im Glover herrschenden Temperaturen befindet, und dieses Maximum da, wo es sich einstellt, konstant bleibt, solange die Konzentration ebenfalls konstant ist, so sieht man ein, warum im Glover eine Höchstproduktionszone existieren muß.
  • Aus obigem geht hervor, daß das Reaktionsmaximum durch folgende gleichzeitig einzutreffende Bedingungen bewirkt wird. Eine bestimmte Konzentration, eine bestimmte Temperatur und. die Verdampfung eines Wasserüberschusses, welche die Temperatur trotz der entbundenen Reaktionswärme konstant erhält.
  • Dementgegen wird in. den Kammern die Wärme nicht gleich am Reaktionspunkte abgeführt, sondern durch die Bleiwände, deren durchschnittliche Entfernung von demselben eine beträchtliche ist. Eine Selbsteinstellung der Reaktionstemperatur findet nicht statt, denn es folgt keine Wasserverdampfung mehr. Im Opelsehen Turmsystem wird die Reaktionswärme durch außerhalb der Türme aufgestellte Apparate abgeführt, welche die Zirkulationssäure kühlen. Auch hier erfolgt diese Abführung nicht in urmittelbarer Nähe des Reaktionspunktes, sondern in beträchtlicher Entfernung.
  • In den Kammern sinkt die Temperatur regelmäßig, weil sich die Reaktion mit dem allmählichen Verschwinden der schwefeligen Säure nach und nach abstumpft und die entsprechend abnehmende Reaktionswärme ein kaum vermindertes Gasvolumen zu erwärmen hat. Man entfernt sich also mehr und mehr vom Temperaturmaximum. Während also in der ersten Kammer eine überschüssige, Wärmeproduktion besteht, empfindet man in der letzten das Entgegengesetzte.
  • Von einem anderen Gesichtspunkte aus getrachtet, hängt die Bildungsreaktion der Schwefelsäure noch vom Gleichgewicht ab, welches sich zwischen verschiedenen Faktoren einzustellen sucht, von welchen die hauptsächlichen folgende sind: die Konzentration der schwefeligen Säure die Konzentration der Nitrosenprodukte N2 03, die Konzentration der Schwefelsäure sowohl in der flüssigen als in der Gasphase.
  • In der Kammer stellt sich aber dieses Gleichgewicht um so langsamer ein, als die Moleküle, welche aufeinander einzuwirken haben, in den großen Kammerräumen weiter zerstreut und insbesondere weiter von der Bodensäure entfernt sind, deren Temperatur und dadurch bedingte Dampfspannung einen wichtigen Einfluß auf dieses Gleichgewicht ausübt.
  • Das nachstehend beschriebene Verfahren ist auf obige Betrachtungen gestützt und wie folgt gekennzeichnet i. Die entbundene Wärme wird in unmittelbarer Nähe des Reaktionspunktes abgeführt. 2. Die Temperatur und die Konzentration im Reaktionsraume können jeweils derartig geregelt werden, daß ihnen die für die Reaktion am günstigsten erkannten Werte gegeben werden können.
  • 3. Die Flüssigkeiten und Gase, welche aufeinander einwirken, werden im Gegenstrom miteinander in innige Berührung gebracht.
  • Der Hauptwert wird also nicht auf die Kühlung der Wände gelegt, sondern auf die Einhaltung sowohl der günstigsten Temperatur als auch der günstigsten Konzentration. Die Abführung der Reaktionswärme, welche allerdings notwendig ist, erfolgt daher nur unter Wahrung dieser Hauptbedingungen.
  • Zu diesem Zwecke - werden die Kammern durch Röhrensysteme ersetzt, welche aus parallelstehenden Röhren geringen Durchmessers zusammengesetzt sind. Jedes Rohr ist mit einem oder mehreren Wassermänteln umgeben, in welchen der Wasserzufluß in der Weise geregelt werden kann, daß die innere Röhrentemperatur die gewünschte Höhe beibehält. Im Innern erhalten die Rohre eine geeignete regelmäßige Füllung.
  • Die von dem Gloverturm kommenden Gase streichen parallel durch die Röhren eines oder mehrerer aufeinanderfolgenden Stränge, während die Zirkulationssäure; welcher das zur Säurebildung notwendige- Wasser beigefügt wird, im Gegenstrome herabrieselt.
  • Durch geeignete Verteiler werden die Gase und Flüssigkeiten in regelmäßiger Weise zwischen den Röhren des. gleichen Systems verteilt.
  • Größe und Que-schnittform der Röhren sind in der Weise bestimmt, daß der Einfluß des Wassermantels sich leicht durch die ganze Fläche fühlbar macht. Die Zahl der Röhren eines Röhrensystems hängt vom Gasvolumen, d. h. von der gewünschten Säureproduktion, sowie von dem zur Verfügung stehenden Gasdrucke ab. Die Höhe derselben wird durch die zum Wärmeaustausch benötigten Fläche bestimmt, unter Berücksichtigung eines gegebenen Temperaturgefälles zwischen innerer und äußerer Zirkulationsflüssigkeit.
  • Für das vorliegende Verfahren ergeben sich folgende Vorteile: Die Reaktionstemperatur sowie die Konzentration der zirkulierenden Säure können leicht kontrolliert und durch geeignete Einstellung der inneren und äußeren Flüssigkeitszirkulation auf die gewünschten Höhen reguliert werden.
  • Die bleiernen Wärmeaustauschflächen werden in vorteilhaftester Weise ausgenutzt,: da der Austausch zwischen zwei ini Gegenstrom zirkulierenden Flüssigkeiten und nicht mehr, wie dies in den Kammern der Fall ist, zwischen zwei ziemlich willkürlich zirkulierenden Gasen erfolgt. Der Austauschkoeffizient kann daher leicht das Zwanzigfache erreichen.
  • Das für eine gegebene Produktion benötigte Bleigewicht sowie die Gebäudeflächen werden dementsprechend ganz bedeutend kleiner, wodurch eine beträchtliche Ersparnis in den Installationskosten erfolgt.
  • Es wird möglich, zwecks Reinigung oder Reparatur eine oder mehrere Röhren eines Systems außer Betrieb .zu setzen, ohne den Gang der Fabrikation zu stören. Desgleichen kann die Zahl der arbeitenden Röhren der gewünschten Produktion angepaßt werden.
  • Die Fabrikation hat der Kammerfabrikation gegenüber eine größere Unabhängigkeit von atmosphärischen Umständen. .
  • Durch rationellere Ausnutzung derReaktionswärme kann die ganze Produktion direkt als 6ogradige Säure gewonnen werden, selbst wenn. die in den Röstgasen zur Verfügung stehenden Kalorien dies in gewöhnlichen Kammersystemen nicht gestattet hätten.
  • Die Wasserzerstäubungsapparate fallen gänzlich weg. In beiliegender Zeichnung, welche die Schwefelsäureapparatur in schematischer Weise darstellt, ist i der Gloverturm, in welchen die Ofengase durch Rohr 2 eintreten, und von welchem sie durch Rohr 3 nach dem ersten Rohrsystem q. Weiterstreichen. Dieses Rohrsystem besteht aus einer gewissen Anzahl gleicher Röhren 5, welche innen geeignete gleichartige Füllung erhalten und außen mit einem evtl. mehrteiligen Wassermantel umgeben sind, in welchem der Wassereintritt z. B. durch Hahn 7 geregelt werden kann. Jedes Rohr kann durch Schieber 8 und g vom übrigen Teile des Systems isoliert werden. Mehrere Systeme io, von denen das letzte mit möglichst abgekühlter Zirkulationsflüssigkeit umgebene ii als Gay-Lussac benutzt werden kann, können hintereinander aufgestellt werden. Die in Behälter 12 gesammelte Nitrose-Gay Lussac-Säure wird durch Pumpe 13 in den über dem Glover ausgestellten Speisebehälter 14 befördert. Die Gloversäure fließt in den Behälter 15, nachdem sie im Kühler 16 abgekühlt worden ist, und wird von dort durch Pumpe 17 in den Gay-Lussac-Speisebehälter 18 hochgehoben. Der Überschuß, welcher der Produktion entspricht, wird durch 1g abgeleitet. Die Röhrensysteme q, io usw. werden durch Behälter 2o gespeist, von denen jeder nach Bedarf in abgemessenen Quantitäten folgende Säuren erhalten kann.
  • Durch Leitung 21: strömt die Säure aus dem nächstfolgenden System, welche in Behälter 22 gesammelt und durch Pumpe 23 gehoben worden ist, durch Leitung 24 Nitrose-Gay-Lussacsäure, durch Leitung 25 Gloversäure, durch Leitung 26 Wasser, durch Leitung 27 Zirkulationssäure aus dem gleichen Röhrensystem, vom unteren Behälter 22 kommend.
  • Die aus dem System abfließende Säure wird durch einen Kühler 28 gekühlt. Ein Teil derselben kann auf Wunsch durch Rohrag entnommen werden, doch in der Regel wird die gesamte Säureproduktion durch den Gloverturm geschickt.

Claims (1)

  1. PATEN T-ANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Schwefelsäure in zu Rohrsystemen vereinigten, mit Wassermänteln umgebenen Reaktionsröhren von geringem Bleigewicht, in denen die Reaktionsbedingungen nach Bedarf in der Weise kontrolliert und geregelt werden können, daß ihnen die für die Herstellung günstigsten Werte gegeben werden können.
DE1920343145D 1920-02-17 1920-09-26 Verfahren zur Herstellung von Schwefelsaeure Expired DE343145C (de)

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