DE922797C

DE922797C - Verfahren zur Herstellung eines Reliefs, insbesondere Landkartenreliefs

Info

Publication number: DE922797C
Application number: DEK13872A
Authority: DE
Inventors: Ernst Knoll
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1952-04-13
Filing date: 1952-04-13
Publication date: 1955-01-24

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Reliefs, insbesondere Landkartenreliefs. Bisher werden diese Reliefs aus Gips hergestellt, die jedoch mit erheblichen Nachteilen verbunden sind. Einmal ist die Bruchgefahr bei ihnen sehr groß, zum anderen sind sie schwer transportierbar und aufzuhängen.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung eines Reliefs, bei dem diese überstände nicht mehr auftreten können. Das neue Verfahren besteht zunächst darin, daß in eine z. B. aus Gips bestehende Reliefform eine Füllstoff, Ultrabeschleuniger und sonstige Vulkanisiermittel enthaltende Kautschukmilchmischung oder eine wäßrige Dispersion von Polyvinylchlorid od. dgl. eingefüllt, nach einiger Zeit die gegebenenfalls noch vorhandtene überschüssige Flüssigkeit abgegossen und die entstandene Kautschukschicht getrocknet wird.
Es hat sich herausgestellt, daß die Gipsform als Filter wirkt, so daß ein erheblicher Teil der eingefüllten Gummimilchflüssigkeit abfließt und daß sich dabei die Reliefform mit einem Gummiüberzug bezieht, die nach der Trocknung und dem Vulkanisieren eine solche Festigkeit hat, daß sie sich nicht verziehen kann. Dieser Kautschukniederschlag kann ohne weiteres als Relief verwandt werden, insbesondere dann, wenn man seine Umfangs ränder etwas verstärkt. Diese Reliefs haben den großen Vorteil, daß sie ohne jede Schwierigkeit aufrollbar sind, mithin leicht zu transportieren und leicht aufzuhängen sind. Sie sind nicht hygroskopisch und gegen jede Bruchgefahr gesichert. Die Beschriftung und Bemalung dieser Reliefs kann bereits während des Trocknungsprozesses vorgenommen werden. Die Reliefs zeichnen sich weiterhin durch besondere Billigkeit aus.
An Stelle von Kautschukmilchmischungen können naturgemäß auch andere, ähnlich wirkende Substanzen Verwendung finden, die im festen Zustand flexibel sind, beispielsweise eine wäßrige Dispersion von Polyvinylchlorid oder dessen Mischpolymerisaten.
In der Zeichnung ist das Verfahren an einem Ausführungsbeispiel veranschaulicht. Es zeigt Fig. I eine Reliefkarte in Vorderansicht, Fig. 2 im Schnitt, Fig. 3 die Form zur Herstellung der Reliefkarte.
Das neue Relief wird nach der Erfindung in der Weise hergestellt, daß man eine an sich bekannte selbstvulkanisierendeKautschukmilchmischung, d. h. eine Schlämmkreide u. dgl., Ultrabeschleuniger und sonstige Vulkanisiermittel enthaltende Mischung in eine zweckmäßig aus Gips bestehende Reliefform a, b einfüllt und sie einige Stunden stehenläßt. Dabei wirkt die Gipsform als Filter, d. h. das Wasser dringt durch die Gips form durch, während die aufgeschlämmten Bestandteile in der Form zurückbleiben und sich hier als eine geschlossene Kautschukschicht d niederschlagen; sobald diese Schicht die gewünschte Stärke hat, wird die überschüssige Flüssigkeit abgegossen und die Kautschukschicht zunächst zweckmäßig in der Form getrocknet. Darauf wird sie aus der Form herausgenommen, mit Leinwand, Holzwolle od. dgl. ausgestopft und weitergetrocknet, wobei sie auch schon beschriftet und bemalt werden kann. Bei diesem Trocknungsprozeß erfolgt zwangläufig auch die Vulkanisierung der Kautschukschicht, so daß nach dem Trocknen die Schicht sofort versandfähig ist. Die Enden c der Kautschukschicht d werden zweckmäßig zur Erhöhung der Stabilität etwas verstärkt.
Es hat sich herausgestellt, daß diese der Reliefform angepaßte Kautschukschicht d derart fest ist, daß sie immer wieder in die Reliefform zurückkehrt, auch wenn sie beispielsweise durch das Aufrollen deformiert ist, so daß diese Kautschukschicht d ein ideales Relief darstellt.
An Stelle von Kautschukmilch können auch andere wäßrige Dispersionen von flexiblen Kunststoffen, beispielsweise von Polyvinylchlorid und dessen Mischpolymerisaten, Verwendung finden.
PATENTANSPRCHE: I. Verfahren zum Herstellen eines Landkartenreliefs, dadurch gekennzeichnet, daß in eine z. B. aus Gips bestehende Reliefform eine Füllstoff, Ultrabeschleuniger und sonstige Vulkanisiermittel enthaltende Kautschukmilchmischung oder eine wäßrige Dispersion von Polyvinylchlorid od. dgl. eingefüllt, nach einiger Zeit die gegebenenfalls noch vorhandene überschüssige Flüssigkeit abgegossen und die entstandene Kautschukschicht getrocknet wird.

Claims

2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß während des Nachtrocknens der Kautschukschicht das Relief mittels Leinwand, Holzwolle od. dgl. ausgestopft, bemalt und beschriftet wird.

3. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Umrandung (c) der Kautschukschicht verstärkt ausgebildet wird.