DE146797C - - Google Patents

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DE146797C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06PDYEING OR PRINTING TEXTILES; DYEING LEATHER, FURS OR SOLID MACROMOLECULAR SUBSTANCES IN ANY FORM
    • D06P1/00General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed
    • D06P1/30General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed using sulfur dyes

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
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Description

3Caiiee(ic§<m- e^otc-Hl'ei mti.
eJtvuTeHtnt bet SaA\v\v\X\,w\q
fi'v
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die Schwefelfarbstoffe, die durch Verschmelzen verschiedenartigster organischer Substanzen mit Schwefel mit . oder ohne Schwefelalkalizusatz erhalten worden sind, spielen eine immer an Bedeutung zunehmende Rolle in der Färbereiindustrie.
Die heute allgemein für diese Farbstoffklasse angenommene Färbemethode besteht darin, daß das Farbbad mit dem betreffenden
ίο Schwefelfarbstoff, mit Kochsalz, Soda und Schwefelalkali bestellt wird und das Färben nahe an Kochhitze so erfolgt, daß das Material möglichst vollkommen unter den Flottenspiegel gehalten wird.
Diese Arbeitsweise bringt jedoch mancherlei Nachteile mit sich und erfordert peinliche Aufmerksamkeit. Gelangt nämlich die Ware während des Färbeprozesses — auch verhältnismäßig nur kurze Zeit -— an die Luft, so entstehen nicht wieder zu entfernende Unegalitäten durch fleckige Ausscheidungen von Farbstoff an den der Luft ausgesetzten Teilen.
Die Ursachen des unegalen und fleckigen Färbens der Schwefelfarben sind nach unseren Beobachtungen folgendermaßen zu erklären:
Das Schwefelnatrium, das entweder dem Farbstoff durch die Art seiner Herstellung schon beigemengt ist oder beim Lösen des Farbstoffs dem Färbebade hinzugegeben wird, besitzt außer der lösenden Wirkung auf den Farbstoff reduzierenden Einfluß. Jn der Farbflotte befindet sich neben gelöstem Farbstoff zur Leukoverbindung reduzierter Farbstoff. Beide scheinen nun verschieden große Affinität zur Faser zu besitzen, und da die Leukoverbindung sich schon bei gewöhnlicher Temperatur sehr rasch durch den Sauerstoff der Luft oxydiert, so ist die Gelegenheit ge boten, daß sich bei dem jetzt geübten Färben nahe bei Kochhitze auf dem Material, das mit der Luft in Berührung steht, unegale und fleckige Ausscheidungen bilden, die sich später, wenn sie bei weiterem Hantieren wieder in die Flotte gelangen, nicht wieder oder nur unvollständig verlieren, da in dem Bad kein Überschuß von Reduktionsmittel vorhanden ist.
Auf diesen Beobachtungen fuß'end haben wir nun gefunden, daß man sehr gute Resultate beim Färben der Schwefelfarbstoffe dann erhält, wenn man diese vollständig in ihre Leukoverbindungen überführt, sie. in dieser Form bei niederer Temperatur auffärbt und dann die Leukoverbindungen durch freiwillige Oxydation an der Luft oder durch andere Oxydationsmittel in den Farbstoff überführt, wenn man also die Schwefelfarbstoffe nach Art der Indigoküpenfärberei färbt.
In der englischen Patentschrift 3612/95 wird zwar ein Verfahren beschrieben, gewisse Schwefelfarbstoffe — Cachou de Laval und Noir Vidal — durch Behandeln mit Sulfiten oder Bisulfiten in eine Art Leukoverbindungen überzuführen; diese Körper zeigen jedoch im Farbbade den gleichen Übelstand, wie sie bei dem oben geschilderten Färbeverfahren mit Schwefelalkalien auftreten. Ein Teil der Farbstoffe wird während des Färbens schon in die höhere Oxydationsstufe
übergeführt, was zu Unegalitäten sowie zu ungenügender Ausnutzung der Farbkraft führt. Zum vollständigen Reduzieren der Farbstoffe eignet sich, wie wir gefunden haben, nur die Hydrosulfitküpe; die Eisenvitriolkalk- sowie Zinkstaubkalkküpe liefern schlechte Resultate, die wohl dadurch zu erklären sind, daß die Metallsalze mit den Leukoverbindungen der Schwefelfarbstoffe schwer- oder
ίο unlösliche Verbindungen eingehen. Zum Verküpen benutzt man zweckmäßig nicht die rohen Schmelzen, sondern die durch Oxydation oder durch Ansäuern der gelösten rohen Schmelzen erhaltenen Farbsäuren.
Das Ansetzen der Küpe und das Färben in derselben verläuft im allgemeinen wie beim Indigo; analog wie dort ist die Küpe alkalisch zu halten. Die Leukoverbindungen besitzen große Affinität zur Faser, sie ziehen schnell und gleichmäßig auf und lassen sich durch kaltes Spülen nicht oder nur wenig von der Faser entfernen. Das »Vergrünen« der Färbung beginnt unmittelbar nach dem Herausnehmen aus der Flotte und dem Spülen, erfolgt aber außerordentlich gleichmäßig. Ist die Farbstoffbildung durch Verhängen an der Luft beendet, so können die Färbungen durch weitere Nachbehandlung mit Metallsalzen oder anderen Oxydationsmitteln in vollkommen echte Färbungen ^ übergeführt werden, wie es auch nach dem Färben im Schwefelalkalibad geschieht. Das Verhängen kann in vielen Fällen auch unterbleiben, indem man die Oxydation der Farbstoffe in dem Metallsalzbade (z. B. durch Kupfervitriol, Chromsäure usw.) bewirkt. Wie bei der Indigoküpe kann man mit demselben Material wiederholt auf die Küpe zurückgehen und so durch zwei und mehr Züge die Farben beliebig vertiefen und verstärken. Hierbei zeigt sich die bemerkenswerte Tatsache, daß die nach dem ersten Zuge mit Oxydationsmitteln (z. B. Kupfersulfat) nachbehandelten Färbungen in dem zweiten und den folgenden Zügen unverhältnismäßig kräftigere und vollere Farben liefern, als nur an der Luft verhängte.
Das von uns gefundene Verfahren ist namentlich noch deshalb von größter Wichtigkeit, da das Verküpen der Schwefelfarbstoffe sich mit dem Küpenfärben des Indigo vereinigen läßt und es dadurch ermöglicht ist, mit Hilfe der anerkanntermaßen hervorragend echten Schwefelfarbstoffe in einer Küpe mit Indigo zusammen ebenso echte, aber wesentlieh billigere Färbungen zu erzielen als mit Indigo , allein, und echtere Färbungen als Indigofärbungen, die mit anderen Farbstoffen übersetzt sind.
Zum Färben in der Küpe haben wir beispielsweise geeignet gefunden die Farbstoffe unseres Patentes 109352, Immedialblau C, Immedialschwarz G und V extra (Cassella), Katigenblau (Bayer), Noir Vidal (St. Denis), Clayton-Echtschwarz D und andere Schwefelfarbstoffe.
Beispiel:
Ansatz einer Blauküpe.
4 kg des Farbstoffs nach Patent 109352 werden mit 60 1 alkalischer Hydrosulfitlösung von 13° B. bei 50 bis 6o° behandelt, bis die Farbe der Lösung braungelb ist. Die so erhaltene Leukoverbindung wird dann in die Farbkufe, die etwa 2000 1 Wasser enthält, gegeben. Die Menge des zum Verküpen notwendigen Hydrosulfits und Alkalis richtet sich nach den Eigenschaften des zu verküpenden Farbstoffs und der Natur des zu färbenden Materials und die Arbeitsweise wird, je nachdem loses Material, Garn, Stoff, Copse usw. vorliegen, in ähnlicher Weise wie bei Indigo durchgeführt.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zum Färben von Baumwolle und anderen pflanzlichen Fasern mit Schwefelfarbstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß man die Farbstoffe nach Art des Indigos durch Verküpen mit alkalischen Hydrosulfiten in Leukoverbindungen überführt, diese auffärbt und den Farbstoff durch freiwillige Oxydation oder durch Behandlung mit Oxydationsmitteln entwickelt.
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