DE1419321C3 - Stabil-lagerfähige Chloritlösung - Google Patents

Stabil-lagerfähige Chloritlösung

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DE1419321C3
DE1419321C3 DE19611419321 DE1419321A DE1419321C3 DE 1419321 C3 DE1419321 C3 DE 1419321C3 DE 19611419321 DE19611419321 DE 19611419321 DE 1419321 A DE1419321 A DE 1419321A DE 1419321 C3 DE1419321 C3 DE 1419321C3
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DE
Germany
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chlorite
bleaching
chlorite solution
vat
storable
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Expired
Application number
DE19611419321
Other languages
English (en)
Inventor
Dr. 8023 Pullach; Neveling Viktor Dr. 5650 Solingen DörfeL. Erhard
Original Assignee
Peroxid-Chemie GmbH, 8023 Höllriegelskreuth
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Publication date
Application filed by Peroxid-Chemie GmbH, 8023 Höllriegelskreuth filed Critical Peroxid-Chemie GmbH, 8023 Höllriegelskreuth
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Expired legal-status Critical Current

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Description

Da die bekannten Verfahren, Textilien mit sauren chlorithaltigen Lösungen zu bleichen, insbesondere bei den kontinuierlichen Bleichverfahren, verschiedene schwerwiegende Nachteile aufweisen, wie beispielsweise Korrosion der Apparate und Geruchsbelästigung, wurde schon vorgeschlagen, hierfür alkalische bis neutrale chlorithaltige Bleichflotten zu verwenden. Ohne Zusatz eines Aktivators haben jedoch derartige alkalische bis neutrale Chloritfiotten eine völlig ungenügende Bleichwirkung. Die Tatsache, daß hierfür immer wieder neue Aktivatoren vorgeschlagen werden, zeigt am besten, daß noch kein, die Bedürfnisse der Praxis wirklich befriedigender Aktivator gefunden wurde.
Aus der österreichischen Patentschrift 209 852 ist es bekannt, die Nachteile einer allzu raschen Aktivierung der Chloritflotten, wie Chlordioxydentwicklung, Geruchsbelästigung und Bleichmittelverluste, dadurch auszuschalten, daß man zusätzlich zu den eigentlichen Aktivatoren, nämlich Salzen schwacher Basen und starker Säuren, noch Salze schwacher Säuren und starker Basen dem Bleichbad zusetzt.
Es wurde nun gefunden, daß alkalische bis neutrale Chloritlösungen, die Salze ein- oder mehrbasischer, aliphatischer oder aromatischer Carbonsäuren enthalten, bei Temperaturen, wie sie bei der Chloritbleiche üblich sind, ausgezeichnete Bleichwirkungen ergeben.
Gegenstand der Erfindung ist daher eine konzentrierte handelsübliche stabil-lagerfähige Chloritlösung, die durch einen Gehalt an Salzen aliphatischer oder aromatischer Mono- oder Polycarbonsäuren gekennzeichnet ist. Die Chloritlösung kann zusätzlich an sich bekannte und bei der Chloritbleiche übliche Substanzen enthalten, wie z. B. oberflächenaktive Körper, Puffersubstanzen und Korrosionsschutzmittel.
Aus der erfindungsgemäßen konzentrierten Chloritlösung läßt sich durch Verdünnen mit Wasser eine Bleichflotte herstellen. Insbesondere eignen sich die erfindungsgemäßen Chloritlösungen zum Bleichen von Materialien aus Zellulosefasern, regenerierter Zellulose, synthetischen Fasern oder deren Gemischen nach dem Imprägnierdämpfverfahren.
Die mit Bleichflotten auf Basis der erfindungsgemäßen Chloritlösungen erhaltene gebleichte Ware hat einwandfrei fasertechnologische Eigenschaften. Die Chlordioxydentwicklung ist außerordentlich gering, so daß Geruchsbelästigungen und Korrosion auf ein Minimum reduziert sind. Ein besonderer Vorzug liegt darin, daß die konzentrierten Lösungen bei normaler Umgebungstemperatur monatelang haltbar sind, ohne daß ihr Chloritgehalt merklich abnimmt. Dies bietet nicht nur den Vorteil, daß erfindungsgemäße Lösungen ohne Chloritverluste lange Zeit haltbar sind, sondern macht es auch möglich, daß der Bleicher durch einfaches Verdünnen mit Wasser aus den konzentrierten Lösungen gebrauchsfähige Bleichflotten herstellen kann, was eine wesentliche Vereinfachung der ganzen Bleiche darstellt. Die dabei erhaltene gebleichte Ware hat einwandfrei fasertechnologische Eigenschaften.
Gegenüber dem Verfahren der oben erwähnten österreichischen Patentschrift hat die Erfindung den Vorteil, ohne Aktivatoren auszukommen, also einfacher und kostensparender zu sein, und außerdem eine Chlordioxydgeruchsbelästigung und Verluste an Bleichmittel durch Chlordioxydentwicklung zu verhindern, ohne daß der Bleicheffekt leidet. Es ist auch überraschend, daß einerseits die erfindungsgemäßen Lösungen eine große Lagerstabilität aufweisen, andererseits aber die durch Verdünnen mit Wasser daraus hergestellten Bleichflotten trotz ihrer Basizität eine zufriedenstellende Bleichwirkung ohne die Nachteile der bekannten Chloritbleichflotten erzielen läßt.
Ein weiterer wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht darin, daß eine große Reihe von Farbstoffen durch die Lösung nicht angegriffen wird. Zu diesen Farbstoffen gehören beispielsweise: CI. Vat Blue 66, C.I. Vat Blue 4 (69800), C.I. Vat Brown 1 (70800), C. I. Vat Brown 3 (69015), CI. Vat Green 1 (59825), C.I. Vat Green 2 (59830), C.I. Vat Violet 1 (60010), CI. Vat Yellow 12 (65405), CI. Vat Yellow 37, CI. Vat Yellow 33, C.I. Vat . Black 32, CI. Vat Orange 15 (69025), C.I. Vat Black 27 (69005), CI. Vat Green 3 (69500), CI. Vat Orange 13 (67820), CI. Vat Red 10 (67000), CI. Vat Red 20 (67100), C.I. Vat Red 21 (61670), CI. Azoic Diazo Component 12 (37105) — C I. Azoic Coupling Component 7 (37565).
Ein großer Teil der oben angeführten Farbstoffe
wird von den Herstellern ausdrücklich als unbeständig gegen die seither üblichen Chloritbleichverfahren bezeichnet. Auch optische Bleichmittel oder Weißtöner werden beim erfindungsgemäßen Bleichverfahren nicht angegriffen, so daß diese direkt der Bleichflotte oder den konzentrierten, haltbaren, aktivierten Chloritlösungen zugesetzt werden können, was eine weitere wesentliche Vereinfachung des gesamten Bleichprozesses bedeutet.
Beispiel 1
In 1000 Volumenteilen einer Chloritlösung mit 300 g NaClO2 im Liter wurden 50 Gewichtsteile Natriumformiat gelöst. Diese Lösung war monatelang haltbar, ohne eine Abnahme des Chloritgehalts zu zeigen.
Aus 90 Volumenteilen dieser Lösung und 1000 Volumenteilen Wasser von 16° dH wurde ein Bleichbad hergestellt. Mit diesem Bleichbad, das ein pH von 10,9 hatte, wurde schalenhaltiger, nicht, entschlichteter Baumwollnessel nach vorherigem Netzen und Ab-
3 4
quetschen auf 50 °/o Feuchtigkeit imprägniert. Nach gebleichtes Mischmaterial mit wasserlöslich geschlichdem Imprägnieren wurde das Bleichgut auf 75 % teter Kette wurde trocken, ohne zu entschlichten mit Feuchtigkeit abgequetscht und im geschlossenen Poly- einer Bleichflotte imprägniert, die aus 950 Volumenäthylenbeutel 3 Stunden im Wärmeschrank bei einer teilen Wasser, 45 Volumenteilen einer Natrium-Temperatur von 110° C gehalten. 5 chloritlösung mit 300 g NaQO, im Liter und 4 Ge-
Nach Spülen und Trocknen wurde eine schalenfreie wichtsteilen Natriumformiat hergestellt war Die
Ware'mit einwandfreien fasertechnologischen Eigen- Imprägnierflotte hatte ein pH von etwa 9 Anschlie-
schaften erhalten. Der erzielte Weißgrad war 83 GE ßend wurde die Ware auf etwa 80 »/o Feuchtigkeit ab-
(mitTristimulusblaufilter gemessen). gequetscht, mit einer Geschwindigkeit von 90 m pro
10 Minute durch einen Dämpfer, dessen Temperatur
Beispiel 2 12O0C war, gefahren und aufgedockt. Die etwa
. 4000 m fassende Docke wurde 2Vt Stunden unter
Bei diesem Beispiel wurden anstatt 50 Gewichts- Dampfeinleiten rotiert. Danach wurde in üblicher
teilen Natriumformiat 100 Gewichtsteile Natrium- Weise gespült und getrocknet. Es wurde eine einwand-
propionat verwendet und sonst in allen Einzelheiten »5 frei gebleichte Ware mit einem Weißgrad von 80 0 GE
wie im Beispiel 1 verfahren. Das pH des Bleichbades erhalten. Bei der Bleiche trat keine Geruchsbelästi-
war 10,4. Die erhaltene Ware war schalenfrei, hatte gung durch entwickeltes Chlordioxyd auf
einwandfreie fasertechnologische Eigenschaften und
einen Weißgrad von 83,5 GE. Beispiel 7
Beispiel 3
Ein Rohgewebe aus - Polyesterfasern (Polytere-
Bei diesem Beispiel wurden anstatt 50 Gewichts- phthalatfasem) mit einem Weißgrad von 52,0 GE teilen Natriumformiat 50 Gewichtstelle Natrium- wurde bei 50° C Vs Stunde mit einer Flotte gecaprylat verwendet und sonst in allen Einzelheiten waschen, die im Liter 1 g calc. Soda, 1 g Trinatriumnach Beispiel 1 verfahren. Das pH des Bleichbades 25 phosphat und \ g nichtionogenes Waschmittel entwar 10,8. Die erhaltene Ware war schalenfrei, hatte hielt und dann durch Abschleudern getrocknet. Das einwandfreie fasertechnologische Eigenschaften und Gewcbe wurde darauf m\t derselben Bleichflotte, wie zeichnete sich durch emen besonders weichen, vollen im Beispiel t beschrieben, imprägniert, abgedrückt und voluminösen Griff aus. Der erzielte Weißgrad und im geschIossenen Polyäthylcnbcutel 2V2 Stunden war 80,5 GE. 3o jm Wa-rmescnrank be; einer Temperatur vor. 110° C
Beispiel 4 gehalten. Nach Spülen und Trocknen wurde eine
_, . ,. n . . . . ,„.„- ... Ware mit einem Weißgrad von 79,5 GE erhalten.
Bei diesem Beispiel wurden anstatt 50 Gewichtsteilen Natriumformiat 50 Gewichtsteile des Natrium- Beispiel 8
salzes der Malonsäure verwendet und sonst in allen 35
Einzelheiten nach Beispiel 1 verfahren. Das Bleich- Ein Rohgewebe aus Polyamidfasern (Polyamid-6)
bad hatte ein pH von 10,7. Die erhaltene Ware war mit einem Weißgrad von 76,5 GE wurde, genau wie schalenfrei und einwandfrei gebleicht. im Beispiel 7 beschrieben, behandelt. Der Weißgrad
. der gebleichten Ware betrug 82,0 GE.
Beispiel 5 40 Selbstverständlich können, wie im Beispiel 6, auch
Bei diesem Beispiel wurden anstatt 50 Gewichts- in allen anderen Fällen die Carbonsäuresalze erst der teilen Natriumformiat 30 Gewichtsteile Natrium- Bleichflotte zugesetzt werden. Außerdem können den benzoat verwendet und sonst in allen Einzelheiten Bleichflotten noch weitere an sich bekannte und bei nach Beispiel 1 verfahren. Das Bleichbad hatte ein der Chloritbleiche übliche Substanzen, wie z. B. oberpH von 11,1. Es wurde eine schalenfreie, einwandfrei 45 flächenaktive Substanzen, Fuffersubstanzen und Korgebleichte Ware mit Weißgrad 82,5 GE erhalten, rosionsschutzmittel zugesetzt werden. Auch können B . die Bleichflotten außer den erfindungsgemäßen Akti-Beispielo vatoren noch andere; an sich bekannte aktivierend Gleiche Teile Zellwolle (regenerierte Cellulose) oder stabilisierend wirkende Stoffe ohne Nachteil und stark schalenhaltige Baumwolle enthaltendes un- so enthalten.

Claims (3)

Patentansprüche:
1. Konzentrierte handelsübliche stabil-lagerfähige Chloritlösung, gekennzeichnet durch einen Gehalt an Salzen aliphatischer oder aromatischer Mono- oder Polycarbonsäuren sowie gegebenenfalls zusätzlich oberflächenaktiven Körpern, Puffersubstanzen, Korrosionsschutzmitteln oder anderen bei der Chloritbleiche üblichen Substanzen.
2. Verwendung einer Chloritlösung nach Anspruch 1 zur Herstellung von Bleichflotten durch Verdünnen mit Wasser.
3. Verwendung einer Chloritlösung nach Anspruch 1 zum Bleichen von Materialien aus Zellulosefasern, regenerierter Zellulose, synthetischen Fasern oder deren Gemischen nach dem Imprägnierdämpfverfahren.
DE19611419321 1961-01-02 1961-01-02 Stabil-lagerfähige Chloritlösung Expired DE1419321C3 (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEE0020392 1961-01-02

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DE1419321C3 true DE1419321C3 (de) 1977-06-16

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