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Die Erfindung betrifft einen wiederholbaren Verschluß an einem Beutel
aus biegsamem Kunststoff mit einer sich an seinem offenen Ende von einer Beutelwand
aus erstreckenden und über das offene Ende auf die gegenüberliegende Beutelwand
umlegbaren Lasche, bei dem auf die Innenfläche der Lasche oder auf die Außenfläche
der gegenüberliegenden Beutelwand oder auf beide eine Schicht eines ohne Feuchtung
selbstklebenden Klebstoffes aufgebracht ist.
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Kunststoffbeutel sind praktisch zum Schützen oder Aufheben von Eßwaren
wie beispielsweise Butterbroten und anderen Dingen im Haushalt. Sie sind verhältnismäßig
billig und im allgemeinen durchsichtig, so daß der Inhalt sichtbar ist, ferner sind
sie hygienisch und für den Gebrauch im Haushalt und ähnliche Zwecke genügend widerstandsfähig.
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Ein Nachteil verschiedener bekannter Beutel besteht jedoch darin,
daß sie keinen praktischen Verschluß haben. Zum Schließen muß nämlich das offene
Beutelende umgerollt oder umgelegt werden, und der gefaltete oder gerollte Teil
muß durch Klebstreifen oder ein um den ganzen Beutel herumlaufendes Gummiband gehalten
werden. Bei größeren Beuteln werden überzogene Drähte oder Bindfäden zum Halten
des offenen Beutelendes in der Geschlossenstellung mitgeliefert. Solche losen Bestandteile
gehen jedoch häufig verloren, so daß die Beutel ohne wirksame Verschlußmittel sind.
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Bei anderen bekannten Beuteln wird zwar zum Verschließen ein Kleber
verwendet, der es gestattet den Verschluß mehrmals zu benutzen (österreichische
Patentschriften 199 558 und 194 774). Über die Art und Menge dieser Kleber ist jedoch
nichts bekannt.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen Verschluß zu schaffen,
der es erlaubt, die Beutel leicht zu schließen und wieder zu öffnen und die Beutel
mehrmals zu verwenden.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung gelöst durch die Verwendung
eines Klebstoffes, der aus einer Flüssigkeit besteht, die bei 250 C einen Dampfdruck
von 0,01 bis 10 mm Quecksilbersäule und eine Viskosität von 100 bis 250 Centipoise
hat. Der Vorteil eines solchen Verschlusses besteht darin, daß er sich leicht schließen
und wieder öffnen läßt und wiederholt verwendet werden kann.
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Es hat sich ferner als zweckmäßig herausgestellt, eine Flüssigkeitsschicht
zu verwenden, die als wesentlichen Bestandteil ein Mineralöl, ein Silikonöl, eine
Fettsäure, einen Ester einer Fettsäure mit einem mehrwertigen Alkohol, einen aliphatischen
einwertigen oder mehrwertigen Alkohol, ein epoxydiertes Öl oder ein Gemisch von
zwei oder mehreren dieser Stoffe enthält.
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Als besonders wirksam hat es sich auch erwiesen, eine Flüssigkeitsschicht
zu verwenden, die als wesentlichen Bestandteil epoxydiertes Sojaöl, Glycerinmonostearat,
Glycerinmonooleat oder Gemische dieser Stoffe enthält.
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Es wurde ferner gefunden, daß ebenfalls sehr gute Ergebnisse erzielt
werden, wenn die Flüssigkeitsschicht mit einer Menge von 50 bis 800 mg/m2 aufgebracht
ist.
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An Hand der Zeichnung wird der Gegenstand der Erfindung beispielsweise
erläutert. Es zeigt F i g. 1 einen eine Scheibe Brot enthaltenden Beutel mit dem
wiederholbaren Verschluß in der Perspektive, Fig. 2 schematisch den in Fig. 1 dargestellten
Beutel
mit dem wiederholbaren Verschluß im Querschnitt und F i g. 3 ebenfalls den in F
i g. 1 dargestellten Beutel mit dem wiederholbaren Verschluß im Querschnitt, wobei
aber das offene Beutelende geschlossen ist.
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Der wiederholbare Verschluß nach der Erfindung wird durch Umlegen
der Lasche über das offene Beutelende und die gegenüberliegende Seite geschlossen.
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Durch die in dieser geschlossenen Stellung zwischen der Lasche und
der gegenüberliegenden Wand angeordnete flüssige Schicht haftet die Lasche genügend
fest an dieser Wand, um sich bei normaler Handhabung des Beutels nicht zu lösen.
Andererseits läßt sich der Verschluß durch Hochziehen einer Ecke der Lasche von
der gegenüberliegenden Wand, bis sie sich von der gegenüberliegenden Ecke löst,
leicht öffnen.
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F i g. 1 zeigt einen eine Scheibe Brot 9 enthaltenden Beutel mit
dem wiederholbaren Verschluß nach der Erfindung in der Perspektive. Der Beutel hat
eine erste Wand 10 und eine zweite Wand 12 mit einem offenen Ende zwischen beiden
und einer von der ersten Wand 10 aus vorstehenden Lasche 14. Die Wände können durch
Heißversiegeln oder Kleben an ihren Kanten miteinander verbunden oder durch Heißversiegeln
oder Zusammenkleben eines Endes eines schlauchförmigen Kunststoffstückes gebildet
sein. Der Beutel kann auch, wenn er größer sein soll, eine die erste Wand 10 und
die zweite Wand 12 miteinander verbindende dritte und vierte Wand haben.
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Diese beiden zusätzlichen Wände können zur Erleichterung der Lagerung
wie bei einer gewöhnlichen Papiertüte gefaltet werden.
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Die Lasche 14 kann eine mit der Wand 10 aus einem Stück bestehende
Verlängerung dieser Wand sein oder an ihr durch ein geeignetes Mittel, wie Klebstoff
oderHeißversiegelung, befestigt sein. Zweckmäßigerweise ist sie so breit, daß sie
im umgeschlagenen Zustand das offene Beutelende im wesentlichen völlig bedeckt,
d. h. im allgemeinen im wesentlichen ebenso breit wie die erste Wand 10. Ist jedoch
der vorgesehene Inhalt so beschaffen, daß er bei nur teilweisem Verschluß des Beutels
nicht herausfällt oder nicht zu schnell austrocknet, so kann die Lasche auch schmäler
sein.
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Der Beutel mit dem wiederholbaren Verschluß kann aus irgendeinem
Kunststoff bestehen, der vorzugsweise im wesentlichen nicht aneinanderhaftet, wie
beispielsweise Polyvinylidenchlorid, Polyäthylen, Polypropylen, Polystyrol, Polyester
und Polyvinylchlorid, wobei der Ausdruck Polymere Homopolymere und Copolymere mit
mindestens einem zusätzlichen Monomer umfaßt. Derartige Materialien können selbstverständlich
Weichmacher, Verstärkungen, Streckmittel und Modifiziermittel enthalten. Materialien,
die stark aneinanderhaften, sind nicht zweckmäßig, da die Wände daraus gefertigter
Beutel aneinanderkleben, so daß das Hineinstecken von Gegenständen in den Beutel
erschwert ist. Polyäthylen ist in erster Linie geeignet, aber nicht weichgemachtes
Polyvinylidenchlorid, Polystyrol, Polypropylen, Polybutylen und Polyvinylchlorid
kommen ebenfalls in Betracht.
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Wie schematisch in den F i g. 2 und 3 dargestellt, sind die Innenfläche
der Lasche 14, die Außenfläche der zweiten Wand 12 oder beide mit einem Überzug
aus einer im wesentlichen nicht flüchtigen, stark viskosen Flüssigkeiten 16 versehen,
so daß die Lasche
14 an der Außenfläche der zweiten Wand 12 haftet,
wenn sie auf diese umgeschlagen wird. Es ist zweckmäßig, nur die Berührungsflächen
zwischen der Lasche 14 und der zweiten Wand 12 mit dem Überzug 16 zu versehen. Andere
Außenflächen des Beutels können ebenfalls damit versehen werden, jedoch wird dadurch
keine Zweck der Erfindung erreicht, und eine weitgehende Beschichtung führt zu Verpakkungsschwierigkeiten.
Ein kleiner mit 20 bezeichneter Bereich am oberen Ende der zweiten Wand 12 und ein
entsprechender Bereich 22 am Fuß der Lasche 14 bleiben vorzugsweise frei von der
Flüssigkeit 16, damit diese nicht mit dem Beutelinhalt in Berührung kommt. Bereiche
von mindestens etwa 6 mm Breite nicht so breit, daß die Haftfähigkeit beeinträchtigt
wird - haben sich als ausreichend erwiesen, solche von 6 bis 12 mm Breite sind zu
bevorzugen.
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Die im wesentlichen nicht flüchtige, hochviskose Flüssigkeit wird
vorzugsweise aus solchen Flüssigkeiten oder deren Gemischen gewählt, die im wesentlichen
inert sind, d. h. den Kunststoff, aus dem der Beutel besteht, nicht schädigen, und
deren Dampfdruck bei 250 C 0,01 bis 10 mm Quecksilber und deren Viskosität bei 250
C 100 bis 250 Centipoise beträgt.
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Bevorzugte Haftmittel als Bestandteile dieser Flüssigkeiten sind
beispielsweise Mineralöle, Silikonöle, Fettsäuren, Fettsäureester sowohl von gesättigten
als auch ungesättigten mit mehrwertigen Alkoholen, aliphatische mehrwertige Alkohole,
aliphatische einwertige Alkohole, epoxydierte Öle wie beispielsweise epoxydierte
Pflanzenöle und Gemische dieser Substanzen. Epoxydiertes Sojaöl, Glycerinmonosterat,
Glycerinmonooleat und technisch reines handelsübliches Mineralöl sind als Beispiele
für bevorzugte Materialien zu nennen, von denen Glycerinmonooleat das zweckmäßigste
ist. Diesen Materialien können selbstverständlich verflüssigend e Streckmittel,
Verstärkungsmittel, Modifiziermittel und/oder Weichmacher zugesetzt werden, damit
ihr Dampfdruck und ihre Viskosität innerhalb der obenerwähnten Bereiche liegt. Als
verflüssigende Streckmittel können z. B. Wasser oder Alkohole verwendet werden,
beispielsweise Methanol, Äthanol, Propylalkohol, Butylalkohol, Äthylenglykol, Propylenglykol
oder Glycerin.
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Eine zum größten Teil Glycerinmonooleat als Haftmittel und 11 Gewichtsprozent
Propylenglykol als verflüssigendes Treckmittel enthaltende Flüssigkeit hat sich
als am zweckmäßigsten erwiesen. Sie hat folgende Eigenschaften: Klare, bernsteinfarbene
Flüssigkeit Viskosität: 150 cP bei 250 C Spezifisches Gewicht: 0,96 bei 250 C Feuchtigkeitsgehalt:
nicht mehr als 0,5 Gewichtsprozent Gesamtgehalt am Monoglyceriden (or- und ß-Formen)
54 bis 59 Gewichtsprozent Gehalt an freien Fettsäuren (in Form von Oleinsäure) nicht
mehr als 0,5 O/o Rest: in der Hauptsache Diglyceride und Propylenglykol und weniger
als 1 Gewichtsprozent Konservierungsmittel Die Flüssigkeit 16 kann unverdünnt auf
den Verschluß aufgebracht oder auch erst mit einem flüchtigen Lösungsmittel wie
Äthanol, Methanol oder Wasser verdünnt und dann auf den Verschluß auf-
gebracht werden.
Das Auftragen kann beispielsweise durch Sprühen, mittels einer Walze oder einer
Bürste oder eines Rakels oder nach irgendeinem anderen geeigneten Verfahren geschehen.
Beispielsweise kann die für den Verschluß verwendete Flüssigkeit 16 schon vor Herstellung
des Beutels bzw. der Kunststoff-Folie mit dem Kunststoff zusammengebracht werden.
In diesem Falle wandert sie an die Oberfläche des Kunststoffes und bildet darauf
einen flüssigen Film. Unverdünnte Flüssigkeit ist mit gleichem Erfolg angewendet
worden wie Lösungen mit einem Gehalt von 2, 2,5, 4, 5, 10 und 20 Volumprozent Äthanol.
In jedem Fall muß der Verschluß an den richtigen Stellen einen dünnen Film der Flüssigkeit
16 aufweisen. Dieser dünne Überzug muß so dick sein, daß eine genügende Haftung
bewirkt wird, andererseits nicht so dick, daß er häßlich wirkt oder sich klebrig
anfühlt. Eine Menge von 50 bis 800 mg der Flüssigkeit 16 pro Quadratmeter Kunststoff
hat sich als zufriedenstellend erwiesen.
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Mehrere nach der Erfindung hergestellte Beutel mit den wiederholbaren
Verschlüssen, die meisten mit Clycerinmonooleat als flüssiges Haftmittel, sind getestet
worden. Sie hatten eine für Butterbrote geeignete Größe. Nach Umschlagen der Lasche
zum Schließen des Verschlusses ist der Verschluß genügend haltbar und fest, um eine
freizügige Handhabung des Beutels zuzulassen, ohne daß dieser sich öffnet.
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Die Beutel mit ihrem Inhalt wurden kräftig geschüttelt, ohne daß sich
dabei die Lasche von der Beutelwand löste. Jedoch braucht zum Öffnen nur eine Ecke
der Lasche hochgezogen zu werden, bis die Lasche sich gelöst hat. Außerdem kann
der Verschluß mehrmals geschlossen und geöffnet werden, ohne daß er oder das Haftmittel
dadurch leidet. Somit ist also durch die Erfindung ein leicht schließender und wiederum
zu öffnender wiederholbarer Verschluß geschaffen worden, ohne daß lose Verschlußmittel
oder hinderliche Klebemittel, die die verwendeten Materialien dauernd aneinanderkleben,
erforderlich sind.
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Mit Flüssigkeit ist im vorliegenden Text eine Substanz oder ein Gemisch
gemeint, das auf Grund seiner ihm innewohnenden Eigenschaften ohne Zusatz von Lösungsmittel
bei 250 C fließt, aber nicht diffundiert und einen Behälter, in den es eingebracht
wird, nicht praktisch gleichmäßig füllt, wie dies bei Gas der Fall ist. Die hier
verwendete Flüssigkeit verdampft demgemäß bei Zimmertemperaturen und -drücken sehr
langsam, ist also im freien Zustand unter normalen Bedingungen verhältnismäßig stabil
und besitzt eine größere Viskosität als beispielsweise Wasser, Athylenglykol und
98°/0ige Schwefelsäure, deren Viskosität bei 250 C unter 25 cP liegt.
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Das Haftmittel nach der Erfindung steht somit im Gegensatz zu Klebemitteln,
die, bevor sie kleben, mit Wasser oder anderen Lösungsmitteln befeuchtet werden
müssen und dann nach dem Trocknen meist eine dauerhafte Verbindung ergeben, die
nur schwer lösbar ist, wobei gewöhnlich die zusammengeklebten Materialien oder der
Klebstoff beschädigt werden.