AT63368B - Verfahren zur Herstellung von Temperafarben in Pastellstiftform. - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Temperafarben in Pastellstiftform.Info
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Description
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Das unvermeidliche Nachdunkeln (Braunwerden) jeder Öllarbe hat Künstler und Farben- techniker veranlasst, die Temperamalerei wieder aufleben zu lassen. Bei dieser handelt es sich bekanntlich stets darum, im Farbenbindemittel mehr oder weniger trocknende Öle, Fette mit Wasser durch die bekannten emulgierenden Agenzien zu verbinden.
Alle diese Temperafarben erleiden aber durch ihren meist überreichen Gehalt an Ölen mit der Zeit die gleichen Veränderungen wie die Ölfarben. Diese Erscheinung hat den Erfinder veranlasst, ein Temperabindemittel zu finden, das weder der Öle noch Fette bedarf, trotzdem in Wasfer vollständig unlöslich und gegen atmosphärische Einflüsse unempfindlich ist.
Die vorliegende Erfindung basiert auf den Erfahrungen und Versuchen über die Bössenrothsche
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Bindung wie Fettgehalt zu nehmen, ist der Erfinder auf die reinen Eiweisskörper zurückgegangen. Die Farbpulver werden unter Zusatz von Wasser mit Eiweisskörper oder ähnlichen, durch geeignete Gerbungsmittel härtbaren Stoffe gebunden. Um die mit diesen Farbmassen in Pasteliform hergestellten Malereien und Zeichnungen zu fixieren, feuchtet man den Farbenauftrag mit stark verdünntem Formalin (Formaldehyd). dessen Homologen oder mit Alaun. auch wohl mit Wasserglaslösungen, denen stark verdünnte Gelatine zugesetzt ist. an.
Die Fixierungsflüssigkeiten durchdringen die Farbenschicht. lösen vorübergehend die
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löslichundwiderstandsfähig.
Damit ist die Farbenschicht vollkommen fixiert, ohne da ? beim Pastell die samtweiche l'astellstruktur, und bei Tuben und Anstrichfarben das matte Oberflächenlicht verloren geht. Kbensnwcnig ergibt sich bei allen dreien die geringste Tonveränderung. Hiemit ist die absolute FixierungsmöglichkeitdesPastellesrestlosgelöst.
Aus erschöpfenden Studien hat sich ergeben, dass das Formalin nicht auf die Eiweisskörper selbst erhärtend (gt'rbend) wirkt, sondern nur auf die feinen verbindenden Membrane derselben.
Nach dem Durcharbeiten aller möglichen Eiweissmembranen fand sich im gänzlich neutralen und säurefreien Fibrin, welches aus frischem Ochsenblut gewonnen wird. ein Bindemittel, das alleBedingungeninglänzenderWeiseerfüllt.
Pastell.
Beim alten Pastell ist die iu grosser Menge enthaltene Kreide so empfindlich gegen jedes Bindemittel, dass ein nachträgliches Fixieren eine direkte Zerstörung der weichen Schönheit des Tones bedeutet.
Bei dem gemmai3 vorliegendem Verfahren hergestellten Pastell ist die Kreide als Aufhellungsmittel vollkommen ausgeschlossen. Als aufhellender Grundstoff tritt reines Zinkweiss, lichtechte Lithopon (Zinksuihdweiss) oder andere lichtechte stark deckende weisse Farbkörper ein. Diese weissen Pigmente behalten durch ihr starkes Lichtdurchbrechungsvermögen unter allen Ver-
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gemindert bei.
Wird der Farhenauftrag dieses nach vorliegendem Verfahren hergestellten Pastelles mit
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Ausser der Anwendung als reine Pastellmalerei erlauben die Farbstifte Kombination mit allen vorhandenen Techniken (öl, Tempera, Kasein, Kalk, Fresko, Aquarell und Gouache) und zwar in jedem Stadium der Arbeit.
Tuben-und Büchsenfarbe.
Um die Farben in Pastenform (Künstlerfarben in Tuben, Anstrichfarben in Büchsen) nicht nachträglich fixieren zu müssen, werden denselben die für Eiweisskörper bekannten Härtungsmittel, wie Formaldehyd, gleich hinzugesetzt. Farbkörperpasta- Eiweissmembranbindung-)-Form- aldehyd halten sich in der die Luft abschliessenden Tube und Büchse unbegrenzt frisch und streichfähig und durch das Formaldehyd frei von jeder Schimmelbildung. Erst beim Verbrauch auf der Bild-bzw. Anstrichfläche tritt die durch den Verdunstungsprozess entstehende Härtung zur Homsubstanz ein ; die Malerei wird unverwischbar, unverwaschbar und unempfindlich gegen Wasser, Luft sowie Bakterien.
Trockene Farbpulver.
Die trockenen Farbenpulver für industrielle Zwecke werden mit genügenden Mengen frischen Fibrins verrieben, gut in linder Wärme getrocknet und wieder pulverisiert. dann trocken aufbewahrt.
Die anorganischen Pigmente, in deren Partikelchen sich das Fibrin eingebettet (mumifiziert) hat, haben sich als vorzügliche Konservatoren (antiseptisch) gezeigt.
Dieses Farbpulver wird nun vom Konsumenten mit geeigneten stark verdünnten Gerbemitteln angerührt und es tritt durch die vorübergehende Lösung des Fibrins auf der Anstrichfläche (sowohl im Freien wie im Innern) im Verdunstungsprozess ebenfalls die Härtung zur Hornsubstanz ein.
Ausführungsbeispiel :
I. Herstellung der Eiweisskörpermembranfarben.
Bindemittel a) : Fibrin ;
Bindemittel b) : 1 Eigelb (30 g) auf 20 9 Wasser ;
Bindemittel c) : 10 g weisse Gelatine, warm gelöst in 300 9 Wasser mit Zusatz von 0'04% chemisch reinem Kochsalz.
1000 9 Zinkweiss (dem farbige Pigmente zugesetzt sein können) werden mit 18 g Binde- mittel a), 5 9 Bindemittel b), 5 9 Bindemittel c) unter Zusatz von Wasser in bekannter Weise fein gerieben. Diese Masse wird dann entweder zu Stiften geformt oder in Tuben oder Büchsen gefüllt. Bei Tuben und Büchsenfarben tritt eine Verdreifachung der Menge an Bindcmittcl piu. und es wird je nach dem Pigmentcharakter genügende Menge des Fixativs gleich zugesetzt.
11. Herstellung des Fixativs :
10 g weisse Gelatine mit 20 g naphtalinsulfosaurem Natron werden in 500 g heissem Wasser gelöst und zu dieser Lösung 50 g käufliches Formalin zugesetzt.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Temperafarben in Pastellstiftform, die in den Fällen. bei welchen Aufhellungsmittel verwendet werden müssen, Zinkweiss und lichtechte Lithopone oder ähnlich stark deckende weisse Körperfarben enthalten, dadurch gekennzeichnet, dass sie als Bindemittel neben allfälligen kleinen Mengen der auch sonst verwendeten Klebemittel aus
Blut gewonnenes Fibrin enthalten.
Claims (1)
- 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass behufs Herstellung von Temperafarben in Tubenform, von Anstrichfarben in flüssiger Form und dgl. dem fibrinhaitigen Gemisch noch Formaldehyd oder andere verdünnte Gerbmittel gleichzeitig oder erst bei der darauffolgenden Verarbeitung zugesetzt werden.
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