AT9202B - Verfahren zur Herstellung eines Ersatzmittels für Firnis. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines Ersatzmittels für Firnis.

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AT9202B
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Simon Ammundsen
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   <Desc/Clms Page number 1> 
 



   Oesterreichische PATENTSCHRIFT   Nr.   9202. 



   CLASSE 22 : FARBSTOFFE, FIRNISSE, LACKE, ANFSTRICHE, LEIM. 
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   SIMONAMMUNDSENINKOPENHAGEN. 



    Verfahren zur Herstellung eines Ersatzmittels für Firnis.   



     Bekannttich   wird zum Anreiben von Malerfarben und für verschiedene andere technische Zwecke Leinöl, und zwar in Form von Firnis   benutzt. Letzterer wird   durch   Kuchen von Leinöl   unter Zusatz eines Trockenmittels gewonnen. 



   Mit Firnis angeriebene Farbe trocknet jedoch verhältnismässig langsam, so dass 
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   Seifenleim). jedoch   zu einem ganz anderen Zwecke. Die Seife wird hier weder als Umbildungsmittel, noch als Auflösungsmittel für das Caseïn selbst angewendet. Die hinzugefügte Seife bezweckt vielmehr den Caseïnkalk zu erweichen, solange derselbe in der wässerigen Anreibung noch vorhanden ist. Die Seife verhindert- hier den   Cascïnkallii   darin hart zu werden und sich so fest an die Bodenfläche des Behälters anzusetzen, dass er.   nicht   aufgeschüttelt werden kann. Es hat sich nämligh bei Versuchen herausgestellt, dass die Seife ein eigenthümliches Vermögen hat, die intensive Wirkung des Kalkes auf das Caseïn zu verhindern, solange der   letztere   von der Luft nicht beeinflusst wird. 



   Es ist allerdings ein Zusatz von Caseïnkalk zu Farben bekannt (d. h. Kalk in Ver-   bindung mit Caseïn) vergl. z. B. Andés, anstreicher und Lackierer 1892, S. 121, Abth. 2;   da es   aber eine Tbatsache ; st, dass diese Verbindung im   Wasser durchaus unlöslich ist, und selbst unter Wasser erhärtet, wenn nicht noch andere Stoffe hinzugefügt werden, so kann der Caseïnkalk-Zusatz nicht benützt werden, wo es sich-wie im vorliegenden 

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   Falle-nur um die Herstellung kleinerer Quantitäten von CaseXnkalk'handelt, welche gleich mit der Farbe gemischt und aufgestrichen werden, denn ein solchem Anstrich würde   der Härte des   Csseinkalkes   wegen nicht besonders dauerhaft sein, vielmehr würde sich 
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   Bei dem vorliegenden Verfahren wird von Leinöl ganz Abstand genommen. Die trockenen Farben werden direct mit der Flüssigkeit angerieben, und zwar bis zu derselben   Consistenz, wie gewöhnliche ölgeriebene Farben und erst beim Aufstreichen wird die Farbe it einem weiteren Theil derselben Flüssigkeit bis zu einer für das Mafe1ì -'zweck-   mässigen Consistenz verdünnt. 



   Das vorliegende Verfahren unterscheidet sich somit ganz erheblich von den bekannten, und zwar dadurch, dass man hier einen Stoff besitzt, mit welchem die Farben direct angerieben werden können, selbst zu einer dickeren Consistenz, um in diesem Zustande zu erhärten, so dass es beim Gebrauche für den Maler leicht ist, die betreffende Farbenreibung zu geeigneter   Anstrichflüsseit   zu   verdünnen.   Die Masse besitzt oben die Eigenschaft, aufbewahrt werden zu können und erst zu erhärten, nachdem sie in dünner Schichte ausgebreitet und dem   Einfluss   der Luft ausgesetzt ist. 



   Das neue Bindemittel wird in folgender Weise hergestellt : Zu 100 Theilen Casein werden 10-25 Theile einer 1 bis   10proccntigen   Seifenlösung hinzugefügt ; hierauf wird die Masse mit 20-25 Theilen gelöschten Kalkes versetzt. Dieses Gemisch wird sehr sorgfältig geknetet, bis die Masse ganz homogen geworden ist. 25-40 Theile Terpentinöl werden dann nach und nach   hinzugefügt,   worauf die ganze Masse mit Wasser verdünnt wird, bis die Mischung dieselbe Consistenz wie Firnis erhält. Die Masse ist jetzt für den Gebrauch fertig. 



   Der Zusatz des Terpentinöles geschieht nur, um dem aufgestrichenen Product ei-nen schöneren Farbenton zu geben, indem derselbe dadurch mehr sammtartig wird. Das Terpentinöl lässt sich mit der Masse sehr leicht vereinigen, wenn man dasselbe vor dem Verdünnen mit dem Wasser   hinzufügt,   und letzteres nach und nach zugesetzt wird. Man erhält auf diese Weise eine Emulsion. 



   Soll die Masse längere Zeit hindurch aufbewahrt werden,   so' ird   ferner etwas
Ammoniak, welches das Niederschlagen des Caseinkalkes verhindert, hinzugesetzt. Dieses
Gemisch ist dann jederzeit gebrauchsfähig, und die Farbe wird damit genau so wie mit
Firnis angerieben. Die mit diesem Bindemittel angeriebenen Farben haften sogar an feuchten lolz-oder Mauerwänden, was bekanntlich bei den gewöhnlichen Ölfarben nicht der Fall ist. Es haftet auch an der gewöhnlichen Ölfarbe und besitzt ausserdem als An- strich auf Metallen eine seltene Dauerhaftigkeit. 



   Den Einflüssen der Witterung widerstehen die mit dem neuen Bindemittel an-   geriebenen Farben ebenso gut, wie die Ölfarben und sind ebenso wie letztere nach dem  
Trocknen in Wasser   unlöslich.   



   Betreffs der praktischen Verwendung des Stoffes sei angeführt, dass derselbe ganz in derselben Weise und auch in demselben Verhältnis wie Firnis benützt wird. Auch können Anstriche aus den mit diesem Stoffe angeriebenen Malerfarben genau so wie Öl- farben mittelst Alkalien entfernt werden. 



   PATENT-ANSPRÜCHE : 
1. Vorfahren zur Herstellung eines Ersatzmittel für Firnis, dadurch gekennzeichnet., dass Caseïn (100 Theile) mit   Seifeniüsung (10-25 Theilen)   und gelöschtem Kalk (20 bis   25   Theilen) gemischt, die Mischung durchgeknetet, mit 25-40 Theilen Terpentinöl versetzt und die Masse hierauf mit Wasser bis zu beliebiger Consistenz verdünnt wird. 
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Claims (1)

  1. dass der Masse Ammoniak zugesetzt wird, zum Zwecke, das Niederschlagen des Caseinkalkes zu verhindern.
AT9202D 1901-05-10 1901-05-10 Verfahren zur Herstellung eines Ersatzmittels für Firnis. AT9202B (de)

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