DE1518654A1 - Neue Cycloheptadiene - Google Patents
Neue CycloheptadieneInfo
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Description
Pur den Druck der Offenlegungsschriit bestimmte neue
Anweldungsunterlagen
uns. Zeichen: 20 289-BR/ro I-O I ö O b 4
CIBA AKTIENGESELLSCHAFT, BASEL (SCHWEIZ)
Deutschland
Neue Cycloheptadiene
Pie Erfindung betrifft 5,10-Methanodiben2o[a,d]-[l,4]cycloheptadiene,
die in 11-Stellung als einzigen Substituenten
einen durch eine Aminogruppe substituierten aliphatischen Kohlenwasserstoffrest tragen.
Die neuen Verbindungen können weitere Substituenten
aufweisen. So können sie beispielsweise an den aromatischen Kernen (Stellungen 1-4 und 6 - 9) Substituenten
tragen. Solche Substituenten sind vor allem niedere .Alkyl-
9098 14/ 118/.
reste, niedere Alkoxygruppen, Halogenatome oder Trifluororaethylgruppen.
/
Weiterhin können die neuen Verbindungen in 5-Stellung und/oder 12-Stellung substituiert sein, z.B. durch
Kohlenwasserstoffreste, wie z.B. Alkylreste.
Alkylreste sind vor allem niedere Alkylreste, wie Methyl-, Aethyl-, Fropyl-, Isopropyl-, gerade oder verzweigte,
in beliebiger Stellung verbundene Butyl-, Pentyl- oder Hexylreste. '
Als niedere Alkoxygruppen sind insbesondere Methoxy-,
Aethoxy-, Propoxy- oder Butoxygruppen und als Halogenatome
Fluor-,'Chlor- oder Bromatome zu nennen.
Der durch eine Aminogruppe.substituierte Kohlenwasserstoffrest
in 11-Stellung ist insbesondere ein Aminoalkyl-
oder Aminoalkylidenrest, in dem die Aminogruppe unsubstituiert
oder substituiert sein kann.
Als Substituenten der Ämiriogruppe kommen vor allem
niedere Kohlenwasserstoffreste'in Frage, die auch durch Heteroatome, wie Sauerstoff, Schwefel oder Stickstoff unterbrochen
und gegebenenfalls mit dem Alkyl- oder Alkylidenrest
verbunden sein und/oder durch freie Hydroxygruppen substituiert sein können. Als niedere Kohlenwasserstoffreste
sind vor allem zu nennen: niedere Alkylreste, wie
Methyl-, Aethyl-, Propyl-, Isopropyl-, gerade oder verzweigte,
in beliebiger Stelle verbundene Butyl-, Pentyl-,
909814/1t8 7
Hexyl- oder Heptylreste, unsubstituierte oder Alkyl-substituierte
Cycloalkylreste, wie Cyclopentyl-, Cyclohexyl-, Cycloheptylreste, oder Alkylenreste, wie z.B. Butylen(l,4),
Pentylen(l,5), 1,5-Dimethylpentylen(l,5), Hexylen(l,6), Hexylen(l,5). Durch Heteroatome unterbrochene Reste dieser
Art sind z.B. Oxa-, Aza- oder Thiaalkylenreste, wie 3-Aza-,
3-Oxa- oder 3-Thiapentylen-(l,5)-, 3-Azahexylen-(l,6)', 1,5-Dimethyl-J-azapentylen-CliS)*
3-Me"bhyl-3-aza-pentylen-(l,5)
oder 3-Hydroxy-äthyl-3-aza-pentylen(lJ5)· Aminoalkylreste,
bei denen ein Substituent der Aminogruppe mit dem Alkylrest verbunden ist, sind beispielsweise N-Alkyl-pyrrolidinyl-2-
oder -3-alkyiyest§· oder N-Alkyl-piperidyl-2- oder -3-alkylrest.e.
Die Aminogruppe ist in erster Linie eine sekundäre oder tertiäre Aminogruppe, z.B. eine Methylamine-, Aethylamino-
oder Propylaminogruppe oder eine Diniederalkylaminogruppe, wie eine Dimethylamine-, Diäthylamino-, Dipropylaminooder
N-Methyl-N-äthylamlnogruppe, eine N-Niederalkyl-N-cycloalkylaminogruppe,
wie eine N-Methyl-N-cyclopentyl-
oder -cyclohexylaminogruppe, eine Pyrrolidino-, Piperidino-, Morpholino-, Thiamorpholino- oder Piperazinogruppe, wie die
9098U/1187
Pyrrolidino-, Piperidino-, Morpholine)-, Piperazino-, N-Methyl-piperazino-
oder N-(ß-Hydroxyäthyl)-piperazinogruppe.
Der die Aminogruppe tragende Alkyl- oder Alkyl!-
denrest ist insbesondere ein niederer Alkyl- oder Alkylidenrest, wie ein Methyl-, Aethyl-, Aethyliden-, Propyl-, ·
Propyliden-, Butyl- oder Butylidenrest.
Die neuen Verbindungen besitzen wertvolle pharmakologische Eigenschaften, die z.B. tierexperimentell an der
Ä Maus, an der Katze, der Baumwollratte, dem Weisspinsel-
P ■ ■
äffchen und dem Fisch Betta splendens in Erscheinung treten.
So zeigen sie eine zentralhemmende Wirkung, die durch einen
Antagonismus gegenüber psychomotorischen Stoffen, wie z.B. Mescalln, sowie durch eine Hemmung der spinalen Reflexübertragung
gekennzeichnet ist, und können daher als beruhigende
und tranquillisierende Medikamente Verwendung finden». Insbesondere besitzen die neuen Verbindungen, wie
sich z*B. an Meerschweinchen 'zeigt, eine histaminolytische ^ · Wirku&g und können daher als Histaminolytika verwendet
werden« Sie eignen sieh aber auch als Zusätze zu. Tierfutter, da sie eine bessere Nahrungsverwertung bewirken.
Weiter können die neuen Verbindungen als Ausgangs- oder
Zwischenprodukte für die Herstellung anderer wertvoller Verbindungen dienen.
Besonders wertvoll sind die Verbindungen der Formel
9098 U/1 187
oder vor allem die Verbindungen der Formel
worin R- eine freie Aminogruppe, eine Mono- oder Diniederalkylärninogruppe
oder eine Pyrrolidino-, Piperidino-, Morpholine*
oder Piperazinogruppe, z.B. eine N-Niederalkyl- oder N-Hydroxyniederalkylpiperazinogruppe, η eine ganze
Zahl von 1-4 und m eine ganze Zahl von 1-3 bedeutet und die Reste Rp und R, für Wasserstoffatome, niedere
Alkylgruppen, Halogenatome oder Trifluoromethylgruppen
stehen, oder Verbindungen der vorstehenden Formeln, worin Rp und R7, die angegebenen Bedeutungen haben und die Reste
-(CH
und
für N-Niederalkyl-pyrrolidinyl-
9098 1kl Π 8?
(2)- oder N-Niederalkyl-piperidinyl-(2)-alkyl7 oder
-alkylidenreste, wie den N-Methylpyrrolidinyl-(2)- oder N-Methylpiperidinyl-(2)-äthyl- oder -äthylidenrest bedeuten.
Speziell wirksam ist das ll-(7-Dimethylaminopropyl)-5,10-me'thanodibenzo[a,d][l,4]cycloheptadien.
Die neuen Verbindungen werden nach an sich bekannten Methoden hergestellt. .
Beispielsweise geht man so vor, dass man in einem
5,10-Methanodibenzo[a,d][l,4]cycloheptadien, das in 11-Stellung
einen in einen durch eine Aminogruppe substituierten aliphatischen Kohlenwasserstoffrest überführbaren Rest
besitzt·, diesen Rest· in einen durch eine Aminogruppe substituierten aliphatischen Kohlenwasserstoffrest umwandelt·;
Ein in einen durch eine Aminogruppe substituierten aliphatischen Kohlenwasserstoffrest überführbarer Rest ist
z.B. ein Kohlenwasserstoffrest, der durch einen in eine Aminogruppe überfUhrbaren Rest Z substituiert ist. Z ist
dabei beispielsweise ein gegen eine Aminogruppe austauschbarer
Rest, vor allem eine reaktionsfähig^ veresterte Hydroxylgruppe.
·
Eine reaktionsfähig! veresterte Hydroxylgruppe ist.
z.B. eine mit einer starken organischen oder anorganischen Säure veresterte Hydroxylgruppe, z.B. ein Halogenatom, wie
Chlor, oder Brom, oder eine Arylsulfonyloxygruppe, wie p-Toluolsulfonyloxygruppe.
. <
9098 U/1187
— 1 —
Die Ueberführung -einer reaktionsfähig·,...· veresterten
Hydroxylgruppe in eine Aminogruppe erfolgt in üblicher Weise,
z.B. dürfen Umsetzung mit Ammoniak oder primären oder
sekundären Aminen* oder mit Ammoniak - oder Amin-abgebenden
Mitteln, wie Hexamethylentetramin, Schiff'sehen Basen oder
Salzen des Phthalimide* Bei den zuletzt genannten Umsetzungen
werden die intermediär erhaltenen Kondensationsprodukte, wenn nötig, in. üblicher Weise zu den freien Aminen gespalten,
z.B. durch Hydrolyse, oder bei den Phthalimidoverbindungen
auch, durch Hydrazinolyse. Die Umsetzungen erfolgen in bekannter .Weise.
•|v Ein weiterer, in einen durch eine Aminogruppe sub-
stituieiten aliphatischen Kohlenwasserstoffrest überführbarer
Rest ist z.B. ein durch Reduktion in einen durch eine
Aminogrüppe substituierten aliphatischen Kohlenwasserstoffrest
überführbarer Rest. Ein solcher Rest isfe beispielsweise
ein durch öine Aminogruppe substituierter aliphatischer
Kohleriwasserstoffrest, der mindestens an einem mit dem
Stickstoffatom der Aminogruppe verbundenen Kohlenstoffatom
eine Oxogruppe trägt. Die Reduktion dieser Oxogruppe kann inj.üblicher Weise, z*B. mit Lithiumaluminiumhydrid, oder·
elektrolytisch' erfolgen. Ein weiterer durch Reduktion in
einen d=urch eine Aminogruppe substituierten aliphatischen Kohlenwasserstoffrest überführbarer Rest ist z.B. ein
90 9 8 U/ 1187
durch eine Cyanogruppe substituierter aliphatischer Kohlenwasserstoffrest,
in dem die Cyanogruppe in üblicher Weise, z.B. durch nascierenden Wasserstoff, wie z.B. Zink und
Mineralsäuren, oder mit katalytisch erregtem Wasserstoff, wie Wasserstoff in Gegenwart von Hydrierungskatalysatoren,
wie Palladium-, Nickel- oder Platinkatalysatoren, oder mit komplexen Metallhydriden, wie Lithiumaluminiumhydrid, in
eine Aminomethylgruppe umgewandelt werden kann, oder ein
P-- durch einen durch Reduktion in eine Aminogruppe überführbaren
"Rest Z' substituierter aliphatischer Kohlenwasserstoffrest. Ein Rest Z' ist beispielsweise eine Hydroxyimino-,
Nitro- oder Nitrosogruppe oder eine Iminogruppe, die gegebenenfalls,
z.B. durch die für die Aminogruppe genannten Substituenten, substituiert sein kann. Die Reduktion erfolgt
in üblicher Weise, vor a,llem durch katalytisch erregten Wasserstoff, wie Wasserstoff in Gegenwart eines Hydrierungskatalysators, z.B. eines Platin-, Nickel- oder Palladium-
katalysators, wie Platinoxyd, Raney-Nickel oder Palladiumkohle.
Die genannten Gruppen können aber auch metallisch oder mit komplexen Metallhydriden reduziert werden. So kann
man z.B. insbesondere Hydroxyiminogruppen mit Natrium in Alkohol oder Natriumamalgam oder ZlnnchlorUr und Salzsäure
■reduzieren. Nitro- und Nitrosogruppen können z.B. durch
Reduktion mit Eisen und 'Salzsäure oder mit Aluminiumamalgam in die Aminogruppe umgewandelt werden. Iminogruppen
9G98U/1 18Ϋ' '
(Schiff'sehe$3asen) können z.B. mit komplexen Metallhydriden,
wie Lithiumaluminiumhydrid, oder vor allem Natriumborhydrid reduziert werden. Die Umsetzungen
erfolgen in üblicher Weise,. Je nach der Arbeitsweise, insbesondere
bei der katalytischen Reduktion der genannten Gruppen, kann gleichzeitig eine gegebenenfalls im aliphatischen
Rest vorhandene Doppelbindung hydriert werden.
Ein weiteres Verfahren zur Herstellung der
neuen Verbindungen besteht darin, dass man in einem 5,10-Methano-dibenzo[a,d][l,4]cycloheptadien, das in
11-Stellung einen abspaltbaren Rest X und einen mit
der 11-Stellung einfach verbundenen, durch eine Aminogruppe substituierten aliphatischen Kohlenwasserstoffrest
besitzt, HX unter Einführung einer Doppelbindung abspaltet. Abspaltbare Reste X sind insbesondere
freie oder reaktionsfähig veresterte Hydroxylgruppen. Die HX-Abspaltung erfolgt in üblicher Weise. Ist
9098 U/1
X eine freie Hydroxylgruppe, so führt man diese z.B. in
Gegenwart von starken Säuren, wie Mineralsäuren, z.B.
Schwefelsäure, oder Halogenwasserstoffsäuren, wie Chloroder
Bromwasserstoffsäure, durch. Ist X eine reaktionsfähigäveresterte
Hydroxylgruppe, so arbeitet man vorzugsweise in basischem Milieu, beispielsweise in Gegenwart von
anorganischen Basen, wie Metallhydroxyden, z.B. Natriumoder Kaliumhydroxyd, oder Carbonaten, wie Natrium- oder
Kaliumcarbonat, oder organischen Aminen, wie z.B. Pyridin."
In erhaltenen Verbindungen können im Rahmen der Endstoffe weitere Substituenten nach bekannten Methoden
eingeführt werden. So kann man beispielsweise in Verbindungen, die mindestens ein Wasserstoffatom aufweisende
Aminogruppen besitzen, in diese Substituenten einführen. Dies kann beispielsweise durch Umsetzen mit einem reaktionsfähigen
Ester eines entsprechenden Alkohols oder durch reduktive Alkylierung, d.h. durch Umsetzen mit einer entsprechenden
Oxoverbindung und anschllessender Reduktion geschehen. Als reaktionsfähige Ester kommen dabei insbesondere
die genannten in , Frage. Alfc;. Reduktionsmittel verwendet
man vor allem katalytisch erregten Wasserstoff oder Di-Leichtmetanhydride, wie Natriumborhydrid.
Ferner kann man in erhaltenen Verbindungen, die im Rest in 11-Stellung Doppelbindungen aufweisen, diese
hydrieren. So kann man beispielsweise erhaltene 11-Amino-
9098U/1iaf
■■{.'- ■
- li - .
alkylidenverbindungen zu den entsprechenden Aminoalkylverbindungen
reduzieren. Die Reduktion erfolgt in üblicher Weise, vorzugsweise durch Behandeln mit Wasserstoff in Gegenwart
von Hydrierungskatalysatoren, wie Nickel-, Platinoder
.Palladiumkatalysatoren.
In erhaltenen Verbindungen, die an der Aminogruppe durch hydrogenolytisch abspaltbare Reste, z.B,
a-Arylalkyl-, wie Benzylreste substituiert sind, kann man
diese Reste in üblicher Weise durch Hydrogenolyse abspalten.
Je nach den Verfahrensbedingungen und Ausgangsstoffen erhält man die Endstoffe in freier Form.oder in der
ebenfalls in der Erfindung inbegriffenen Form ihrer Salze.
Die Salze der Endstoffe können in an sich bekannter Weise,
z.B. mit Alkalien oder Ionenaustauschern in die freien Basen übergeführt werden. Von den letzteren lassen sieh durch Um-Setzung
mit organischen oder anorganischen Säuren, insbesondere
solchen, die zur Bildung von therapeutisch verwendbaren Salzen geeignet sind, Salze gewinnen. Als solche
Säuren seien beispielsweise genannt« Halogenwasserstoffsäuren, Schwefelsäuren, Phosphorsäuren, Salpetersäure,
Perchlorsäure, aliphatisch^, alicyclische, aromatische oder heterocyclische Carbon- oder Sulfonsäuren, wie Ameisen-,
Essig-, Propion-, Bernstein-, Glykol-, Milch-, Aepfel-,
90 9 8 UVI Vfiff '"
BADORfGlNAU
■..'■- 12 -
Wein-, Zitronen-, Ascorbin-, Malein-, Hydroxymalein- oder
Brenztraubensäure! Phenylesslg-, Benzoe-, p-Aminobenzoe-,
Anthranil-, p-Hydroxy-benzoe-, Salicyl- oder p-Aminosalicylsäure,
Embonsäure, Methansulfon-, Aethansulfon-, Hydroxyäthansulfon-,
Aethylensulfonsäure; Halogenbenzolsulfon-,
Toluolsulfon-, Naphthalinsulfonsäure oder Sulfanilsäure;
Methionin, Tryptophan, Lysin oder Arginin.
Diese oder andere Salze der neuen Verbindungen, wie z.B. die Pikrate, können auch zur Reinigung der erhaltenen
freien Basen dienen, indem man die freien Basen in Salze überführt, diese abtrennt und aus den Salzen wiederum
die Basen freimacht. Infolge der engen Beziehungen zwischen den neuen Verbindungen in freier Form und in Form ihrer
Salze sind im Vorausgegangenen und nachfolgend unter den freien Basen sinn- und zweckmässig, gegebenenfalls auch die
entsprechenden Salze zu verstehen.
Die Erfindung betrifft auch diejenigen Ausführung»-
formen des Verfahrens, nach denen man von einer auf irgendeiner
Stufe des Verfahrens als Zwischenprodukt erhältlichen
Verbindung ausgeht und die fehlenden Verfahrensschritte
durchführt, oder bei denen man die Ausgangsstoffe unter den Reaktionsbedingungen bildet, oder bei denen die Reaktionskomponenten gegebenenfalls in Form ihrer Salze vorliegen.
; Für die erfindungsgemässen Reaktionen werden vornehmliöhsolche
Ausgangsstoffe verwendet, die die oben er- ■
90981^/118?
BADOftlQINMI Γ
BADOftlQINMI Γ
wähnten bevorzugten Verbindungen ergeben.
Die als Ausgangsstoffe verwendeten 5*10-MethanodibenzoEa,d][l,4]cycloheptadiene,
die in 11-Stellung einen abspaltbaren Rest und einen mit der 11-Stellung einfach
verbundenen» durch eine Aminogruppe substituierten h
aliphatischen Kohlenwasserstoffrest besitzen, können z.B.«
erhalten werden, wenn man ein ll-Oxo-5/lO-methanodibenzo-[a,d][l,4]oyeloheptadi®n
mit einer metallorganischen Ver-
bindung der Formel
A-Z-MgX0
behandelt, worin A eine Aminogruppe, Z einen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest und X0 ein Halogenatom bedeuten.
Die dazu benötigten ll-Oxo-5,10-methanodibenzo-[a,di[l,4]cycloheptädiene
sind noch neu.
Es wurde gefunden, dass man diese ll-Oxo-5,10-methanodibenzo[a,d][l,4]cycloheptadlene
erhält, wenn man ein entsprechendes 9«lO-Dihydro-9,10-äthanoanthracen, das
in 11-Stellung eine Sulfonyl oxygruppe aufweist, solvolysicri;
und gegebenenfalls die erhaltenen Verbindungen hydrolysiert
und die erhaltenen ll-Hydroxy-5,10-methanodibenzo[a,d][1,4J«
cycloheptadiene zu den 11-Oxoverbindungen oxydiert.
Sulfonyl oxy gruppen sind insbesondere mit Alley 1-
oder Arylsulfonsäuren veresterte Hydroxylgruppen, wie die
Benzolsulfonyloxy-, p-Tolüolsulfonyloxy- oder p-BrombenzOlsulfonyloxygruppe.
9 q 9 8 1 y+ / 11 9:1:
Führt man die Solvolyse in Wasser oder einem wässrigen
Lösungsmittel, wie wässrigem Aceton, wässrigen niederen
Alkanolen, wie wässrigem Methanol oder Aethanol, durch, so
erhält man direkt die 11-Hydroxyverbindungen. Vorteilhaft
arbeitet man in neutralem oder schwach basischem Milieu und vorzugsweise bei erhöhter Temperatur. Sovolysiert man in
wasserfreien solvolysierenden Lösungsmitteln, z.B. niederen Alkancarbonsäuren, wie Ameisen- oder Essigsäure, so erhält
man zuerst die entsprechenden 11-Niederalkanoyloxyverbindungen,
die dann in an sich bekannter Weise zu den ll-Hydroxyverbindungen
hydrolysiert werden. Vorteilhaft arbeitet man in Gegenwart eines Salzes der betreffenden Carbonsäure, z.B.
einem Alkalimetall-, wie Natrium- oder Kaliumsalz, und bei erhöhter Temperatur.
Die Oxydation der 11-Hydroxygruppe zur 11-Oxogruppe
erfolgt in an sich bekannter Weise, beispielsweise nach Oppenauer, oder durch Behandeln mit den üblichen Oxydationsmitteln,
wie Kupfer-II-salzen, Mangandioxyd, oder
vor allem Verbindungen des 6-wertigen Chroms, wie Natriumdxchromat,
oder insbesondere Chrom-VI-oxyd. Die Oxydation wird in üblicher Weise durchgeführt. -
Erhaltene Gemische von Stereoisomeren können in
üblicher Weise auf Grund ihrer physikalischen Eigenschaften
auf getrennt werden, z.B. durch fraktionierte Kristalllsati'on
oder Adsorption, Elution und Kristallisation.
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BADORiGlNAL
BADORiGlNAL
Die übrigen Ausgangsstoffe sind bekannt oder
können, falls sie neu sind, nach an sich bekannten Methoden,
z.B. aus den genannten 11-Hydroxy- oder ll-Oxo-5,10-methanodibenzo[a,d][l,4]cycloheptadienen,
erhalten werden.
Verbindungen, die ein oder mehrere asymmetrische Kohlenstoffatome enthalten, können als Racematgemische, reine
Racemate oder als optische Antipoden vorliegen.
Racematgemische können auf Grund der physikalischchemischen Unterschiede der Bestandteile in bekannter Weise
in die stereoisomeren (diasteromeren) reinen Racemate aufgetrennt werden, beispielsweise durch Chromatographie
und/oder fraktionierte Kristallisation.
Racernische Ausgangs- bzw. Endprodukte lassen sich ebenfalls nach bekannten Methoden, beispielsweise wie folgt
in die optischen Antipoden zerlegen: Die racemischen Basen,
gelöst in einem geeigneten inerten Lösungsmittel, setzt man mit einer optisch aktiven Säure um und trennt die erhaltenen
Salze, z.B. auf Grund ihrer verschiedenen Löslichkeiten, in die Diasteromeren, aus denen die Antipoden der neuen
Basen durch Einwirkung alkalischer Mittel freigesetzt werden.können. Besonders gebräuchliche optisch aktive Säuren
sind die D- und L-Porrnen von Weinsäure, Di-o-Toluy!weinsäure, Aepfelsäure, Mandelsäure, Camphersulfonsäure oder
Chinasäure. Die Trennung kann beispielsweise auch durchgeführt werden, indem man das erhaltene reine Racemat aus
9098U/1 187
einem optisch aktiven Lösungsmittel umkristallisiert.
Die neuen Verbindungen können z.B. in Form
pharmazeutischer Präparate Verwendung finden,, welche sie in freier Form oder gegebenenfalls in Form ihrer Salze in
Mischung mit einem für die enterale oder parenterale Applikation geeigneten pharmazeutischen organischen oder
anorganischen, festen oder flüssigen Trägermaterial enthalten. Für die Bildung desselben kommen solche Stoffe in
Frage, die mit den neuen Verbindungen nicht reagieren, wie z.B. Wasser, Gelatine, Lactose, Stärke; Stearylalkohol,
Magnesiumstearat, Talk, pflanzliche OeIe, Benzylalkohol,
Gummi, Propylenglykole, Vaseline oder andere bekannte Arzneimittelträger.
Die pharmazeutischen Präparate können z.B. als Tabletten, Dragees, Kapseln oder in flüssiger Form
als Lösungen,.Suspensionen oder Emulsionen vorliegen. Gegebenenfalls sind sie sterilisiert und/oder enthalten
Hilfsstoffe, wie.Konservierungs-, Stabilisierungs-, Netzoder
Emulgiermittel, Lösungsvermittler oder Salze zur Veränderung des osmotischen Druckes oder Puffer. Sie können auch
andere therapeutisch wertvolle Substanzen enthalten. Die
pharmazeutischen Präparate werden nach üblichen Methoden gewonnen.
Die neuen Verbindungen können auch in der Tiermedizin,
z.B. in einer der oben genannten Formen oder in Form von Futtermitteln oder von Zusatzmitteln für Tier-
9098 U/1 18?
futter verwendet werden. Dabei werden z.B. die üblichen
Streck- und Verdünnungsmittel bzw. Futtermittel angewendet. · .·'■-■■
Die Erfindung wird in den folgenden Beispielen
näher beschrieben. Die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben.. ......
9 0 9 8 14/1187
12 g ll-Hydroxy-ll-(7-dimethylaminojMropyl)-5,10-methanodibenzo-[a,
d] [1,4 ]cyc,loheptadien werden in 20 ml konzentrierter Salzsäure und 60 ml Eisessig während
3 Stunden zum Sieden erhitzt. Hierauf wird im Vakuum
bei 1000C eingedampft. Zum Rückstand gibt man 50 ml
2-n Natronlauge und extrahiert mit Methylenchlorid. Die organische Schicht wird mit Wasser gewaschen, getrocknet
und eingedampft. Es verbleibt das ll*»^y-Dimethylaminopropyliden)f5,10-methanodibenzo-[a,
d ] [1,4 Jcycloheptadien der Formel
dessen Hydrochlorid bei 211 C schmilzt.
. "■" Das als Ausgangsmaterial verwendete 11-Hydroxy-11-(^-dimethylaminopropyl)
-5,10-methanodibenzo-[a,d][1,4]-cycldheptadien
kann wie folgt erhalten werden:
Zu einer Lösung von 500 g ll-(p-Toluolsulfonyloxy)·
gjlÖ-dihydro-QilO-äthanoanthracen (F. l60 - l65°; hergestellt durch Umsetzung von ll-Hydroxy-9,10-dihydro-9,10-
9098U/1187
äthanoanthracen mit p-Toluolsulfonylchlorid in Pyridin) in
2,5 Liter Eisessig gibt man 125. g wasserfreies Natriumacetat
und rührt 5 Stunden bei 120°. Die Essigsäure wird anschliessend im Vakuum abdestilliert. Zum Rückstand gibt
man 500 ml Wasser" und 500 ml Aether und extrahiert die Aetherschicht mehrmals mit 2-n Natronlauge, Nach dem Trocknen
und Eindampfen des Aethers verbleibt ein OeI, das in 1,2
Liter Methanol gelost wird und nach Zugabe von 480 ml
2-n Natronlauge während 2 Stunden auf 70 erwärmt wird..
Nach dem Eindampfen des Methanols wird der Rückstand mit Aether extrahiert. Die Aetherschicht wird mit Wasser gewaschen, getrocknet und eingedampft» Es verbleibt das
11»Hydroxy-5*1 3-methanödibenzo[a>d][l,4]cyoloheptadien der
Formel
OH
das nach Umkristallisation aus Alkohol bei ljL| schmilzt.
Zu einer Lösung von 25 g ll-Hydroxy-5i10-methahodiberizo-Ca,
djtl^leycloheptadien in 200 ml Eisessig
gibt man 12 g Chrom-VI-oxyd vin 30 ml Wasser und rührt
It)* ätundeh bei 50 . Anschliessend kühlt man auf Zimmertemperatur
und gibt 500 ml Wasser zu. Es fällt ein Niederschlag' aus, den man in Methylenchlorid löst und mit 2n-
90981V1 1ST .- ·■■-.·
BAD ORIGINAL
Natronlauge ausschüttelt. Nach dem Trocknen und Eindampfen des Lösungsmittels verbleibt das ll$tä
[a,d][l,4]cycloheptadien der Formel
das nach Umkristallisation aus Methanol bei 113 - 115
schmilzt.
Zu .6,3" g Magnesium-Spänin in 150 ml absolutem Aether gibt man 1 ml Methyljodid. Sobald die Reaktion eintritt
erwärmt man zum Sieden und tropft 12 g γ-^Dimethylaminopropylchlorid
in 150. ml absolutem Aether zu. Nach ;3a*e.ndigter Zugabe des Chlorids wird nochmals 1 ml Methyljodid
zugesetzt und weitere 30 Minuten gekocht. Hierauf lässt man 17&tli-Oxo-5,10-methanodibenzo[a,d3-[l,4]cycloheptadien
inrlSO-.tnllabsolutem Aether zutropfen und kocht
6 Stunden unter Rückfluss. Nach dem Abkühlen gibt man-200 ml einer lO^igen Ammoru^chlorid-Lösung zu und extrahiert
mit 500 ml Methylenchlorid. Die organische Schicht-wird
mit Wasser gewaschen, getrocknet und eingedampft. Es verbleibt ein kristalliner Rückstand vonll-Hydroxy-11-(7-dimethylaminopropyl)5,10-methanodibenzo-[a^d3[1,4]cycloheptadien
der Formel ■
9098 14/1T8 7 '
BAD OHIGINAL
das nach Umkristallisation bei 118-120° schmilzt. Das
Hydroehlorid schmilzt bei 163-165°.
Das oben als Zwischenprodukt beschriebene 11-
Hydroxy-5,10-methanodibenzo [a, d] [1/4] cycloheptadien kann auch
auf folgende Weise erhalten werden:
Eine Lösung von 10 g ll-(p-Toluolsulfonyloxy)-9,lC-dihydro-9i10-äthanoanthracen
in 200 ml Alkohol und 50 ml 2-n-. Natronlauge wird während 2 Stunden unter Rückfluss gekocht.
Anschliessend verdampft man das Lösungsmittel im Vakuum,·
löst den Rückstand in Methylenchlorid und extrahiert mit Wasser. Nach dem Trocknen und Verdampfen des Methylenchlorids
verbleibt das ll-Hydroxy-5,10-methanOdibenzo[a.,d] [lJ4]cycloheptadien
vom P. 110-112 . Nach Ümkristallisation aus
Alkohol schmilzt das Produkt bei II30 und ist gemäss IR-Spektrum
und Mischschmelzpunkt identisch mit der oben beschriebenen Verbindung.
909814/1187
- 22 Beispiel 2:
12 g 11-(7-Dimethylaminopropyliden)-5,10-methanodibenzo-[a,d]
[l,4]c,ycloheptadien löst man in 100 ml Alkohol
und hydriert bei Zimmertemperatur nach 'Zugabe von Ig
!Obiger Palladiumkohle. Nach Aufnahme der theoretischen
Menge Wasserstoff wird der Katalysator abfiltriert. Das Piltrat dampft man im Vakuum zur Trockene ein. Man erhält
so das 11-(γ-Demethylaminopropyl)-5,10-methanodibenzo-[a,d]-[l,4]cycloheptadien
der Formel
dessen Hydrochlorid bei l67° schmilzt.
9098 U/ 11 SI
Claims (1)
- Patentansprüche1. ._ 5» 10-Methano-dibenzo[a,d] [l,4]cycloheptadiene, die in .11-Stellung als einzigen Substituenten einen durch eine Aminogruppe substituierten aliphatischen Kohlenwasserstoffrest tragen, und ihre Salze.Verbindungen der FormelCH-(■EL· oder R_worin FL eine freie Aminogruppe, eine Mono- oder Diniederalkylaminogruppe oder eine Pyrrolidino-, Piperidino-, Morpholino- oder Piperazinogruppe und η eine ganze Zahl von 1-4 und m eine ganze Zahl von 1-3 bedeutet und die Reste Rp und R für Wasserstoffatome, niedere Alkylgruppen, Halogenatome oder Trifluoromethylgruppen stehen, und ihre Salze.3'. ll-(7-Dimethylaminopropyl)-5,10-methanodibenzo-[a,d][l,4]cycloheptadien und seine Salze.4. Pharmazeutische Präparate gekennzeichnet durch einen Gehalt an einer der in einem der Ansprüche 1 bis 3 genannten Verbindungen«9 0 9 8 U / 1 1 8 75· Verfahren zur Herstellung von 5,10-Methanodibenzo[a,d][l,4]cycloheptadienen, die in 11-Stellung als einzigen Substituenten einen durch eine Aminogruppe substituierten aliphatischen Kohlenwasserstoffrest tragen, dadurch gekennzeichnet, dass man in einem 5,10-Methanodibenzo-[a,d][l,4]cycloheptadien, das in 11-Stellung einen in einen durch eine Aminogruppe substituierten aliphatischen Kohlen-w wasserstoffrest überführbaren Rest besitzt, diesen Rest in einen durch eine Aminogruppe substituierten aliphatischen Kohlenwasserstoffrest umwandelt oder in einem 5,10-Methanodibenzo[a,d][l,4]cycloheptadien, das in 11-Stellung einen abspaltbaren Rest X und einen mit der 11-Stellung einfach verbundenen, durch eine Aminogruppe substituierten aliphatischen Kohlenwasserstoffrest besitzt, HX unter Einführung einer Doppelbindung abspaltet und, wenn erwünscht, Substituenten einführt oder abwandelt oder abspaltbare Gruppen™ abspaltet und, wenn erwünscht, erhaltene Salze ,in die freien Basen oder erhaltene freie Basen in ihre Salze überführt.9098 TA/118?
Applications Claiming Priority (2)
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---|---|---|---|
CH806064A CH488640A (de) | 1964-06-19 | 1964-06-19 | Verfahren zur Herstellung von neuen Cycloheptadienen |
CH806164A CH488648A (de) | 1964-06-19 | 1964-06-19 | Verfahren zur Herstellung neuer Cycloheptadiene |
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Family Applications (1)
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Families Citing this family (3)
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-
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-
1968
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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