DE442619C - Verfahren zur Herstellung von Kautschuk mit einer grossen Anzahl mikroskopisch kleiner Poren - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Kautschuk mit einer grossen Anzahl mikroskopisch kleiner PorenInfo
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Description
- Verfahren zur Herstellung von Kautschuk mit einer großen Anzahl mikroskopisch kleiner Poren. Das Zusatzpatent 437 172 schützt ein Verfahren zur Herstellung von mit einer großen Anzahl mikroskopisch kleiner Poren versehenem Kautschuk durch Umwandlung der Kautschukmilch in eine homogene, zusammenhängende Gallerte und deren feuchte Vulkanisation, wobei die Umwandlung der Kautschukmilch in die Gallerte durch Einwirkung der Gase oder Dämpfe beliebiger, als Koagulierungsmittel der Kautschukmilch bekannter Stoffe auf die Oberfläche der Milch erfolgt. Weitere Versuche haben noch einen anderen Weg zur Umwandlung der Kautschukmilch in eine solche Gallerte gegeben, welcher vor dem beschriebenen gewisse Vorteile bietet. Das neue Verfahren hierzu besteht darin, daß die Kautschukmilch zuerst mit solchen Stoffen versetzt wird, welche sie in einen dicken, aber nicht zusammenhängenden und nicht elastischen, daher streichfähigen Brei verwandelt, der auch bei längerem Stehen nicht, wie im Hauptpatent beschrieben, eine gallertartige Beschaffenheit annimmt, worauf der in passende Form gebrachte Brei der Einwirkung beliebiger flüssiger oder gasförmiger Koagulierungsmittel ausgesetzt wird. Der Brei bindet nun ab und geht in eine feste zusammenhängende Gallerte über, welche, wie im Hauptpatent dargelegt, die Vorstufe zur Herstellung des porösen Kautschuks ist. Dieses Verfahren hat gegenüber demjenigen nach dem Haupt- und dem ersten Zusatzpatent den Vorteil, daß in der breiförmigen (eingedickten) Kautschukmilch der Schwefel oder andere feste Vulkanisationsmittel dauernd gleichmäßig verteilt bleiben, und daß der Brei auf mechanischem Wege, z. B. durch Walzen oder leichtes Pressen, in jede gewünschte Form gebracht werden kann. Als Mittel zum Eindicken der Kautschukmilch nach diesem Verfahren hat sich besonders der Alaun bewährt. Eine heißgesättigte Alaunlösung wird unter Rühren der vorher mit der entsprechenden Menge Schwefel versetzten Kautschukmilch zugefügt, bis sich die Mischung in einen dicken, gleichförinigen Brei verwandelt. Hierauf wird der Brei geformt. Um ihn besser handhaben zu können, empfiehlt es sich, ihn auf eine beliebige Unterlage zu bringen, von welcher er nach dem Abbinden entfernt werden kann. Dann wird der Brei beispielsweise in mäßig verdünnte Säure, wie Essigsäure, schweflige Säure oder Salzsäure, eingelegt, in welcher die Umwandlung in eine feste Gallerte etwa in einer Stunde vor sich geht. Statt des Alauns können auch andere bekannte Koagulierungsmittel, wie Zinksulfat oder Eisenchlorid, benutzt werden, die wohl die Kautgchukmilch eindicken, aber nicht, wie z. B. die löslichen Salze des Magnesiums und der Erdalkalien, sie abbinden. Statt der flüssigen Säuren können selbstverständlich zur Abbindung des Breies auch diejenigen Mittel verwandt werden, welche im Haupt- und ersten Zusatzpatent als geeignet zur unmittelbaren Erzeugung der Gallerte aus der flüssigen Kautschukmilch genannt sind, wie die Salze des Magnesiums und der Erdalkalien und Dampf-oder gasförmige Säuren, wie z. B. schweflige Säure.
- Statt, wie beschrieben, das Eindicken und Abbinden durch zwei getrennte Arbeitsvorgänge vorzunehmen, kann man der mit Schwefel versetzten Kautschukmilch ein Gemisch von eindickenden Mitteln mit gewissen, das Ab- binden verursachenden Stoffen zusetzen, wenn letztere so gewählt sind, daß das Abbinden erst nach geraumer Zeit erfolgt, so daß der sogleich entstehende dicke Brei in der beschriebenen Weise geformt werden kann und erst dann abbindet. Solche - Mischungen bestehen z. B. aus einer heißgesättigten Alaunlösung, welcher nur geringe Mengen von Magnesiumsulfat zugesetzt sind.
- Die nach diesem Verfahren erhaltene Gallerte wird gründlich ausgewaschen und in feuchtem Zustande unter Verhinderung der Wasserabgabe, wie dies im Hauptpatent beschrieben ist, vulkanisiert.
- Beispiel. ioo ccm Kautschukmilch werden mit 75 ccm Wasser verdünnt und mit 15 9 Schwefel versetzt. Hierzu werden 30 ccm einer heißen .loprozentigen Alaunlösung unter Umrühren zugefügt. Dabei tritt ein Eindicken ein; die entstehende Masse wird dann ausgestrichen und nunmehr während 2 Stunden der Wirkung von gasförmiger, schwefliger Säure ausgesetzt, wodurch sie zu einer elastischen Gallerte abbindet. Nach gründlichem Auswaschen wird der Stoff dann im Vulkanisierkessel während 21/2 Stunden bei einem Druck von 61/4 Atm. in Naßdampf vulkanisiert.
- Es ist zwar bekannt, Kautschukmilch stufenweise zu koagulieren, doch wurde sie hierbei erst in der letzten Stufe in einen plastischen Brei übergeführt, ohne daß dieser Brei, wie nach der Erfindung, in eine feste zusammenhängende Gallerte verwandelt wurde. Ferner diente dieses bekannte Verfahren zur Erzeugung von dichtem Kautschuk und nicht, wie nach der Erfindung, zur Herstellung von mit einer großen Anzahl mikroskopisch kleiner Poren versehenem Kautschuk.
Claims (1)
- AN b P R IJCII : Verfahren zur Herstellung von Kautschuk mit -einer großen Anzahl mikroskopisch kleiner Poren durch Verwandlung der Kautschukmüch in eine homogene, zusammenhängende, elastische Gallerte und feuchte Vulkanisation der letzteren unter Venneidung von Wasserabgabe, dadurch gekennzeichnet, daß die Kautschukmilch in an sich bekannter Weise durch Zugabe von sie verdickenden, aber nicht abbindenden Mitteln in einen Brei verwandelt und dieser durch beliebige, für die Koagulierung der Kautschu.kmilch bekannte Mittel in eine feste zusammenhängende Gallerte übergeführt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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Applications Claiming Priority (8)
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DE623943T | 1928-10-26 | ||
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DE556904T | 1929-05-03 |
Publications (1)
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DE442619C true DE442619C (de) | 1927-04-04 |
Family
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DEB120520D Expired DE442619C (de) | 1924-09-27 | 1925-06-26 | Verfahren zur Herstellung von Kautschuk mit einer grossen Anzahl mikroskopisch kleiner Poren |
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DE (1) | DE442619C (de) |
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1925
- 1925-06-26 DE DEB120520D patent/DE442619C/de not_active Expired
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