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Die Zunahme der Arbeitsgeschwindigkeit bei modernen Webmaschinen erfordert
immer mehr die Anwendung von Offenfach-Jacquardmaschinen, die am besten dazu geeignet
sind, den Harnisch und somit auch die Kettfäden trotz der erhöhten Tourenzahlen
wei#taehend zu schonen.
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Jacquardmaschinen dieser Art gibt es schon seit lanaem, aber ihre
Anwendungsmöglichkeiten werden durch ihre komplizierten Konstruktionen stark beeinträchtigt,
weshalb schon verschiedene Verbesserungen hieran vorgenommen wurden.
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Den Konstruktionen mit einem vorderen Kartenzylinder für die ungeraden
und einem hinteren Zylinder für die geraden Schüsse, wobei die beiden Nadelenden
jeweils abwechselnd betätigt werden, folgten dann Maschinen mit einem einzigen Zylinder.
Auf diese Weise konnte man ohne Umstellung bereits vorhandene und für normale Jacquardmaschinen
bestimmte Kartenspiele verwenden.
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Dieser Fortschritt bedeutete aber eine Komplikation der Maschine,
da es erforderlich war, die Platinen- oder Hauptnadeln zur Steuerung der mit zwei
Nasen versehenen Doppelplatinen mit Federn und einem bewe-lichen Kasten auszurüsten
oder durch Gewichte für eine bestimmte Gruppe von Harnischfäden zu ergänzen, wenn
die Hauptnadeln zwei Einzelplatinen steuern.
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Bei den als »Verdol-Jacquardmaschinen« bekannten Maschinen bestehen
die Hauptnadeln aus zwei Teilen: Die Stoßnadeln werden durch einen Rechen betätigt,
je nachdem, ob die zu ihr gehörende Tastnadel auf ein Loch in der Karte trifft
oder nicht. Dieser horizontal verschiebbare Rechen drückt alle die Stoßnadeln zurück,
deren Enden sich in seiner Bahn befinden, während das andere, mit einer Art Nietkopf
versehene Ende der Stoßnadel den zweiten und längeren Teil der Hauptnadel zurückdrückt,
weicher sich genau in der Verlängerung der Stoßnadel befindet und einen Anschlag
zur Betätigung seiner Platine besitzt.
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Bei einer anderen bekannten Ausführung derartigerMaschinen (deutsches
Gebrauchsmuster 1801187)
werden doppelt, nach vor- und rückwärts wirkende
Hauptnadeln verwendet, wobei die sonstige Konstruktion verhältnismäßig kompliziert
ist. So bestehen beispielsweise die Hauptnadeln aus zwei Teilen, wobei der mit den
Platinen zusammenwirkende Teil der Hauptnadeln von hieran angelenkten, sogenannten
Stoßnadeln gezogen und gestoßen wird. Unter Berücksichtigung der Tatsache, daß die
Hauptnadeln von Jacquardmaschinen für feine Arbeiten nicht mehr als 1,5 mm
Durchmesser haben dürfen, ist es kaum möglich, eine gelenkige Verbindung zwischen
diesen beiden Nadeln zu schaffen, die eine Arbeitsgeschwindigkeit von mehr als 200
Stößen pro Minute zuverlässig aushält.
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Noch nachteiliger ist eine weiterhin bekannte Konstruktion (deutsches
Gebrauchsmuster 1817 099),
wobei die mit den Platinen zusammenwirkenden Teile
der Hauptnadeln und die Stoßnadeln über zwei Ge-
lenke miteinander verbunden
sind und außerdem die mittleren Abschnitte, die sogenannten Kippnadeln, auf einem
Nadelbrett kippbar gelagert sein müssen. Darüber hinaus sind senkrechte Tastnadeln
vorgesehen, die mit je zwei Ösen ausgestattet sind und zum Anheben der Stoßnadein
dienen. Diese Anordnung nüt ihrem komplizierten Gestänge ist daher wesentlich umständicher
als die vorstehend erwähnte Ausführung und hat daher kaum irgendeine praktische
Bedeutung erlangt.
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Darüber hinaus ist auch eine Offenfach-Jacquardmaschine mit doppoltwirkenden,
zwangläufigen Platinen-Nadelnbekannt(britischePatentschrift840795), wobei einteilige
Hauptnadeln unter der Einwirkung einer senkrechten, von der Karte gesteuerten Tastnadel
eine federnde, nicht defornüerende Verfor-mung in vertikaler Richtung ausführen
und dieser biegsame Nadelteil einen kleinen, zwischen zwei Rechen liegenden rechtwinkligen
Haken aufweist und wobei ferner diese Rechen in ihrer horizontalen Bewegung so aufeinander
abgestimmt sind, daß einmal der eine Rechen auf diesen Haken stößt und dabei auf
den vorderen Schenkel der Doppelplatine drückt und das andere Mal der andere Rechen
auf den Haken einen Zug ausübt, welcher sich auf den hinteren Schenkel der
Platine überträgt.
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Soll bei dieser Ausführun2sform ein Haken in seiner unteren Stellung,
auf dem Platinenbrett bleiben, hebt die Tastnadel das Ende der Hauptnadel an, damit
diese Nadel gestoßen oder gezogen werden kann.
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Wenn diese Nadeln nun hierbei unter elastischer Verformune, arbeiten.
würden sie schnell wieder in ihre unverformte Stellung zurückschnellen, bevor die
Auswahl erfolgt ist. Die Tastnadeln nehmen nämlich sofort wieder ihre untere Ausgangsstellung
ein, sobald ihre durch den Zylinder gesteuerte Tätigkeit erfolgt ist, so daß von
diesen Nadeln aus eine elastische Verformuno, der Hauptnadeln nicht aufrechterhalten
werden kann. Zur Vermeidung dieser Schwierigkeiten sind daher die Hauptnadeln geteilt
ausgeführt und durch ein Gelenk unterbrochen., so daß keine federnde Rückkraft auf
die betätigte Hauptnadel wirkt. Da jede dieser Nadeln nur einen Durchmesser von
1,5 mm aufweist und diese Nadeln im allgemeinen in Abständen von
-1 mm angeordnet sind, ist diese Lösung schon aus Platzgründen äußerst schwierig.
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Aufgabe der Erfindung ist die Vermeidung der Nachteile von vorstehend
erwähnten Ausführungsformen und die Schaffung von Verbesserungen an derartigen Maschinen,
wobei zur Steuerung der Nadeln weder Federn noch Gewichte erforderlich sind und
einteilige, elastisch verformbare Hauptnadeln verwendet werden können.
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Diese Aufgabe wird bei einer Offenfach-Jacquardmaschine der zuletzt
geannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Rechen in gleicher Höhe wie
die Nadelhaken anaeordnet sind und hierdurch bei ihrer Horizontalbewegung auf die
von den in einem Kartenloch sitzenden Tastnadeln nicht deformierten Hauptnadeln
treffen. während die elastisch verformten Hauptnadeln sich außerhalb der horizontalen
Bewegungsbahn der Rechen befinden.
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Diese Anordnung arbeitet demnach genau umgekehrt wie die zuletzt erwähnte
Ausführungsform, d. h., wenn bei der erfindungsgemäßen Maschine eine Platine
angehoben werden soll, was immer dann erfolgt, wenn sich ein Loch in der Musterkarte
befindet, bleiben die betreffenden Tastnadeln unbetätigt, und die entsprechenden
Hauptnadeln werden nicht verformt, sondern bleiben horizontal und geradegestreckt.
Sie werden daher von dem Rechen ohne irgendwelche Verformung nach oben oder unten
in axialer Richtung verschoben, um im ersten Arbeitsgang durch Stoß eine Platine
in den Bereich eines Messers und im darauffol-enden Arbeitsgang durch
C
Zua eine andere Platine in den Bereich eines anderen Icssers
zu bringen.
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Der wesentliche Vorteil dieser Arbeitsweise oe-en-Uiber der zuletzt
erwähnten, bekannten Ausführungform besteht darin, daß die Nadeln beim Stoßen und
Ziehen durch die Rechen absolut horizontal und un---erboaen C bleiben, so daß hierbei
nicht die gerin-ste - im Gefahr besteht, daß diese Nadeln außer Einülriff
mit dem Rechen gelangen und der Auswahlvorgang hiere im
durch unterbrochen
oder gestört wird.
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Bei denjenigen Platinen dagegen, welche auf dem Platinenbrett abgesenkt
bleiben sollen, treffen die Tastpadeln kein Loch in der Musterkarte des Zylinders,
so daß diese Nadeln anaehoben werden und mit s-ch das Ende der betreffenden Hauptnadel
anheben. Die Rechen ' gehen hierbei an den Nadel'haken vorbei, ohne diese
Nadeln zu betätigen. Im Gegensatz zu der bekannten Ausführunasform erfolat also
keine Betäti-un- der unter Verformung stehenden Nadeln, so daß die Gefahr einer
vorz,#itioen Lösuna durch Rückschnellen der verbogenen Nadeln während des Auswahlvorgangs
mit Sicherheit ausgeschlossen ist.
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Mit einem weiteren Merkmal der Erfinduna wird erstmali- in einfacher
und vorteilhafter Weise die konstruktive Schwierigkeit bei der Kreuzung der Plafinennasen
auf halbem We-e überwunden, wie sie bei Doppelhubmaschinen auftritt. Diese Kreuzung
der Platinennasen auf halbem We-e stellte nämlich bei allen bisher bekannten Offenfach-Maschinen
immer Cme Behinderung in der Arbeitsgeschwindigkeit dieser Maschinen dar. So hat
man beispielsweise bei der zuletzt erwähnten, bekannten Ausführungsform eine nach
außen gewölbte Ausbuchtung an den Schenkeln vorgesehen, welche durch Anschlag an
einen Stab die Platinennase aus dem Bereich des Messers bringt. Diese Konstruktion
war eine der ersten Lösungen des Problems sich kreuzender Platinennasen bei Offenfach-Maschinen
und ist anwendbar für Maschinen mit bis zu 100 Arbeitsgängen pro Minute.
Durch die sich allmählich erhöhende Arbeitsgeschwindiakeit war diese Konstruktion
jedoch praktisch nicht mehr anwendbar, da hierbei merkliche Schwingungen und Vibrationen
auftraten.
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Bei allen bisherigen Doppelhub-Offenfach-Sacquardmaschinen erfolgt
die Kreuzung entweder durch Stoß desPlatinenschenkels durch die Nadel, was
je-
doch eine schnelle Abnutzung bewirkt, oder durch Stoß der Platine durch
eine Stabanordnung, was je-
doch bisher keine zufriedenstellende Lösuna darstellte.
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Alle diese Schwierigkeiten werden gemäß einer vorteilhaften Ausbildung
der erfindungsgemäßen Maschine dadurch vermieden, daß die oben mit zwei einander
zuaewandten Nasen versehenen Schenkel C
der Doppelplatinen sich in Ruhestellung
elastisch bis an feste Anschlagstäbe spreizen und hierdurch die Platinennasen aus
dem Bereich der Messerbahn brin-gen und daß die Schenkel am unteren Teil
eine nach außen -erichtete Nase tragen, womit sie in eine Ruheschiene einrasten
und hierdurch die nicht auf das Platinenbrett abzusenkende Platine hochhalten.
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Im oberen Teil der Maschine sind ferner Trenn-oder Ablenkschienen
vorgesehen, die beim Hochgang der Messer die mit ihrer unteren Nase auf der Ruheschiene
anfliegenden Platinenschenkel durch Ablenkung lösen und für eine Abwärtsbewegung
frei-"eben.
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Auf diese Weise wird die Kreuzuno, der Platinen-C, nasen, welche
- wie erwähnt - einen der am schwieric-sten zu realisierenden Arbeitsgänge
darstellt, von vornherein vermieden und diesen Nasen eine -vollständige Bewegungsfreiheit
gegeben, was 21eichbedeutend mit einer höheren Arbeitsaeschwin-#ligkeit ist.
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In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispiels
dargestellt. Die F i g. 1 bis J zeigen verschiedene Arbeitsstellunaen.
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In F i 1 bestehen die Hauptnadeln A aus einem Stück,
und ihr freies Vorderteil - lang genug, um eine vertikale Biegung zu vertragen
- steht unter der Einwirkun,- einer senkrechten Tastnadel G; sein
Ende läuft in einen rechtwinkli-en Haken D ans. Der Rechen ist doppelt angeordnet
und besteht aus zwei vertikalen Einzelrechen P und T, in deren Zwischenraum sich
der Haken D befindet. F i g. 2 zeigt die Grundstelluna und den Haken
D in der Mitte. Die beiden Einzelrechen P und T sind in ihrer abwechselnden
horizontalen Bewegung aufeinander abgestimmt.
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Wie bei den anderen Arten von Offenfach-Jacquard-Maschinen ist das
übersetzungsverhältnis von Webmaschine zu Jacquardmaschine 2: 1. Der Arbeitskreis
der Jacquardmaschine besteht also aus zwei Phasen, einer für die erste Umdrehung
und einer für die zweite Umdrehun- der Webmaschine.
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Zu Beginn der ersten Phase, nach Einwirkung der Tastnadeln
G auf die Hauptnadeln Al bis Ai.' gesteuert von der auf dem Zylinder Z liegenden
Karte (F i g. 1), ist die Lage der Hauptnadeln A, und A,
unverändert,
und die Haken D befinden sich auf der Bahn des Teiles P vom Doppelrechen.
Indem dieser sich in Richtung des Pfeiles Pl nach rechts verschiebt, drückt er alle
in der gleichen Lage wie Al und A,
befindlichen Hauptnadeln zurück, und am
Ende dieses Weges sind die vorderen Schenkel der Platinen, vom vo2eren Mitnehmeranschlag
der betreffenden Hauptnadel erfaßt, in ihre hinterste Lage zurückgestoßen. Die Nadeln
A, und A4' deren Haken D an-Gehoben war, bleiben unbeeinflußt
von Teil P des Doppelrechens und somit auch die zugehörigen Platinen.
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Nach einer vollen Umdrehung der Webmaschine, also nach einer halben
Umdrehung der Jacquardmaschine, beginnt die zweite Phase des Arbeitskreises. Während
dieser Halbtour - und sobald die Erfassung der Nasen der gewünschten Doppelplatinen
C
durch die Messer Mi und M2 (F i g. 1) gesichert ist -
hat der
Doppelrechen seine in F i g. 2 gezeichnete Grundstellung wieder eingenommen,
und auf ihrem weiteren Weg gelangen die Messer Mi und M., in die entgegengesetzte
Stellung. Kurz nach Beginn dieser zweiten Phase, wenn der Doppelrechen sich in Richtung
des Pfeiles T2 (F i g. 3) nach vom bewegt, werden die Haken
D der Hauptnadeln A, und A4 nach links gezogen, da sie nicht angehoben
wurden, weil ihre Tastnadel in ein Loch der Karte stieß, die als nächste bei der
Wendung des Zylinders um 60' vorgelegt wurde. Dabei hat ihr hinterer Mitnehmerabsatz
den hinteren Platinenschenkel mitgenommen.
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Nachdem die Bewegung der Messer M, und M., in Pf eilrichtung
gemäß F i g. 3 die Erfassung> der Nasen der gewünschten Platinen (hier C4)
sichergestellt hat, hat der Doppelrechen seine in F i g. 2 gezeichnete Grundstellung
wieder eingenommen, und nach einer weiteren Drehung des Zylinders um 601
hat dieser
die dritte Karte vorgelegt, und die Jacquardmaschine
befindet sich wieder am Anfang ihrer ersten Phase, nachdem sie eine volle Umdrehung
durchgeführt hat.
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Wie andere Offenfach-Jacquardmaschinenarten hat auch die hier beschriebene
Maschine je einen Messerkasten für die ungeraden Messer Mi und die aeraden Messer
Z, M#-Während der ersten Arbeitsphase hat sich der Kasten für die Messer
M, gehoben, um die in F i g. 3
gezeichnete Stellung einzunehmen, während der
Kasten für die Messer M, nach unten gegangen ist und die in der gleichen tigur dargestellte
Stellung eingenommen hat. In der zweiten Phase haben die Nlesserkästen ihre entgegengesetzte
Bewegung durchgeführt und befinden sich wieder in ihrer in F! g. 1
dargestellten
Lage. Die abwechselnden und entgegengesetzten Bewegungen der beiden Messerkästen
werden in an sich bekannter Weise durch Zugstangen, Schwinghebel und Kurbeln und
manchmal auch in Anpassung an eine Spezialausführung der Jacquardmaschine oder für
ein bestimmtes Gewebe bzw. für eine bestimmte Webmaschine durch Exzenter bewerkstelligt.
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Bei ihren vertikalen Auf- und Abwärtsbewegungen haben die Messerkästen
gemäß F i g. 2 ihre Messer Mi und M., je Jacquardmaschinenumdrehung
zweimal auf gleiche Höhe geführt. Bei anderen Offenfach-Jacquardmaschinen würden
die mit dem einen Messerkasten tiefgehenden Platinen mit ihren Nasen den Nasen der
anderen Platinen begegnen, die mit dem anderen Messerkasten hochgehen. Um ein Hängenbleiben
dieser Nasen und damit ein fehlerhaftes Hochgehen der betreffenden Platinen zu vermeiden,
wirken besondere Organe auf den Platinenschenkel ein. Bei bekannten Maschinen behält
der Rechen seine Einwirkung auf die Stoßnadeln, oder aber der hintere Nadelkasten
ist beweglich angeordnet und verschiebt die Nadeln so, daß ein Hängenbleiben der
Nasen vermieden wird. Auf jeden Fall entsteht dadurch eine Komplikation und, wenn
man Nadeln zu Hilfe nimmt, eine zusätzliche Verschleißquelle für ihre Mitnehmerabsätze,
und zwar dadurch, daß sich die Platinenschenkel in voller Bewegung befinden.
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Um diesen übelstand zu vermeiden, ist die aus zwei wirksamen Schenkeln
bestehende sogenannte Doppelplatine in einer besonderen Art ausgeführt worden. Ihre
beiden oberen Nasen sind nach innen, also einander zu gekehrt. In Ruhestellung befinden
sich z. B. die Nasen von C2 in F i g. 1 und auch in F i
g. 3 außerhalb des Bereichs der Messerbahn. Die federnden Schenkel streben
auseinander. Dies wird durch fest gelagerte Stäbe B begrenzt. Daraus ist ersichtlich,
daß bei Kreuzung der Messerkästen (F i g. 2) z. B. die nicht von den Messern
erfaßten Platinennasen C4 sich selbst aus dem Bereich der nach oben gehenden Messer
entfernen und dabei gegen die Stäbe B stoßen. Es besteht keine Gefahr eines Verschleißes
für die Mitnehmerabsätze an den Hauptnadeln. Eine Zuhilfenahme von besonderen Organen,
wie bewegliches Gestänge, oder Verlängerung des Druckes auf die Hauptnadeln entfällt.
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Außerdem sind diese Platinen unten noch mit zwei nach außen gerichteten
Nasen versehen. Diese Nasen dienen dazu, sich auf die Ruheschienen R zu hängen,
damit die oben befindlichen Platinen, welche in der folgenden Phase der Bewegung
nicht auf den Platinenboden L heruntergehen sollen, oben bleiben. Um die Wiedererfassung,
der freien Platinennasen zu gewährleisten, die in der vorangegangenen Phase durch
Einhaken ihrer unteren Nase auf der Ruheschiene R oben geblieben sind, sorgen aus
den Figuren ersichtliche Trennschienen V dafür, daß diese freien Nasen im Bereich
der aufstei-enden Messer festgehalten werden, damit sich die untere Nase durch leichtes
Anheben der Platinen von den Ruheschienen R frei machen kann. Auf diese Weise können
z. B. die Platinen C4 (F 1 g. 1) wieder nach unten gehen, da sie nicht
durch ihre Nadel beeinflußt werden und ihre unteren Nasen somit nicht in den Bereich
der Ruheschienen R kommen.
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Im Gegensatz zu anderen Arten von Offenfach-Jacquardmaschinen kann
man also feststellen, daß die Nadeln gedrückt und gestoßen werden und daß der Hochgang
oder auch das Verbleiben der Platinen im Hochfach bewerkstelligt wird, während die
nicht betätigten Nadeln den Tiefgang der oben verbliebenen Platinen oder auch deren
Verbleib auf dem Platinenboden L gestatten, wenn sie sich dort schon vorher befanden.
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Man sieht auch, daß, obwohl die Arbeitsweise der Nadeln gerade umgekehrt
ist, ein Loch in der Karte Hochgang oder Hochbleiben der Platine bedeutet, während
kein Loch in der Karte das Gegenteil bewirkt.
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Diese besondere Eigentümlichkeit der umgekehrten Arbeitsweise besteht
in der Verwendung der neuartigen Platinen, deren größter Vorteil darin zu sehen
ist, daß weder besondere Bewegungen noch Organe für die in F i g. 2 gezeigte
Bewegung der Platinennasen bei der Kreuzung der Messerkästen erforderlich sind.
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Es leuchtet ein, daß das Prinzip der doppeltwirkenden, zwangläufigen
Hauptnadeln, das die Offenfach-Jacquardmaschine sehr vereinfacht, auch bei vorhandenen
Jacquardmaschinen verwendet werden kann (Doppelplatinen mit zwei nach außen gekehrten
Nasen und Hochhalten der Platinen durch irgendeine bekannte Einrichtung).
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Es genügt, das Ende ihres Hakens D nach oben zu richten und
die Messer der Rechen P und T des Doppelrechens so anzuordnen, daß das Anheben der
Tastnadeln G an nicht gelochten Stellen in der Karte die Haken vor die Messer
des einen oder anderen Rechens bringt, so daß die Hauptnadeln gedrückt oder gezogen
werden.
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Bei Verwendung von Platinen mit nach innen gerichteten Nasen und unter
Beibehaltung der Trennschienen Y könnte man auch die unteren Nasen und Ruheschienen
wegfallen lassen und das Hochhalten der Platinen durch einen im oberen Teil anzuordnenden
beweglichen Blockierros' , bewerkstelligen.
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Diese erflndungsgemäße Ausbildung einerJacquard-C C, maschine erweitert
ihr Verwendungsgebiet für Webmaschinen mit einer maximalen Leistung von
380 Schuß pro Minute.