DE1542848C3 - N-(4-Chlor-2-methyl-phenyl)-N\ N'dimethylthioharnstoff und diesen enthaltende Schädlingsbekämpfungsmittel - Google Patents

N-(4-Chlor-2-methyl-phenyl)-N\ N'dimethylthioharnstoff und diesen enthaltende Schädlingsbekämpfungsmittel

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DE1542848C3
DE1542848C3 DE19661542848 DE1542848A DE1542848C3 DE 1542848 C3 DE1542848 C3 DE 1542848C3 DE 19661542848 DE19661542848 DE 19661542848 DE 1542848 A DE1542848 A DE 1542848A DE 1542848 C3 DE1542848 C3 DE 1542848C3
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chloro
dimethylthiourea
phenyl
methyl
larvae
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DE19661542848
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Dieter Dr.; Dittrich Volker Dr.; Basel Dürr (Schweiz)
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Novartis AG
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Ciba Geigy AG
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Description

Cl-
CH,
NH-C —N Il \
S CH3
Die Erfindung betrifft weiter Schädlingsbekämpfungsmittel, insbesondere insektizide und akarizide Mittel, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Wirkstoff den Phenylthioharnstoff der vorstehenden Formel enthalten, wobei die Wirkstoffe noch mindestens einen der folgenden Zusätze enthalten können: Lösungs-, Verdünnungs-, Dispergier-, Netz-, Haftmittelsowie andere Hilfsstoffe.
Die neuen Mittel werden mit besonderem Vorteil gegen Akariden eingesetzt. Hierbei ist besonders wichtig, daß sie gegen alle Stadien, auch gegen die Eier der Akariden, wirksam sind. Die vorteilhafte Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Phenylthioharnstoffe ist insbesondere deshalb überraschend, weil bekannte, ähnlich aufgebaute Phenylthioharnstoffe gegen Akariden keine Wirksamkeit zeigen.
Außer der Wirkung gegen schädliche Insekten und Akariden zeigen die neuen Mittel noch molluskizide, nematozide, mikrobizide, z. B. fungizide und herbizide Wirkung.
Der neue Phenylthioharnstoff kann nach an sich bekannten Methoden hergestellt werden; im folgenden werden einige dieser Methoden schematisch aufgezeigt:
1. Cl
CH,
2. . Cl
N C X + HN
I Il
H S
NH2 +X C N
CH3
CH3
(I) + HX
(I) + HX
»X« bedeutet die bei der Reaktion austretende Gruppe, wie die NH2-, Alkylthio-, Alkoxy-, Phenoxygruppe oder Halogen.
3. Cl
N = c = S + H —
CH,
CH3
(D
Der erfindungsgemäße neue Phenylthioharnstoff Lösungen der Verbindung der Formel I kommen kann in den verschiedensten Anwendungsformen z. B. Mineralölfraktionen von hohem bis mittlerem, vorliegen. Zur Herstellung von direkt versprühbaren vorzugsweise über 100° C liegendem Siedebereich,
wie Dieselöl oder Kerosen, Kohlenteeröle und öle pflanzlicher oder tierischer Herkunft, sowie Kohlenwasserstoffe, wie alkylierte Naphthaline, Tetrahydronaphthalin, in Betracht, gegebenenfalls unter Verwendung von Xylolgemischen, Cyclohexanole^ Ketonen, ferner chlorierten Kohlenwasserstoffen, wie Tri- und Tetrachloräthan, Trichloräthylen oder Tri- und Tetrachlorbenzolen.
Wäßrige Applikationsformen werden z. B. aus Emulsionskonzentraten, Pasten oder netzbaren Spritzpulvern durch Zusatz von Wasser bereitet. Als Emulgier- oder Dispergiermittel kommen z. B. nichtionogene Produkte in Betracht, wie Kondensationsprodukte von aliphatischen Alkoholen, Aminen oder Carbonsäuren mit einem langkettigen Kohlenwasser-Stoffrest von etwa 10 bis 20 Kohlenstoffatomen mit Äthylenoxid, z. B. das Kondensationsprodukt von Octadecylalkohol und 25 bis 30 Mol Äthylenoxid, oder dasjenige von Sojafettsäure und 30 Äthylenoxid oder dasjenige von technischem Oleylamin und 15 Mol Äthylenoxid oder dasjenige von Dodecylmerkaptan und 12 Mol Äthylenoxid. Unter den anionaktiven Emulgiermitteln, die herangezogen werden können, seien erwähnt das Natriumsalz des Dodecylalkoholschwefelsäureesters, das Natriumsalz der Dodecylbenzolsulfonsäure, das Kalium- oder Triäthanolaminsalz der ölsäure oder der Abietinsäure oder von Mischungen dieser Säuren, oder das Natriumsalz einer Petroleumsulfonsäure. Als kationaktive Disper- giermittel kommen quaternäre Ammoniumverbindüngen, wie das Cetylpyridiniumbromid, oder das Dioxyäthylbenzyldodecylammoniumchlorid in Betracht.
Zur Herstellung von Stäube- und Streumitteln können als feste Trägerstoffe Talkum, Kaolin, Bentonit, Calciumcarbonat, Calciumphosphat, aber auch Kohle, Korkmehl, Holzmehl und andere Materialien pflanzlicher Herkunft herangezogen werden. Sehr zweckmäßig ist auch die Herstellung der Präparate in granulierter Form. Die verschiedenen Anwendungsformen können in üblicher Weise durch Zusatz von Stoffen, welche die Verteilung, die Haftfestigkeit, die Regenbeständigkeit oder das Eindringungsvermögen verbessern, versehen sein; als solche Stoffe seien erwähnt: Fettsäuren, Harze, Leim, Casein oder Alginate.
Beispiel
N-4-Chlor-2-methylphenyl-Ν',Ν'-dimethyl-thioharnstoff
HOg 4-Chlor-2-methylphenylisothiocyanat werden in 300 cm3 Acetonitril gelöst und mit 75 cm3 40%iger wäßriger Dimethylaminlösung versetzt. Die Lösung erwärmt sich, und nach 30 Minuten wird durch Zugäbe von 1 1 Wasser das Produkt gefällt. 131 g, F. 173 bis 1750C.
ein 50%iges Spritzpulver, das mit Wasser beliebig verdünnbare Dispersionen ergibt.
Anwendungsbeispiele
Ovizide Wirkung
Buschbohnenpflanzen im Zweiblattstadium wurden mit adulten Weibchen der Spinnmilbe Tetranychus telarius (carbine red-mite) durch übertragen mittels eines pneumatischen Kollektors besiedelt. Nach 24 Stunden wurden die Weibchen mit einem feinen CO2-Gasstrahl von den Blättern abgeblasen. Die zurückgebliebenen Eier im Alter von 1 bis 24 Stunden wurden auf der Pflanze mit wäßrigen Spritzbrühen verschiedener Konzentrationen, hergestellt durch Verdünnen der gemäß Präparatebeispiel formulierten Wirksubstanz, nach 24 Stunden und nach 48 Stunden in einem feinen Sprühstrahl benetzt. Durch Auszählen der lebenden Larven und der toten Eier erhält man folgende Abtötungswerte in Prozent.
Tabelle I
Konzen 24 Stunden Eier Abtötung 48 Stunden Eier Ab
tration tötung
in Larven 50 100 Larven 106 99
Prozent 98 98 89 96
0,01 0 50 100 1 78 98
0,005 2 4
0,0025 0 2
Akarizide Wirkung
Buschbohnenpflanzen im Zweiblattstadium, welche mit allen beweglichen Stadien der Spinnmilbe Tetranychus telarius (carmine red-mite) besiedelt waren, wurden allseitig mit einer Spritzbrühe, hergestellt durch Verdünnen der gemäß Präparatebeispiel als Spritzpulver formulierten Substanz mit Wasser besprüht. Die Wirkungskontrolle erfolgte durch Auszählen der lebenden und toten Individuen nach 7 Tagen. Dabei ergaben sich folgende Abtötungswerte in Prozent:
Tabelle II
Konzentration Eier
Larven
Adulte
0,08 100
100
95
Vergleichsversuche
Test-Verbindungen
CH3
Präparat
8 g der nach dem Beispiel hergestellten Substanz werden mit 8 g eines Gemisches, bestehend aus 400 Teilen feinverteiltem Siliziumdioxid (»HISIL«, Markenname), 500 Teilen Kaolin (Bolus alba), 70 g eines Kondensationsproduktes aus 1 Mol p-Octylphenol und 6 bis 10 Mol Äthylenoxid und 30 g eines Netzmittels, bestehend aus Heptadecenylbenzimidazol-sulfosaurem Natrium, vermischt und anschließend auf einer Stiftenmühle gemahlen. Es entsteht
A Cl-f 7— NH- C-N(CH3 )2
F. 164,5 bis 166° C
f3 S
B CI -\~^y~ NH — C — N(CH3)2
F. 182 bis 184° C,
bekannt aus GB-PS 9 59 228 (S. 1, Linie 44—67)
H3C
NH — C — N(CH3),
Cl
— C — N(CH
3)2
Cl
Cl
F. 125 bis 127° C,
bekannt aus GB-PS 9 59 228 (S. 1, Linie 44—67)
IO
F. 155 bis 157° C,
bekannt aus GB-PS 9 59 228 (S. 1, Linie 44—67)
NH — C — N(CH3)2
20
F. 153 bis 155° C, 25
bekannt aus GB-PS 9 59 228 (S. 1, Linie 44—67)
NH — C — N(CH3J2
F. 149 bis 151°C,
bekannt aus GB-PS 9 59 228 (S. 1, Linie 44—67)
35
Cl CH
F. 160 bis 16PC,
• bekannt aus GB-PS 9 59 228 (S. 1, Linie 44—67)
Testtiere
Rhipicephalus bursa-Larven
Boophilus microplus sensitive und resistente Larven
Testpräparation
5 Teile Aktivsubstanz,
3,4 Teile epoxidiertes pflanzliches öl,
13,4 Teile einer Emulsionskombination, bestehend aus Fettalkoholpolyglykoläther und Calciumalkylarylsulfonat,
40 Teile Dimethylformamid,
48,2 Teile Xylol.
Test
50 Rhipicephalus bursa-Larven, Boophilus microplus sensitive und resistente Larven wurden in einem Glasröhrchen für 2 Minuten in 2 ml einer wäßrigen Emulsion mit einer Konzentration von 10 ppm Testsubstanz getaucht. Das Glasröhrchen wurde dann mit einem üblichen Baumwollstopfen geschlossen und so gestellt, daß die die Aktivsubstanz enthaltende Emulsion von dem Baumwollstopfen aufgenommen wurde.
Die Auswertung wurde nach 3 Tagen vorgenommen.
Resultate
Prozent Mortalität bei einer Konzentration von 10 ppm Aktivsubstanz
S 40
NH — C — N(CH3)2
F. 158 bis 160° C,
bekannt aus GB-PS 9 59 228 (S. 1, Linie 44—67) 45
H H3C-/ V- NH — C — N(CH3)2
55 Testverbindung
Rhipicephalus
bursa,
Larven
Boophilus microplus
sens. resistente
Larven
Cl
F. 165 bis 1660C,
bekannt aus GB-PS 9 59 228 (S. 1, Linie 44—67)
A 100 100 100
B 0 0 0
C 0 0 0
D 0 0 0
E 0 0 0
F 0 0 0
G 0 0 0
H 0 0 0
I 0 0 0
K 0 0 0
NH — C — N(CH3)2 60
F. 161 bis 162°C,
bekannt aus GB-PS 9 59 228 (S. 1, Linie 44—67) 65 Ergebnis
Rhipicephalus bursa-Larven, Boophilus microplus sensitive und resistente Larven waren nach 3 Tagen durch die 10 ppm Aktivsubstanz A enthaltende Emulsion abgetötet, wohingegen die Emulsionen, die die gleiche Konzentration der Substanzen B bis K enthielten, inaktiv waren.

Claims (2)

1 2
Patentansprüche:
1. N - (4 - Chlor - 2 - methyl - phenyl) - Ν',Ν' - dimethylthioharnstoff der Formel
2. Schädlingsbekämpfungsmittel, enthaltend als Wirkstoff die Verbindung gemäß Anspruch 1 und gegebenenfalls übliche Lösungs-, Verdünnungs-, Dispergier-, Netz-, Haft- und andere Hilfsstoffe.
Die Erfindung betrifft den N-(4-Chlor-2-methylphenyl)-N',N'-dimethylthioharnstoff der Formel I
DE19661542848 1965-03-30 1966-03-17 N-(4-Chlor-2-methyl-phenyl)-N\ N'dimethylthioharnstoff und diesen enthaltende Schädlingsbekämpfungsmittel Expired DE1542848C3 (de)

Applications Claiming Priority (3)

Application Number Priority Date Filing Date Title
CH438965 1965-03-30
CH438965A CH448606A (de) 1965-03-30 1965-03-30 Schädlingsbekämpfungsmittel
DEC0038511 1966-03-17

Publications (3)

Publication Number Publication Date
DE1542848A1 DE1542848A1 (de) 1970-05-14
DE1542848B2 DE1542848B2 (de) 1975-06-26
DE1542848C3 true DE1542848C3 (de) 1976-02-12

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