DE934350C - Verfahren zur Entfernung von Kupfer aus waessrigen Fluessigkeiten - Google Patents

Verfahren zur Entfernung von Kupfer aus waessrigen Fluessigkeiten

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DE934350C
DE934350C DEF9723A DEF0009723A DE934350C DE 934350 C DE934350 C DE 934350C DE F9723 A DEF9723 A DE F9723A DE F0009723 A DEF0009723 A DE F0009723A DE 934350 C DE934350 C DE 934350C
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DE
Germany
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copper
ions
activated carbon
reaction
aqueous fluids
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Expired
Application number
DEF9723A
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English (en)
Inventor
Georg Dr Brinkmann
Max Dr Zimmermann
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Bayer AG
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Bayer AG
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Publication date
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Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01JCHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
    • B01J41/00Anion exchange; Use of material as anion exchangers; Treatment of material for improving the anion exchange properties
    • B01J41/02Processes using inorganic exchangers

Description

  • Verfahren zur Entfernung von Kupfer aus wäßrigen Flüssigkeiten Die Anwesenheit von Kupfer selbst in kleinsten Mengen im Speisewasser von Hochdruckdampfkesseln ist äußerst bedenklich, weil das zunächst als Ion oder in komplexer Form gelöste Element durch Ladungsaustausch oder Reduktion an bestimmten Stellen der Kesselanlage metallisch abgeschieden wird und dort Anlaß zu Lokalelementkorrosion geben kann. Das normale Ionenaustauschverfahren zur Entfernung des Kupfers ist bei sehr geringen Konzentrationen nicht ausreichend wirksam, da sich Hydrolysegleichgewichte unter Beteiligung der kationenaustauschenden Gruppen einstellen. Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur praktisch restlosen Entfernung vom Kupfer aus wäßrigen Flüssigkeiten, insbesondere aus Kondensaten, Kesselspeisewasser, Lösungsmitteln für pharmazeutische Zwecke, das dadurch gekennzeichnet ist, daß die zu entkupfernde wäßrige Flüssigkeit mit einer Aktivkohle mit freien basischen Gruppen in Berührung gebracht wird.
  • Die Anwesenheit einer ausreichenden Anzahl von freien basischen Gruppen in der Aktivkohle läßt sich aus dem Verhalten bei der Reaktion mit starken Säuren und Basen ableiten. Für die Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist eine Aktivkohle geeignet, wenn sie hierbei ein Verhalten zeigt, das der folgenden Vorschrift entspricht: 1 g der Kohle wird zunächst 3 bis 4 Stunden mit einem gemessenen Volumen Salzsäure bestimmter Konzentration (z. B.
  • 0,05 n) geschüttelt und dann so lange gewaschen, bis die Reaktion des ablaufenden Wassers neutral ist.
  • Darauf wird das mit Salzsäure behandelte Präparat in analoger Weise mit Natronlauge der gleichen Konzentration geschüttelt; die Menge Chioflonen, die hierbei von der Kohle an die Lauge abgegeben wird, muß mindestens 0,2 mval betragen. Nach dem Waschen bis zur neutralen Reaktion des ablaufenden Wassers wird erneut mit Salzsäure der gleichen Konzentration geschüttelt, die Mengen H-Ionen und Cl'-Ionen, die jetzt durch die Kohle verbraucht worden sind, müssen nahezu äquivalent sein. Die Menge der verbrauchten Cl-Ionen soll nicht mehr als O,I mval kleiner sein als die der H-Ionen. Die Menge der bei der vorangehenden Reaktion mit Natronlauge verbrauchten OH-Ionen darf nicht größer sein als die der H-Ionen bei der zweiten Behandlung mit Salzsäure; sie ist im allgemeinen einige Hundertstel bis höchstens O,I mval kleiner. Wenn I g der Aktivkohle ohne vorherige Behandlung mit Salzsäure mit einem gemessenen Volumen 0,05 n Natronlauge 3 bis 4 Stunden geschüttelt wird, so dürfen nur Spuren von Anionen (C1', SO,=", NO3') an die Lauge abgegeben werden, während der Verbrauch an OH-Ionen um mehr als 0,1 mal kleiner sein muß als der der H-Ionen, der bei dem obigen Reaktionszyklus nach der Behandlung mit Natronlauge festzustellen ist.
  • Das als Hydroxyd oder basisches Salz abgeschiedene Kupfer wird anscheinend an der Kohleoberfläche durch Adsorption festgehalten. Durch Ammoniaklösung oder verdünnte Säure wird nur ein Teil wieder in Lösung gebracht. Die Anwesenheit von Komplexbildnern, die Kupfer in kationische oder anionische Komplexe überführen, setzt die Fähigkeit der basischen Aktivkohle zur Entfernung des Kupfers herab, so daß es vorteilhaft ist, den Komplex vorher zu zerstören. Lösungen, die sauer reagieren, werden vorteilhaft in bekannter Weise von den Säuren befreit, bevor die Entkupferung gemäß der Erfindung durchgeführt wird.
  • Die Verwendung von basischer Aktivkohle zur Entfernung von Kupfer aus wäßrigen Lösungen beschränkt sich nicht auf die Behandlung von Kesselspeisewasser. Sie kann auch dienlich sein, wenn es sich darum handelt, geringe Mengen von Schwermetallen aus solchen Lösungen zu entfernen, bei denen die katalytischen Eigenschaften der entsprechenden Metallionen sich schädlich auswirken.
  • Sowohl in dem letzteren Falle wie auch bei der Behandlung von Kesselspeisewasser ist eine manchmal vorteilhafte Kombination mit der Entfernung von Sauerstoff mittels reduzierender Stoffe, wie Hydrazinhydrat, möglich, da die Abscheidung des Kupfers durch die Anwesenheit des Hydrazinhydrats nicht behindert und die katalytische Fähigkeit der Aktivkohle zur Steigerung der Geschwindigkeit der Reaktion von gelöstem Sauerstoff mit Hydrazinhydrat durch die Gegenwart von Kupfer in der Kohle nicht beeinträchtigt wird.
  • Bei einem bekannten Verfahren werden Kationenaustauscher, die aus kohlenstoffhaltigen Substanzen hergestellt sind, zur Anreicherung von Metallionen aus verdünnten Lösungen verwendet, wobei die damit verknüpfte Regeneration durch Austausch gegen andere Kationen oder gegen Wasserstoffionen bewirkt wird. Die hierbei zu verwendenden Ionenaustauscher sind keine Aktivkohlen im üblichen Sinne. Es liegt in dem Wesen des Austauschvorganges als Gleichgewichtsreaktion, daß die Entfernung bestimmter Ionen, z. B. Cu", aus der Lösung bei sehr geringen Konzentrationen nicht mehr gelingt. Demgegenüber wird in dem neuen Verfahren Aktivkohle zur Entfernung von Schwermetallionen verwendet, die nicht den Charakter eines Kationenaustauschers hat, sondern den eines Anionenaustauschers mit freien basischen Gruppen, d. h. solchen, die in der OH-Form vorliegen. Die Entfernung der Metallionen mittels einer derartigen Aktivkohle wird durch eine hydrolytische Reaktion an der Oberfläche bewirkt, wobei die Abscheidung in Form einer basischen, sehr schwer löslichen Verbindung erfolgt, die zusätzlich adsorptiv festgehalten wird. Die Reaktion ist unter den in verdünnten, wäßrigen, nahezu neutralen Lösungen gegebenen Bedingungen irreversibel. Das Verfahren ermöglicht die Entfernung von Ionen hydrolysierbarer Salze noch bei Konzentrationen, bei denen das Ionenaustauschverfahren versagt.
  • Ein weiteres bekanntes Verfahren verwendet zur Rückgewinnung von Kupfer aus Abfallaugen die Adsorption an großoberflächigen Körpern, darunter auch Aktivkohle. Die Tatsache, daß das adsorbierte Kupfer mit verdünnter Säure zurückgewonnen werden kann, zeigt, daß es sich hier um eine adsorptive Bindung handelt, die reversibel ist. Auch bei dieser Form der Bindung geht die Aufnahmefähigkeit bei geringen Konzentrationen stark zurück, so daß das Verfahren zur Abscheidung von Schwermetallionen in starker Verdünnung nicht geeignet ist. Das Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung benutzt zur Entfernung des Kupfers bzw. anderer Schwermetallionen eine chemische Reaktion an der Oberfläche von Aktivkohle, die zur irreversiblen Abscheidung von basischen Verbindungen auf der Kohleoberfläche führt und die eine Entfernung der in Frage kommenden Ionen noch bei sehr geringen Konzentrationen gestattet, bei denen die Adsorption keine ausreichende Wirkung mehr hat.
  • Für dieses Verfahren sind nur solche Aktivkohlen geeignet, die freie basische Gruppen enthalten. Eine wiederholbare Rückgewinnung des aufgenommenen Schwermetalls kommt aus wirtschaftlichen Gründen kaum in Frage, weil bei den notwendigen Operationen die basischen Gruppen blockiert oder zerstört werden.
  • Bei dem neuen Verfahren wird also die spezielle Aktivkohle im allgemeinen nur einmal eingesetzt, sein Anwendungsbereich ist ein anderer als die Rückgewinnung von Metallionen. Ein Unterschied gegenüber dem auf Adsorption beruhenden Verfahren besteht auch darin, daß die Abscheidung mittels chemischer Reaktion an der Kohleoberfläche durch die Gegenwart von Ammoniak wegen der Bildung komplexer Verbindungen, die weniger zur Hydrolyse neigen, be einträchtigt wird.
  • PATENTANSPRtJCHE: I. Verfahren zur Entfernung von Kupfer aus wäßrigen Flüssigkeiten, insbesondere aus Kondensaten, Kesselspeisewasser, Lösungsmitteln für pharmazeutische Zwecke mittels Aktivkohle, dadurch gekennzeichnet, daß eine Aktivkohle mit freien basischen Gruppen verwendet wird.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß zur gleichzeitigen Entfernung des Sauerstoffs der wäßrigen Flüssigkeit vorher ein Reduktionsmittel wie Hydrazinhydrat zugesetzt wird. ~~~~~~~ Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 505 826; französische Patentschrift Nr. 8o8 997.
DEF9723A 1952-08-17 1952-08-17 Verfahren zur Entfernung von Kupfer aus waessrigen Fluessigkeiten Expired DE934350C (de)

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Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE505826C (de) * 1928-04-26 1930-09-09 I G Farbenindustrie Akt Ges Rueckgewinnung von Kupfer aus Abfallaugen
FR808997A (fr) * 1935-08-05 1937-02-19 Phillips & Pain Ets Procédé de récupération de sels métalliques à partir de solutions

Patent Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE505826C (de) * 1928-04-26 1930-09-09 I G Farbenindustrie Akt Ges Rueckgewinnung von Kupfer aus Abfallaugen
FR808997A (fr) * 1935-08-05 1937-02-19 Phillips & Pain Ets Procédé de récupération de sels métalliques à partir de solutions

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