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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Vereinzeln eines Falzbogens
oder Einzelblattes aus einem Magazin, in dem die Bogen als Stapel
bereitgestellt sind, mit einem schwenkbaren Sauger zum Abkippen
des jeweils untersten Bogens vom Stapel, mit einem zwischen den
abgekippten Bogen und den Stapel bewegbaren Stapelheber, und mit
einer den vereinzelten Bogen aus dem Magazin ausfördernden und
einem Transportkanal einer Transporteinrichtung zuführenden
Abzugsvorrichtung, sowie mit einer Antriebseinrichtung zur taktgemäßen
Betätigung von Sauger und Stapelheber.
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Vereinzelungseinrichtungen
der genannten Art sind als Anlegestationen in Zusammentragmaschinen
bekannt. Mehrere Anlegestationen sind in einer Reihe oberhalb des
Transportkanals der Transporteinrichtung angeordnet, dem die jeweils
aus den Anlegestationen vereinzelten Bogen zur Stapelbildung zugeführt
werden.
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Aus
der
DE 14 86 744 B ist
eine Zusammentragmaschine mit Anlegestationen nach dem Querabzugsprinzip
bekannt. Mittels einer Abzugstrommel mit Greifermechanismus wird
der jeweils unterste, vom Stapel abgekippte Bogen erfasst, vom Stapel abgezogen
und auf einer Zwischenauflage abgelegt, von der ein Mitnehmer der
Transporteinrichtung den Bogen zur Stapelbildung abstreift.
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Aus
der
DE 196 16047 A1 ist
eine Zusammentragmaschine mit Anlegestationen nach dem Längsabzugsprinzip
bekannt, jeweils bestehend aus einem den Falzbogenstapel im Magazin
unter Freilassung eines Falzkantenbereiches tragenden und den untersten
Bogen taktgemäß vorschiebenden Förderband,
einem den vorgeschobenen Bogen übernehmenden und weitertransportierenden
Abzugsfördersystem, gebildet von Beschleunigungsrollen,
und aus einem zum Transportkanal hin geneigten Klemmförderer,
welcher den vereinzelten Bogen bei synchroner Förderbewegung
vor dem jeweiligen Mitnehmer der Transporteinrichtung auf den bis
dahin gebildeten Stapel ablegt.
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Das
Vereinzeln erfolgt in den bekannten Anlegestationen mit der im Oberbegriff
genannten Sauger-Stapelheber-Anordnung. In definierter zeitlicher Abfolge
wird zunächst der Sauger in einem Randbereich gegen die
Stapelunterseite geschwenkt, der unterste Bogen angesaugt und vom
Stapel durch Zurückschwenken des Saugers abgekippt. An schließend
wird der Stapelheber zwischen den abgekippten Bogen und den Stapel
bewegt, um den verbleibenden Stapel beim Abziehen des separierten
Bogens zu stützen bzw. anzuheben. Dabei kann von dem Stapelheber
Blasluft ausgegeben werden, um die Reibung zwischen Bogen und Stapel
zu reduzieren. Der Zyklus endet mit dem Zurückschwenken
des Stapelhebers, zum Freilegen des entsprechenden Randbereichs
für den dann wieder gegen die Stapelunterseite schwenkenden
Sauger.
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Bei
den bekannten Anlegestationen sind der Sauger und der Stapelheber
von separaten, entsprechend der dargelegten zeitlichen Abfolge phasenverschoben
angeordneten Antriebskurven und zugeordneten Kurvenrollenhebeln
gesteuert, wobei aufgrund der Modularisierung von Zusammentragmaschinen mit
stationsweise einsetz- und austauschbaren Anlegestationen jede einzelne
Anlegestation eine solche aus zwei Antriebskurven bestehende Antriebseinrichtung
aufweist. Antriebskurven sind vergleichsweise teure Bauteile. Im
Hinblick auf die große Anzahl Anlegestationen, mit der
eine einzelne Zusammentragmaschine ausgestattet sein kann, ist der
diesbezügliche Aufwand nicht unerheblich.
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Der
Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Vereinzeln
eines Falzbogens oder Einzelblatts aus einem Magazin gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1 zu schaffen, die einen einfacheren Aufbau
mit weniger Teilen besitzt und dennoch funktionssicher ist.
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Die
Steuerung des Saugers und des Stapelhebers mit einer einzigen Antriebskurve
und nur einem zugeordneten Kurvenrollenhebel ermöglicht
einen einfachen Aufbau mit wenigen Teilen. Die Funktionssicherheit
ist gegeben, da die Bewegungen mechanisch erzeugt und mechanisch
miteinander gekoppelt sind. Der Erfindung liegt die Idee zugrunde, die
bislang nacheinander erfolgenden Bewegungen von Sauger und Stapelheber
zeitgleich durchzuführen, aber trotzdem die für
die Funktion erforderliche oben beschriebene zeitliche Abfolge an
den entsprechenden Stellen einzuhalten. Hierfür können
die jeweiligen Bewegungen von Sauger und Stapelheber durch die zwischengeschalteten Übertragungsgetriebe
zueinander verzerrt werden. So kann die Bewegung des Saugers auf
den Stapel zu gleichzeitig mit der Bewegung des Stapelhebers vom
Stapel weg erfolgen. Ebenso verhält es sich mit der Abkippbewegung
des Saugers und der Bewegung des Stapelhebers zwischen abgekippten
Bogen und Stapel.
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Eine
bevorzugte Ausbildungsform der Erfindung sieht vor, dass die Bewegung
des einen Kurvenrollenhebels derart auf den Sauger und den Stapelheber übertragen
wird, dass sich zumindest während einer Bewegungsphase
der Sauger und der Stapelheber zeitversetzt zueinander in Bewegung
setzen. Hierdurch ist gewährleistet, dass der Sauger und/oder
der Stapelheber an den entsprechenden Stellen mit dem funktionell
erforderlichen Hub vorbeibewegt sind, bevor das jeweils andere Element
(Stapelheber oder Sauger) in diese Stelle bewegt wurde. Die jeweiligen
Gesamthübe von Sauger und Stapelheber können hierdurch
auf einen jeweils funktionell erforderlichen Mindesthub begrenzt
bleiben, was konstruktive Vorteile in der Auslegung der Führungsgetriebe
für Sauger und Stapelheber mit sich bringt.
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Mit
Vorteil bewegt sich in einer ersten Bewegungsphase der Stapelheber
vom Stapel weg, während die Bewegung des Sauger auf den
untersten Bogen zu erst später einsetzt. Vorteilhaft ist
weiterhin, dass sich in einer zweiten Bewegungsphase der Sauger
vom Stapel wegbewegt, während die Eintauchbewegung des
Stapelhebers zwischen den abgekippten Bogen und den Stapel erst
später einsetzt. Vorzugsweise ist zwischen der zweiten
und der ersten Bewegungsphase eine Rast vorgesehen.
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Bei
der erfindungsgemäßen Vereinzelungseinrichtung
ist die Antriebskurve endlos ausgebildet und vorzugsweise kontinuierlich
drehangetrieben.
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Eine
bevorzugte Ausbildungsform der Erfindung sieht vor, dass das jeweilige Übertragungsgetriebe
für den Sauger und/oder den Stapelheber eine Schwinge umfasst,
mit welcher der Sauger bzw. der Stapelheber über eine Koppelstange
verbunden ist, wobei während einer Bewegungsphase die Koppelstange
und die Schwinge eine Deck- oder Strecklage aufweisen. Vorzugsweise
fällt die Deck- oder Strecklage mit einer Endstellung der
Sauger- bzw. Stapelheberbewegung zusammen.
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Die
jeweiligen Schwingen für die beiden Übertragungsgetriebe
können in einer gemeinsamen Schwinge integriert sein, wodurch
sich die Teilezahl weiter reduziert und nur eine Lagerstelle realisiert werden
muss. Vorzugsweise sind die Schwingen bzw. die gemeinsame Schwinge
mit dem einen Kurvenrollenhebel über eine Koppelstange
verbunden.
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Weitere
vorteilhafte Merkmale ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen,
der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
sowie der Zeichnung. Es zeigt die Fig. eine perspektivische Ansicht
einer erfindungsgemäßen Vereinzelungsvorrichtung.
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Die
Vereinzelungseinrichtung 1 dient zum Vereinzeln eines Falzbogens 2 aus
einem Magazin 4, in dem die Falzbogen 2 als Stapel 3 bereitgestellt sind.
Der Stapel 3 liegt im Magazin 4 unter Freilassung
eines Falzkantenbereiches auf einem vor und zurück bewegten
Förderband 5 auf, welches den jeweils untersten
Falzbogen 2 taktgemäß in Ausförderrichtung 6 vorschiebt
zur Übergabe an eine nicht weiter dargestellte, den vereinzelten
Falz bogen 2 aus dem Magazin 3 ausfördernde
und einem Transportkanal einer Transporteinrichtung zuführende
Abzugsvorrichtung.
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Das
eigentliche Vereinzeln bzw. Trennen des Falzbogens 2 vom
Stapel 3 erfolgt mit einer Sauger- und Stapelheberanordnung 10, 20.
Mittels eines gegen den freigelassenen Falzkantenbereich schwenkbaren
Saugers 11 wird dabei der jeweils unterste Falzbogen 2 vom
Stapel 3 abgekippt, wobei der Sauger 11 eine Schwenkbewegung
um eine in der Auflagefläche liegende, zur Ausförderrichtung 6 parallele Schwenkachse
vollführt. Ein Stapelheber 21 wird dann in die
Lücke zwischen den abgekippten Falzbogen 2 und
den Stapel 3 bewegt, um den Stapel 3 beim Abziehen
des separierten Falzbogens 2 zu stützen bzw. anzuheben.
Dabei wird von der eingetauchten Spitze des Stapelhebers 21 Blasluft 22 ausgegeben,
um die Reibung zwischen Falzbogen 2 und Stapel 3 zu
reduzieren.
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Erfindungsgemäß werden
der Sauger 11 und der Stapelheber 21 von einer
Antriebseinrichtung 30 betätigt, welche nur eine
Antriebskurve 32 mit nur einem zugeordneten Kurvenrollenhebel 33 aufweist. Die
als Doppelkurve ausgebildete Antriebskurve 32 befindet
sich auf einer kontinuierlich drehangetriebenen, in einem nicht
weiter dargestellten Gestell gelagerten Antriebswelle 31.
Der mit Kurvenrollen 34 im Formschluss an der Antriebskurve 32 anliegende Kurvenrollenhebel 33 ist
auf einer gestellfesten Achse 35 schwenkbar gelagert.
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Die
Schwenkbewegung des einen Kurvenrollenhebels 33 wird mittels
einer am Kurvenrollenhebel 33 angelenkten Koppelstange 36 auf
eine Schwinge 37 übertragen, die um eine an einem
gestellfesten Halter 39 angeordnete Achse 38 schwenkbar
gelagert ist. Im Ausführungsbeispiel sind die Achsen 35, 38 um
90° zueinander versetzt angeordnet. An der Schwinge 37 sind
an zwei verschiedenen Enden jeweils eine Koppelstange 40 bzw. 41 angelenkt,
die dann mit der Saugeranordnung 10 bzw. der Stapelheberanordnung 20 verbunden
sind.
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Die
Saugeranordnung 10 besteht aus einem viergliedrigen Koppelgetriebe
als Führungsgetriebe für den Sauger 11,
mit an einem gestellfesten Halter 15 angelenkten ersten
und zweiten Lenkern 13, 14 und einer als Saugeraufnahme 12 ausgebildeten Koppel.
Die genannte Koppelstange 40 ist auf der Achse des Drehgelenks
zwischen Saugeraufnahme 12 und zweitem Lenker 14 gelenkig
angeordnet. Aus Darstellungsgründen ist in der Fig. der
vordere Teil des Halters 15 weggelassen.
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Die
Stapelheberanordnung 20 besteht aus einem viergliedrigen
Koppelgetriebe als Führungsgetriebe für den Stapelheber 21,
mit an einem gestellfesten Halter 26 angelenkten ersten
und zweiten Lenkern 24, 25 und einer als Aufnahme 23 für
den Stapelheber 21 ausgebildeten Koppel. Hier ist die genannte
Koppelstange 41 an der Aufnahme 23 angelenkt.
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Ein
Vereinzelungsvorgang ist bereits oben beschrieben. Die Besonderheit
ist, dass die an sich nacheinander erfolgenden Bewegungen von Sauger 11 und
Stapelheber 21 von einer einzigen Antriebskurve 32 mit
nur einem daran anliegenden Kurvenrollenhebel 33 gesteuert
sind. Die Fig. zeigt die Phase des Ausförderns eines Falzbogens 2.
Der Stapelheber 21 verharrt in seiner ersten Endstellung
zwischen dem zuletzt vereinzelten Falzbogen 2 und dem darüber
liegenden Stapel 3, während sich der Sauger 11 in
abgekippter Stellung als dessen erste Endstellung befindet. Die
Antriebskurve 32 weist für diese Phase eine Rast
auf.
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Sobald
der ausgeförderte Falzbogen 2 die Wirkstelle von
Sauger 11 und Stapelheber 21 passiert hat, bewegt
sich in einer ersten Bewegungsphase der Stapelheber 21 aus
dem Stapel 3 heraus, während der Sauger 11 gegen
den freigelassenen Falzkantenbereich geschwenkt wird. Dadurch dass sich
zu Beginn dieser Bewegungsphase die Koppelstange 40 in
einer Strecklage 42 mit der Schwinge 37 befindet,
setzt die Bewegung des Saugers 11 zeitversetzt zur Bewegung
des Stapelhebers 21 ein. Denn erst nach einer gewissen
Schwenkbewegung der Schwinge 37 ist eine Verschiebung des
Anlenkpunktes der Koppelstange 40 an der Saugeraufnahme 12 wirksam.
Hierdurch ist gewährleistet, dass der Stapelheber 21 vom
besagten Falzkantenbereich wegbewegt ist, bevor der Sauger 11 den
Stapel 3 kontaktiert.
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Unmittelbar
an diese erste Bewegungsphase schließt sich mit einer Umkehrbewegung
eine zweite Bewegungsphase an, in welcher der Sauger 11 den angesaugten
Falzbogen 2 vom Stapel 3 abkippt. Gleichzeitig
bewegt sich der Stapelheber 21 in die Lücke zwischen
den abgekippten Falzbogen 2 und den Stapel 3.
Die gemeinsame Antriebsbewegung wird dabei durch die unterschiedliche
Anlenkung der Koppelstangen 40, 41 an der Schwinge 37 derart
verzerrt auf die Sauger- und Stapelheberanordnungen 10, 20 übertragen,
dass der Stapelheber 21 erst dann den Stapel 3 erreicht,
wenn eine ausreichende Lücke vom Sauger 11 bereits
gezogen wurde.
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Nachdem
Sauger 11 und Stapelheber 21 ihre jeweilige erste
Endstellung erreicht haben, beginnt die bereits genannte Rast, in
welcher der nun vereinzelte Falzbogen 2 von dem Förderband 5 ausgeschoben
werden kann.
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Im
Umkehrpunkt des Stapelhebers 21 als dessen zweite Endstellung
könnte ebenfalls eine Streck- oder Decklage der zugeordneten
Koppelstange 41 mit der Schwinge 37 vorliegen,
um ein zeitversetztes Bewegen von Sauger 11 und Stapelheber 21 zu
erreichen.
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Im
Ausführungsbeispiel jedoch ist ein gewisser Überhub
in der Bewegung des Stapelhebers 21 vorgesehen, d. h. der
Stapelheber 21 bewegt sich weiter vom Stapel 3 weg
als funktionell erforderlich, sodass bei dessen Rückbewegung
der notwendige Zeitversatz entsteht, bis der Stapelheber 21 den
Stapel 3 bzw. die vom Sauger 11 gezogene Lücke
erreicht.
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- 1
- Vereinzelungsvorrichtung
- 2
- Falzbogen
- 3
- Stapel
- 4
- Magazin
- 5
- Förderband
- 6
- Ausförderrichtung
- 10
- Saugeranordnung
- 11
- Sauger
- 12
- Saugeraufnahme
- 13
- Erster
Lenker
- 14
- Zweiter
Lenker
- 15
- Halter
- 20
- Stapelheberanordnung
- 21
- Stapelheber
- 22
- Blasluft
- 23
- Aufnahme
- 24
- Erster
Lenker
- 25
- Zweiter
Lenker
- 26
- Halter
- 30
- Antriebseinrichtung
- 31
- Antriebswelle
- 32
- Antriebskurve
- 33
- Kurvenrollenhebel
- 34
- Kurvenrolle
- 35
- Achse
- 36
- Koppelstange
- 37
- Schwinge
- 38
- Achse
- 39
- Halter
- 40
- Koppelstange
- 41
- Koppelstange
- 42
- Strecklage
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 1486744
B [0003]
- - DE 19616047 A1 [0004]