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Die Erfindung bezieht sich auf eine Sicherheitseinrichtung für den
Steigkasten an Wechselwebmaschinen, durch deren Wechselvorrichtung der Steigkasten
über ein eine Arbeitsstellung aufweisendes Kopplungsmittel in verschiedene Schlagstellungen
einstellbar ist.
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Bei Webmaschinen, auf denen Fäden oder Garne verschiedener Art, wie
z. B. verschiedener Farbe, gewebt werden, ist für jede Faden- oder Garnsorte ein
besonderer Schützen vorgesehen. Der die Schützen tragende Steigkasten weist für
jeden einzelnen Schützen ein besonderes Abteil auf. Das Eintragen der verschiedenen
Fäden als Schüsse geschieht nach einem vorgegebenen Programm, welches den wechselweisen
Einsatz der verschiedenen Schützen festlegt. Dies wird auf eine solche Weise durchgeführt,
daß die verschiedenen Abteile des Steigkastens gemäß dem Programm in Arbeitsstellung
bewegt werden, damit die gewünschte Schützenfolge bzw. die vorgeschriebene Folge
der Fäden zum Einsatz kommt. Das vorgeschriebene Pro-ramm kann auf Lochkarten festgelegt
sein, durch deren Lochanordnung eine Wechselvorrichtung gesteuert wird, deren durch
das Programm veranlaßte Bewegungen über eine übertragungskopplung dem Steigkasten
vermittelt werden.
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Es kann während des Betriebes der Webmaschine vorkommen, daß ein Schützen
nicht korrekt im Schützenkasten in seine Ruhelage kommt. Wenn er z. B. noch ein
Stück aus dem Steigkasten herausragt, so blockiert der Schützen die Kastenbewegung,
wodurch Beschädigungen an der Webmaschine hervorgerufen werden können. Diese können
primär an irgendeinem Maschinenteil als direkte Folge der Verklemmung entstehen
oder sekundär durch den unmittelbar nachfolgenden Peitschenschlag bedingt sein.
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Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, die durch falsche Schützenlage
verursachten Beschädigungen der Maschine zu vermeiden. Zur Lösung dieser Aufgabe
wird die Sicherheitsvorrichtung so gestaltet, daß sie den Steigkasten, falls sein
Widerstand größer wird als die Kopplungskraft, automatisch in eine Ausweichstellung
bringt, die für den nachfolgenden Peitschenschlag genau ausgerichtet ist. Zu diesem
Zwecke wird die Vorrichtung so ausgebildet, daß das Kopplungsmittel zu beiden Seiten
der Arbeitsstellung der maximal möglichen Verstellungen des Steigkastens in verschiedene
Schlagstellungen entsprechende Positionierungsstellungen aufweist, wobei die Arbeitsstellung
und die Positionierungsstellungen stabile Kopplungszustände und die zwischen diesen
Stellungen befindlichen Lagen instabile Kopplungszustände bilden, und daß ein Anzeigemittel
vorgesehen ist, welches beim Herausbewegen des Kopplungsmittels aus seiner Arbeitsstellung
eine Anzeige liefert, die eine Abstelleinrichtung betätigt.
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Diese Ausbildung der Sicherheitsvorrichtung gestattet dem einen Teil
des Kopplungsmittels ein Ausweichen aus der Arbeitsstellung in eine Positionierungsstellung,
wenn der Widerstand des Steigkastens bei einer Wechselbewegung zu groß wird. Dadurch
bringt das Kopplungsmittel den Steigkasten automatisch in eine der normalen Stellungen,
so daß dieser beim anschließenden Peitschenschlag in einer hierfür vorgeschriebenen
Position steht.
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Die nach der Erfindung vorgesehenen Positionierungsstellungen erleichtern
außerdem den Schützenwechsel, da nach einem vorübergehenden Lösen der Kopplung und
dem Einstellen des Steigkastens von Hand beim Wiedereingreifen der Kopplung in die
betreffende Positionierungsstelle der Steigkasten genau in die zum Schützenwechsel
bequeme Lage gebracht wird.
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An sich ist eine Schützenwechselvorrichtung bekannt (deutsche Patentschrift
17 331), bei der von einer Musterwalze aus ein Stufennocken verstellbar ist,
dessen Stufen wahlweise mit einer mit dem Steigkasten verbundenen Rolle zusammenwirken.
Jede Stufe entspricht einer der verschiedenen Stellungen des Steigkastens. Zusätzliche
Positionierungsstellungen sind dabei nicht vorgesehen. Eine zwischen dem Stufennocken
und seinem Antrieb eingeschaltete Feder stellt nur ein nachgiebiges Glied dar, das
beim Klemmen des Steigkastens das Weiterschalten des Stufennockens verhindern soll.
Ein Einstellen des Steigkastens in eine bestimmte Ausweichstellung ist dabei nicht
möglich, der Steigkasten bleibt in einer Stellung blockiert, die durch den nachfolgenden
Peitschenschlag zu Beschädigungen der Webmaschine führen kann.
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Man hat auch schon bei einer Schützenwechselvorrichtung (deutsches
Gebrauchsmuster 1837 592) an der Steigkastentragstange außer einer Rast für
den Antrieb weitere Rasten vorgesehen, die dazu dienen, bei abgeschalteter Maschine
eine Einstellung des Steigkastens von Hand in verschiedene Stellungen beim Auswechseln
der Schützen vorzunehmen. Für den mit der Antriebsrast zusammenarbeitenden Antriebskeil
sind aber keine Ausweichrasten vorgesehen, so daß auch hier im Falle von auftretenden
Störungen die überführung des Steigkastens in eine für den Peitschenschlag vorgesehene
Stellun g nicht möglich ist. Wenn auch bei dieser bekannten Vorrichtung vorgesehen
ist, daß bei der Blockierung des Steigkastens durch eine falsche Schützenlage der
Antriebskeil ausrastet und gleichzeitig beide Schlagfallen ausgehoben werden, damit
kein Schlag mehr erfolgen soll, so ist doch dieses Herbeiführen des Schlagausfalles
mit großen Schwierigkeiten verbunden, da die unrichtige Schützenstellung sehr kurzzeitig
vor dem nächsten Schützenschlag auftritt (etwa 0,1 sec). Deshalb schaltet
das Anzeigemittel der erfindungsgemäßen Sicherheitsvorrichtung die Webmaschine selbst
ab, während gleichzeitig der Steigkasten so eingestellt wird, daß der nächste Schützenschlag
keine Zerstörungen anrichten kann. Dies ist eine viel sicherere Arbeitsweise.
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In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erflndung an Hand von Ausführungsbeispielen
dargestellt. Es zeigt F i g. 1 eine schematische Seitenansicht eines ersten
Ausführungsbeispieles der Kopplungseinrichtung, F i g. 2 eine Ansicht des
Steigkastens von vorn, F i g. 3 eine schematische Seitenansicht eines zweiten
Ausführungsbeispieles der Kopplungseinrichtung und F i g. 4 eine schematische
Seitenansicht eines weiteren Ausführungsbeispieles.
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In F i g. 1 ist eine Wechselvorrichtung 11 gezeigt.
Diese besitzt zwei Wellen 12 und 13, welche drehbar sind und welche
je nach den Befehlen einer nicht gezeigten Lochkarte fest mit ihnen verbundene
Kurbeln 14 und 15 in die gezeichnete oder in die um 180'
dazu verdrehte
Stellun- brin-en. Mit den Kurbeln14 und 15 sind Stangen 16 bzw.
17 drehbar um Achsen 18 bzw. 19 gekoppelt. Andererseits sind
die Stangen 16 bzw. 17 drehbar um Achsen 20 bzw. 21 mit einem zweiarmigen
Hebel 22 verbunden. Ein Hebel 23 trägt
den zweiarmigen Hebel
22 mittels einer Achse 24, er ist um eine Achse 30 drehbar. Die letztere
ist an einem festen Teil 25 des Maschinengestells befestigt.
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Eine Verbindungsstange 26 ist drehbar um die Achse 24 befestigt.
Sie verbindet die Wechselvorrichtung 11 mit einem Kopplungsmittel
27. Dieses umfaßt einen um eine Achse 28 drehbaren Drehkörper
29,
welcher einesteils einen kreissektorförmigen Körper mit den Rillen
60, 61 und andernteils einen Arm 29'
umfaßt. Die Verbindungsstange
26 ist mittels einer Achse 32 drehbar am äußeren Ende des Armes
29'
angelenkt. Die Achse 28 ist mittels eines Trägers 31
mit
dem Maschinengestell verbunden. Am ebenfalls fest mit dem Maschinenaestell verbundenen
Träger 32' ist drehbar um eine Achse 33 ein zweiarmiger Hebel 34 gelagert.
Dieser ist mittels einer Zugfeder 35 einer im Gegenuhrzeigersinn gerichteten
Drehkraft unterworfen. Die letztere bewirkt über den Hebel 34 und eine an diesem
befestiote Rolle 36 einen nach oben gerichteten Druck auf einen waagerechten
Arm 37 a eines Winkelhebels, dessen anderer Arm mit 37 b
bezeichnet
ist. Da der Winkelhebel 37 a, 37 b um eine Achse
38 drehbar ist, so ist er einer im Uhrzeigersinn gerichteten Drehkraft ausgesetzt.
Dadurch wird eine Rolle 39 in die Rille 60 hineingedrückt (F i
g. 1).
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Die Achse 38 hält einen ebenfalls um die Achse 28
drehbaren
Hebel 40, an welchem eine Stange 41 befestigt ist. Am oberen Ende der Stange 41
ist der Steigkasten 42 befestigt. Dieser umfaßt die Abteile 43 bis 46, wobei in
jedem sich ein Webschützen 43' bis 46' befindet. Damit der Steigkasten 42 genau
in seiner Längsrichtung geführt ist, sind mit dem Ladengestell feste Führungen
79 vorgesehen. Die Trägerstange 41 weist an ihren Enden die Gelenkverbindungen
91
bzw. 92 auf.
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Am zweiarmigen Hebel 34 ist eine um eine Achse 47 drehbar gelagerte
Steuerstange 48 befestigt. Diese betätigt eine bei 54 drehbar gelagerte Stange
55. Die letztere besitzt eine Nase 51, weiche an einem Halteglied
56 eingeklinkt ist. Das Halteglied 56 ist an einem Betätigungshebel
52 befestigt, welcher durch einen mittels einer Zugfeder 68 vorgespannten
Haltehebel 57 in seiner Lage gehalten ist, indem eine Nase 65 einen
Fortsatz 67 hält.
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über einen Doppelhebel 58 hat eine Feder 53 das Bestreben,
eine Kupplung 59, welche den Antriebsmotor mit der Hauptwelle der Webmaschine
kuppelt, zu lösen und damit den Antrieb von der Webmaschine zu trennen. Solange
jedoch die Stange 55 durch die Nase 51 am Halteglied 56 gehalten
ist, ist der Antriebsmotor mit der Webmaschine gekuppelt, F i g. 2 zeigt
eine Vorderansicht des Schützenkastens 42 mit den Schützen 43' bis 46'. Außerdem
sind in dieser Figur noch eine Lade 62 und ein der Führung des Schützens
dienendes Einlaufstück 63 gezeigt.
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Im Betrieb der im vorhergehenden beschriebenen Einrichtung bedin 'gt
die Steuerung der Lochkarte, daß die Wellen 12 und 13 der Wechselvorrichtung
11 die Kurbeln 14 und 15 in die oezeicliiiet-, oder in die dazu um
1801 verdrehte Stellu'n- st-,Jh-n. Ist z. B. die Kur-bel 14 in der
gezeichneten und die Kurbel 15 in der dazu um 1801 um die Welle
13 verdrehten Stellung, so bewirkt dies eine Verschiebtin- der Achse 21 nach
rechts. Dadurch ist eine Verschiebung, der Achse 24 nach rechts bedingt, allerdin-s
um einen kleineren Betrag als die Verschiebung der Achse 21, da ja die Achse 20
ihre Stellun- beibehalten hat. Soll die Achse C
24 um eine größere Strecke
nach rechts bewegt werden, so muß die Steuerung der Lochkarte eine 180'-Drehung
der Kurbel 14 und ein Verbleiben der Kurbel 15 in der gezeigten Lage erwirken.
Die größere Bewegungsstrecke nach rechts ist durch den Umstand bedingt, daß die
Achse 24 sich näher an der Achse 20 als an der Achse 21 befindet. Es ist offensichtlich,
daß eine Drehung sowohl der Kurbel 14 als auch der Kurbel 15 um
1801 in bezug auf die in F i g. 1 gezeigte Lage eine maximale Rechtsverschiebung
der Achse 24 ergibt. g Die Bewecun(y der Achse 24 wird durch die Verbindungsstange
26 auf den Drefikörper 29 übertragen. Dabei entsprechen den vier verschiedenen
obenerwähnten Stellun-en der Achse 24 verschieden.- Winkelstellungen des Drehkörpers
29. Da die Rolle 39
mittels der Feder 35 in die Rille
60 gepreßt ist, wird bei der Drehung des Drehkörpers 29 die Rolle
39,
der Winkelhebel 37 a, 37 b, dessen Achse
38 und damit der Hebel 40 samt der Stange 41 und dem Steigkasten 42 mitaenommen.
Es wird damit eine Einstellung des Steigkastens gemäß der durch die Lochkarte vorgegebenen
Steuerung erreicht. Die Form einer Abrollkurve 50 am Endteil des Armes 37a
ist so gewählt, daß in jeder der verschiedenen Winkelstellun-"en des Drehkörpers
29 und des Hebels 40 der Hebel 34 seine Winkelstellung nicht verändert, solange
die Rolle 39 in der Rille 60 verbleibt.
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Wird nun aus irgendeinem Grund die Steigkastenbewegung gehemmt, z.
B. indem ein Schützen, wie dies in F i g. 2 gezeigt ist, nicht zeitgerecht
in seiner vorgeschriebenen Ruhestellung zum Stillstand kommt, so müßte bei starrer
Kopplung der Wechselvorrichtung mit dem Steigkasten irgendwo etwas brechen, da dessen
Auf- und Abwärtsbewegung durch das Klemmen des Schützens 43' zwischen Lade
62 und Einlaufstück 63 verhindert ist. Ein solches Brechen wird dadurch
vermieden, daß die Rolle 39 aus der die Arbeitsstellung darstellenden Rille
60 herausbewegt wird, sobald die wirkenden Kräfte ein vorgegebenes, durch
die Feder 35 bestimmtes Maß überschreiten. Gemäß der Erfindung befinden sich
beidseitig der Arbeitsrille 60 Positionierungsstellen bildende Rillen
61, wobei die Arbeitsrille 60 vorteilhafterweise tiefer ist als die
Positionierungsrillen 61.
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Es sei beispielsweise angenommen, der Steigkasten 42 müsse gemäß dem
Befehl der Lochkarte um zwei Positionen nach unten bewegt werden, doch sei dieser,
wie in F i g. 2 gezeigt, durch den Schützen 43" verklemmt. In diesem Fall
bewirkt die Wechselvorrichtung, daß der Drehkörper 29 sich wohl dreht, daß
aber die Rolle 39 in diejenige Rille 61 zu liegen kommt, welche sich
in der in Fig. 1 gezeigten Position unter dem Hebel 40 befindet. Die Rolle
39 ist stets bestrebt, in der tiefsten Lage einer Rille zu liegen. Dies wird
durch den durch den Zug der Feder 35 über die Teile 34 und 37
a, 37 b erzeugten Druck auf die Rolle 39 bedingt. Damit
erhält man den Vorteil, daß bei einer Verklemmung, welche den Steigkasten in einer
Lage zwischen zwei seiner regulären, für den Schützenschlag vorgeschriebenen Positionen
hält, der Steigkasten in dieser Lage nicht stehenbleiben kann, sondern stets in
eine für den Schlag vorgeschriebene Lage gelangt. Nur diejenigen Stellungen des
Kopplungsmittels 27 sind stabil, bei denen die Rolle 39 auf maximale
Tiefe in die Rillen 60, 61 eingetaucht ist. Diese sind andernteils so gewählt,
daß s;e den für den Peitschenschlag vorgeschriebenen
vier Schlagstellungen
des Steigkastens 42 bei den von der Wechseleinrichtung 11 gelieferten vier
verschiedenen Stellungen der Stange 26 entsprechen. Beim nachfolgenden Peitschenschlag
besteht daher keine Gefahr, daß die Peitsche, der Steigkasten, der Schützen oder
sonst ein Teil der Webmaschine beschädigt oder zerstört würde. Die einzige Folge
eines Verklemmens des Steigkastens 42 besteht darin, daß beim nächsten Peitschenschlag
der unrichtige Schützen ge-
schlagen, d. h. ein unrichtiger Faden eingetragen
wird, vorausgesetzt, daß die Webmaschine nicht vorher zum Stillstand kommt.
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Bei Vorkommen einer unrichtigen Arbeitsweise des Stvigkastens 42 und
infolgedessen eines Verschiebens der Rolle 39 aus ihrer Arbeitsstellung
60 in eine der Positionierungsstellen 61 wird die Rolle
39 beim Übergang von einer Rille zur andern etwas nach außen gedrückt. Dadurch
dreht sich der Winkelhebel 37a, 37b in Gegenuhrzeigersinn. Bei dieser Bewegung
wird die Rolle 36 nach unten gedrückt, was wiederum eine Drehung des zweiarmigen
Hebels 34 im Uhrzeigersinn bedingt. Das dadurch verursachte Anheben der Achse 47
und der Steuerstange 48 bildet eine die unrichtige Arbeitsweise kennzeichnende Anzeige,
die zum Abstellen der Webmaschine dient.
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Gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel wird die Anzeige verwendet,
um die Stange 55 anzuheben, d. h. um das Verbindungsstück 54 zu drehen,
wodurch die Nase 51 von der Halterung mit dem Halteglied56 frei wird und
dadurch die Zugfeder53 freigegeben wird. Diese dreht somit den zweiarmigen Hebel
58 im Uhrzeigersinn, wodurch die Kupplung 59 zwischen Antriebsmotor
und Maschine unterbrochen wird. Gleichzeitig wird durch nicht gezeigte Mittel eine
sofortige Bremsung der Maschine eingeleitet. Nach Beheben des Fehlers geschieht
das Wiedereinschalten der Kupplung durch Betätigen des Hebels 52. Dessen Betätigung
ist möglich, nachdem dessen fixierte Stellung durch den Hallehebel 57 gelöst
worden ist.
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Damit unter allen Umständen, d. h. bei jeder vorkommenden Stellungsänderung
des Steigkastens 42, der letztere immer in eine für einen Peitschenschlag vorgeschriebene
Ruhestellung zu stehen kommt, sind, wie im obigen Beispiel gezeigt, beidseitig der
Arbeitsstellung 60 ebenso viele Positionierungsstellungen 61 vorhanden
als mögliche Schlagstellungen vorhanden sind, in die der Steigkasten 42 gewechselt
werden kann. Im in der F i g. 1 gezeigten Beispiel ist der Steigkasten 42
in seiner höchsten Stellung und kann in eine von drei tieferen Stellungen gewechselt
werden. Es müssen daher von der Arbeitsstellung 60
nach oben drei Positionierungsstellen
61 vorgesehen sein. Wäre der Steigkasten 42 in seiner untersten Stellung,
so wären nach oben drei Kasten- oder Schlagstellungen vorhanden, in welche der Steigkasten
42 durch die Lochkarte gebracht werden kann. Es müssen daher für diesen Fall auf
der unteren Hälfte des Drehkörpers 29 ebenfalls drei Positionierungsstellen
61 vorgesehen sein.
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Vorteilhafterweise werden die Positionierungsrillen 61 weniger
tief gemacht als die Arbeitsrillen 60. Es wird damit erreicht, daß ein Anlassen
der Webmaschine nicht möglich ist, solange als die Rolle 39
sich nicht in
der Arbeitsstellung 60 befindet, d. h., wenn z. B. übersehen wird,
daß ein Abstellen der Maschine erfolgte, weil das Gegenstück 39 sich aus
seiner Arbeitsstellung herausbewegt hat. Dies ist deshalb der Fall, weil wegen der
kleineren Tiefe der Positionierungsstellungen im Vergleich zur Arbeitsstellung unter
solchen Umständen die Stange 48 nicht so weit nach unten bewegt wird, daß die Nase
51 einklinkt, so lange, als die Rolle 39 sich in einer Positionierungsstellung
befindet, d. h., durch eine Betätigung des Hebels 52 wird die Stange
55 nicht gefaßt.
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Es ist ein weiterer Vorteil der beschriebenen Einrichtung, daß diese
ein bequemes Auswechseln der im Steigkasten 42 befindlichen Schützen 43' bis 46'
gestattet. Soll z. B. der zweitoberste Schütze 45' aus irgendeinem Grunde herausgenommen
werden und befindet sich der Steigkasten, wie in F i g. 2 gezeigt, in seiner
obersten Stellung, so wird die Kopplung des Steigkastens vom Drehkörper
29 freigegeben durch Drücken auf ein am Ende des Hebels 34 angebrachtes Pedal
64. Gleichzeitig wird durch Führen mittels eines Griffes 65", der an der
Trägerstange 41 befestigt ist, der Steigkasten so weit gesenkt, daß der Schützen
45' zwischen Lade 62 und Einlaufstück 63 zu liegen kommt. Beim Loslassen
des Pedals 64 wird dann infolge des wieder vorhandenen Druckes auf die Rolle
39, der durch die Feder 35 erzeugt wird, der Steigkasten genau in
seine für die Betätigung des Schützens 45' vorgeschriebene Schlagstellung eigestellt,
wodurch ein leichtes Herausnehmen und Einbringen dieses Schützens ermöglicht wird.
Ein Anschlag 66 ist vorgesehen, damit der Hebel 34 nicht weiter als notwendig
gedreht wird.
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F i g. 3 zeigt eine andere Ausführungsform eines Übertragungskopplungsmittels.
Für gleiche Teile sind die gleichen Bezugszeichen wie in F i g. 1 verwendet.
Die mit der Wechselvorrichtung in Verbindung stehende Verbindungsstange
26 ist wiederum um die Achse 32 drehbar mit dem Drehkörper
29 verbunden, wobei eine Hin- und Herbewegung der Stange 26 eine Drehbewegung
des Drehkörpers 29 um die Achse 28 bedingt. Mittels dieser Drehbewegung wird
die durch eine Zugfeder 71 in die Arbeitsrille 60 gepreßte Rolle
39 und damit der über ein Verbindungsstück 72 mit der Rolle verbundene
Hebelarm 40 ebenfalls um die Achse 28 bewegt. Das Verbindungsstück 72 ist
am Hebelarm um eine Achse 69 drehbar angeordnet.
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Es ist ersichtlich, daß die Wirkungsweise der Kopplung der F i
g. 3 derjenigen der Kopplung der F i g. 1
ähnlich ist. Verschieden
ist jedoch die Anordnung zum Anpressen der Rolle 39 an den Drehkörper
29.
Dieser Unterschied ist vor allem dadurch bedingt, daß statt der mechanischen
Anzeigevorrichtung, die anzeigt, wenn die Rolle 39 sich nicht mehr in der
Arbeitsrille 60 befindet, gemäß F i g. 3 eine elektrische Anzeigevorrichtung
vorgesehen ist. Diese Anzeigevorrichtung umfaßt einen in seiner Längsrichtung
be-
weglichen Stift 73, mit welchem ein Kontaktglied 74 fest verbunden
ist. Eine Feder 75 ist bestrebt, das Kontaktglied 74 nach rechts, also in
Richtung der Rolle 39, zu drücken. Solange die Rolle 39 sich
je-
doch in der Arbeitsrille 60 beflndet, wird durch deren durch die
Feder 71 erzeugten Druck das Kontaktglied 74 in Kontakt gehalten mit zwei
Kontakten 76. Die beiden durch ein bewegliches Kabel gebildeten elektrischen
Leiter 78 sind mit den Kontakten 76 verbunden. Solange die beiden
Kabel 78 durch das Kontaktglied 74 über die Kontakte 76 elektrisch
verbunden sind, wird durch einen durch diese fließenden Strom ein nicht gezeigtes
Relais gehalten, welches im Haltezustand bewirkt, daß eine Kupplung zwischen
Antriebsmotor
und der Webmaschine eingeschaltet ist. Da diese Anordnung bekannt ist, ist sie in
der Zeichnung nicht gezeigt.
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Wenn bei einem Steigkastenwechsel die Wechselbewegung behindert ist,
so wird bei übersteigen einer vorgegebenen Kraft, wie im Beispiel der F i
g. 1
und 2, die Rolle 39 aus der Arbeitsrille 60 herausbewe-t.
Die Rolle 39 wird sich wegen der von der Feder 71 ausgeübten Kraft
auf den tiefsten Punkt eines Positionsrille 61 senken, wodurch wohl nicht
der gewünschte Schützen, wohl aber ein anderer Schützen bzw. ein Abteil des Schützenkastens,
in eine geeignete Lage für den Peitschenschlag gebracht wird. Dadurch werden Beschädigungen
an der Webmaschine vermieden.
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F i g. 4 zeigt eine weitere Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung. Diejenigen Teile, welche identisch sind mit solchen der F i
' -. 1, sind wiederum mit den gleichen Bezugszeichen versehen. Eine horizontale
Bewegung der Verbindungsstange 26 bewirkt über die Verbindung mittels der
Achse 32 eine Drehbewegung eines Winkelhebels 80 um die am feststehenden
Träger 31 befestigten Achse 28. Am Winkelliebel 80 ist ein
mit einer die Arbeitsstellung definierenden Rille60 und mit Positionierungsstellungen
definierenden Rillen 61 versehener Bewegungskörper 81 mittels einer
Gleithalterung, die einen Schlitz 82
und einen in diesem gleitenden Stift
83 umfaßt, befestigt. Zur Geradeführung ist der Bewegungskörper
81 mit einem Schlitz 84 versehen, welcher zusammen mit einer fest mit dem
Ladengestell verbundenen Führungsplatte 85 seine Geradeführung vermittelt.
An beiden Enden des Bewegungskörpers 81 sind Führungen 86 vorgesehen,
in denen die Trägerstange 41 gleitet. Weiter ist ein Keil 87 vorhanden, der
mittels einer Druckfeder 88 in einer Führung 89
nach außen gedrückt
wird. Die Trägerstange 41 ist an der Führung 89 befestigt. Ein Stift
90 ist mit dem Keil 87 fest verbunden. Er überträgt seine Bewegung
über einen um eine Achse 93 drehbaren Winkelhebel 94 auf einen Bowdenzug
95.
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Die Feder 88 ist so vorgespannt, daß unter normalen Betricbsverhältnissen
eine Auf- und Abwärtsbewe-un- des Bewegungskörpers 81 den Keil
87 und C Z, CD C
damit die Trägerstange 41 samt dem Steigkasten 42
mitbewegt. Wird jedoch aus irgendeinem Grunde der Widerstand für die Auf- oder Abwärtsbewegung
des Steiakastens 42 zu groß, so wird der Keil 87 nach rechts gedrückt, und
unter Gleiten des Trägers 41 in den Führungen 86 wird nur der Körper
81 bewegt. Unter solchen Umständen bewegt sich der Keil 87
aus der
Arbeitsrille 60 heraus und kommt in eine der Positionierungsrillen
61 zu liegen. Dadurch wird bedingt, daß im Moment des nachfolgenden Peitschenschlages
eines der Abteile43 bis 46 sich in einer für den Peitschenschlag geeigneten Schlagstellung
be-
findet, weil auf Grund des Drucks der Feder 88 der Keil
87 in die tiefste Lage einer der Rillen 60 oder 61 hineingedrückt
wird; denn nur diese tiefsten Lagen sind stabil.
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Wenn sich der Keil 87 aus der Arbeitsrille 60 herausbewegt,
so wird der Stift 90 beim übergang des Keils 87 von der Rille
60 in die benachbarte Rille 61
nach rechts bewegt. Dadurch erfolgt
über den Winkelhebel 94 eine Betätigung des Drahtes 96 des Bowdenzuges
95 und damit eine Störungsanzeige. Die Betätigung des Bowdenzuges wird in
Verbindung mit bekannten Mitteln verwendet, um den Antriebsmotor von der Webmaschine
zu entkoppeln und die letztere zu bremsen.
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Es ist aus F i g. 4 ersichtlich, daß auch hier die Arbeitsrille
60 tiefer ist als die Positionierun-Srillen 61. Man hat damit die
Möglichkeit, die durch den Bowdenzug vermittelte Anzeige so zu werten, daß jede
Stellung des Drahtes 96, die nicht der maximalen Einsenkung des Keils
87 in die Rille 60 entspricht, als Anhaltesignal für die Webmaschine
verwendet wird. Ein irrtümliches Wiederanlassen der Maschine mit falsch gestelltem
Steigkasten wird dadurch vermieden.
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Eine weitere Möglichkeit zum Erzeugen eines Anzeigesignals wird erhalten"mit
einer Einrichtung, bei welcher im Unterschied zum Beispiel der F i g. 3 die
Rille 60 nicht mit einem Kontakt versehen ist. Statt dessen befinden sich
Kontakte, welche durch die Rolle 39 betätigbar sind, wenigstens in den der
Rille 60 benachbarten, vorzugsweise in allen Positionierungsrillen
61. Die Verwertung der von diesen Kontakten erhaltenen Anzeige wird in diesem
Fall so ausgeführt, daß die Betätigung eines dieser Kontakte ein Signal oder eine
Signaländerung erzeugt, womit eine Einrichtung betätigt wird, welche die Maschine
vom Antrieb entkoppelt und diese bremst.