DE645934C - Verfahren zum Trocknen von Diazoverbindungen - Google Patents

Verfahren zum Trocknen von Diazoverbindungen

Info

Publication number
DE645934C
DE645934C DEG80916D DEG0080916D DE645934C DE 645934 C DE645934 C DE 645934C DE G80916 D DEG80916 D DE G80916D DE G0080916 D DEG0080916 D DE G0080916D DE 645934 C DE645934 C DE 645934C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
diazo compounds
parts
water
toluene
drying
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEG80916D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Chemische Ind Ges
GESELLSCHAFT fur CHEMISCHE INDUSTRIE
BASF Schweiz AG
Original Assignee
Chemische Ind Ges
GESELLSCHAFT fur CHEMISCHE INDUSTRIE
Gesellschaft fuer Chemische Industrie in Basel CIBA
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Chemische Ind Ges, GESELLSCHAFT fur CHEMISCHE INDUSTRIE, Gesellschaft fuer Chemische Industrie in Basel CIBA filed Critical Chemische Ind Ges
Application granted granted Critical
Publication of DE645934C publication Critical patent/DE645934C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C29/00Preparation of compounds having hydroxy or O-metal groups bound to a carbon atom not belonging to a six-membered aromatic ring
    • C07C29/74Separation; Purification; Use of additives, e.g. for stabilisation
    • C07C29/76Separation; Purification; Use of additives, e.g. for stabilisation by physical treatment
    • C07C29/80Separation; Purification; Use of additives, e.g. for stabilisation by physical treatment by distillation

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
  • Agricultural Chemicals And Associated Chemicals (AREA)

Description

Die Erscheinungen, die beim Verdampfen
• von Flüssigkeitsgemischen, wie binäre und ternäre Gemische, auftreten, haben bekanntlich bereits zu Verfahren geführt, die das Trocknen von Flüssigkeiten, das Entfernen des Wassers bei chemischen Reaktionen und das Bestimmen des Wassergehaltes in festen Körpern bezwecken.
Es wurde nun gefunden, daß die Anwendung dieser Verfahren zur Herstellung trockener Präparate aus Diazoverbindungen' außer-■ ordentlich günstig ist. Das Verfahren besteht darin, daß man feuchte oder gelöste Diazoverbindungen in mit Wasser nicht mischbare, untersetzt destillierbare, die Diazoverbindungen nicht lösende organische Flüssigkeiten einträgt, hierauf die organische Flüssigkeit, erforderlichenfalls unter Zufügung neuer Mengen, so' lange bei niedriger Temperatur-
ao abdestilliert, bis kein Wasser mehr mit übergeht und dann die Diazoverbindungen von der organischen Flüssigkeit abfiltriert. Auf diese Weise gelingt es, bei verhältnismäßig sehr niedrigen Temperaturen das Wässer aus Lösungen, teigigen Massen oder feuchten Präparaten von Diazoverbindungen quantitativ zu entfernen. Das Verfahren hat ferner den Vorteil, daß mit dem Wasser anwesende flüchtige Säuren ebenfalls entfernt werden, so daß ohne weiteres auch Endprodukte mit neutraler Reaktion erhalten werden können. , Gleichzeitig mit dem Trocknen kann eine Reinigungsoperation vorgenommen werden, wodurch eventuell vorhandene, in organischen Lösungsmitteln lösliche Verunreinigungen bzw. Zersetzungsprodukte entfernt werden.
Vorliegendes Verfahren ist also aus den vorstehend angeführten Gründen zur Herstellung fester Diazopräparate ganz besonders geeignet. Hierzu kommt noch, daß dieses Verfahren im Gegensatz zu den meisten bekannten Abscheidungsverfahren den Vorteil hat, quantitativ zu arbeiten und man nicht darauf angewiesen ist, solche Stabilisatoren anzuwenden, die gleichzeitig Fällungsmittel für die Diazoverbindungen sind. Ebenso erlaubt es, gegebenenfalls auch ohne Stabilisatoren zu arbeiten.·
Beispiel 1
294 Teile 4-Chlor-2-aminodiphenyIäther-■ chlorhydrat von 75 °/a Basengehalt werden in bekannter Weise in salzsaurer Lösung diazotiert, und aus der Diazolösung wird das Diazoniumchlorhydrat nach Patent 545 852 zur Abscheidung gebracht. Das Salz wird abnitriert und noch feucht mit 4500 Teilen Toluol gemischt. Es wird dann unter Rühren im Vakuum bei 20 bis 300 destilliert und das destillierte Toluol nach Abtrennung des Wassers immer wieder in das Destillationsgefäß zurückfließen gelassen. Wenn kein
Wasser mehr mit dem Toluol mitgerissen wird, wird die Destillation unterbrochen, die Suspension des nunmehr wasserfreien Salzes' in Toluol filtriert, mit Toluol gewaschen, gut abgesaugt und durch kurzes Trocknen im Vakuum von den letzten Spuren des Toluol s befreit. Man erhält ein gelbes kristallines Pulver, das sich in Wasser klar und mit neutraler Reaktion löst.
Beispiel 2
82,7 Teile des Chlorhydrates des 4-Chlor-2-amino-i, i-diphenyläthers zu 79,6 °/0 werden in eine Mischung von 60 Volumenteilen konzentrierter Salzsäure und 90 Gewichtsteilen Eis eingetragen und mit Hilfe einer Lösung von 24 Teilen Natriumnitrit in 60 Teilen Wasser diazotiert. Die so erhaltene Lösung wird von etwaigen öligen Ausscheidüngen filtriert und mit einem Stabilisator, bestehend z. B. aus 45 Teilen des Magnesiumsalzes der Chlorbenzoldisulfonsäure und 45 Teilen des Natriumsalzes derselben Säure, versetzt. Nach der Zugabe des Stabilisators wird noch etwa */» Stunde gerührt, hierauf die teigige Masse in einem Destillationsapparat, der mit 1000 Teilen Toluol vorbeschickt ist, eingetragen und das Toluol im Vakuum abdestilliert, z. B. zwischen 25 und 300 bei 30 bis 36 mm Quecksilberdruck. Das abdestillierte Toluol trennt sich in zwei Schichten, die einerseits aus Toluol und anderseits aus verdünnter Salzsäure bestehen. Die Toluolschicht wird abgehebert und kommt in den Destillationsapparat zurück. Sobald die Toluoldämpfe kein Wasser mehr mitreißen, wird filtriert und getrocknet. Man erhält ein fast weißes Pulver, das die ursprüngliche Diazoverbindung in beinahe quantitativen Ausbeuten enthält und die von etwaigen Zersetzungsprodukten der Diazoverbindung frei ist. Durch Vermischen mit den gebräuchlichen Hilfsstoffen, wie Aluminiumsulfat und Natriumsulfat, wird das Pulver in eine gebrauchsfertige Diazoverbindung übergeführt.
Beispiel 3
152 g 4-Nitro-2-amino-i-toluol werden, wie üblich, salzsauer diazotiert. Die klare, filtrierte Diazolösung, deren Volumen etwa 1 1 beträgt, wird mit einem Gemisch von je 160 g des Magnesium- und Natriumsalzes der i-Chlorbenzol-2, 4-disulfonsäure versetzt. Die Salze gehen klar in Lösung. Diese Lösung wird nun mit Toluol auf 5 1 verdünnt und im Vakuum, wie im Beispiel 1 angegeben, destilliert und fertiggemacht. Man erhält das Magnesiumdiazoniumdoppelsalz der Chlorbenzoldisulfonsäure als gelbes, in Wasser leicht, klar und mit neutraler Reaktion lösliches Pulver.
Beispiel 4
152 Teile m-Nitro-p-toluidin werden mit viel überschüssiger Salzsäure diazotiert, und .aus der stark sauren Diazoniumlösung wird durch Zusatz von 320 Teilen i-Chlorbenzol-2,4-disulfonsaurem Natrium das saure Diazoniumsalz der Chlorbenzoldisulfonsäure gefällt. Es wird abfiltriert und noch feucht mit 4500 Teilen Toluol, wie im Beispiel 1 angegeben, destilliert und fertiggemacht. Man erhält ein völlig trockenes, weißes kristallinisches Pulver, das sich in Wasser klar und mit saurer Reaktion löst.
75 Beispiel 5
82,7 Teile des Chlorhydrates des 4-Chlor-2-amino-i, i'-diphenyläthers werden, wie im Beispiel 2 angegeben, diazotiert und mit 72 Gewichtsteilen einer Mischung gleicher Teile des Magnesium- und des Natriumsalzes der Chlorbenzoldisulfonsäure stabilisiert. Hierauf wird nitriert und die teigige Masse mit 2000 Teilen Bromäthyl eingetragen. Es wird nun bei gewöhnlichem Druck das Bromäthyl abdestilliert und das destillierte Bromäthyl nach Abtrennung des Wassers immer wieder in das Destillationgefäß zurückfließen gelassen. Sobald die Bromäthyldämpfe kein Wasser mehr mitreißen, wird nitriert und getrocknet. Das Produkt hat die gleichen Eigenschaften wie das Produkt des Beispiels 2. Will man die Trocknung mit Chloräthyl vornehmen, so muß nach dem gleichen Prinzip, aber unter Druck, in einer geschlossenen Apparatur gearbeitet werden.
Beispiel 6
294 Teile 4-Chlor-2-aminodiphenylätherchlorhydrat von 75 °/0 Gehalt an freier Base werden, wie üblich, in salzsaurer Lösung diazotiert, worauf die Lösung mit einem Gemisch von 160 Teilen des Magnesium- und des Natriumsalzes der i-Chlorbenzol-2, 4-disulfonsäure versetzt wird. Das Magnesiumdiazoniumdoppelsalz der Chlorbenzoldisulfonsäure fällt teilweise aus. Der ganze Kristallbrei wird, ohne zu filtrieren, mit 4500 Teilen Chlorbenzol, wie in Beispiel 1 angegeben, destilliert und fertiggemacht. Man erhält das Diazoniumsalz als gelbes, in Wasser neutral und klar lösliches Pulver.
In ähnlicher Weise verfährt man mit anderen Diazoverbindungen, z. B. denjenigen aus Nitranilinen, wie o-, p- und m-Nitranilin, Chloranilinen, wie o-, p- oder m-Chloranilin, 2,5-Dichloranilin, Nitrotoluidinen, wie die CH3:NH2:NO2 = 1 12:4, 1 :2 :5-Verbindungen, Nitroanisidinen bzw. -phenetidinen, wie die NH2 : O-Alkyl : RO2 = 1 : 2 : 4- und = 1:2:5-Verbindungen, die Chlortoluidine, die Chloranisidine, die Aminodiphenyläther,
Aminoanthrachinone, Aminoazoverbindungen, also ganz allgemein, wie die in der einschlägigen Literatur, betreffend die Herstellung der unlöslichen Azofarbstoffe, bereits empfohlenen Diazotierungskomponenten. Als Stabilisatoren eignen sich selbstverständlich auch andere Verbindungen, wie z. B. Chlorzink, Cadmiumchlorid, Fluorsulfonsäure, Benzoldisulfonsäure, Toluolmono- und -disulfonsäure, Naphthalinmono-, -di-, -tri- und -tetrasulfonsäuren, Phenol- und Naphtholsulfonsäuren usw.,1 komplexe anorganische Säuren, wie Borfluorwasserstoffsäure, komplexe Cyanosäuren, Titanfiuorwasserstoffsäure usw.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zum Trocknen von Diazoverbindungen, dadurch gekennzeichnet, daß man feuchte oder gelöste Diazoverbindungen in mit Wasser nicht mischbare, unzersetzt destillierbare, die Diazoverbindungen nicht lösende organische Flüssigkeiten einträgt, hierauf die organische Flüssigkeit, erforderlichenfalls unter Zufügung neuer Mengen, so lange bei niedriger Temperatur destilliert, bis kein Wasser mehr mit übergeht und dann die Diazoverbindungen von der organischen Flüssigkeit abfiltriert.
DEG80916D 1931-10-17 1931-10-20 Verfahren zum Trocknen von Diazoverbindungen Expired DE645934C (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
CH393830X 1931-10-17

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE645934C true DE645934C (de) 1937-06-05

Family

ID=4514020

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEG80916D Expired DE645934C (de) 1931-10-17 1931-10-20 Verfahren zum Trocknen von Diazoverbindungen

Country Status (4)

Country Link
US (1) US1989541A (de)
DE (1) DE645934C (de)
FR (1) FR744157A (de)
GB (1) GB393830A (de)

Families Citing this family (8)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2454941A (en) * 1944-02-25 1948-11-30 Standard Oil Dev Co Drying hydrogel catalysts by distilling with butanol
US2517276A (en) * 1945-05-16 1950-08-01 Merck & Co Inc Process for the purification of 1-ascorbic acid
US2474735A (en) * 1945-05-16 1949-06-28 Merck & Co Inc Dehydration of compounds by distillation with hydrophobic oil
US2602045A (en) * 1946-08-03 1952-07-01 Commercial Solvents Corp Azeotropic distillation process for preparing pure, crystalline penicillin salts
US2560596A (en) * 1947-10-02 1951-07-17 Koppers Co Inc Preparation of thiourea
NL209951A (de) * 1949-05-31
US2678906A (en) * 1950-08-07 1954-05-18 California Spray Chemical Corp Anhydrous surface-active solutions
US2839578A (en) * 1954-02-24 1958-06-17 Eastman Kodak Co Treatment of aromatic amino compounds

Also Published As

Publication number Publication date
FR744157A (de)
US1989541A (en) 1935-01-29
GB393830A (en) 1933-06-15

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE645934C (de) Verfahren zum Trocknen von Diazoverbindungen
CH156741A (de) Trocknungsverfahren für empfindliche Substanzen und nach demselben getrocknetes Präparat.
DE566030C (de) Herstellung von Berylliumfluorid aus einem Doppelfluorid des Berylliums und eines Alkalimetalls
DE566137C (de) Verfahren zur Herstellung von adsorptionsfaehigen titanoxydhaltigen Gelen
DE424983C (de) Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von wasserfreiem Natriumsulfat
DE1965384A1 (de) Verfahren zur Herstellung von p-Nitroso- und p-Nitrophenolen
DE409201C (de) Verfahren zur Herstellung von sauer faerbenden Farbstoffen
DE481996C (de) Verfahren zur Gewinnung von Alkalixanthogenaten
DE525924C (de) Verfahren zur Gewinnung von Kobaltsulfid
AT132690B (de) Verfahren zur Herstellung von reinem Calciumhypochlorit.
DE151866C (de)
DE19721C (de) Verfahren zur Herstellung der Sulfosäuren von Rosanilinen, Antrachinon, Alizarin, Amidoazobenzol etc. unter Anwendung von Schwefelsäurehydrat und Metaphosphorsäure
DE175593C (de)
DE537449C (de) Verfahren zur Herstellung von Ammoniumcarbamat
DE4403841C2 (de) Verfahren zum Eindampfen von Gebrauchtschwefelsäure
DE591097C (de) Verfahren zur Herstellung von basisch wirkender schwefelsaurer Kalimagnesia
AT67682B (de) Verfahren zur Herstellung haltbarer Nitrobenzoldiazonium - Verbindungen.
DE669384C (de) Herstellung von Salzen der Thiodifluorphosphorsaeure
DE3203120C2 (de)
DE718952C (de) Verfahren zur Darstellung von Nucleosiden
DE950464C (de) Verfahren zur Trennung von 4-Chlor- und 2-Chlor-m-xylol
DE175333C (de)
DE574804C (de) Verfahren zur Darstellung von Chlorcyan aus Chlorhydrat und Cyanalkalien
DE611398C (de) Verfahren zur Herstellung fester Diazoniumsulfate
DE527143C (de) Herstellung reinen Natriumsulfids