DE154289C - - Google Patents
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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- C09J—ADHESIVES; NON-MECHANICAL ASPECTS OF ADHESIVE PROCESSES IN GENERAL; ADHESIVE PROCESSES NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE; USE OF MATERIALS AS ADHESIVES
- C09J189/00—Adhesives based on proteins; Adhesives based on derivatives thereof
- C09J189/005—Casein
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
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- Curing Cements, Concrete, And Artificial Stone (AREA)
Description
S οιύ u
KAISERLICHES
PATENTAMT,
Das nachfolgend beschriebene Verfahren zur Herstellung eines. wasserbeständigen Case'inklebmittels
betrifft eine Verbesserung des in der Patentschrift 60156 beschriebenen Verfahrens
zur Herstellung von Case'inklebmitteln. Wie in dieser Patentschrift auseinandergesetzt
ist, wird Kalk, Wasserglas und Casein in bestimmtem Verhältnis gemischt auf die zu verbindenden Hölzer gestrichen, der An-
10. strich getrocknet, worauf durch Anwendung von Hitze und Druck die wasserfeste Verbindung
bewirkt wird. Dieses Verfahren der direkten Mischung der drei Materialien zusammen
hatte noch den Nachteil, daß das Casein nicht vollständig aufgeschlossen wurde; es hat sich nun gezeigt, daß die Ergiebigkeit
. des Klebmittels in hohem Maße gefördert werden kann, wenn man ein Vorbereitungsverfahren
für das Casein anwendet, und zwar besteht das Vorbereitungsverfahren darin, daß man das Casein in Kalkhydratwasser, also
einer Lösung von Kalkhydrat (nicht Aufschlemmung), behandelt und dann erst das so
vorbereitete Casein mit der nötigen Menge von Wasserglas und Kalk in gebräuchlicher
Weise, mischt.
Man hat schon Casein wiederholt mit Alkalien behandelt, so ist insbesondere ein
derartiges Verfahren in der Patentschrift 116355 beschrieben worden. Das dort gekennzeichnete
Verfahren beruht auf voll-, kommen anderer Erkenntnis und ist in der
Ausführung, ebenfalls ein anderes. Beide Verfahren gehen auf die Erreichung einer dickliehen
Casemlösung aus. Nach dem bekannten Verfahren wird zu diesem Zweck dem Casein so viel Alkali zugesetzt, bis das Casein schwach
alkalisch reagiert, woraus hervorgeht, daß eine Alkalimenge zur Anwendung kommt, die
diejenige, welche zur Bildung des neutral reagierenden Alkalicase'inats erforderlich ist,
überwiegt. Dies bedeutet aber eine Lösung des Case'ins, bei welcher das Case'in nicht
mehr in colloidalem Zustande vorliegt. Eine derartige Lösung von Casein ist indes für
die in Frage kommenden Zwecke, bei denen Klebfähigkeit und stark porenfüllende Eigenschaften
verlangt werden, nicht mehr zu gebrauchen. Diesem Übelstande, welcher durch die wirkliche Auflösung von Case'in bedingt
ist, wird nach dem bekannten Verfahren dadurch begegnet, daß das Case'in durch Gerbstoff
teilweise in colloidalem Zustande gefällt wird, so daß das Endprodukt an Klebfähigkeit
und Füllkraft gewinnt. Es wird somit bei dem bekannten Verfahren zunächst eine nichtklebende Lösung hergestellt und diese
durch teilweises Ausfällen des Case'ins in ein klebendes Produkt verwandelt.
Der Weg, welcher im vorliegenden Falle eingeschlagen wird, ist dagegen ein direkter.
Die Aufschließung und Lösung des Case'ins durch Alkalien wird vermieden; es wird dagegen
durch Kalkwasser eine Aufcjuellung des Case'ins herbeigeführt. Man könnte ja
unter Umständen direkt das gesamte Kalkquantum mit dem Case'in mischen, indessen
ergeben sich dabei die bereits erwähnten Übelstände der 'ungleichmäßigen Verteilung des
Case'ins. Diese Übelstände, welche nach dem Verfahren der Patentschrift 116355 durch
völliges Auflösen des Case'ins beseitigt werden
Claims (1)
- sollen, werden in dem vorliegenden Falle auf dem einfachsten Wege dadurch behoben,, daß das Casein vorher in einer geringen Menge Kalkwassers gequollen wird. Es muß darauf hingewiesen werden, daß das in dem nachfolgend angegebenen Beispiel in der angegebenen Menge Kalkwasser enthaltene Quantum Kalk, also etwa 40 g, natürlich zur Bildung ■ einer gesättigten Case'inverbindung nicht hinreicht, daß dagegen diese Menge Kalk genügt, um eine Quellung hervorzurufen, welche die spätere Mischung und Verbindung mit dem Kalk (21J2 kg auf J2lj.2 kg Casein) derart vorbereitet, daß eine homogene Masse entsteht.Das Verfahren wird wie folgt ausgeführt: Es werden 121^2 kg gemahlenes Caseinpulver mit der dreifachen Menge klaren Kalkwassers gemischt, durcheinander gerührt und diese Mischung längere Zeit (etwa 48 Stunden) stehen gelassen. Nachdem das Casein in dieser Weise zur Quellung gebracht ist, wird diesen 50 kg Grundmasse hinzugefügt: 2'/2 kg Kalk und 25 kg Wasser, worauf diese Mischung etwa 20 Minuten intensiv verrührt \vird. Der homogenen Masse werden sodann I71/'> kg Wasserglas hinzugefügt und wiederum gut gemischt. Nach einigem Stehen wird diese Masse dann noch event, weiter verdünnt.Es gelingt so, den Klebstoff sehr gleichmäßig und ausgiebig zu erhalten. Die Klebfähigkeit dieses Produktes ist eine verhältnismäßig weitaus größere ais die nach dem Verfahren der Patentschrift 60156 erhaltene. Es wird alles Casein aufgeschlossen, und es verbleiben in der Masse nicht chemisch unbeeinflußte Caseinteilchen wie bisher zurück, welche für die nachträglich durch Hitze und Druck herbeigeführte Wasserbeständigkeit des Klebmittels von schädlichem Einfluß sind oder sein können, da sie als unbeeinflußte vegetabilische Körper zur Anziehung von Wasser, zur Zersetzung, zum Faulen usw. geneigt sind.Pa τ ent- A ns ρ R υ c η :Verfahren zur Herstellung eines Case'inklebmittels, dadurch gekennzeichnet, daß das mit Kalkhydrat, Wasser und Wasserglas in bekannter Weise zu mischende Casein vorher bei gewöhnlicher Temperatur mittels einer zur Bildung des neutralen Caseinats nicht hinreichenden geringen Menge Kalkhydratwassers zur Aufquellung gebracht wird.
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