DE2363589C3 - Verfahren zum Entfernen von Schwefeldioxid aus Industrieabgasen - Google Patents
Verfahren zum Entfernen von Schwefeldioxid aus IndustrieabgasenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entfernen von Schwefeldioxyd aus Industrieabgasen, bei dem die
Abgase in einem Gasreinigungsturm mit einer wäßrigen Waschflüssigkeit, welche mindestens eine mit dem SO2
reagierende Alkali- oder Erdalkaliverbindung enthält, unter Bildung eines ersten Reaktionsproduktes in
Kontakt gebracht werden, die das erste Reaktionsprodukt enthaltende Waschflüssigkeit vom Boden des
Gasreinigungsturms in das stromaufwärts gelegene Ende eines gefüllten und kontinuierlich durchströmten
Reaktionsbehälters überführt wird, in welchem das erste Reaktionsprodukt in ein stabileres zweites Reaktionsprodukt umgesetzt wird, kontinuierlich ein erster Anteil
der das zweite Reaktionsprodukt enthaltenden wäßrigen Flüssigkeit aus dem Reaktionsbehälter ausgetragen
wird und ein zweiter Anteil wieder dem Gasreinigungsturm zugeführt wird.
Vom Standpunkt der Umweltverschmutzung aus betrachtet wird die Menge an Schwefeldioxyd, die mit
Industrieabgasen in die Atmosphäre gelangt, mit zunehmender Sorge betrachtet Man ist daher ständig
bemüht, Verfahren zu entwickeln, mit deren Hilfe es möglich ist, das in den Industrieabgasen enthaltene
Schwefeldioxyd soweit wie möglich daraus zu entfernen, bevor diese in die Atmosphäre abgelassen ν erden.
ίο Diese Verfahren basieren im Prinzip auf der Verwendung eines Reinigungssystems, in dem ein mit
Schwefeldioxyd reagierender Stoff als Reaktionspartner im Oberschuß enthalten ist Diese bekannten
Verfahren haben jedoch zwei schwerwiegende Nachtei
ie, die den Vorteil der Schwefeldioxydentfernung
wieder aufwiegen. Der erste Nachteil ist der, daß zusätzliche Kosten entstehen für das im Überschuß zu
verwendende, mit Schwefeldioxyd reagierende Material. Der zweite Nachteil liegt in der großen Menge von
dabei anfallenden Abfallstoffen, die aus einem solchen System ihrerseits wieder entfernt werden müssen. Auch
dieser Abfall muß nämlich in einer Weise beseitigt werden, die mit den herrschenden Umweltschutzvorschriften vereinbar ist Außerdem kann in einem solchen
System der pH-Wert der darin enthaltenen Flüssigkeiten, insbesondere in der Reinigungs- oder Kontaktzone
des Gaswäschers, erheblich schwanken, was durch Schwankungen des Schwefelgehaltes in dem öl oder
durch Schwankungen in dem Verhältnis von Zusatz zu
öl oder auch durch Änderungen der Reaktionsfähigkeit
des mit dem Sch*efeldioxyd reagierenden Stoffes bedingt ist.
Dabei hat sich gezeigt, daß der Gaswäscher selbst von Säure angegriffen wird, wenn der pH-Wert in der
v, Kontaktzone zu niedrig ist Ist der pH-Wert aber zu
hoch, so treten in der Kantaktzone Ausscheidungen
oder Ausfällungen auf, die zu Niederschlägen führen, die
den Wirkungsgrad der Gesamtanlage herabsetzen.
befriedigenden Reinigung industrieller Abgase in einem Gaswäscher die Strömungsgeschwindigkeit des hindurchströmenden Gases innerhalb des Bereiches von
einigen hundert Metern pro Minute gehalten werden muß. Um diesen Anforderungen zu genügen, wurden
umweltfreundliche Anlagen mit einer Vielzahl von Gaswäschern geschaffen, die parallel zueinander arbeiten und wahlweise entsprechend der Schwankung der
Gasmenge oder der Giftstoffbelastung des Gases in den Gasstrom ein- bzw. ausgeschaltet werden können. Auf
diese Weise wird die Strömungsgeschwindigkeit der industriellen Abgase in einem vorgegebenen Gaswäscher innerhalb einer geeigneten Größenordnung
gehalten. Die Verwendung einer Vielzahl von parallel zueinander geschalteten Gaswäschern bringt jedoch
das Problem mit sich, daß das mit dem Schwefeldioxyd reagierende Material konzentrationsmäßig optimiert
und gesteuert werden muß und daß auch der pH-Wert in den verschiedenen Gaswäschern optimiert und
gesteuert werden muß.
M Da die Rohrleitungen, in denen das industrielle Abgas
von dem Ort der Entstehung zu den verschiedenen parallel geschalteten Gaswäschern geführt ν ird, sich in
Bezug auf ihre Länge und Gestalt beträchtlich voneinander unterscheiden können, sind die Anforde-
b5 rungen an das mit Schwefeldioxyd reagierende Material
häufig von Gaswäscher zu Gaswäscher sehr verschieden, was dazu führt, daß in jedem der Gaswäscher
unterschiedliche optimale Schwefeldioxyd-Entfernungs-
bedingungen vorliegen. Derartige Schwankungen können zu vergleichbaren Schwankungen in Bezug auf die
pH-Werte in den Kontaktzonen der Gaswäscher führen.
Das gilt auch für das aus der deutschen Offenlegungsschrift
21 38 666 bekannte Verfahren zum kontinuierlichen Behandeln SOj-haltiger Industrieabgase, bei dem
man die Abgase in der Kontaktzone eines Gasreinigungsturms mit einem flüssigen Medium unter Bildung
eines ersten Reaktionsprodukts in Berührung bringt, wobei das wäßrige Medium wenigstens einen sich mit
SO2 umsetzenden Stoff enthält, bei dem es sich um eine
Alkali- oder Erdalkaliverbindung handelt. Das in erster Linie das erste Reaktionsprodukt enthaltende wäßrige
Medium wird vom Boden des Gasreinigungsturms in is das stromaufwärts gelegene Ende eines gefüllten und
kontinuierlich durchströmten Reaktionsbehälters überführt, in dem das erste Reaktionsprodukt in ein
stabileres zweites Reaktionsprodukt umgewandelt wird. Ein erster Anteil des das zweite Reaktionsprodukt
enthaltenden wäßrigen Mediums wird kontinuierlich aus dem Reaktionsbehälter ausgetragen und ein zweiter
Anteil des wäßrigen Mediums wird wieder in den Gasreinigungsturm eingefünrt.
Die bei diesem Verfahren auftretenden Umsetzungen zwischen den Alkali- und Erdalkaliverbindungen und
SO2 sind ebenso wie die Folgereaktionen davon in hohem Maße pH-Wertabhängig, der aus den weiter
oben angegebenen Gründen starken Schwankungen unterliegt. Außerhalb eines optimalen pH-Wertbereiches
findet jedoch entweder keine ausreichende Umsetzung statt oder es bilden sich unerwünschte
Niederschläge. Auch tritt ein Mehrverbrauch an in Kreislauf geführter Reaktionslösung auf.
Aufgabe der Erfindung war es daher, den pH-Wert der Flüssigkeit sowohl bei der ersten Umsetzung im
Gasreinigungsturm als auch bei der zweiten Umsetzung im Reaktionsbehälter unter Berücksichtigung der
jeweiligen Reaktionsbedingungen optimal zu steuern, um so eine optimale und genau kontrollierbare
Entfernung von SO2 aus Industrieabgasen zu ermöglichen.
Es wurde nun gefunden, daß diese Aufgabe Dei einem Verfahren der eingangs genannten Art erfindungsgemäß
dadurch gelöst werden kann, daß in einer ersten, am stromaufwärts gelegenen Ende de* Reaktionsbehälters
angeordneten Meßstelle die Reaktionsbedingungen ermittelt werden und der pH-Wert der Flüssigkeit
selbsttätig auf der Grundlage eines Vergleichs zwischen dem ermittelten und einem vorgegebenen Sollwert
eingestellt wird, daß in einer zweiten gegenüber der ersten Meßstelle stromabwärts gelegenen Meßstelle in
dem Reaktionsbehälter die Reaktionsbedingungen ermittelt werden und der pH-Wert ebenfalls selbsttätig
auf der Grundlage eines Vergleiches zwischen dem ermittelten und einem zweiten vorgegebenen Sollwert
eingestellt wird, und daß das zweite Reaktionsprodukt aus dem ersten, aus dem Reaktionsbehälter ausgetragenen
Anteil der Flüssigkeit entfernt und die Flüssigkeit wieder in den Reaktionsbehälter zurückgeführt wird.
Als Folge der effindüngsgemaß vorgesehenen Steuerung
des pH-Wertes braucht nur eine Mindestmenge an Reagentien zugegeben und im Kreislauf geführt zu
werden. Dadurch wird außerdem eine quantitative Absorption des SO2 aus den industriellen Abgasen in der
kürzest-möglichen Zeit erreicht, wobei auch die Folgereaktionen in der kOrzest-möglichen Zeit und so
vollständig wie möglich ablaufen. Das erfindungsgemäße Verfahren ist äußerst wirksam, wirtschaftlich
vorteilhaft, leicht durchzuführen und ohne Schwierigkeiten
auf !ndustrieabgase mit beliebigem SOrGehal·:
anwendbar. Durch Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahren wird ein Großteil der bisher benötigten
technischen Einrichtungen überflüssig. Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der
pH-Wert nicht nur am Einlauf, sondern auch am Auslauf des Reaktionsbehälters bestimmt und mit einem
vorgegebenen Wert verglichen, wonach je nach dem gemessenen pH-Wert wäßrige Reaktionslösung bzw.
Wasser zugegeben wird. Hierdurch ist nicht nur eine optimale Steuerung der Umsetzung innerhalb des
Reaktionsbehälters, sondern auch der im Gasreinigungsturm ablaufenden Umsetzung möglich. Gemäß
einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird der zweite vorbestimmte Sollwert teilweise auf der
Grundlage der in der ersten Meßstelle in dem Reaktionsbehälter ermittelten Werte dahingehend
bestimmt, daß der zweite Anteil der dem Gasreinigungsturm wieder zugeführten Flüssigkeit eine optimale
Konzentration im Hinblick auf die L'.nsetzung mit den darin enthaltenen Industrieabgasen besitzt.
Der pH-Wert der Flüssigkeit wird sowohl in der ersten Meßstelle als auch in der zweiten Meßstelle
vorzugsweise auf einen Wert zwischen 2 und 10 eingestellt. Als mit SO2 reagierende Alkali- oder
Erdalkaliverbindungen werden vorzugsweise Calciumhydroxyd, Calciumcarbonat, Calciumbicarbonat, Natriumcarbonat,
Natriumbicarbonat, natürlich vorkommende Mineralien, wie Torona und Nahcolit, einzeln oder in
Form von Mischungen verwendet.
Das SO2 enthaltende Industricabgas kann in eine
Vielzahl von Gasströmen unterteilt werden, die unabhängig voneinander in einer gesonderten Reinigungsanlage
gereinigt werden, und in jeder gesonderten Reinigungsanlage wird der pH-Wert mit Hilfe von
unabhängigen Meßstellen ermittelt und selbsttätig auf den gewünschten Wert eingestellt.
Weiterhin kann der Reaktionsbehälter als Vorratsbehälter für die in die Kontaktzone des Gasreinigungsturms
einzuführende Flüssigkeit verwendet werden. Dadurch wird sichergestellt, daß die in die Kontaktzone
eingeführte Flüssigkeit einen optimalen pH-Wert besitzt.
Als Waschflüssigkeit wird beim erfindungsgemäßen Verfahren vorzugsweise Wasser verwendet, als mit
Schwefeldioxyd reagierendes Material wird besonders bevorzugt Calciumhydroxyd (Ca(OH)2) verwendet, da
sich das Kation dieser Verbindung sehr leicht mit Schwefeldioxyd umsrtzt und das Anion gleichzeitig der
Einstellung des pH-Wertes der Reaktionsbedingunger dient. Wenn als mit SO2 reagierendes Material ein
nk-hth/droxidisches Alkali- oder Erdalkalisalz verwendet
wird, wird zur Einstellung des pH-Wertes der wäßrigen Flüssigkeit beispielsweise Natriumhydroxyd
verwendet. Es kann auch von Vorteil sein. Vanadiumverbindungen in geringen Mengen zu verwenden, um
die Umsetzung zwischen den Alkali- oder Erdalkaliverbindungen und dem Schwefeldioxyd zu beschleunigen.
Das erfindungsgemäße Verfahren arbeitst sehr
wirtschaftlich und mit einem hohen Wirkungsgrad, insbesondere dann, wenn eine Vielzahl von parallel
geschalteten Gasreinigungstürmen verwendet wird, um einen starken SO2· haltigen Industrieabgasstrom zu
bearbeiten.
Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert, die in schematischer
Form die Arbeitsweise des erfindungsgemäßen Verfahrens sowie den Aufbau einer zur Durchführung dieses
Verfahrens geeigneten Vorrichtung zeigt.
Die heißen SO2-haltigen Industrieabgase treten in
den Gaseinlaß IO eines Gasreinigungsturmes 11 ein, in
dem sie zunächst mit einer Flüssigkeit aus einer Düse 12 in Kontakt kommen, die eine sich mit Schwefeldioxyd
umsetzende Alkali- oder Erdalkaliverbindung hält. Das Gas strömt dann durch den Bodenbereich des
Gasreinigungsturmes und nach oben durch eine Prallplatte 14. durch die Kontaktzone 15, hinter die
Düsen 13 und durch einen Wasserabscheider 16, worauf das Gas durch den Kamin 17 abzieht.
Das in den Industricabgasen enthaltene Schwefeldioxyd
reagiert in der Kontaktzone 15 mit dem mit Schwefeldioxyd reagierenden Material, das in der
Flüssigkeit enthalten ist, die aus den Düsen 12 und 13 austritt. Dabei wird ein erstes Reaktionsprodukt
gebildet. Dieses erste Reaktionsprodukt ist in der Flüssigkeit enthalten und wird am Boden des Kühlturmes
gesammelt. Durch eine Leitung 18 wird das erste Reaktionsprodukt in das stromaufwärts gelegene Ende
eines gefüllten, kontinuierlich durchströmten Reaktionsbehälters 19 eingeführc. Die das erste Reaktionsprodukt
enthaltende Flüssigkeit wird in das Reaktionsgefäß 19 überführt, worin das erste Reaktionsprodukt durch
weitere Umsetzung in ein stabileres zweites Reaktionsprodukt überführt wird.
Im Reaktionsbehälter 19 sind Ablenk- oder Pralleinrichtungen
21 vorgesehen, um ein vollständigeres Durchmischen der in dem Behälter enthaltenen
Flüssigkeit zu erzielen. Die Ablenkeinrichtung 21 ist so angeordnet, daß mit ihrer Hilfe ein Teil des Reaktionsgefäßes 19 abgeteilt wird. Diese Unterteilung macht es
erforderlich, daß die in das stromaufwärts gelegene obere Ende des Reaktionsgefäßes eintretende Flüssigkeit
über die erste Prallplatte 21/4 fließt, um in den abgeteilten Bereich zu gelangen. Dadurch wird in dem
abgeteilten Bereich eine homogenere Flüssigkeitszusammensetzung erzielt. Eine erste Meßstelle 22 ist in
dem abgeteilten Bereich nahe dem stromaufwärts gelegenen oberen Ende des Reaktionsgefaües vorgesehen.
Die Meßstelle 22 überwacht die Reaktionsbedingungen am stromaufwärts gelegenen oberen Behälterende.
Ein Rechner 23 empfängt von der MeQstelle 22 die aufgenommenen Informationen und vergleicht diese mit
einem festgelegten Sollwert. Zeigt der Vergleich, daß es erforderlich ist, eine Einstellung des pH-Wertes auf
einen Wert zwischen 2 und 10 auf der pH-Wert-Skala vorzunehmen, um die Reaktionsbedingungen optimal zu
gestalten, so veranlaßt der Rechner das öffnen eines in einer Leitung 24 angeordneten Ventils 25, worauf
frische Flüssigkeit in den Reaktionsbehälter eintritt Diese frische Flüssigkeit enthält ein mit Schwefeldioxyd
reagierendes Kation und OH-Ionen, beispielsweise eine wäßrige Lösung vom Calciumhydroxyd. Es ist zu
beachten, daß das mit Schwefeldioxyd reagierende Material und die OH-Ionen der frischen Flüssigkeit in
einer Leitung 28 im geeigneten stöchiometrischen Verhältnis miteinander kombiniert werden, so daß keine
Anreicherung von Kationen bei gleichzeitiger Verarmung an OH-Ionen in dem Reaktionsbehälter auftritt.
Eine zweite Meßstelle 26 ist stromabwärts von der ersten Meßstelle 22 angeordnet und in der bereits
erwähnten Weise werden die von der McSsteüe 26
abgegebenen Signale auf einen Rechner 27 aufgegeben, der seinerseits den pH-Wert auf einen zwischen 2 und
10 auf der pH-Wert-Skala liegenden Wert am stromabwärts gelegenen unteren Ende des Behälter
einstellt, was durch öffnung eines Ventils 30 in de Leitung 28 erfolgt. In der Zwischenzeit, in welcher di
Flüssigkeit über die zweite Ablenkeinrichtung 210 an
stromaufwärts gelegenen oberen Behälterende um längs der Längsausdehnung des Reaktionsbehälter
fließt, reagiert das erste Reaktionsprodukt weitei wobei es sich zu einem stabileren zweiten Reaktions
produkt umsetzt. Wegen der raschen und exakte
to pH-Werteinstellung werden die Reaktionsbedingunge
in dem Reaktionsbehälter auf optimalen Werte gehalten und das sich mit Schwefeldioxyd umsetzend
Material wird mit höchstem Wirkungsgrad genutzt. Au diese Weise wird der Rcinigungsvorgang auf sch
wirtschaftliche Weise geführt und es fällt nur ein seh geringer Anteil an Abfall an. Das Reaktionsprodukt is
im wesentlichen fest und scheidet sich auf dem Bode des Reaktionsbehälters ab, von wo es durch ein
Austragleitung 31 und durch eine Pumpe 32 abgeführ wird, um durch Filtern oder Zentrifugieren oder au
andere Weise getrennt zu werden, wobei die unver brauchtes, sich mit Schwefeldioxyd umsetzendes Mate
rial enthaltende Waschflüssigkeit als reklassifiziertc Wasser durch eine Leitung 33, die nicht vollständi
2". dargestellt ist, wieder in den Reaktionsbehältc zurückgeführt wird.
Ein zweiter Teil der Flüssigkeit wird durch eine Auslaß 3·», eine Pumpe 36, eine Leitung 37 und ein Vent
39 einer Meßstelle 38 abgeführt, die an der Verbin
in dungsstelle der Leitungen 41 und 42 angeordnet ist. Di
Meßstelle 38 bestimmt den Rückfluß der Flüssigkei durch die Leitungen 41 und 42 zu den Düsen 12 bzw. M
Es ist zu beachten, daß die Düsen 12 und 13 in der Gasreinigungsturm U angeordnet sind, um einei
i) bestmöglichen Kontakt zwischen Flüssigkeit und Gas zi
erzielen. Die Düse 12 ist im Abgaseinlaß angeordnet um so ausgerichtet, daß sie die Flüssigkeit, vorzugsweis
Wasser, in gleichsinniger Strömungsrichtung mit dei eintretenden Abgasen richtet. Andererseits ist die Düs
13 oberhalb der Kontaktzone 15 des Gasreinigungstur mes angeordnet und richtet die Flüssigkeit in
tu u«.tii
τυιι ul
Meßstelle 38 abgegebene Signal wird über eine Leitunj
43 den Rechnern 23 und 27 aufgegeben, wo es mi vergleichbaren Signalen verglichen wird, die aus den
Erfassen des Flüssigkeitsstromes durch die Ventile 25 30, 44 und 46 stammen. Die durch die Leitung 43 dei
Rechnern aufgegebenen Signale werden ebenfalls mi Informationen verglichen, welche den Flüssigkeitsspie
so gel im Reaktionsbehälter betreffen, wobei H;es
Informationen oder Signale von den Meßstellen 22 um 26 abgegeben werden. Diese Signale oder Informatio
nen werden von den Rechnern verwendet, um dei Flüssigkeitsspiegel im Reaktionsbehälter zu steuern
was in erster Linie durch die Steuerung des Frischwas serzuflusses in das System über eine Leitung 29 erfolgt
In diesem Zusammenhang ist zu beachten, daß de Rechner 23 mit dem Rechner 27 verbunden ist um au
diese Weise den Informationsaustausch zwischen dei Rechnern und die Steuerung des Flüssigkeitsspiegels in
Behälter zu gestatten. Es ist selbstverständlich aucl
möglich, einen einzigen Rechner anstelle der beide Rechner 23 und 27 zu verwenden. Außerdem ist e
möglich, die Düse 12 mit einer Frischwasserquelle ζ
&5 verbinden und die Flüssigkeit aus dem Reaktionsbehä ter lediglich durch die Leitung 42 und die Düse 13 in
Kreislauf zu führen.
Es ist zu beachten, daß die momentanen Verhältnissi
in der Waschzone des Gasreinigiingsiurmes nicht erfaßt
werden. Dieses hat seinen Grund darin, daß die Verhältnisse oder Bedingungen in der Reinigungszone
instabil sind und daß demzufolge die von einer in dieser Zone angeordneten Überwachungseinrichtung ermittelten
Informationen fehlerhaft und wechselhaft sind, so daß sie !«eine genaue Wiedergabe der gesamten
Reaktionsbedingungen in der Kontaktzone darstellen. Es hat sich jedoch gezeigt, daß durch Ermittlung der
Reaktionsbedingungen indem Reaktionsbehälter 19die
Zusammensetzung der \<m den Düsen 12 und 13
abgegebenen flüssigkeit besser steuerbar ist als erforderlich. In diesem Zusammenhang ist weiiei /ti
beachten, dal) die Meßsielle 22 in tier Nähe des
stromaufwärts gelegenen Indes des Ke.iktionsbehälters
19 angeordnet ist und eine repräsentative homogene
Flüssigkeitsmenge faßt, kurz nachdem dieselbe den
Gasreinigungsturm verlassen hat. Diese Information wird auf den Rechner 23 aufgegeben, in dem sie mit
einem festgelegten Sollwert verglichen wird, welcher die anzustrebende optimale Zusammensetzung der
Flüssigkeit an diesem Punkt wiedergibt. Sodann wird diese Information auf den Rechner 27 aufgegeben, in
dem sie mit der Information der Meßstelle 26 verglichen wird, welche die Zusammensetzung der Flüssigkeit
angibt, bevor dieselbe durch die Düsen 12 und 13 in den
Gasreinigungsturm eingeführt wird. Der Rechner 27 kann dann die verschiedenen Flüssigkcitsströinc durch
die Leitungen 28, 29 und 33 einstollen, um die notwendige genaue Zusammensetzung derjenigen Flüssigkeit
zu erzielen, welche dem Gasreinigungsturm zugeführt wird, wobei dieses auf der Grundlage einer
Zusammensetzung erfolgt, die vom Rechner 23 als erforderlich bestimmt wurde.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren zum Entfernen von Schwefeldioxyd aus Industrieabgasen, bei dem die Abgase in einem
Gasreinigungsturm mit einer wäßrigen Waschflüssigkeit, welche mindestens eine mit dem Schwefeldioxyd reagierende Alkali- oder Erdalkaliverbindung enthält, unter Bildung eines ersten Reaktionsproduktes in Kontakt gebracht werden, die das erste
Reaktionsprodukt enthaltende Waschflüssigkeit vom Boden des Gasreinigungsturms in das stromaufwärts gelegene Ende eines gefüllten und kontinuierlich durchströmten Reaktionsbehälters überführt
wird, in welchem das erste Reaktionsprodukt in ein stabileres zweites Reaktionsprodukt umgesetzt
wird, kontinuierlich ein erster Anteil der das zweite Reaktionsprodukt enthaltenden wäßrigen Flüssigkeit aus dem Reaktionsbehälter ausgetragen wird
und ein zweiter Anteil wieder dem Gasreinigungsturm zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß in einer ersten, am stromaufwärts gelegenen Ende des Reaktionsbehälters angeordneten Meßstelle die Reaktionsbedingungen ermittelt werden
und der pH-Wert der Flüssigkeit selbsttätig auf der Grundlage eines Vergleiches zwischen dem ermittelten und einem vorgegebenen -Sollwert eingestellt
wird,
daß in einer zweiten, gegenüber der ersten Meßstelle stromabwärts gelegenen Meßstelle in
dem Reaktionsbehälter die Reaktionsbedingungen ermittelt werden und der pH-Wert ebenfalls
selbsttätig auf der Gsundlag eines Vergleichs
zwischen dem ermittelten und einem zweiten vorgegebenen Sollwert eingestell wird, und
daß das zweite Reaktionsprodukt aus dem ersten, aus dem Reaktionsbehälter ausgetragenen Anteil
der Flüssigkeit entfernt und die Flüssigkeit wieder in den Reaktionsbehälter zurückgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite vorbestimmte Sollwert
teilweise auf der Grundlage der in der ersten Meßstelle in dem Reaktionsbehälter ermittelten
Werte dahingehend bestimmt wird, daß der zweite Anteil der dem Gasreinigungsturm wieder zugeführten Flüssigkeit eine optimale Konzentration im
Hinblick auf die Umsetzung mit den darin enthaltenen Industrieabgasen besitzt.
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