DE1535628C - Rundwebmaschine - Google Patents
RundwebmaschineInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Rundwebmaschine mit die Kettfäden auf einen Kreisbogen
größerer Länge als der Summe ihrer Gesamtlänge abgebenden Kettenbäumen.
Bei Rundwebmaschinen sind bekanntlich die Kettenbäume im wesentlichen tangential zum Umfang
der Maschine angeordnet. So ist eine Rundwebmaschine bekannt (französische Patentschrift
1346318), bei der die Kettfäden zunächst vertikal
verlaufen und anschließend über Umlenkrollen radial umgelenkt werden. Die einzelnen Umlenkrollen sitzen
dabei auf einem zur Rundwebmaschine konzentrischen Ring, der in einer die Achse der Maschine
orthogonal schneidenden Ebene angeordnet ist.
Bei einer anderen bekannten Rundwebmaschine (deutsche Patentschrift 909 200) mit zwei Kettenbäumen,
die parallel zueinander angeordnet sind und die Rundwebmaschine zwischen sich aufnehmen,
erfolgt der Abzug der Kettfäden zunächst in einer horizontalen Ebene und werden diese über zwei eine
Ellipse aufspannende Umlenkvorrichtung umgelenkt. Die Umlenkvorrichtungen bestehen im wesentlichen
aus Rundmaterial, das von einem schraubenförmig gewundenen Draht umgeben ist. Nachteilig bei diesen
bekannten Ausführungsformen ist insbesondere, daß die endseitig von den Kettenbäumen ablaufenden
Kettfäden gegenüber den mittig ablaufenden einen längeren Weg zurücklegen müssen. Folglich weisen
bei jedem Kettenbaum sämtliche Fäden paarweise verschiedene Längen auf, und zwar sämtliche Kettfadenpaare,
die je aus zwei symmetrisch zur senkrechten Mittelebene des Kettenbaums liegenden Kettfäden
bestehen. Diese Längenunterschiede können ganz beträchtliche Werte annehmen, so daß bei
gleicher Zugbelastung der Kettfäden verschiedene Dehnungslängen auftreten, da diese zur Fadenlänge
proportional sind. Werden die Kettfäden anschließend von diesen Zugbelastungen entlastet, so wirken sich
die Dehnungsunterschiede in nachteiliger Weise als Spannungsunterschiede aus, welche zu Unregel
mäßigkeiten im Gewebe führen. Insbesondere beim Aufschneiden und Bügeln des Gewebes machen sich
diese Spannungsunterschiede in nachteiliger Weise bemerkbar.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Rundwebmaschine in einfachster Weise so auszubilden,
daß unterschiedliche Dehnungen in den einzelnen Kettfäden und damit unterschiedliche Spannungen
der einzelnen Kettfäden im fertigen Gewebe nicht mehr auftreten.
Dies wird bei einer Rundwebmaschine^er eingangs
genannten Art dadurch erreicht, daß zum Konstanthalten der Spannung aller Kettfäden jedem Kettbaum
ein ortsfestes, derart gekrümmtes Führungsorgan für die Kettfäden zugeordnet ist, daß seine
Achse in der fiktiven, koaxial zur Maschine liegenden, den Ring der Fadenspannungsausgleichsorgane
berührenden Zylinderfläche bzw. damit konzentrisch verläuft und außerdem die Längen aller über es
hinweglaufenden Kettfäden mindestens gleich der Länge der vom Ende des mit den Kettfäden des
Kettenbaumes belegbaren Kreisbogens zur oberen Hälfte des entsprechenden Kettenbaumendes ziehbaren
Tangente sind. Zweckmäßig ist zwischen jedem Kettenbaum und seinem zugeordneten Führungsorgan
für die Kettfäden ein die ebene Kettfadenschar aufnehmende, parallel zur Kettenbaumachse angeordnete
Garnträgerrolle vorgesehen und das Führungsorgan in der fiktiven Zylinderfläche derart
gekrümmt, daß für jeden Kettfaden einer Kettfadenschar die Summe der Abstände zwischen der Garnträgerrolle
und dem Führungsorgan bzw. diesem Führungsorgan und dem durch die Fadenspannungsausgleichsorgane
gebildeten Kreis konstant, d. h. gleich der Länge des ersten bzw. letzten Kettfadens
. der Kettfadenschar ist. Eine besondere vorteilhafte Ausführungsform besteht darin, daß das ortsfeste,
gekrümmte Führungsorgan zum Trennen der einzelnen Kettfäden der über es hinweglaufenden Kettfadenschar
mit einem kammförmigen Verteilerorgan in Form mehrerer, dem Krümmungsverlauf des
Führungsorgans folgender, miteinander und mit dem Führungsorgan verbundener trapezförmiger Federelemente
versehen ist.
Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind vor allem darin zu sehen, daß die ablaufenden Kettfäden
trotz der tangentialen Anordnung des Kettenbaumes zum Umfang der Rundwebmaschine gleiche
Längen und damit gleiche Dehnungen aufweisen, so daß Spannungsunterschiede der einzelnen Kettfäden
untereinander im fertigen Gewebe nicht auftreten.
Im folgenden wird die Erfindung an Hand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung
näher erläutert; es zeigt
F i g. 1 eine vereinfachte Aufsicht mit Teilschnitt einer Rundwebmaschine mit drei Kettenbäumen,
F i g. 2 einen schematischen Radialschnitt gemäß der Linie II-II nach Fig. 1,
F i g. 3 eine schematische perspektivische Darstellung zur Erläuterung der Wirkung der erfindungsgemäßen
Anordnung,
F i g. 4 einen Schnitt gemäß der Linie IV-IV durch den Gegenstand nach F i g. 3,
F i g. 5 eine perspektivische Teildarstellung, woraus insbesondere die Organe zur Führung der einzelnen
Kettfäden ersichtlich sind,
F i g. 6 eine Ansicht gemäß Pfeil F5 nach F i g. 4
und
F i g. 7 einen Schnitt gemäß der Linie VII-VII den Gegenstand nach F i g. 4.
Die dargestellte Rundwebmaschine gehört zur Gattung mit großem Durchmesser, wobei zur Speisung
drei Kettenbäume vorgesehen sind. Sie enthält insbesondere folgende Hauptorgane: Kettenbäume 1
mit je einer spannungsempfindlichen Garnträgerrolle 2, Fadenspannungsorgane 3, Kantenmechanismen
4, Webschützenträger 5, Webschützen 6, einen Webring 7, Webschäfte 8, einen Wähler 9, eine Trommel
10, eine Abzugrolle 11 und einen Warenbaum 12.
Die Summe der Längen der drei Kettenbäume 1 ist kleiner als die abgewickelte Breite einer fiktiven
Zylindermantelfläche, welche die Außenseite des aus den Fadenspannungsorganen 3 zusammengesetzten
Ringes berührt.
Die Kettfäden 13, die von einem Kettenbaum 1 ablaufen, müssen in untereinander gleichen Abständen
auf einem Kreisbogen mit der Länge_2fL?_
verteilt werden, wo R den Radius der erwähnten fiktiven Zylindermantelfläche darstellt.
Wie beträchtlich die Längenunterschiede zwischen den Kettfäden 13 werden können, soll nachstehend
in einem Zahlenbeispiel verdeutlicht werden: Es sei R, das ist der Radius der erwähnten Zylindermantel-
fläche, gleich 180 cm; a, der Höhenunterschied
zwischen der Achse der Garnträgerrolle 2 und der Ebene des aus den Fadenspannungsorganen 3 zusammengesetzten
Ringes, gleich 70 cm; b, der kürzeste Abstand zwischen der Achse der Garnträgerrolle 2
und der erwähnten fiktiven Zylindermantelfläche, gleich 50 cm und 2 c, die Länge des Kettenbaumes,
gleich 200 cm. Setzt man ferner voraus, daß die Kettfaden 13 den jeweils kürzesten Weg von der
Garnträgerrolle 2 zum Ring der Ausgleichsorgane 3 nehmen, so kann der maximale Längenunterschied
zwischen Kettfaden folgenden Wert erreichen:
D = [/4900 + 19600 + 3102,49 - 1/4900 4- 2500 ;
D = /27 602,49 - /7400 ~ 166,1 - 86 = 80,1 cm .
Da die Dehnung (und die Spannung) der Fäden zur Fadenlänge proportional ist, ist ein Ausgleich
der Längen sämtlicher Kettfaden 13 von größter Bedeutung. Im obigen Zahlenbeispiel wurde nun
noch nicht berücksichtigt, daß die Kettfadenschar 13, welche die Garnträgerrolle 2 als flaches Band erreicht,
in ein zylindrisches Bündel umgeformt werden muß, bevor es den Kreis der Fadenspannungsorgane 3
erreicht. Zu diesem Zweck hat man bereits Anordnungen mit gekrümmten Stangen benutzt, doch
dabei wurden die Längenunterschiede zwischen den einzelnen Kettfaden 13 nicht berücksichtigt, da diese
Anordnungen für Rundwebmaschinen bestimmt waren, worin die durch das zylindrische Kettfadenbündel
belegte Bogenlänge der Länge des Kettenbaumes gleich ist.
Die erfindungsgemäße Rundwebmaschine beseitigt diesen Mangel. Der erfindungsgemäße Aufbau besteht
hauptsächlich aus dem Kettenbaum 1 und einem aus einer Stange bestehenden gekrümmten
Führungsorgan 14, dessen Grundriß mit dem der erwähnten fiktiven Zylindermantelfläche zusammenfällt,
und das so gestaltet ist, daß für jeden Kettfaden die Summe der Abstände zwischen der Garnträgerrolle
2 und dem Führungsorgan 14 bzw. zwischen dem Führungsorgan 14 und dem Kreis der Fadenspannungsorgane
3 konstant ist, d. h. gleich der Länge der beiden Randkettfäden ist, welche in F i g. 3 mit 15 und 16 angedeutet sind.
Die Länge der Führungsorgane 14 ist so bestimmt, daß die Erzeugenden der erwähnten fiktiven Zylindermantelfläche,
welche durch die Endpunkte der Führungsorgane gehen, auf dem Berührungskreis dieser
Mantelfläche mit dem aus den Ausgleichsorganen zusammengesetzten Ring einen Bogen mit Bogenlänge
_2fl begrenzen, wo η die Zahl der Kettenbäume
darstellt, womit die Webmaschine ausgestattet ist.
Das Führungsorgan 14 ist mit seinen Enden an einem Festteil, z. B. an Tragsäulen 17 einer Laufbrücke
18, befestigt.
Damit die Kettfaden getrennt bleiben und sich nicht übereinanderschieben, wird das Führungsorgan
14 vorzugsweise mit einem Kamm versehen.
In der in F i g. 4 bis 7 dargestellten Ausführung besteht dieser Kamm aus Teilen von trapezförmigen
Federn 19, die aneinander anschließend längs der Führungsorgane 14 angeordnet sind. Zu diesem
Zweck ist das Führungsorgan 14 mit radial angeordneten Stiften 20 versehen, worauf je ein Rohrstück
mit viereckigem Querschnitt aufgeschoben ist, wobei die Rohrstücke mittels Querstiften 22 an den
Stiften 20 befestigt sind. Die entsprechenden Enden zwei nacheinanderfolgender Federstücke 19 werden
je auf einer Seite 23 bzw. 24 eines Rohrstückes 21 befestigt. Auf diese Weise werden die Kettfäden fast
zwanglos gegenseitig im gewünschten Abstand gehalten.
Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist es nun möglich, in einer Rundwebmaschine mit
großem Durchmesser, wobei nur wenige Kettenbäume verwendet werden, deren zusammengezählte
Längen kleiner sind als die Bogenlänge des aus den Fadenspannungsorganen zusammengesetzten Ringes,
verschiedene Spannungen der Kettfaden und die sich daraus ergebenden Fehler aus dem Wege zu schaffen.
Claims (3)
1. Rundwebmaschine mit die Kettfaden auf einen Kreisbogen größerer Länge als der Summe
ihrer Gesamtlängen abgebenden Kettenbäumen, dadurch gekennzeichnet, daß zum
Konstanthalten der Spannung aller Kettfaden (13) jedem Kettenbaum ein ortsfestes, derart
gekrümmtes Führungsorgan (14) für die Kettfaden zugeordnet ist, daß seine Achse in der
fiktiven, koaxial zur Maschine liegenden, den Ring der Fadenspannungsausgleichsorgane (3)
berührenden Zylinderfläche bzw. damit konzentrisch verläuft und außerdem die Längen aller
über es hinweglaufenden Kettfaden mindestens gleich der Länge der vom Ende des mit den Kettfaden
des Kettenbaumes belegbaren Kreisbogens zur oberen Hälfte des entsprechenden Kettenbaumendes
ziehbaren Tangente sind.
2. Rundwebmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen jedem Kettenbaum
(1) und seinem zugeordneten Führungsorgan (14) für die Kettfaden (13) ein die ebene
Kettfadenschar aufnehmende, parallel zur Kettenbaumachse angeordnete Garnträgerrolle (2) vorgesehen
ist und das Führungsorgan (14) in der fiktiven Zylinderfläche derart gekrümmt, daß für
jeden Kettfaden einer Kettfadenschar die Summe der Abstände zwischen der Garnträgerrolle und
dem Führungsorgan bzw. diesem Führungsorgan und dem durch die Fadenspannungsausgleichsorgane
(3) gebildeten Kreis konstant, d. h. gleich der. Länge des ersten (15) bzw. letzten (16) Kettfadens
der Kettfadenschar (13) ist.
3. Rundwebmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das ortsfeste, gekrümmte
Führungsorgan (14) zum Trennen der einzelnen Kettfaden (13) der über es hinweglaufenden
Kettfadenschar mit einem kammförmigen Verteilerorgan in Form mehrerer, dem
Krümmungsverlauf des Führungsorgans (14) folgender, miteinander und mit dem Führungsorgan
verbundener trapezförmiger Federelemente (19) versehen ist.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
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