DE1572033C - Verfahren zur Herstellung von photo graphischen Bildern nach Lippmann - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von photo graphischen Bildern nach Lippmann

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DE1572033C
DE1572033C DE19671572033 DE1572033A DE1572033C DE 1572033 C DE1572033 C DE 1572033C DE 19671572033 DE19671572033 DE 19671572033 DE 1572033 A DE1572033 A DE 1572033A DE 1572033 C DE1572033 C DE 1572033C
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iodide
mercury
lippmann
silver
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DE19671572033
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Allen William Poughkeep sie NY Grobinjun (V St A )
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International Business Machines Corp
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Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von photographischen Bildern nach Lippmann.
Es hat sich gezeigt, daß bei einem Lippmann-Photographieverfahren das Silber in Schichten mit Körnern verschiedener Größe abgeschieden wird. Einige dieser Körner sind ziemlich groß, und diese großen Körner führen zu Schichten mit schlechter Lichtdurchlässigkeit. Die großen Körner blockieren den erforderlichen Lichtdurchgang durch den Film und beeinflussen die Reflexionsqualitäten des Films nachteilig.
Es ist bekannt, daß die Korngleichförmigkeit und Klarheit von Bildern durch Eintauchen von Silberbildern von verarbeiteten photographischen Lippmann-Filmen in Mercurichloridlösungen verbessert werden können. Mercurichloridlösungen bleichen die Filmschichten und verbessern die Lichtdurchlässigkeit. Es ist auch bekannt, daß das Mercurichloridverfahren gleichzeitig zur Bildung von unerwünschtem AgCl und HgCl auf dem Film führt. Diese Verbindungen machen den Film lichtempfindlich. Demzufolge weist die Verbesserung von Bildern nach dem Mercurichloridverfahren den außerordentlichen Nachteil auf, einen lichtempfindlichen und nicht haltbaren Film zu ergeben.
Das bekannte Mercurichloridbleichverfahren ist der Anfangsstufe eines bei gewöhnlichen photographischen Filmen bekannten Verstärkungsverfahrens ähnlich. Dieses letztere Verfahren wird angewendet, wenn ein Film unterbelichtet ist und wenn nach Entwicklung eine verhältnismäßig kleine Menge Silber ein schlechtes Bild ergibt. Durch die Behandlung des Films mit einer Mercurichloridlösung wird bewirkt, daß mehr lichtempfindliche Salze in dem Bereich des schwachen Bildes gebildet werden und bei weiterer Belichtung diese lichtempfindlichen Salze das Bild verstärken. Bei der in der ,Schwarzweißphotographie hierfür ebenfalls bekannten Verwendung von Mercurijodidlösungen und Mercurijodid-Kaliumjodidlösungen tritt eine noch stärkere Verstärkung, d. h. Schwärzung, auf. Vor der Belichtung erscheint der Film ausgebleicht oder aufgehellt, da etwas des metallischen Silbers in ein Salz überführt wurde. Die bisherigen Verbesserungsverfahren in der Lippmann-Photographie haben diese Bleichstufe mit Mercurichlorid verwendet, um vorübergehend verbesserte oder transparentere Bilder zu erzeugen. Das Endergebnis dieses Verfahrens führt natürlich zu einer Verstärkung, d. h. zu dem genauen Gegenteil^ der erwünschten Wirkung einer Verbesserung in dem Lippmann-Verfahren.
In der Lippmann-Photographie kann ein Bild als eine Reihe von metallischen Schichten, die quer durch den Film verlaufend angeordnet sind, definiert werden. Die Schichten liegen in einem Abstand von der Hälfte der Wellenlänge des Lichts, das das Bild erzeugt, auseinander. Das Silber in den Bildern kann in Form von kleinen Kügelchen oder eiförmigen Gebilden mit sich radial erstreckenden Fäden vorliegen. Bleichen bezieht sich darauf, Bilder transparenter oder lichtdurchlässiger zu machen. Bilder mit verbesserter Lichtdurchlässigkeit werden als verbesserte Bilder bezeichnet.
Ein Ziel der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung von verbesserten Lippmann-Bildern, die von lichtempfindlichen Salzen frei und stabil sind.,
Die Erfindung betrifft daher ein Verfahren zur Herstellung von photographischen Bildern nach Lippmann, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man belichtete, entwickelte und fixierte Lippmann-Photomaterialien mit einer, gegebenenfalls Alkalijodid im Überschuß enthaltenden, wäßrigen Mercurijodid-Alkalijodid-Lösung behandelt.
Von besonderer Bedeutung ist die Verbesserung von granulären Silberbildern oder Erhöhung ihrer Lichtdurchlässigkeit durch eine erfindungsgemäße Behandlung von Silberbildern mit einer wäßrigen Mercu'rijodid-Kaliumjodid-Lösung.
Überraschenderweise wurde gefunden, daß man durch Verwendung von in der Schwarzweißphotographie bekanntlich zu einer stärkeren Verstärkung führenden Mercurijodid-Älkalijodid-Lösung zur Behandlung von verarbeiteten, d. h. belichteten, entwickelten und fixierten, Lippmann-Photomaterialien eine dauerhafte Aufhellung erzielen und so verbesserte, stabile Bilder, die frei von lichtempfindlichen Salzen sind, erhalten kann.
Erfindungsgemäß werden Silberbilder in einem wäßrigen Mercurijodid-Alkalijodid-Bad behandelt. Die Behandlung kann nach den üblichen Arbeitsweisen erfolgen. Kaliumjodid hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen, was wahrscheinlich auf dessen günstigeren Atomdurchmesser zurückzuführen ist. Obgleich eine Theorie für das Verständnis der Erfindung nicht erforderlich ist, sei bemerkt, daß angenommen wird, daß Kaliumjodid die Löslichkeit des Mercurijodids erhöht. Außerdem scheint das Kaliumjodid den Gesamtersatz -des Silbers durch Quecksilber und die vollständige Entfernung von lichtempfindlichen Salzen aus dem Film zu erleichtern.
Die Konzentration der Lösung wird durch die Löslichkeit des Mercuri- und Alkalijodids bestimmt, doch wurde gefunden, daß diese Salze eine zur Erzielung minimaler Behandlungszeitspannen adäquate Löslichkeit besitzen. Gute Ergebnisse werden mit wäßrigen Lösungen von etwa Vi bis 4Vi Mol Mercurijodid und 1 bis 11 Mol Kaliumjodid je Liter
erzielt. Zur Erzielung optimaler Ausnutzung des teuren Quecksilbersalzes verwendet man vorzugsweise zumindest 2 Mol Kaliumiodid je Mol Mercurijodid. Bevorzugt ist es, 6 Mol Kaliumiodid je Mol Mercurijodid zu verwenden, doch scheinen größere Molverhältnisse an Kaliumjodid keine Vorteile zu ergeben. ·..''■
Es wurde gefunden, daß die zur Verbesserung und Stabilisierung der Silberbilder erforderliche Zeit durch Verwendung von Konzentrationen an Mercurijodid von über 1 Mol je Liter nicht stark herabgesetzt wird. So hat sich ein Behandlungsbad mit einem Gehalt von 1 Mol Mercurijodid und 6 Mol Kaliumjodid je Liter als sehr zufriedenstellend erwiesen, wobei eine Behandlungszeit von nur 1 Stunde erforderlich ist. Da etwa 9 Mol Kaliumjodid in 1 Liter Wasser löslich sind, kann man bis zu A1Ii Mol Mercurijodid ohne Schwierigkeit verwenden, doch wird durch die Verwendung dieser konzentrierteren Bäder wenig Vorteil erzielt. Andererseits ist bei Verwendung von V2 Mol Mercurijodid und 2 Mol Kaliumjodid je Liter eine Behandlung von etwa 20 Stunden erforderlich.
Auf Grund des Vorliegens von KJ und HgJ2 bildet sich ein komplexes Mercurijodidsalz in dem wäßrigen Bad. Der Verlauf der chemischen Reaktionen ist zwar nicht völlig geklärt, jedoch wird angenommen, daß die folgenden Reaktionen während des Verfahrens ablaufen:
1. HgJ2 + 2KJ-> Ag° ->- 2K++ (HgJ4)-
2. (HgJ4)-=*= f J" -Hi- 4J-+ Hg++
3. Hg++ + 2J--^ Ag++Hg+
4. Ag+- 2J--> AgJ I
5. ' 2Hg+ + 2J--> Hg2J2J
6. 2AgJ + (Ag2J4)-
7. Hg0J, + (HgJ4)-+ Hg0I
Die Reaktionen führen zu Quecksilber, das in situ an die Stelle des gesamten Silbers in der Filmemulsion tritt, während alle löslichen Komplexe aus der Emulsion herausgewaschen werden. Die großen Silberkörner und deren radial sich erstreckende Fäden werden vollständig entfernt und durch kugeliges gebildetes Quecksilber ersetzt, was zu gut definierten Schichten führt, die den Lichtdurchgang
5. durch den Film ermöglichen. Alle Salze, die den Film lichtempfindlich machen können, werden in Lösung gehalten und aus dem Film entfernt. In dem Film verbleiben keine lichtempfindlichen Salze. Demzufolge ist das Endprodukt sowohl verbessert als
auch haltbar. .
Beispiel
Lippmann-Bilder werden in einer Silberhalogenidemulsion auf einer photographischen Platte gebildet, und die Platte wird entwickelt und fixiert. Die Silberschichten in der Platte werden mit einer wäßrigen Lösung von 1 Mol Mercurijodid und 6 Mol Kaliumjodid je Liter behandelt. Die Platte wird in der Lösung 1 Stunde gehalten, während welcher Zeit die oben angegebenen chemischen Reaktionen stattfinden können. Das Silber wird in situ in der Emulsion durch metallisches Quecksilber ersetzt. Das Silber bildet einen Komplex, und dieser Komplex und die restlichen löslichen Quecksilberkomplexe werden aus der Emulsion heraus in die Lösung gewaschen, wobei stabile Lippmann-Schichten erhalten werden.
Übliche chemische Prüfungen zeigen, daß das gesamte Silber in den Bildern durch Quecksilber aus der Lösung ersetzt ist und keine lichtempfindlichen Salze in der Filmemulsion verblieben sind. Außerdem wurde festgestellt, daß die präzise Lage und Form des Bilds nach dem Verfahren unverändert beibehalten sind.
Bei der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird zwar das Silberbild in ein Quecksilberbild, das frei von lichtempfindlichen Salzen ist, um-• gewandelt, doch ist ersichtlich, daß auch Vorteile aus dem Ersatz von etwas Silber durch Quecksilber erzielt werden, wobei Lippmann-Filme erhalten werden, die weniger lichtempfindlich als die bekannten gebleichten Lippmann-Filme sind.

Claims (4)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung von photographischen Bildern nach Lippmann, dadurch S gekennzeichnet, daß man belichtete, ent- ' wickelte und fixierte Lippmann-Photomaterialien mit einer, gegebenenfalls Alkalijodid im Überschuß enthaltenden, wäßrigen Mercurijodid-Alkalijodid-Lösung behandelt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Materialien mit einer Lösung, die als Alkalijodid Kaliumjodid enthält, behandelt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Materialien mit einer wäßrigen Lösung von etwa Va bis 4V2 Mol Mercurijodid und 1 bis 11 Mol Kaliumjodid je Liter behandelt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die Materialien mit einer wäßrigen Lösung von 1 Mol Mercurijodid und 6 Mol Kaliumjodid je Liter etwa 1 Stunde behandelt.
25
DE19671572033 1966-08-29 1967-05-23 Verfahren zur Herstellung von photo graphischen Bildern nach Lippmann Expired DE1572033C (de)

Applications Claiming Priority (3)

Application Number Priority Date Filing Date Title
US57550566A 1966-08-29 1966-08-29
US57550566 1966-08-29
DEJ0033729 1967-05-23

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE1572033B1 DE1572033B1 (de) 1973-02-15
DE1572033C true DE1572033C (de) 1973-08-30

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