DE151866C - - Google Patents

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DE151866C
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bromine
indigo
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09BORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
    • C09B7/00Indigoid dyes
    • C09B7/02Bis-indole indigos
    • C09B7/04Halogenation thereof

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Indole Compounds (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

KAISERLICHES Λ
PATENTAMT.
Nach der Patentschrift 128575 soll Indigo sich nur bei Ausschluß von Wasser bromieren lassen. In der Tat erhält man, wenn eine wäßrige Indigopaste mit Brom- zusammengebracht wird, massenhaft Bromisatin, wie auch schon Erdmann fand.
Es wurde nun die überraschende Beobachtung gemacht, daß man Indigo auch bei Gegenwart von Wasser bromieren kann, wenn man ihn mit einer derart verdünnten, z. B. 78 prozentigen Schwefelsäure verrührt, daß sich einerseits noch Indigosulfat bilden kann, andererseits keine Sulfurierung mehr eintritt, und in das so gebildete Indigosulfatmagma Brom einfließen läßt. Je nach der Menge des zur Anwendung kommenden Broms erhält man niedriger oder höher bromierte Produkte (z. B. mit 15, 20, 25, 32 Prozent Brom).
Beispiel I.
1367 Teile einer 131 Teile Indigo enthaltenden Indigosulfatschwefelsäurepaste (hergestellt durch Einrühren von Indigo in 78 prozentige Schwefelsäure) werden unter Umrühren langsam mit 80 bis 90 Teilen Brom bei etwa 10 bis 150 versetzt. Man rührt so lange, bis das Brom vollkommen verschwunden ist, und trägt sodann in Wasser oder Eis ein. Der entstandene bromierte Indigo wird durch Absaugen usw. abgetrennt.
Der auf diese Weise erhaltene bromierte Indigo zeigte z. B. einen Bromgehalt von etwa 25 Prozent und- enthielt nur ganz geringe Mengen Bromisatin. Derselbe stellt ein violettstichigblaues Pulver dar, das sich in konzentrierter Schwefelsäure mit gelblichgrüner Farbe löst, die beim Stehen blau wird. In kochendem Anilin löst sich das Bromierungsprodukt nur sehr schwer mit .blauer Farbe, Pyridin löst es ebenfalls nur äußerst spärlich, Amylalkohol gar nicht, Nitrobenzol löst in der Siedehitze mehr, und zwar mit blauer Farbe. .
Beispiel II.
Um höher bromierte Produkte zu erhalten, verfährt man, wie im Beispiel I angegeben ist, nur läßt man z. B. 140 bis 160 Teile Brom zulaufen. Das mit 140 bezw. 160 Teilen Brom erhaltene Bromierungsprodukt färbt noch klarer als das mit 90 Teilen Brom erhaltene. Ein mit 140 Teilen Brom erhaltenes Produkt zeigte z. B. einen Bromgehalt von etwa 32 Prozent. Es stellt ein violettstichigblaues Pulver dar und löst sich in Schwefelsäure mit blaustichiggrüner Farbe, die beim Stehen in blau übergeht. Gegen Anilin, Pyridin, Amylalkohol, Nitrobenzol verhält es sich wie das unter Beispiel I beschriebene Produkt. . -■'*
Auch mit etwas verdünnter, z. B. 60 bis 70 prozentiger Schwefelsäure, welche noch ein Indigosulfat zu bilden vermag, oder auch mit etwas konzentrierterer Schwefelsäure unter Kühlung werden günstige Resultate erhalten. Ferner kann man der Schwefelsäure kleine Mengen Bromwasserstoffsäure, Bromnatrium, Eisenbromid usw. zufügen, um die Bromierung einzuleiten; erforderlich ist jedoch bei langsamem Zulaufenlassen des Broms dieser Zu-
satz nicht. Die Menge der anzuwendenden Schwefelsäure kann je nach Bedürfnis und Apparatur schwanken.
Selbstverständlich kann man die bei dem Substitutionsvorgang sich bildende Bromwasserstoffsäure für die Substitution wieder nutzbar machen, das gesamte zur Anwendung gebrachte Brom also für den Substitutionsvorgang — event, in einer einzigen
ίο Operation — ausnutzen, indem man aus der gebildeten Bromwasserstoffsäure durch die bekannten Mittel Brom freimacht, so z. B. durch. Zusatz von unterchlorigsauren bezw. chlorsauren, bromsauren Salzen, und zwar zweckmäßig unter vorherigem Zusatz von konzentrierter Salzsäure, ferner z. B. durch vorsichtiges Einleiten von verdünntem Chlorgas, zweckmäßig bei niederer Temperatur, oder Zulaufenlassen chlorhaltiger Schwefelsäure während oder nach dem Zulaufenlassen des Broms bezw. des Bromsalzes.
Auch kann das Brom durch Elektrolyse in Freiheit gesetzt werden, und zwar mit oder ohne Diaphragma — der elektrolytische Wasserstoff ist in saurer Lösung ohne bemerkenswerte Einwirkung auf Bromindigo —, wenn nur im übrigen die in vorliegender Erfindung gekennzeichneten Bedingungen eingehalten werden.
Die so hergestellten bromierten Indigos gleichen in ihren färberischen Eigenschaften den durch trockene Bromierung erhaltenen; ob sie jedoch mit diesen oder mit dem auf synthetischem Weg, z. B. aus Indoxyl usw., erhältlichen (Dibromindigo) identisch sind, konnte bisher nicht ermittelt werden.

Claims (1)

  1. Patent- Anspruch :
    Verfahren zur Darstellung bromierter Indigos, dadurch gekennzeichnet, daß man Brom auf Indigosulfat in Gegenwart einer solchen wäßrigen Schwefelsäure, welche weder dissoziierend noch sulfurierend auf das Indigosulfat wirkt, zur Einwirkung bringt.
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