DE1498553B2 - - Google Patents
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- DE1498553B2 DE1498553B2 DE19641498553 DE1498553A DE1498553B2 DE 1498553 B2 DE1498553 B2 DE 1498553B2 DE 19641498553 DE19641498553 DE 19641498553 DE 1498553 A DE1498553 A DE 1498553A DE 1498553 B2 DE1498553 B2 DE 1498553B2
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
- B01J—CHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
- B01J47/00—Ion-exchange processes in general; Apparatus therefor
- B01J47/14—Controlling or regulating
Description
Die Erfindung bezieht sich zunächst auf ein Verfahren zur Messung des Erschöpfungszustandes von
stark sauren Kationenaustauschern, insbesondere bei Vollentsalzungsanlagen. . ; .-
Die bekannten Kationenaustauscher, die beispielsweise Polystyrol mit angelagerten Sulfosäuregruppen
enthalten, geben ein von Kationen im wesentlichen freies Wasser ab, das jedoch stark sauer ist. Deshalb
läßt sich der Erschöpfungszustand eines derartigen Kationenaustauschers nicht dadurch überwachen, daß
hinter den Kationenaustauscher ein Gerät in den Meßwasserstrom eingeschaltet wird, das die Leitfähigkeit
dieses Wasserstromes mißt.
Es ist bekannt; bei Dampfkesselanlagen die Reinheit des Dampfes; durch Messung der Leitfähigkeit
des Dampfes zu überwachen. Diese Leitfähigkeitsmessungen werden jedoch durch verschiedene noch
im Dampf befindliche Anionen und Kationen gestört, z. B. durch noch vorhandene Kohlensäure,
Ammoniak, Hydrazin und andere schwache organische Basen. Wie bereits erwähnt, können derartige
Leitfähigkeitsmessungen zur Kontrolle von stark sauren Kationenaustauschern nicht verwendet werden,
weil in diesen Kationenaustauschern die Kationen durch Wasserstoffionen ausgetauscht werden und
diese durch die Leitfähigkeitsmessung angezeigt werden, die Leitfähigkeit des Wassers also keine sicheren
Rückschlüsse auf den Erschöpfungszustand des Kationenaustauschers zuläßt.
Es ist ferner bekannt, einen sauren Kationenaustauscher durch eine pH-Messung des aus dem Kationenaustauscher
austretenden Wassers - zu überwachen. Auch eine ,solche pH-Messung liefert jedoch
keinen unmittelbaren Anhaltspunkt dafür, ob der
Kationenaustauscher einwandfrei arbeitet oder bereits erschöpft ist, weil die H-Ionenkonzentration des
behandelten Wassers unmittelbar von der Kationenkonzentration des Rohwassers abhängig ist, so daß
bei Schwankungen der Kationenkonzentration des Rohwassers entsprechende Schwankungen des pH-Wertes
des Weichwassers auftreten.
Die bekannte pH-Messung hat auch den "Nachteil,
daß sie keinerlei Aussage über die Leistungsfähigkeit eines Kationenaustauschers gestattet. Sofern nicht der
Kationenaustauscher bereits erhebliche Erschöpfungserscheinungen zeigt, werden praktisch alle Kationen
durch Η-Ionen ersetzt, so daß geringe Schwankungen in der Konzentration von durch den Austauscher hindurchschlüpfenden
Kationen prozentuale Änderungen des pH-Wertes ergeben, die sich einer Messung entziehen. Es ist daher durch eine pH-Messung nicht
feststellbar, wie hoch der Kationenschlupf und wie stark die tatsächlich-erfolgte Entsalzung ist. Es war
daher auch nicht möglich, von der pH-Messung die Regenerierung des Austauschers abhängig zu machen,
sondern es wurde die Regenerierung in Abhängigkeit von der Rohwassermenge eingeleitet, die den Aus-r
tauscher durchflossen hat.
Auf den Grad der Entsalzung des Rohwassers ist es auch von Einfluß, mit welchem Überschuß der
Austauscher regeneriert wird. Da bisher die Technik keinerlei Mittel zur Verfügung stellte, um die Leistungsfähigkeit
eines Austauschers zu überwachen, war man bisher auf Schätzungen angewiesen, mit
welchem Überschuß der Austauscher regeneriert werden muß, um eine maximale Entsalzung des
Rohwassers zu erzielen. Diese Schätzungen führten häufig zu einer Vergeudung von Regenerierungs-,,,.
mitteln. Für,dieses Problem besteht bisher keinerlei
Lösung.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
ein Verfahren zur Überwachung von sauren Kationenaustauschern zu schaffen, das eine einwandfreie
Messung der Leistungsfähigkeit und des Erschöpfungszustandes des Kationenaustauschers ermöglicht,
so daß mit Hilfe dieses Verfahrens eine Regenerierung zu einem Zeitpunkt eingeleitet werden
ίο kann, an dem der Austauscher bereits deutlich erschöpft
ist, aber noch keine schädlichen Ionen durch den Austauscher hindurchtreten, und außerdem die
Regenerierung selbst optimal gesteuert werden kann. Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß hinter dem stark sauren Kationenaustauscher einem Meßwasserstrom zunächst die H-Ionen
bis zu einer Konzentration von mindestens pH = 4 entzogen werden und dann die Natriumionenkonzentration
mit Hilfe einer alkali-metallionenempfind-
ao liehen Glaselektrode gemessen wird.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß die Natriumionen wegen ihrer Größe und Beweglichkeit
die ersten Kationen sind, die bei beginnender Erschöpfung des Kationenaustauschers durchbrechen,
bevor Kalzium- oder Magnesiumionen das Filter überwinden können. Der besondere Vorteil der Erfindung
liegt darin, daß dadurch, daß dem Meßwasserstrom zunächst die Wasserstoff ionen wieder
entzogen werden, die der Kationenaustauscher dem Wasser im Austausch gegen die anderen Kationen
gegeben hat, gewährleistet ist, daß eine Natrium-
- ionenkonzentration zuverlässig auf verhältnismäßig
sehr einfache Weise,, nämlich mit Hilfe einer alkali-.
metallionenempfindlichen Glaselektrode gemessen werden kann.
Mit Hilfe der Erfindung ist es daher möglich,, den Betriebszustand von Kationenaustauschern zu kontrollieren.
Mit besonderem Vorteil wird die Erfindung bei Vollentsalzungsanlagen verwendet, die aus
einem oder mehreren Kationenaustauschern und einem oder mehreren nachgeschaltenen Anionenaustauschern
bestehen. Bei diesen Vollentsalzungs-
- anlagen wurden die einzelnen Kationenaustauscher in mehr oder weniger willkürlich gewählten Zeitabständen
regeneriert, und zwar Kationenaustauscher und Anionenaustauscher gleichzeitig. Dies führte dazu,
daß in manchen Fällen die Anlage erst regeneriert wurde, wenn der Kationenaustauscher längst er-■
..schöpft war .oder aber, daß der Anionenaustauscher
bereits zu einem Zeitpunkt regeneriert wurde, in dem er noch lange nicht erschöpft war, nur deshalb, weil
zu diesem Zeitpunkt der Kationenaustauscher er-
-- schöpft war. Wird jedoch das erfindungsgemäße Verfahren bei derartigen Vollentsalzungsanlagen angewendet,
so kann der Kationenaustauscher mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens überwacht wer-
:; den und unabhängig von dem Anionenaustauscher regeneriert werden, und, da dem Meßwasserstrom
hinter dem Kationenaustauscher die Wasserstoffionen entzogen werden, hinter der Vollentsalzungsanlage
durch eine Leitfähigkeitsmessung kontrolliert werden, die dann im wesentlichen den Betriebszustand
des Anionenaustauschers überprüft, da ja der Betriebszustand des Kationenaustauschers durch
die Messung der Natriumionenkonzentration überwacht wird.
Die Erfindung bezieht sich auch auf ein Gerät zum Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahrens, das
aus einer Kationenaustauscheranlage besteht, in dessen Abflußleitung eine eine Glaselektrode enthaltende
Meßzelle angeordnet ist, an die eine Anzeigevorrichtung angeschlossen ist. Erfindungsgemäß ist
dieses Gerät dadurch gekennzeichnet, daß die Glaselektrode alkalimetallionen-empfindlich ist und daß
zwischen der Meßzelle und der Kationenaustauscheranlage ein Filter mit Entsäurungsfilterstoffen, z. B.
halbgebranntem Dolomit od. dgl., eingeschaltet ist.
Bei dem erfindungsgemäßen Gerät übernimmt das Filter die Aufgabe, dem Meßwasserstrom die Wasserstoffionen
zu entziehen, die die Messung der Natriumionenkonzentration stören würden. Die Alkali-Metallionenkonzentration,
die durch die Glaselektrode gemessen wird, erfährt durch ein derartiges Filter keine Änderung. Dieser Filterstoff tauscht die
Wasserstoffionen unter anderem gegen Kalziumhydrogenkarbonat und Magnesiumhydroxyd aus.
Diese Stoffe beeinflussen jedoch die Messung der Natriumionenkonzentration nicht. Der pH-Wert des
Wassers stellt sich hinter dem Filter aus halbgebranntem Dolomit od. dgl. ziemlich konstant auf einen günstigen
Wert zwischen 6,0 und 9,5 je nach Mineralsäure- und Kohlensäuregehalt ein, wenn die Filtergeschwindigkeit
einigermaßen konstant gehalten wird. Dieser pH-Wert ist für die Messung der Natriumionenkonzentration
sehr günstig.
Wird die Konzentration der Natriumionen hinter dem Kationenaustauscher laufend angezeigt oder
registriert, so kann eine optimale Betriebsgeschwindigkeit des Kationenaustauschers eingestellt werden
und außerdem kann, wenn der höchstzulässige Natriumgehalt angezeigt wird, der Austauscher rechtzeitig
regeneriert werden. Bei Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Gerätes sind Vorrichtungen
vorhanden, die, wenn der Meßwert der Natriumionenkonzentration eine bestimmte Größe erreicht,
den Regeneriervorgang des Kationenaustauschers einleiten.
Claims (3)
1. Verfahren zur Messung der Leistungsfähigkeit und des Erschöpfungszustandes von stark
ίο sauren Kationenaustauschern, insbesondere bei
Vollentsalzungsanlagen, dadurch gekennzeichnet,
daß hinter dem stark sauren Kationenaustauscher einem Meßwasserstrom zunächst die Η-Ionen bis zu einer Konzentration
von mindestens pH = 4 entzogen werden und dann die Natriumionenkonzentration mit Hilfe
einer alkalimetallionenempfindlichen Glaselektrode gemessen wird.
2. Gerät zum Durchführen des Verfahrens nach Anspruch 1, bestehend aus einer Kationenaustauscheranlage,
in deren Abflußleitung eine eine Glaselektrode enthaltende Meßzelle angeordnet ist, an die eine Anzeigevorrichtung angeschlossen
ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Glaselektrode alkalimetallionenempfindlich ist, und
daß zwischen der Meßzelle und der Kationenaustauscheranlage ein Filter mit Entsäurungsfilterstoffen,
z. B. halbgebranntem Dolomit od. dgl., eingeschaltet ist.
3. Gerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß Vorrichtungen vorhanden sind, die
bei Erreichen eines bestimmten Wertes der Natriumionenkonzentration die Regenerierung des
Kationenaustauschers einleiten.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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Family
ID=6935800
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19641498553 Withdrawn DE1498553A1 (de) | 1964-10-30 | 1964-10-30 | Verfahren und Geraet zur Messung der Leistungsfaehigkeit und des Erschoepfungszustandes von stark sauren Kationenaustauschern |
Country Status (5)
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DE (1) | DE1498553A1 (de) |
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NL (1) | NL6514064A (de) |
Families Citing this family (3)
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US5990684A (en) * | 1997-12-02 | 1999-11-23 | Merrill; John H. | Method and apparatus for continuously monitoring an aqueous flow to detect and quantify ions |
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- 1965-10-28 BE BE671560D patent/BE671560A/xx unknown
- 1965-10-29 NL NL6514064A patent/NL6514064A/xx unknown
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Also Published As
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