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Die Erfindung bezieht sich auf eine Zusammentragmaschine für Druckbogen
mit mehreren nebeneinander angeordneten Anlegestationen, denen je ein über einer
kontinuierlich bewegten Förderkette mit Mitnehmern liegender Auflagetisch zugeordnet
ist, auf den die Druckbogen vom Stapel mittels einer Greifertrommel ablegbar sind.
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Bei derartigen Zusammentragmaschinen befindet sich unter jeder Anlegestation,
auf die ein Stapel aus gefalzten oder ungefalzten Papierbogen aufgelegt wird, eine
kontinuierlich umlaufende, mit einer Greifervorrichtung versehene Trommel, die den
jeweils untersten Papierbogen, von dem eine vorstehende Kante mittels eines ortsfesten
schwenkbar gelagerten Saugers in den Bereich der Greifervorrichtung gezogen wird,
erfaßt und auf einen unter der Trommel angeordneten Auflagetisch ablegt, von dem
der Papierbogen von einem Mitnehmer der unter den Auflagetischen aller Anlegestationen
kontinuierlich entlangbewegten Förderkette abgestreift und weitertransportiert wird.
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Bei der bekannten Bauweise einer Zusammentragmaschine verlaufen die
Drehachsen der Greifertrommeln quer zur Förderrichtung der Förderkette. Hierbei
werden die von den Greifertrommeln abgezogenen Papierbogen in Förderrichtung auf
ortsfeste Auflagetische abgelegt, wodurch die Papierbogen vor der Übernahme durch
die Förderkette eine gewisse Vorbeschleunigung erfahren. Derartige Zusammentragmaschinen
haben jedoch den Nachteil, daß sie einen aufwendigen Antrieb für die Greifertrommeln
erfordern. Darüber hinaus sind beim Zusammentragen gefalzter Papierbogen diese zusätzlich
mit einem Überfalz zu versehen und mit dem Überfalz voraus abzuziehen und auf den
Auflagetisch aufzulegen. Ferner müssen die zusammengetragenen Papierbogenstapel,
wenn sie einer nachgeschalteten Klebebindemaschine zugeführt werden sollen, um 900
um die vertikale Achse herumgedreht werden.
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Um die mit den vorerwähnten Zusammentragmaschinen verbundenen Schwierigkeiten
zu vermeiden, sind die in der Praxis gebräuchlichen Zusammentragmaschinen so ausgebildet,
daß die Greifertrommeln koaxial zueinander und mit ihrer Drehachse parallel zur
Förderrichtung der Förderkette angeordnet sind. Bei diesen bekannten Zusammentragmaschinen
wird der auf den ortsfesten Auflagetisch einer Anlegestation abgelegte Papierbogen
durch einen Mitnehmer der Förderkette momentan von Null auf die Laufgeschwindigkeit
der Förderkette beschleunigt. Einer Leistungssteigerung der Maschine durch eine
Erhöhung der Umlaufgeschwindigkeit der Greifertrommeln und der Förderkette sind
nun dadurch Grenzen gesetzt, daß sich oberhalb einer kritischen Geschwindigkeit
der Förderkette der Papierbogen verwirft und faltet und dadurch Betriebsstörungen
verursacht.
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Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, eine Zusammentragmaschine
der vorstehend zweitgenannten Bauart so zu verbessern, daß sie eine erhebliche Leistungssteigerung
gestattet.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Auflagetische
gemeinsam in Bewegungsrichtung der Förderkette hin und zurück verschiebbar gelagert
und durch ein Schubgestänge zur Aufnahme der Druckbogen zum Zeitpunkt der hinteren
Umkehrbewegung und Übernahme durch die Mitnehmer während der Bewegung in Kettenlaufrichtung
mit
einem Antrieb verbunden sind. Auf diese Weise werden die auf die Auflagetische abgelegten
Druckbogen vor der Übernahme durch die Förderkette vorbeschleunigt, so daß sie von
den Mitnehmern der Förderkette nicht mehr aus dem Stillstand heraus, sondern nur
noch von der Vorgeschwindigkeit der Auflagetische auf die Umlaufgeschwindigkeit
der Förderkette beschleunigt zu werden brauchen. Dadurch wird eine Leistungssteigerung
der Zusammentragmaschine von mindestens 1000/o ermöglicht.
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Vorteilhafterweise sind der Bewegungsablauf der Auflagetische und
die Förderbewegung der Förderkette derart aufeinander abgestimmt, daß die größte
Geschwindigkeit der Auflagetische mindestens gleich der halben Geschwindigkeit der
Förderkette ist und die Mitnehmer die Auflagetische zum Zeitpunkt ihrer größten
Geschwindigkeit überholen.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltungsform, die die Betriebssicherheit
der Zusammentragmaschine steigert, besteht darin, daß mindestens ein Verbindungshebel
des Schubgestänges eine Schnelltrennvorrichtung aufweist.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer Zusammentragmaschine
nach der Erfindung schematisch dargestellt. Es zeigt Fig. 1 eine Frontansicht der
Zusammentragmaschine, F i g. 2 ein Detail in vergrößerter Darstellung, Fig. 3 einen
Schnitt längs der LinieIII-III nach Fig. 2und F i g. 4 eine Schnelltrennvorrichtung
in vergrößerter Darstellung.
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Fig. 1 zeigt eine Zusammentragmaschine, welche ein auf horizontalachsigen
Trommeln in Richtung des Pfeils umlaufendes Förderband oder -kettel aufweist, das
mit von seiner Ebene quer abstehenden Mitnehmerstiften 2 versehen ist. Die vordere,
angetriebene Trommelwalze 3 ist in einem Gehäuse 4 gelagert, das den Antriebmotor
5 der Maschine enthält, von dem auch ein Kugelrad 6 in fester Getriebeverbindung
angetrieben wird. Mit dem Kegelrad 6 kämmt ein Kegelrad 7, das auf einer gemeinsamen
Antriebswelle 8 für eine Reihe von Anlegestationen 9 a, 9 b, 9c festsitzt, wobei
die genannte Welle 8 sich über dem oberen Trum des Förderbandes 1 parallel über
dessen Länge erstreckt.
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Über jeder dieser Anlegestationen 9 a, 9 b, 9c ist gehäusefest eine
Trägeranordnung für je einen Stapel S a, Sb, Sc von unter sich gleichen, gefalzten
oder ungefalzten Papierbogen montiert. Unter der Reihe von Stapeln ist ein an eine
Saugleitung angeschlossenes Saugrohr 11 parallel zur Welle 8 über derselben und
um seine Längsachse verdrehbar gelagert, an welchem Saugnäpfe derart angeordnet
sind, daß diese im Verdrehrhythmus des Saugrohres 11 jeweils den untersten Papierbogen
eines Stapels S in den Bereich der Greifertrommeln 12 bringen.
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Auf der Welle 8 sind drehfest kontinuierlich umlaufende Greifertrommeln
12 a, 12 b, 12 c mit exzentergesteuerten Greifern angeordnet, durch die jeweils
in einer oberen Drehlage der unterste Bogen eines StapelsS ergriffen und auf einen
Auflagetischl3a, 13 b, 13 c aufgelegt wird. Zwischen den Auflagetischen 13 und dem
Förderband 1 ist eine rostförmige Gleitfläche 14 angeordnet, welche aus parallelen,
leistenförmigen, mit Abstand voneinander angeordneten Metallführungen besteht, zwischen
denen die
Mitnehmerstifte 2 hindurch in den Bereich der Auflagetische
13 greifen.
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Die Auflagetische 13 sind an einem zur Welle 8 parallelen zylindrischen
Rohr 15 hängend befestigt, welches axial verschiebbar auf einer an den Wänden 17
gehäusefest angeordneten Rundstange 16 gelagert ist. Der Tisch 13 weist einen Längsschlitzl8
auf, durch welchen die Mitnehmerstifte 2 hindurchgreifen und einen auf dem Tisch
13 liegenden Bogen auf die Gleitfläche 14 und auf dieser weiterschieben.
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Der Auflagetisch 13 (Fig.3) ist an seinem, mit Bezug auf die Förderrichtung
hinteren Ende durch eine Wand 19 begrenzt, welche durch eine Rippe 20 versteift
ist und mit dem Tisch 13 eine Einheit bildet.
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Die Wand 19 dient als Rückhalt für einen auf dem Auflagetisch 13 befindlichen
Papierbogen, damit er trotz seiner Trägheit bei einer Beschleunigung des Tisches
mit diesem vorwärts bewegt wird. Der Auflagetisch 13 bildet gegen eine Anschlagwand
28 eine V-förmige Tasche, die als Führung für den Papierbogen dient. Mit der Wand
19 ist ein Profilblech 21 fest verbunden, welches in seinem horizontalen Schenkelteil
eine Bohrung aufweist, durch welche ein Rundstab 22 hindurchgeführt und mit seinem
unteren Endteil und durch eine Schraube 23 mit dem Tisch 13 starr verbindbar ist.
Am oberen Ende ist der Stab 22 durch eine Schraube höhenverstellbar in der Bohrung
eines Blocks 24 gelagert, welcher mittels Schrauben 25 auf dem Rohr 15 festklemmbar
ist.
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Am schrägen Schenkel der V-förmigen Tasche des Tisches 13 ist ein
Kunststoffkörper 27 befestigt, mit welchem die untere Tischkante an der vertikalen
Anschlagwand 28 abgestützt ist.
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Der Antrieb (Fig.2) für die schwingende Hin-und Herverschiebung der
Auflagetische 13 in Richtung der Förderkette 1 erfolgt von der Welle 8 aus, mit
welcher eine zweiteilige Exzenterscheibe 29 a, 29b mit einer zylindrischen Gleitfläche
30 durch Schrauben 31, 32 drehfest verbunden ist.
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Auf der Gleitfläche 30 (F i g. 3) ist ein zur Exzenterscheibe 29
konzentrischer Ring 33 drehbar gelagert, in dessen periphere Zylinderfläche eine
radial angeordnete Gewindebohrung 34 mündet, in welche ein beiderends mit Gewinden
36, 37 versehener, als Schuborgan dienender Rundstab 35 geschraubt und mit einer
Stellmutter38 gesichert ist. Auf das mit dem Gewinde 37 versehene Ende des Stabes
35 ist ein Kugelgelenkkopf 39 aufgeschraubt, der an einem Drehkörper 40 mit einem
damit starr verbundenen, als Hebelorgan dienender Hebelarm 41 angelenkt ist.
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Der Körper 40 ist um einen Drehzapfen 42 a drehbar, welcher starr
auf einem an der Wand 17 festgeschraubten Support 42 aufgesetzt und mit diesem verbunden
ist.
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Das freie Ende des Hebelarms 41 ist gelenkig über ein Kugelgelenk
43 a mit einem Kugelgelenkkopf 43 (Fig.4) eines Stabes 44 verbunden, welcher eine
Schnelltrennvorrichtung aufweist. In Fig.2 ist der Stab 44 durch seine Längsachse
strichpunktiert dargestellt. An dem dem Hebelarm 41 gegenüberliegenden, mit einem
Gewinde versehenen Ende des Stabes 44 ist ein Kugelgelenkkopf 45 aufgeschraubt,
mittels welchem der Stab 44 an einer auf dem Rohr 15 festsitzenden Bride 46 angelenkt
ist. Die Bride 46 ist auf dem Rohr 15 durch eine nicht dargestellte Stellschraube
festklemmbar. Durch ein Lösen der Stellschraube kann das Rohr mit den drei daran
befestigten Auflagetischen 13 relativ zu den Anlegestationen 9
entsprechend dem zu
verarbeitenden Bogenformat verschoben werden.
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Die Bewegung der Exzenterscheibe 29 erzeugt über den Ring 33 und
den Rundstab 35 eine begrenzte Verdrehbewegung des Drehkörpers 40, so daß das freie
Ende des Hebelarms 41 zwischen zwei in F i g. 2 strichpunktiert gezeichneten Endlagen
41 a, 41 b hin- und herschwingt. Die Bewegung des Hebelarms wird über den Stab 44
und die Bride46 auf das Rohr 15 übertragen, so daß die daran befestigten Auflagetische
13 a, 13 b, 13 c in Richtung der Förderkette 1 eine Schwingbewegung ausüben.
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Der Ablegerrhythmus der Greifertrommeln 12, die Geschwindigkeit der
Förderkette 1, der gegenseitige Abstand zwischen den Mitnehmerstiften 2 sowie die
Geschwindigkeit der Schwingbewegung der Auflagetische 13 ist derart aufeinander
abgestimmt, daß eine Greifertrommel 12 in dem Augenblick einen Bogen auf den Tisch
13 ablegt, in dem der Tisch seinen hinteren Totpunkt erreicht hat. Anschließend
wird der Tisch mit dem Bogen sinuskurvenförmig in Richtung der Förderkette 1 beschleunigt
und im Moment der größten Geschwindigkeit von einem Mitnehmerstift 2 eingeholt,
welcher den Bogen vom Tisch 13 abstreift, und auf die Gleitfläche 14 oder auf ein
bereits von vorangehend angeordneten Anlegestationen zusammengetragenes Bogenpaket
schiebt. Die Höheneinstellung der Auflagetische 13 über der Gleitfläche 14 wird
entsprechend der dort erwarteten Pakethöhe gewählt.
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Der in F i g. 4 in vergrößerter Darstellung gezeigte Stab 44 weist
beiderends je ein Gewinde 47, 48 auf, auf welche je ein Kugelgelenkkopf 43, 45 aufgeschraubt
ist. Der Stab 44 ist zweiteilig ausgeführt, wobei beide Teile durch eine Schnelltrennstelle
miteinander verbunden sind, damit beim Auftreten unerwarteter Stöße, z. B. bei einer
falschen Bogenlage auf der Gleitfläche 14, die beiden Teile des Stabes 44 voneinander
getrennt werden, wobei über einen nicht dargestellten Endschalter die Maschine abgestellt
wird.
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Der zylindrische Stab 49 läuft an seinem freien Ende 50 kegelstumpfkonisch
zu und ist vor dem konischen Ende mit einer Ringnut 51 mit zwei geneigten Flächen
versehen, in welcher zwei Kugeln 52 gelagert sind. Über den Stab 49 ist ein hohlzylindrischer
Körper 53 aufgeschoben, welcher zwei zylindrische Bohrungen 54 aufweist, in welchen
die Kugeln 52 geführt sind. Auf dem mit dem Körper 53 fest verbundenen Gewinde 48
ist eine Stellmutter 56 aufgeschraubt, welche als Widerlager für eine Feder 57 dient,
die gegen eine auf der zylindrischen Außenfläche des Körpers 53 gleitend angeordnete
Manschette 58 mit konischen Gleitflächen 59 derart wirkt, daß die Kugeln 52 unter
der Keilwirkung der Flächen 59 in die Ringnut 51 gepreßt werden.
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Bei einer Zugbeanspruchung des Stabes 44 drücken die geneigten Flächen
der Ringnut 51 die Kugeln 52 gegen den Druck der Feder 57 nach außen, so daß das
freie Ende des Stabes 49 aus dem Körper 53 herausgleiten kann. Durch ein Drehen
an der Stellmutter 56 kann die Federspannung und damit die zum Trennen des Stabes
44 erforderliche Kraft variiert werden.