DE1567846C - Verfahren zur Extraktion von Phosphor saure - Google Patents

Verfahren zur Extraktion von Phosphor saure

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DE1567846C
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English (en)
Inventor
Tuomo Juhani Dipl Ing Mattila Jaakko Juhani Dipl Ing Veijola Vaino Eemil OuIo Vuojolainen (Finnland)
Original Assignee
Typpi Oy, OuIo (Finnland)
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Description

Verfahren zur Extraktion von Phosphorsäure mittels organischer Lösungsmittel aus einer Lösung, die durch Aufschluß von phosphathaltigen Mineralien oder Mineralmischungen mit Schwefelsäure oder Salzsäure erhalten wurden, sind bekannt.
Ferner sind Verfahren bekannt, bei denen Salpetersäure verwendet wird. Das Phosphatmineral wird in Salpetersäure aufgeschlossen, die Lösung von unlöslichem Schlamm abgetrennt, dieser zwecks Entfernung anhaftender Säure gewaschen und das Wasch wasser in die Lösungsphase zurückgeführt. Die so erhaltene Lösung wird dann mittels eines geeigneten organischen Lösungsmittels extrahiert, wobei sowohl die Phosphorsäure als auch die Salpetersäure in die organische Phase übergehen. Die Säuren werden aus der organischen Phase mittels reineni Wasser abgetrennt, wonach die im Wasser verbliebenen Lösungsmittelanteile und die Salpetersäure mittels Dampf aus der wäßrigen Phosphorsäure ausgetrieben werden. .
Als Nebenprodukt erhält man bei diesem Verfahren Calciumnitrat, das direkt als Düngemittel verwendet werden kann. Es· kann auch mit Ammoniak und Kohlendioxyd behandelt werden zwecks Umwandlung in Ammoniumnitrat. Da man von einer verhältnismäßig schwachen Lösung ausgeht und in die Extraktionsphase außerdem das Waschwasser der Schlammwäsche zurückführt, erhält man jedoch das Calciumnitrat in verdünnter Lösung, was seine Aufarbeitung erschwert.
Geeignete Lösungsmittel für eine derartige Extraktion sind z. B. Alkohole, Ketone, Äther, einige organische Phosphorverbindungen (Kohlenwasserstoffe) sowie Mischungen dieser untereinander. Als Beispiele seien genannt n-Butanol, Isoamylalkohol, Cyclohexanon, Dipropyläther und Tributylphosphat.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein solches Verfahren zur Herstellung von Phosphorsäure, bei dem Phosphorsäure mittels eines Lösungsmittels aus einer Lösung extrahiert wird, die durch Auflösung von Phosphatmineral in 45- bis 65%iger Salpetersäure unter Verwendung einer möglichst geringen Menge von Salpetersäure erhalten wurde.
Die Menge der dabei in wäßriger Lösung erhaltenen Phosphorsäure ist abhängig von der Menge der Salpetersäure in der Lösung. In dieser herrscht das Gleichgewicht:
2H3PO4 =2 H2PO4- +2H+
Ca(NO3)2 =Ca2>- · + 2 NO3-
2 H3PO4 + Ca(NO3)2 « Ca(H2PO4)2 + 2 HNO3
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Phosphorsäure aus einem calciumphosphathaltigen Mineral, wobei das Mineral unter Verwendung einer zum Calciumgehalt des Minerals etwa stöchiometrischen Menge Salpetersäure in 45- bis 65"/oigcr Salpetersäure aufgeschlossen wird und wobei die so erhaltene saure wäßrige Lösung in einem mehrstufigen Extraktionssystem mit einem polaren, mit Wasser teilweise mischbaren organischen Lösungsmittel extrahiert wird,, das dadurch gekennzeichnet ist, daß während der Fixtraktion weitere Salpetersäure zu mehreren der. nach der ersten Stufe folgenden Hxtraktionsslufen in einer Menge zugegeben wird, die zur Verhinderung der Bildung von Monocalciumphosphat ausreichend ist.
Hierzu wird zu der zu extrahierenden Lösung im
". Verhältnis zur Phosphorsäure ein Überschuß von Salpetersäure zugeführt, wobei die Lösung mit einer so kleinen Extraktionslösungsmenge extrahiert wird, daß die Extraktionslösung während der ganzen Extraktionszeit annähernd mit Salpetersäure gesättigt ist, oder zu einer oder mehreren Extraktionsphasen oder zu dem einzuführenden Extraktionslösungsmittel Salpetersäure zugegeben oder ein Teil der Extraktionslösung in spätere Extraktionsphasen zurückgeführt wird. In vielen Fällen ist es vorteilhaft, verschiedene Kombinationen der oben angegebenen Maßnahmen zu verwenden.
Die mittels des Verfahrens gemäß der Erfindung gewonnenen Resultate zeigen, daß die organische Phase bzw. der Extrakt nach der Extraktion außer den Säuren eine kleine Menge Salze enthält. Ihre Menge ist abhängig von dem verwendeten Extraktionsmittel, von der Extraktionstemperatur und vom Wasser- und SaIzgehalt der zu extrahierenden Lösung. Die Salze können aus dem Extrakt durch Waschen mit Wasser oder Säure entfernt werden.
Durch das Verfahren gemäß der Erfindung werden unter anderem folgende Vorteile erzielt. Die Calciumnitratlösung, die ein bedeutendes Nebenprodukt darstellt, fällt immer konzentriert an, was die Weiterbehandlung erleichtert. Der Salpetersäuregehalt des. Extraktes kann im Verhältnis zur Phosphorsäure niedrig gehalten werden und gleichzeitig die Phosphorsäure aus der Nitratlösung mit guter Ausbeute zurückgewonnen werden.
Das Verfahren gemäß der Erfindung wird vorteilhaft in nach dem Gegenstromprinzip arbeitenden Extraktionsanlagen ausgeführt. In der Zeichnung ist.ein schematisches Beispiel einer Extraktionsanlage vom »Mixer-Settling«-Typ mit vier Stufen gezeigt.
Die Zeichnung zeigt drei in Serie geschaltete Reak-■ tionsgefäße I, II und III. In das erste wird das aufzuschließende Rohphosphat, ζ. B. Apatit, und die zum Aufschluß benötigte Menge Salpetersäure eingeführt. Der unlösliche Anteil wird auf geeignete Weise, beispielsweise, durch Ausfällung oder durch Filtrieren, abgetrennt. Die erhaltene Calciumnitrat-Phosphorsäurelösung R0 wird in das erste von vier Mischbecken 5Ί-4 geleitet. Diese sind im Gegenstromprinzip mit vier Absetzbecken in Serie geschaltet. Extraktionslösung E0 wird in das letzte Absetzbecken S4 zugegeben. Man erhält zwei Phasen, die Calciumnitrat-Wasserphase bzw. die Raffinatphase Rr, die aus dem Absetzbecken L1 entfernt wird, und die Lösungsmittelphase bzw. die Extraktionsphase Ee, die. aus dem Absetzbecken £4
. entfernt wird. Die Strömung der verschiedenen Phasen von einer Extraktionsstufe zur anderen ist in der Zeichnung dargestellt. Dabei ist die Wasserphase mittels Strichlinien und die Phasensuspension mittels durch Doppellinien gezeichnete Pfeile dargestellt.
Zur Veranschaulichung der Erfindung werden die folgenden Beispiele aufgeführt. Beispiel 1 beschreibt ein herkömmliches Verfahren, während sich die übrigen auf das Verfahren gemäß der Erfindung beziehen. In allen Beispielen wurde die in der Zeichnung dargestellte Anlage verwendet und als Lösungsmittel n-Butanol eingesetzt.
B e i s ρ i e 1 I
Rohphosphat wurde durch Behandlung mit 53°/oiger Salpetersäure in Lösung gebracht. Die unlöslichen Bestandteile wurden durch Filtrieren entfernt. Die er-
haltene Calciumnitrat-Phosphorsäurelösung (R0) hatte folgende Zusammensetzung:
NO3-N 8,4%, P2O5 10,9%, GaO 15,0%, H2O-33,5%.
In dem Versuch wurden 50 kg R0 bei etwa 20-C extrahiert. Zur Extraktion wurden 132 kg n-Butanol bzw. Lösungsmittel (E0) verwendet. E0 bestand aus 8,5% H2O und 91,5% n-BuOH.
, Bei der Extraktion wurden zwei Phasen erhalten: Die Calciumnitrat-Wasserphase bzw. die Raffinatphase (Rr) und die n-Butanolphase bzw. die Extraktphase (Ee). Raffinat erhielt man in einer Menge von 31,5 kg in einer Zusammensetzung NO3 — N 6,9 %> P2O5 3,3%, CaO 17,2%, H2O' 37,5%,
Es wurden 150,5 kg Extraktphase Ee der Zusammensetzung NO3-N 1,4%, P2O5 3,0%, CaO 1,4% und H2O 10,9% erhalten.
Von der in der Ausgangslösiing R0 enthaltenen Phosphorsäure wurden in der Extraktionsphäse 81 % gewonnen. ■
Beispiel 2
Der Versuch wurde wie im Beispiel 1 durchgeführt, jedoch wurden zu R0 4,5% 56%'ge Salpetersäure zugegeben. Zur Extraktion wurden 78 kg £0-Phase verwendet. Man erhielt 32,0 kg /?r-Phase und 96,0 kg ΖΓ,,-Phase. Von der in der /?0-Phase enthaltenen Phosphorsäure erhielt man in der Extraktphase 80%. obwohl die Menge des verwendeten Extraktionslösungsmittels nur 60% der im vorhergehenden Beispiel verwendeten Menge des Lösungsmittels betrug.
B e i s ρ i e i 3
Der Versuch wurde wie im Beispiel 1 durchgeführt, jedoch wurden 8 % 56%ige Salpetersäure, bezogen auf R0, fortlaufend während der Extraktion in die ;zweite und vierte Extraktionsstufe eingeführt. Es wurden .50 kg R0 bei 105 kg ZTc-Phase erhalten. Man erhielt 34,2 kg 7?r-Phase und 130 kg /^-Phase. Von der in der /?0-Phase enthaltenen Phosphorsäure gingen 90% in die Extraktphase über. ;:
Beispiel '4
Der Versuch wurde sonst wie im Beispiel 1 durchgeführt, jedoch wurden vor der Extraktion 8,9% 56%ige Salpetersäure zur Extraktionslösung E0 zugegeben. Es wurden 50 kg R0 und 113 kg Ee erhalten. Von der in der /?0-Phase enthaltenen Phosphorsäure gingen 91 %'in die Extraktphase über.
Beispiels
Den Versuch wurde sonst wie im Beispiel 1 durchgeführt, jedoch wurden 55% der Extraktphase (Ec) in die dritte Extraktionsstufe in den Kreislauf zurückgeführt. Man erhielt 50 kg R0 und 104 kg E0, 24,5 kg Λ,-Phase und 129,5 kg £"e-Phase. Von der Phosphorsäure in der 7?0-Phase gingen 81 % m die Extraktphase über.
Beispiel 6
In diesem Versuch wurden sowohl zum Extraktionslösungsmittel (E0) als auch zur dritten Extraktionsphase Salpetersäure zugegeben und ein Teil der Extraktphase (Ei) (etwa 60 kg) in die zweite Extraktionsstufe in den Kreislauf zurückgeführt. Im übrigen weicht der Versuch von den vorhergehenden nicht ab.
Die Resultate der Versuche gemäß den Beispielen
sind in nachfolgender Tabelle dargestellt.
Stoffmengen NO3-N P2O5 CaQ H.O Ausbeute
P2O0 .
kg kg kg kg kg Ύ. ■
Beispiel 1 R0 '= 50 4,22 5,50 7,51 16,8
E0 · = 132 0,0 0,0 0,0 11,2
Rr = 3.1,5 2,16 . 1,03 5,42 11,8
Ee = 150,5 2,10 ■ 4,51 2,08 16,4 ' 82
Beispiel 2 R0 - 50 4,88 5,36 ■ 7,38 16,7
E0 = 78 0,0 0,0 , 0,0 6,3
Rr = 32 2,36 1,08 5,49 .12,6
Ee = 96 2,45 4,25 1,82 10,5 79 -
Beispiel 3 R0 = 50 4,22 5,52 7,56 16,8
E0 = 105 0,0 · 0,0 0,0 8,9
Rr = 34,2 2,37 0,56 5,64 14,7 .
Ee = 130 2,7 4,95 1,91 14,2 90
HNO3-Zusatz 7 0,87 0,0 0,0 3,1
Beispiel 4 R0 = 50 4,22 . 5,51 7,46 16,8
E0 = 113 1,29 0,0 0,0 11,9
Rr = 33 2,50 0,49 5,58 14,2
Ee = 130 3,12 5,02 1,92 14,6 91
Beispiel 5 R0 = 50 4,02 5,65 7,51 15,8
E0 =104 0,0 0,0 0,0 5,8 ·
Rr = 24,5 1,73 -1,07 4,05 10,1
Ee = 129,5 2,30 4,56 3,10 11,5 81
Beispiel 6 R0 - 50 4,25 5,70 7,30 17,0
E0 = 103 0,45 0,0 0,0 6,2
HNO:,-Ziisatz 4,8 0,60 0,0 0,0 2,1
ßiv= 30,8 2,70 0,39 5,45 13,8
E{ -= 127,0 2,60 5,41 1,85 11.5 l>5
Das Verfahren gemäß der Erfindung ist nicht nur auf die Beispiele beschränkt, sondern kann innerhalb der angegebenen Hauptgrundregeln variiert werden. So kann irgendein anderes an und für sich bekanntes Extraktionslösungsmittel als n-Butanol oder.eine Mischung von Lösungsmitteln verwendet werden. Die verwendete Exträktionsanlage kann einem anderen Typ angehören als »Mixer-Settling«-Beckentyp, und die Anzahl der Extraktionsstufen kann natürlich schwanken. Die Weiterbehandlung zur Gewinnung von Phosphorsäure aus der Extraktphase kann auf an und für sich bekannte Art geschehen, oder die Extraktphase kann als solche zur. Herstellung von Mischdüngemitteln verwendet werden.

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung von Phosphorsäure aus einem calciumphosphathaltigen Mineral, wobei das Mineral unter Verwendung einer zum CaI-ciumgehalt des Minerals etwa stöchiometrischen Menge Salpetersäure in 45- bis 65°/oiger Salpetersäure aufgeschlossen wird und wobei die so erhaltene saure wäßrige Lösung in einem mehrstufigen Extraktionssystem mit einem polaren, mit Wasser teilweise mischbaren organischen Lösungsmittel extrahiert wird, dadurch gekennzeichnet, daß während der Extraktion weitere Salpetersäure zu mehreren der nach der ersten Stufe folgenden Extraktionsstufen in einer Menge zugegeben wird, die zur Verhinderung der Bildung von Monocalciumphosphat ausreichend ist.
2. Verfahren gemäß Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß weitere Salpetersäure zu allen nach der ersten Stufe folgenden Extraktionsstufen zugegeben wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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