DE658502C - Verfahren zur Herstellung eines bei Zimmertemperatur nicht gelatinierenden, wasserhaltigen Bindemittels - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines bei Zimmertemperatur nicht gelatinierenden, wasserhaltigen BindemittelsInfo
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- C09H11/00—Adhesives based on glue or gelatine
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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Description
- Verfahren zur Herstellung eines bei Zimmertemperatur nicht gelatinierenden, wasserhaltigen Bindemittels Bekanntlich gelatinieren Bindemittel aus tierischen Leimen und Wasser, die in der Wärme bereitet sind, beim Abkühlen, wenn das Verhältnis zwischen Leim und Flüssigkeit einen bestimmten Wert überschreitet. Man kann deshalb Tünchen zum Anstreichen von Decken oder Wänden nur dann kalt verwenden, wenn der Leimgehalt gering ist; das hat zur Folge, daßerartige Anstriche nur unvollkommen auf ihrer Unterlage haften. Man könnte nun annehmen, daß man Tünchen mit höherem Leimgehalt verwenden könnte, wenn man sie warm hält. Aber ein solches Verfahren ist praktisch nicht durchführbar, weil der Leim sofort gerinnt, sobald er mit den kalten Flächen in Berührung kommt. Dadurch wird nicht nur die Klebkraft, sondern auch die Streichfähigkeit stark vermindert.
- Es ist bekannt, Bindemittel in der Kälte dadurch flüssig zu erhalten, daß man ihnen Säure, z. B. Essigsäure, beimischt. Derartige Beimischungen sind jedoch verhältnismäßig teuer und beeinträchtigen bisweilen die Farbstoffe und die Klebeigenschaften der Leime.
- Die vorliegende Erfindung geht nun von der Erkenntnis aus, daß man das Gelatinieren der Lösungen tierischer Leime in Wasser durch einfache Hinzufügung natürlicher oder calcinierter Infusorienerde verhindern kann. Es ist bekannt, Infusorienerde mit Leim und anderen Stoffen zu mischen, um beispielsweise daraus Kitte oder Kunstmassen herzustellen, wobei die Infusorienerd.e hauptsächlich als Füllstoff dient. Von dieser bekannten Verwendung unterscheidet sich die vorliegende Erfindung nicht nur durch den Zweck des Zusatzes der Infusorienerde, sondern auch durch das Verhältnis von Leim zur Infusorienerde, das innerhalb bestimmter Grenzen gehalten wird, und zwar zwischen i : o, i 7 5 bis i : 3,3.
- Die Infusorienerde, die besonders porös ist, wird in natürlichem oder calciniertem Zustand in feiner Pulverform verwendet, so daß sie einer Lösung von Leim in Wasser innig beigemengt oder unmittelbar den Leimkochungen, die in der Fabrik hergestellt sind, zugesetzt wird. Als Leime kommen alle tierischen Leime in Frage. Die so aus Leim, Infusorienerde und Wasser hergestellten Bindemittel dienen, insbesondere unter Zusatz von Farb- und Füllstoffen, als Anstrichmittel, Tünchen, Überzugsmitteln; sie können aber auch zum Zusammenleimen von Gegenständen dienen.
- Das Verhältnis zwischen Leim und Infusorienerde hängt von dem Verwendungszweck des Bindemittels ab; es kann zwischen i : o, 17 5 bis i : 3,3 schwanken. Man muß dabei die Art des Leimes berücksichtigen. So wird man für Leim mit geringer Neigung z`, Gelatinieren eine Mischung wählen, die. 1. der unteren Grenze innerhalb der vorsteI bezeichneten Verhältniszahlen liegt, wähx`ts@,i man für Leim mit hoher Neigung zum Gelati= niesen, insbesondere für sog. Hautleime oder Nervenleime, eine Mischung entsprechend der oberen Grenze innerhalb der vorstehend bezeichneten Verhältniszahlen vorziehen wird. Auch die Schwankungen innerhalb der Zimmertemperaturen sind zu berücksichtigen, und zwar sind bei niedrigen Temperaturen höhere Zusätze an Infusoriener de erforderlich. Nach diesen Richtlinien kann man ohne Schwierigkeit die für den jeweiligen Zweck erforderliche Mischung zusammenstellen. Zwei Beispiele mögen dies erläutern. Beispiel r ä 5 kg gewöhnlichen Leim läßt man in Wasser quellen und dann im Wasserbad lösen; dann mischt man, nötigenfalls unter weiterem Zusatz von Wasser, t 5 kg Infusorienerde zu. Beispiel z 7 kg trockenen Hautleim läßt man in Wasser aufquellen und dann im Wasserbad lösen. dann setzt man z3 kg Infusorienerde zu der Ifischung unter Zufügung von weiterem Wasser und 7o kg Meudonweiß.
- Diese Mischungen «erden mittels eines Pinsels oder eines Spachtels bei Zimmertemperatur aufgetiagen; die Überzüge besitzen nach ihrer Trocknung eine große Haftfähigkeit und eine harte Oberfläche. Die Mischungen können aber auch als Bindemittel zum Zusammenkleben von Gegenständen benutzt werden.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung eines bei Zimmertemperatur nicht gelatinierenden, wasserhaltigen Bindemittels, insbesondere für Anstrichstoffe, aus tierischem Leim, Infusorienerde und gegebenenfalls Füll-und Farbstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß Leim und Infusorienerde im Verhältnis von i : 0,175 bis i : 3,3 verwendet werden.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
FR658502X | 1930-11-03 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE658502C true DE658502C (de) | 1938-04-05 |
Family
ID=9009147
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEE41991D Expired DE658502C (de) | 1930-11-03 | 1931-10-30 | Verfahren zur Herstellung eines bei Zimmertemperatur nicht gelatinierenden, wasserhaltigen Bindemittels |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE658502C (de) |
-
1931
- 1931-10-30 DE DEE41991D patent/DE658502C/de not_active Expired
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