DE69211712T2

DE69211712T2 - Ökologische allzweckfarbe auf wasserbasis

Info

Publication number: DE69211712T2
Application number: DE69211712T
Authority: DE
Inventors: Donato Bleve; Fernando Ciardo; Francesco De-Francesco
Original assignee: ECOBIOS LAB
Current assignee: ECOBIOS LAB
Priority date: 1992-01-16
Filing date: 1992-12-07
Publication date: 1997-02-06
Anticipated expiration: 2012-12-08
Also published as: ATE139552T1; AU3265693A; WO1993014165A1; DE69211712D1; ES2090959T3; IT1275198B; US5482543A; ITLE920001A0; EP0621890A1; ITLE920001A1; EP0621890B1

Description

Technisches Gebiet

Die vorliegende Erfindung betrifft folgende neue und eigentümliche Wasserfarbe in flüssiger Form: eine milchige Emulsion (pasteurisierte Vollmilch oder Milchpulver, das mit Wasser verdünnt ist), die eine geringe Menge an Wasser enthält, und die Mineralien, Essigsäurelösungen und andere Bestandteile umfaßt. Eine solche Wasserfarbe ist, da sie bakterizide, feuersichere, die Transpiration erlaubende, ökologische, isolierende und entsalzende Eigenschaften aufweist, noch mehr als ähnliche Produkte, die sich auf dem Markt befinden, für Baustoffe, Holz, Metalle und Kunststoffe geeignet. Im allgemeinen ist Beschichtung das Anwendungsgebiet der vorliegenden Erfindung.
Ein üblicher Lack ist normalerweise eine Lösung und/oder eine Suspension von variabler Konsistenz mit oder ohne färbende Pigmente, die durch die Tatsache gekennzeichnet ist, daß sie nach dem Aufbringen auf jedweden Gegenstand beim Trocknen einen festen widerstandsfähigen Film mit schützenden Eigenschaften ausbildet. Der Lack besteht aus einem flüssigem Trägerstoff, in dem im Falle einer farbigen Farbe färbende Bestandteile und verschiedene Zusatzstoffe suspendiert sind. Während der flüssige Trägerstoff früher aus Ölen bestand, setzt er sich heutzutage aus synthetischen Harzen zusammen, die mittels Polymerisation oder Polykondensation erhalten worden sind. Lösungsmittel oder Verdünner (Akohole, Ester usw.) sind die bindenden Elemente. Den Farben werden besondere Eigenschaften durch die Substanzen verliehen, die als zusatzstoffe bezeichnet werden, unter denen Trockner, Suspendiermittel, Weichmacher usw. zu nennen sind. Insbesondere die Gruppe der Weichmacher verbessert als integraler Bestandteil des Films die Elastizität und die Flexibilität.

Offenbarung der Erfindung

Die vorliegende Erfindung ist durch ihre neue und eigentümliche Zusammensetzung gekennzeichnet, deren Vorteile nicht einfach bei herkömmlichen Beschichtungen aufgefunden werden. Das grundlegende Prinzip der vorliegenden Erfindung besteht darin, daß die Milch (pasteurisierte Vollmilch oder Milchpulver) die Vermengung der folgenden Elemente:
a) Mineralien wie Calciumsulfat, ebenfalls in Form von gepulvertem Gips, Litophone oder eine Mischung aus Banumsulfat und Zinksulfid, Siliziumoxid, Calciumoxid, Calciumcarbonat, Calciumhydroxid, Zement, Talkum und alle Erdalkalimetalle,
b) eine wässerige Lösung aus Essigsäure, die aus Wein, Bier, Apfelwein und anderen schwach alkoholischen Flüssigkeiten mittels Destillation und Syntheseverfahren erhalten worden ist, bei einem Prozentsatz von 6 bis 35% an Essigsäure,
c) Holz (Holzspäne)
d) Polyacryl- und Polyurethanprodukte,
e) Polysaccharide, entweder mit einer mechanischen Funktion (Zellulose, Chitin) oder mit einer andickenden Funktion (Weizenmehl, Hafermehl, Maismehl, Knochenmehl, Fischmehl, Rübenzucker und Rohrzucker, Fruktose, Saccharose und Dextrose)
f) trocknende Öle wie Hanfsamenöl, Leinsamenöl und Holzöl, die hauptsächlich aus Glyzeriden von ungesättigten Fettsäuren bestehen, die mit Bleioxiden, Zinkoxiden und Manganoxiden oder Kobalt-, Blei- und Mangan-Harzen bezuschlagt sind, die mittels Vermengung mit Kolophonium erhalten worden sind,
g) Ätherische Öle, wie etwa aus Obst, Blumen, Blättern und Holz, die mittels organischen Lösungsmitteln erhalten worden sind,
h) Pigmente wie Oxide, Dioxide und Erden,
i) Bleichmittel, sowohl mit oxidierenden als auch mit reduzierenden Eigenschaften.
in einer Lösung mit geringem Wasseranteil erlaubt.
Die Emulsion der genannten Bestandteile wird mittels Zentrifugation erzeugt, wobei von den folgenden Grundbestandteilen ausgegangen wird: Milch, Essig, calciumhydroxid ("slaked lime"), Lithophone und gepulvertem Gips.
Das Ziel der beschriebenen Wasserfarbe ist der Schutz von jedweder gestrichenen Oberfläche, sei sie horizontal oder vertikal, vor Pilzbefall, hygroskopischen Salzen, Salpeterausblühungen und anderen Salzen. Sie dient ebenfalls als Entfeuchter.
Ein weitere Anwendungsgebiet der Wasserfarbe ist die Beschichtung von Mauern, die sich in einem guten Zustand befinden, so daß geegnüber Luft und Feuchtigkeit widerstandsfähig werden.
Ein weiteres Anwendungsgebiet der vorliegenden Erfindung ist ihre Verwendung als Zusatzstoff für Mörtel in einem Verhältnis von 20-30% bei Stuck und von 50% bei Putz.
Die genannten Eigenschaften werden erzielt, weil bei dem Auftragen der Wasserfarbe z. B. auf Wände eine starke exotherme Reaktion der Essigsäure und der Milchsäure mit dem Kalziumhydroxid hervorgerufen wird, die Wasserdampf erzeugt; gleichzeitig muß das Oalciumsulfat hydratisiert werden, und es absorbiert daher das Wasser einer feuchten Wand oder auf oxidrilischer Grundlage die Salze aus der Wand. Die entsalzende Wirkung wird von der Litophone ausgeübt, die durch Oxidreduktion die hygroskopischen Salze ersetzt; auf der anderen Seite verhindert die Wasserentfernung die Auflösung korrosiver hygroskopischer Salze und die Bildung von Ausblühungen sowohl dort, wo sich die Wasserfarbe befindet, als auch in deren Nähe. Die nach der exothermen Reaktion auftretende Wärmeentwicklung verusacht eine Austrocknung der Pilze, wodurch die Wände wiederhergestellt werden. Eine weitere wichtige Rolle bei der Entfeuchtung spielt das Calciumsulfat, das, da es emulgiert worden ist, nicht mit zwei Wassermolekülen stabilisiert ist. Nach dem Auftragen der Wasserfarbe führt diese Erscheinung zu einem verdichtendem Effekt der Farbe auf der Wand.

Ausführungsformen der Erfindung

Die Wasserfarbe wird erhalten, indem die folgenden anteiligen Mischungen zuvor gut vermengt werden:
a) 13% gepulverter Gips mit 6% pasteurisierter Vollmilch und 2,5% Essig in einer Lösung mit geringem Wassergehalt,
b) 13% Litophone und 3% pasteurisierte Vollmilch und 2% Essig in einer Lösung mit geringem Wassergehalt,
c) 2% weißes Zementpulver und Wasser,
d) 2% Titanpulver und Wasser
e) eine Lösung von 47% Oalciumhydroxid mit geringem Wassergehalt, die nachfolgend mit 5% pasteurisierter Vollmilch, Wasser und erneut mit 2% pasteurisierter Vollmilch und 2,5% Essig vermengt wurde.
Die Lösungen a), b), c), d) und e) werden nacheinander vermischt, und es werden 1% pasteurisierte Vollmilch und 1% Essig zugesetzt. Die Lösung e) kann getrennt als halbdurchlässige Anfangsbeschichtung verwendet werden, um Oberflächen zu behandeln, die mit Pilzen, Salpeter und/oder Feuchtigkeit befallen sind. Die Kombination der Lösungen b) Lithophone (verdoppelt), c) Zement, d) Titan und e) Calciumhydroxid erzeugt eine Wasserfarbe, die als Erstbeschichtung verwendet werden kann, und die optimale Transpirations-, Deck-, und Pigment ierungseigenschaften aufweist, um Baustoffe zu streichen.
Die Mengen der Wasserfarbenbestandteile werden wie folgt zusammengefaßt: Milch (10-17%), Essig (6-8%), Calciumhydroxid (46-72%), Calciumsulfat (2-16%) und Litophone (9-15%).
Darüber hinaus können die folgenden Bestandteile zu der Wasserfarbe durch Dispersion mittels Zentrifugierung zugesetzt werden:
a) 0,15 Volumenprozent an ätherischen Ölen, um die Farbe zu parfümieren,
b) Pigmente: 0,5-1 Volumenprozent an Oxiden, 3 bis 6 Gewichtsprozent an Dioxiden und/oder Erden
c) 5 bis 15 Gewichtsprozent weißer Zement und/oder Talkum und/oder Silica, um eine bessere mechanische Widerstandsfähigkeit zu erhalten,
d) 4 bis 6 Gewichtsprozent Polysaccharide, um die mechanische Widerstandsfähigkeit zu verbessern und 1 bis 3 Gewichtsprozent andickende Polysaccharide. Um Stuck, Mörtel und Bindemittel zu erhalten, die zum Füllen, Behandeln, Restaurieren und Beschichten von Wänden, Holz, Metallen und Kunstharzmaterialien geeignet sind, sollten ebenfalls folgende Bestandteile mittels Zentrifugation in der Grundemulsion dispergiert werden: 1 bis 3 Gewichtsprozent Polyurethanprodukte, 2 bis 4 Gewichtsprozent Polyacrylprodukte, 2 bis 6% trocknende Öle, 1 bis 3% Bleichmittel, 2 bis 5% Holzspäne.

Beispiele

Eine praktische Formulierung der Wasserfarbe gemäß der Erfindung umfaßt eine Mischung aus Milch (10%), Essig (6%) und Leinsamenöl (1%), in der Calciumhydroxid (72%), Calclumsulfat (2%) und Litophone (9%) mittels Zentrifugation dispergiert werden, um die Wasserfarbe zu erhalten.

Claims

1. Ökologische Allzweck-Wasserfarbe mit bakteriziden, feuerfesten, die Transpiration fördernden, isolierenden, antioxidierenden, entsalzenden Eigenschaften, die für Baustoffe, Holz, Metalle und Kunststoffe geeignet ist, die durch eine mit Wasser verdünnte milchige Emulsion gekennzeichnet ist (pasteurisierte Milch oder Milchpulver), wobei die Emulsion durch Zentrifugierung ausgehend von den folgenden Grundbestandteilen (in Gewichtsprozent) erhalten wird: 10-17% Milch und 6-8% Essig, umfassend 6-15% Essigsäure, unter Zugabe von 46-72% calciumhydroxyd, 2-16% Calciumsulfat oder Gipspulver und 9-15% Litophone mittels dispergierender Zentrifugation.

2. Wasserfarbenzusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man folgendes hinzufügen kann: 0,15% Vol ätherische Öle, 5 bis 15% Gew. weißen Zement und/oder Talkum und/oder Silica, Pigmente: 0,5 bis 1% Vol Oxide und 3 bis 6% Gew. Dioxide und Erden, 4 bis 6% Gew. Polysaccharide, um die mechanische Widerstandsfähigkeit zu verbessern, und 1 bis 3% Gew. andickende Polysaccharide.

3. Stuck, Mörtel und Bindemittel, herstellbar aus der Wasserfarbe nach Anspruch 1 unter Zugabe mittels Zentrifugation von folgendem: 1 bis 3% Gew. Polyurethanprodukten, 2 bis 4% Polyacrylprodukten, 2 bis 6% trocknenden Ölen, 1 bis 3% Bleichmitteln, 2 bis 5% Holzspänen; wobei dieser/s besonders für die Füllung, Behandlung, Restaurierung und das Beschichten von Wänden, Holz, Metallen und Kunststoffen geeignet ist.

4. Verfahren zum Schützen der Oberfläche von Baustoffen, Holz, Metallen und Kunststoffen, welches das Auftragen einer wirksamen Menge der ökologischen, Allzweck-Wasserfarbe mit bakteriziden, feuerfesten, die Transpiration fördernden, isolierenden, antioxidierenden und entsalzenden Eigenschaften nach Anspruch 1 auf die Oberfläche umfaßt.